Wattläufer - Wolf S. Dietrich

  • Kurzbeschreibung
    Ein Dorumer Fischkutter fischt eine unbekleidete Frauenleiche aus dem Meer. Die Gerichtsmedizin stellt einen gewaltsamen Tod fest. Ein Fall für die Cuxhavener Kripo. Aber wo soll Hauptkommissar Röverkamp mit seinen Ermittlungen ansetzen? Keine Kleider, keine Papiere, keine Übereinstimmung mit Vermisstenmeldungen. Und noch dazu hat ihm sein Chef Marie Janssen zur Seite gestellt, eine junge Absolventin der Polizeischule.
    Der "Rote Claas", der nach alter Sage zwischen Otterndorf und Bremerhaven auf der Suche nach Jungfrauen sein Unwesen treibt, wird's wohl wieder gewesen sein, wie schon bei so manchem nie aufgeklärten Frauenmord...
    Doch Marie Janssen packt das Jagdfieber. Sie gräbt in alten Ermittlungsakten und zieht Parallelen. Als wieder eine Frau spurlos verschwindet, kommt Bewegung in die Sache. Ausgerechnet jetzt fällt Hauptkommissar Rövekamp aus und seine Assistentin muss allein ermitteln.
    Sie ahnt nicht, dass jemand in ihrer Nähe ist, der sie ständig beobachtet. Wird die Jägerin zur Beute?


    Über den Autor
    Wolf S. Dietrich lebt in Göttingen und an der Nordseeküste bei Cuxhaven. Er arbeitete als Lehrer und wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Universität Göttingen. Neben seiner Arbeit als Pädagoge schreibt er Kurzprosa und Romane. Wattläufer ist sein fünfter Kriminalroman im Prolibris Verlag. Der Autor ist Mitglied im Syndikat, der Autorengruppe deutschsprachiger Kriminalliteratur.


    Meine Meinung
    Ein gut recherchierter bodenständiger Krimi, in dem der Spannungsbogen über das ganze Buch erhalten bleibt und ich am Ende sogar mit etwas schneller schlagenden Herzen auf der Couch saß.
    Hauptkommissar Röverkamp ist sehr sympathisch. Obwohl er am Anfang mürrisch auf seine neue Kollegin reagiert, merkt er doch schnell, dass er hier nicht den Aufpasser spielt, sondern höchstens väterlich gemeinte Ratschläge geben kann/darf, denn das Mädel ist nicht auf den Kopf gefallen.
    Marie Janssen, die neue Kollegin, sieht zwar noch sehr jung aus, weiß mit ihren 26 Jahren aber ganz genau, was sie will. Sie wird als ehrgeizig beschrieben und kniet sich aufgrund eines privaten Verlustes sehr in die neue Arbeit. Sie kann Röverkamp gleich zu Anfang mit ihrem Plattdeutsch beeindrucken und hat für weitere Tipps (sie kommt aus Cuxhaven, er nicht) sehr schnell einen Stein im Brett.


    Da ich aus der Gegend komme und mich in Cuxhaven und umzu ziemlich gut auskenne, habe ich mich über die guten Landschaftsbeschreibungen der Schauplätze, die erwähnten Restaurants und die Straßen in Cuxhaven richtig gefreut. Vielleicht war es nicht nötig, die Straßennamen immer und immer wieder zu nennen, aber wirklich gestört hat es mich nicht.


    Leider hat das Buch nur 222 Seiten und am Schluß geht es Schlag auf Schlag, ein paar Seiten mehr hätten für mein Empfinden da nicht geschadet.


    Ich habe mich gut unterhalten gefühlt und gebe dem Buch 8 von 10 Punkten.