Bundestagswahl am 27 September

  • Also ich war mit meinen 27 Jährchen noch nie wählen und werds wohl auch weiter lassen. Ich kenne mich kaum mit Politik aus und wenn dann möcht ich auch jemand wählen der mich überzeugen kann, dessen Ziele ich auch vertrete. Aber da ich mich nicht mit beschäftige werd ich dahingehend auch nicht schlauer, also lass ichs.

  • Zitat

    Original von MissKazumi
    Also ich war mit meinen 27 Jährchen noch nie wählen und werds wohl auch weiter lassen. Ich kenne mich kaum mit Politik aus und wenn dann möcht ich auch jemand wählen der mich überzeugen kann, dessen Ziele ich auch vertrete. Aber da ich mich nicht mit beschäftige werd ich dahingehend auch nicht schlauer, also lass ichs.


    Weißt du so gut kenne ich mich auchnicht aus.Aber ich habe mich informiert und so schwer ist das ja wohl nicht sich eine Partei rauszusuchen die einem am ehesten entspricht.Wenn du bis jetzt noch nicht wählen warst dann wird es ja wohl Zeit denn es geht ja auch um deine Zukunft.


    In Belgien besteht übrigens eine Wahlpflicht.Wer nicht geht muß 50Euro Strafe zahlen.Das finde ich gut.


    In Afghanistan wurde ja vor kurzem auch gewählt.Ich glaube es gab 22 Tote.Dort riskieren Menschen ihr Leben weil sie etwas verändern wollen.

  • Idgie : Danke.


    MissKazumi : Man muss sich nicht super auskennen, informieren an sich ist ja nicht so schwer. Gut, man kann nicht sagen, dass sich die Parteien wirklich an Wahlversprechen halten, aber die eine oder andere Richtung (was ich welcher Partei wichtig, für was/wen steht sie eigentlich, usw.) das kriegt man doch im Laufe des Lebens (und bis man 27 ist, auf jeden Fall) schon irgendwie mit. :gruebel

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  • Ich gehe auf jeden fall wählen, man kann ja nicht viel mitentscheiden und das ist eigentlich die beste und einzigste möglichkeit etwas zu entschieden.


    Für diejenigen die nicht wissen wen sie wählen, ist hier ein ganz nützlicher Link:
    [URL=http://www.bpb.de/methodik/XQJYR3,0,WahlOMat_Bundestagswahl.html]hier[/URL]


    Der Wahl-O-Mat wird ab dem 4.September freigeschalten und soll bei der Entscheidung wen man wähl helfen....

  • Ich geh nur aus genau zwei Gründen wählen: weil es die NPD gibt und weil ich keinen Bock auf diese blöden Diskussionen habe, wenn man nicht wählen geht.
    Ich wähle nicht für irgendwen, sonder gegen rechts... und das wars dann auch. Gäbe es die NPD nicht, würde ich mir das Wählen sparen. Der ganze Rest ist doch irgendwie vergleichbar schlecht, ich könnte da niemandem meinen Vorzug geben. Ist doch alles Müll.
    Ich habe mir zur Merkelwahl mal die Mühe gemacht, und sämtliche Wahlprogramme der größeren Parteien ausgedruckt und durchgearbeitet. Das hat mich eigentlich nur in meiner Meinung bestärkt.
    Ich werde wohl wieder nach dem "Ene-mene-muh"-Verfahren mein Kreuz an solche Spaßparteien vergeben..
    Demokratie ist ja was feines, aber mir bringt es nicht wirklich viel, wenn ich zwischen Blödsinn, Mist und Humbug entscheiden kann...

  • Was eine Wahlpflicht mit sich bringen kann, wurde ja in unseren Breiten ausprobiert und erlebt. Geglückt sind die politischen Experimente, die damit verbunden waren nicht. Ich bin froh über die gewonnene Freiheit und ich wünschte mir statt einer Wahlpflicht attraktive der Parteien in einem Wahlkampf, in dem ehrlich und klar gesagt wird, was Sache ist und was welche Partei vorhat. Ich wette: auch wenn es unangenehme Wahrheiten sind, die da gesagt werden, wenn es wirklich ehrlich war und am Ende zum Guten führt, wird es die Wahlbeteiligung auf Dauer verbessern.


