Bundestagswahl am 27 September

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Original von Gummibärchen
Rot-Grün hatte nicht wirklich viel hervorgebracht, große Koalition schon mal gar nicht. Jamaika oder Ampel wäre mehr Chaos und Kompromisse-Eingehen als Erfolg. Ich weiß nicht, wohin Schwarz-Gelb führt und ich bin nicht sicher, ob überhaupt eine Koalition besser ist als eine andere, aber ich geb dem jetzt mal ne Chance und seh dann weiter.

Ich weiß nicht, was Du mit "viel hervorgebracht" meinst. Rot-grün hat m. E. massive Weichenstellungen vorgenommen. Ob es die Einsicht war, dass angesichts des demographischen Wandels das Renten- und Sozialsystem so nicht haltbar ist, das Gesundheitssystem massiv reformiert werden muss oder nachhaltige Landwirtschaft und Energiegewinnung unverzichtbar ist. All das ist unter rot-grün erst aktuell geworden. Auch die gesetzlichen Änderungen hinsichtlich Lebenspartnerschaften oder Legalisierung der Prostitution sind für mich keine Nichtigkeiten. Nicht dass ich alles gut finde, was da gelaufen ist - gerade die letzten beiden Punkte halte ich für mehr oder weniger fragwürdig. Aber dagegen war die Große Koalition der letzten Jahre konservativ - im Sinne von konservierend, nicht verändernd, sondern hat sich auf den Weichenstellungen von rot-grün ausgeruht.

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Original von Gummibärchen

Das ist es, was ich nicht so ganz verstehe - so ziemlich viele hier haben noch kein Schwarz-gelb bewusst miterlebt (wenn es das überhaupt gab, ich weiß gar nicht mehr, was vor rot-grün war, da war ich ja nicht mal in Deutschland, glaub ich). Rot-Grün hatte nicht wirklich viel hervorgebracht, große Koalition schon mal gar nicht. Jamaika oder Ampel wäre mehr Chaos und Kompromisse-Eingehen als Erfolg. Ich weiß nicht, wohin Schwarz-Gelb führt und ich bin nicht sicher, ob überhaupt eine Koalition besser ist als eine andere, aber ich geb dem jetzt mal ne Chance und seh dann weiter.

Ähm, vielleicht erinnerst du dich an einen gewissen Herrn Kohl? So ein großer Dicker mit Brille? Der hat auschließlich schwarz-gelb regiert. Ziemlich lange sogar

Ich kann es gar nicht glauben - mein Wahlkreis hat nur eine Wahlbeteiligung von 30 %.

@ DD
Eine Frage des Alters? Bei den Eulen sind viele 18-25jährige. Die müssen an eine Kohlregierung nicht so viel aktive Erinnerung haben. Ich habe mit 13 Jahren auch noch nicht die Tagespolitik so eng verfolgt.

@ Nikki
Wo hast Du die Zahlen her?

die von NRW finden sich hier. Sind aber noch nicht viele Kreise ausgezählt:

http://www.wahlergebnisse.nrw.…n/2009/aktuell/index.html

Vermute, die anderen Bundesländer haben ähnliche Webseiten.

Die Wahlbeteiligung lag bei uns bei 71.1%, besser als erwartet.

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Original von Vulkan
@ DD
Eine Frage des Alters? Bei den Eulen sind viele 18-25jährige. Die müssen an eine Kohlregierung nicht so viel aktive Erinnerung haben. Ich habe mit 13 Jahren auch noch nicht die Tagespolitik so eng verfolgt.

naja, ich war 11, als Kohl an die Macht kam, kann mich aber durchaus noch an Schmidt und die rotgelbe Koalition erinnern, auch wenn mir keine Details der Tagespolitik mehr in Erinnerung sind. Obwohl, an den deutschen Herbst kann ich mich noch sehr gut erinnern.

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Original von DraperDoyle
naja, ich war 11, als Kohl an die Macht kam, kann mich aber durchaus noch an Schmidt und die rotgelbe Koalition erinnern, auch wenn mir keine Details der Tagespolitik mehr in Erinnerung sind. Obwohl, an den deutschen Herbst kann ich mich noch sehr gut erinnern.

