Bundestagswahl am 27 September

  • Von wegen Zufall - ich kann mal Licht ins Dunkel bringen:


    Ich war Dienstag zur Briefwahl-Zählschulung (vorher dachte ich ja, das Zählen wäre GAR KEIN Problem... :gruebel :gruebel) und wer war dort? Alle meine Kollegen. Ich arbeite beim Landkreis. Wenn einem Wahlhelfer fehlen, schaut man halt einfach mal in die Personalkartei...


    Über 200 Menschen zählen mit mir morgen die Briefwahlen im Kreis Unterems aus. Ich schätze mal 95 % sind beim Landkreis beschäftigt.


    Ablehnen kann man so ohne weiteres nicht, wenn man berufen wurde. Da muß schon ein triftiger Grund her. Ähnlich wie bei der Berufung von Schöffen.


    Edit: Es gibt 21 Euro "Erfrischungsgeld" für die Helfer. Zusätzlich einen Imbiss (um 17:00 Uhr) und Kaffee. Nach Abschluß bekommen wir, wenn wir wollen, ein leckeres "Ostfriesenbräu" aus Bagband.

  • Ich unterbiete mit 20 €. Darf man gar nicht auf den Zeitaufwand runterrechnen. :-( Dazu gibt es noch 4 Stunden Zeitgutschrift.


    Bei uns ist das auch so, dass die Behördenmitarbeiter das zum größten Teil machen. Dann gibt es noch die Parteimitglieder, die gegenseitig darauf achten, dass die Zählerei korrekt abläuft und nicht Stimmzettel auf den falschen Stapeln landen. ;-)
    Von freiwilligen Helfern habe ich noch nichts mitbekommen. Die sind hier scheinbar so selten, wie Schnee im Hochsommer.


    Bin schon gespannt, wie das nächstes Jahr weitergeht. Dann sind in NRW Landtagswahlen und die liegen auf dem Muttertag. Da gibts dann garantiert Märchenstunde, wenn es ums Drumherumdrücken geht.

  • Bin heute auch als stellvertretender Wahlvorsteher in einem Briefwahllokal. Ich bin über eine Partei als Freiwilliger gemeldet worden. Ein Großteil der Wahlhelfer kommt sicher aus dem Öffentlichen Dienst von Stadt, Kreis und Land. Mal ehrlich: Ich sehe es als absoluten Luxus an, dass es dafür zum Teil noch Freizeitausgleich gibt ... Die Arbeitszeiten des ÖD sind doch ansonsten nicht unbedingt sonntagslastig ... :rolleyes

    „Streite niemals mit dummen Leuten. Sie werden dich auf ihr Level runterziehen und dich dort mit Erfahrung schlagen.“ (Mark Twain)

  • Naja, inzwischen wäre ich wohl auch bereit Wahlhelfer zu machen... aber bis vor 2 Wochen hab ich das nicht eingesehen...
    Alle anderen haben dafür einen Tag frei bekommen nur wir nicht... Und dafür dann meinen ganzen Sonntag in einem Wahllokal verbringen... Nein danke...


    Inzwischen ist de Erlass allerdings da, dass wir auch frei kriegen... Jetzt seh ich das anders ;-)

  • Auf den Freizeitausgleich könnte ich bei meinem Stundenkonto sogar noch verzichten.


    Ich werde auch nächsten Mai wieder mitmachen, aber auf eine Diskussion über das angeblich luxurösem Leben im öD möchte ich mich an dieser Stelle wirklich nicht mehr einlassen.

    Lieben Gruß Idgie



    Erst wenn man viel gelesen hat, lernt man wenig Bücher schätzen.

    Dieser Beitrag wurde bereits 1 Mal editiert, zuletzt von Idgie ()

  • Zitat

    Original von Idgie
    Auf den Freizeitausgleich könnte ich bei meinem Stundenkonto sogar noch verzichten.


    Ich werde auch nächsten Mai wieder mitmachen, aber auf eine Diskussion über das angeblich luxurösem Leben im öD möchte ich mich an dieser Stelle wirklich nicht mehr einlassen.


    :write. Ich habe auch keine Lust mehr zu hören wie gut wir es haben..oder wie faul wir sind oder was auch immer. Wir haben Vorteile..aber auch Nachteile. Es ist nicht immer alles so wie es nach außen scheint.


    Ich arbeite bei der Stadtverwaltung und ich weiß auch, dass die Wahlhelfer fast nur aus Kollegen bestehen. Sie bekommen einen Tag Urlaub und ich meine 40 Euro Aufwandsentschädigung.
    Es wird aber bei der Auswahl der Wahlhelfer darauf geachtet, wo die Leute wohnen.
    Ich brauche wohl nur im absoluten Notfall, da ich eine längere Anfahrt hätte.

  • Ich will sicherlich keine Diskussion über ein angeblich luxuriöses Leben im öD lostreten. Außerdem arbeite ich ja als Lehrer ;-)


    Mir geht es eher darum, dass ich es problematisch finde, dass es nicht als Selbstverständlichkeit angesehen wird, sich kostenlos und ohne Freizeitausgleich als Wahlhelfer zu engagieren. Natürlich wäre es zu wünschen, dass genügend Freiwillige da wären. Da das leider nicht der Fall ist, erscheint es mir nur logisch, dass diejenigen, die Beamte oder Angestellte dieses Staates sind, an diesem Tag zur Verfügung zu stehen haben.

    „Streite niemals mit dummen Leuten. Sie werden dich auf ihr Level runterziehen und dich dort mit Erfahrung schlagen.“ (Mark Twain)

  • Zitat

    Original von hestia2312
    Sie bekommen einen Tag Urlaub und ich meine 40 Euro Aufwandsentschädigung.


    Aber das ist doch ein Ausgleich, der ok ist. :-)
    Meine Schwester arbeitet auch als Beamtin in der Verwaltung ( und muss heute natürlich arbeiten )und bei ihr habe ich das Gefühl, dass sie sich durchaus bewusst ist, welchen sicheren Job sie im Vergleich zu manch anderen Wirtschafts- und Berufszweigen hat. Das ist heutzutage ein nicht zu unterschätzender Vorteil.

  • Das Amt eines Wahlhelfers ist ein bürgerliches Ehrenamt und die dazu Berufenen sind zur Übernahme dieses Amtes verpflichtet, es sei denn es gibt stichhaltige Gründe die dagegen sprechen (Krankheit usw.).


    In der Regel müssen aber die Mitarbeiter des öD ran, denn das ist in der Regel viel bequemer diese zu berufen, als mühevoll irgendwelche anderen Bürgerinnen und Bürger zu verpflichten.


    Der Wahlvorstand muss aus mindestens drei Personen bestehen. Sind nur zwei Mitglieder erschienen, dann kann jemand aus den wahlberechtigten Personen berufen werden - man sollte daher nicht zu früh zum wählen gehen, denn wenn man Pech hat, wird man sofort "dienstverpflichtet". :-)

    Ich mag verdammen, was du sagst, aber ich werde mein Leben dafür einsetzen, dass du es sagen darfst. (Evelyn Beatrice Hall)


    Allenfalls bin ich höflich - freundlich bin ich nicht.


    Eigentlich mag ich gar keine Menschen.