    Ich erinnere mich an einen gewissen Oskar L., der im Wahlkampf 1990 auf dem Marktplatz in Gotha sehr ehrlich und klar sagte, dass es mit den "blühenden Landschaften" (Helmut K.) wohl noch 15-20 Jahre dauern wird. Das war unpopulär, aber ehrlich. Davor habe ich bis heute Respekt (auch wenn ich seinen politischen Weg seither nicht gut finde.) Ehrlichkeit sollte im Wahlkampf Schule machen und sollte die Phrasendrescherei auf allen Seiten ablösen.
    Dann bedarf es auch keiner Wahlpflicht.

  • Naja, aber ich interessiere mich ja nun auch nicht für Politik und möchte mich an dem Thema nicht so beteiligen, beschäftige mich lieber mit andren Dingen. Klar, bekomm ich durch Nachrichten und Reportagen hier und da mal was mit, was deren Ziele sind, was sie errichen wollen, da finde ich das ein oder andere auch gut, aber eben von jedem etwas, ich bin nciht einmal gegen die NPD, wie so viele hier, sondern find auch von denen, wie eben von allen Parteien, ab und an Ziele ganz gut.

  • Miss Kazumi, nimm es mir nicht übel, aber wenn ich so etwas lese, wird mir übel!!


    Solche Einstellungen haben den Mord an Millionen von Menschen unter den Nazis, unter Stalin und an vielen vielen anderen Orten der Erde ermöglicht und durch schweigendes Wegschauen - "Naja, aber ich interessiere mich ja nun auch nicht für Politik und möchte mich an dem Thema nicht so beteiligen, beschäftige mich lieber mit andren Dingen." - legitimiert und möglich gemacht!!

  • Zitat

    Original von licht
    Miss Kazumi, nimm es mir nicht übel, aber wenn ich so etwas lese, wird mir übel!!


    Solche Einstellungen haben den Mord an Millionen von Menschen unter den Nazis, unter Stalin und an vielen vielen anderen Orten der Erde ermöglicht und durch schweigendes Wegschauen - "Naja, aber ich interessiere mich ja nun auch nicht für Politik und möchte mich an dem Thema nicht so beteiligen, beschäftige mich lieber mit andren Dingen." - legitimiert und möglich gemacht!!


    Lieber Licht,


    da muss ich widersprechen. Das ist mir einfach zu plakativ. Sicher ist das politische Desinteresse in der heutigen Zeit ein Faktum - aber das daraus millionenfacher Massenmord resultieren würde, über diese Brücke gehe ich dann doch nicht. Und die Ursachen für die unzähligen Morde unter Stalin und Hitler hatten sehr verschiedene Ursachen. Einmal waren es wirtschaftliche Ursachen und zum anderen - im Falle Stalin jetzt - waren es die nachrevolutionären Machtkämpfe die zu den Morden geführt haben. Was hätte den Menschen denn nach der Oktoberrevolution politisches Interesse genutzt? Hätten sie die bestehenden Verhältnisse durch eine Wahlentscheidung beeinflussen können? Nein! Denn es gab damals in der jungen Sowjetunion keine freien Wahlen. Ob politisches Interesse oder politisches Desinteresse - das war in meinen Augen ohne jeglichen Einfluß auf die stalinische Schreckensherrschaft.


    Und waren die Menschen bei den Wahlen in der Weimarer Zeit wirklich politisch desinteressiert? Wohl nicht. Sie waren vielleicht nicht gut informiert - aber ein Desinteresse würde ich ihnen nicht ins Stammbuch schreiben. Und obwohl damals ein reges politisches Interesse bestand endete die Weimarer Demokratie in einem Fiasko. Wirtschaftliche Umstände waren sehr oft der Grund für die Wahlentscheidungen vieler Menschen.

    Ich mag verdammen, was du sagst, aber ich werde mein Leben dafür einsetzen, dass du es sagen darfst. (Evelyn Beatrice Hall)


    Allenfalls bin ich höflich - freundlich bin ich nicht.


    Eigentlich mag ich gar keine Menschen.

  • Hallo Voltaire, ich gebe zu: Plakativ ist es, was ich schrieb und es war auch dazu bestimmt, darüber nachzudenken.
    Nur ich schrieb nicht, dass das Desinteresse Ursache für die Morde war. Die Ursachen sind in der Tat vielschichtig, gar keine Frage.
    Aber es ist sicher unstrittig, dass kein Krieg der Welt stattfinden kann wenn keiner mitmacht und noch weniger kann es Kriege geben, wenn eine breite Mehrheit "nein" sagt. Desinteresse und Wegschauen ermöglichen Kriege dadurch, dass eben keiner da ist, der "nein" sagt. Und wenn es egal ist, was "die da oben" tun, "die werden schon recht habe ...", dann wird auch das Unrecht legitimiert - durch Wegsehen!


    Ich habe mit Menschen geredet, die die Todesmärsche nach Buchenwald gesehen und erlebt haben... Auch sie sagten: "Wir haben weggesehen, wir wollten es nicht wahrhaben"... "Wir haben uns für anderes interessiert"... Sicher, sie waren nicht ursächlich verantwortlich, aber sie haben auch nichts dagegen getan.


    Es ist am Ende wie an der Straßenbahnhaltestelle: Wenn da weggesehen wird, wenn ein anderer geschlagen wird, wenn man sich da eben mal nicht dafür interessiert, was um einen herum geschieht, legitimiert man dieses Unrecht...

  • Zitat

    Original von licht
    Hallo Voltaire, ich gebe zu: Plakativ ist es, was ich schrieb und es war auch dazu bestimmt, darüber nachzudenken.
    Nur ich schrieb nicht, dass das Desinteresse Ursache für die Morde war. Die Ursachen sind in der Tat vielschichtig, gar keine Frage.
    Aber es ist sicher unstrittig, dass kein Krieg der Welt stattfinden kann wenn keiner mitmacht und noch weniger kann es Kriege geben, wenn eine breite Mehrheit "nein" sagt. Desinteresse und Wegschauen ermöglichen Kriege dadurch, dass eben keiner da ist, der "nein" sagt. Und wenn es egal ist, was "die da oben" tun, "die werden schon recht habe ...", dann wird auch das Unrecht legitimiert - durch Wegsehen!


    Es ist am Ende wie an der Straßenbahnhaltestelle: Wenn da weggesehen wird, wenn ein anderer geschlagen wird, wenn man sich da eben mal nicht dafür interessiert, was um einen herum geschieht, legitimiert man dieses Unrecht...


    Ich bin auch über das teilweise herrschende Desinteresse entsetzt. Denn man darf nicht vergessen, dass man durch das "Nicht-zur-Wahl-gehen" das wirklich sichtbarste Recht des Souverän aus der Hand gibt. Vielleicht ist den Menschen aber auch nicht klar - dass es bei jeder Wahl um sie selbst geht, um ihre Zukunft, um ihre Lebensverhältnisse usw. usf.


    Hier müsste dringend was gemacht werden. Da scheint es ja irre Versäumnisse von Schule, Elternhaus aber auch der Gesamtgesellschaft zu geben.


    Und die, die bis jetzt noch nicht informiert waren - werden vielleicht erleben, dass diese Informationssuche eine ganz spannende Sache werden kann/könnte..... :wave

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    Allenfalls bin ich höflich - freundlich bin ich nicht.


    Eigentlich mag ich gar keine Menschen.

  • Zitat

    Original von MissKazumi
    Naja, aber ich interessiere mich ja nun auch nicht für Politik und möchte mich an dem Thema nicht so beteiligen, beschäftige mich lieber mit andren Dingen. Klar, bekomm ich durch Nachrichten und Reportagen hier und da mal was mit, was deren Ziele sind, was sie errichen wollen, da finde ich das ein oder andere auch gut, aber eben von jedem etwas, ich bin nciht einmal gegen die NPD, wie so viele hier, sondern find auch von denen, wie eben von allen Parteien, ab und an Ziele ganz gut.


    Ich möchte das jetzt auch nicht so plakativ gestalten wie licht, aber ich finde diese Art von Desinteresse auch nicht gerade toll. Man muss nicht alles, was in der Politik los ist, wissen und verstehen (auch wenn es sicher von Vorteil ist, wenn man es tut) und man muss sich auch nicht für alles interessieren, aber so zu tun, als ginge es einen ja gar nichts an, finde ich erschreckend. Und leider bist du wohl nicht die einzige, die so denkt.
    Wie schon so oft denke ich - mangelndes Wissen ist noch kein Hindernis. Desinteresse dagegen schon :gruebel

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  • @Licht & Voltaire: Mein - natürlich nicht ganz ernst gemeinter - Vorschlag, über eine Wahlpflicht nachzudenken, ging eigentlich in ebenjene Richtung. Wählen gehen ist sehr aufwandsarm, die ganz Faulen können sich sogar Briefwahlunterlagen zuschicken lassen (womit natürlich nicht unterstellt werden soll, dass alle Briefwähler faul wären!). Es ist ein simpler Vorgang, der einmal alle Jubeljahre zehn, zwanzig Minuten Aufwand erfordert. Okay, man muss vorher oder spätestens in der Wahlkabine darüber nachdenken, wen man wählt. Dafür sollte man sich informieren. Und zwar nicht nur während des Wahlkampfes oder über die Sites und Programme der Parteien, sondern dadurch, dass man regelmäßig das Geschehen wahrzunehmen versucht, was auch dabei helfen kann, zwischen Wahlversprechen und tatsächlichen Absichten zu unterscheiden.


    Desinteresse ist immer ein übler Zustand. Wer in der U-Bahn desinteressiert sitzen bleibt, während jemand angepöbelt wird, macht sich mitschuldig. Wer Unrecht jedweder Art miterlebt und eigentlich etwas tun könnte, es aber nicht tut, macht sich zum Mittäter. Wer kein Interesse für seine Umgebung zeigt, risikiert auch, dass es ihm im Zweifelsfall umgekehrt genauso geht. Wer sein überschaubares aktives Wahlrecht nicht nutzt, macht andere zu den Machthabern über das eigene Leben. Vielleicht ändert sich in der Tagespolitik tatsächlich nicht viel, aber Änderungen gibt es dennoch.


    MissKazumi : Welche Ziele der NPD findest Du "ab und an ganz gut"?

  • Danke, Tom, es freut mich, dass wir in dieser Hinsicht einig sind :-)


    edit: Wir erinnern uns in diesen Tagen ja auch an den Herbst vor 20 Jahren. Da wurde deutlich, wie viel sich verändert hat, als viele Leute ihr (sicher z.T. auch nur begrenztes) Interesse kund getan haben. Sicher war auch das nicht allein ursächlich für den Umsturz, aber es hätte kein noch so tolle politisches Umfeld genutzt, wären nicht wirklich Menschen auf die Straße gegangen und hätten ihr Interesse kundgetan...

  • Wer sowohl vom aktiven als auch vom passiven Wahlrecht gebrauch macht, hat ja - ja nach Partei und Listenplatz - durchaus Chancen auf eine entsprechende "Prämie" :lache

  • Also ich muss sagen, wie einige von euch bereits vor mir, dass ich das wählen gehen auch als eine - zumindest moralische - Pflicht ansehe.


    Wir sollten froh sein, dass wir das können =)