Ich habe in dem Alter (Wendezeit) viel an Ereignissen und Emotionen aufgeschnappt, aber ich konnte keine klaren Programme oder konkrete politische Vorstellungen der Parteien zu Fragen im Steuersystem, Gesundheitssystem, Außenpolitik, etc. differenzieren. Muss ich mich jetzt schämen?

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Original von DraperDoyle
Ähm, vielleicht erinnerst du dich an einen gewissen Herrn Kohl? So ein großer Dicker mit Brille? Der hat auschließlich schwarz-gelb regiert. Ziemlich lange sogar

Dämlich bin ich nun auch wieder nicht
Nur bin ich erst Ende 1995 nach Deutschland gekommen und hatte von Kohl nicht mehr als 2 Jahre mitgekriegt (in denen ich wahrlich anderes zu tun hatte als mich mit der Politik oder Deutschland-Lage zu beschäftigen).

Vulkan : Ich bin nicht kategorisch gegen Rot-Grün gewesen vor der Wahl und hätte ich wählen dürfen, wäre mir die Entscheidung schwer gefallen. Aber dass es für Rot-Grün nicht reicht, hab ich mir dann doch irgendwie gedacht - und alle anderen Koalitionen, die Rot-Grün beinhalten (mit FDP, was weder FDP noch die Grünen wollte oder mit den Linken) würde ich der Schwarz-gelben Koalition nun mal nicht vorziehen.
Einige von dir genannten Punkte waren sicher wichtig - dennoch stehen mir persönlich die Haare nach dieser Wahl nicht zu Berge. Aber vielleicht mag das daran liegen, dass ich die Mehrheit meiner in Deutschland gelebten Jahre in Bayern verbracht habe - langweilig & furchtbar konservativ, aber den Bayern gehts noch gut

Edit: Oder waren es noch drei? Glaub, der war ja noch bis 1998 Kanzler Jedenfalls keine 8 Jahre und selbst die 2-3 Jahre, die ich miterlebt habe, hab ich nicht wirklich mitgekriegt.

Bei uns im Kreis lag die Wahlbeteiligung bei 66,7%, enttäuschend!

Vom Wahlausgang bin ich auch eher enttäuscht, schwarz-gelb hab ich mir nicht gewünscht!

Zitat

Original von Gummibärchen
Aber dass es für Rot-Grün nicht reicht, hab ich mir dann doch irgendwie gedacht - und alle anderen Koalitionen, die Rot-Grün beinhalten (mit FDP, was weder FDP noch die Grünen wollte oder mit den Linken) würde ich der Schwarz-gelben Koalition nun mal nicht vorziehen.
Einige von dir genannten Punkte waren sicher wichtig - dennoch stehen mir persönlich die Haare nach dieser Wahl nicht zu Berge. Aber vielleicht mag das daran liegen, dass ich die Mehrheit meiner in Deutschland gelebten Jahre in Bayern verbracht habe - langweilig & furchtbar konservativ, aber den Bayern gehts noch gut

Naja, und ich lebe in Berlin und habe die Erfahrung gemacht, dass man selbst unter Rot-Rot nicht stirbt.
Ich kann eh nichts ändern, aber ich bin felsenfest davon ausgegangen, dass es für schwarz-gelb nicht reicht. Vor der nächsten Wahl schaue ich mir Meinungsumfragen wohl doch etwas genauer an, dann bleibt mir so eine Schockstunde wie heute erspart.

Edit:
Ach ja, ich hätte die Ampel spannend gefunden - ob sich die drei Parteien gegenseitig zerfleischen würden, müsste man erst mal herausbekommen. Ich finde die Kombi nicht so uninteressant.

Ich hätte sowohl Ampel als auch Jamaika "spannend" gefunden - aber sowohl FDP als auch die Grünen haben sich ja schon vor der Wahl dagegen gesträubt - bzw. die Grünen hätten Ampel mitgemacht und FDP wohl Jamaika, aber Grünen wollten Jamaika nicht und FDP die Ampel nicht.

Und danke, aber die Linken in der Regierung muss ich echt nicht haben. Irgendwo hört der "Spaß" ja auf

In Leipzig hat die SPD mit ihrem Spitzenkandidaten Ex- OB und (Ex-) Verkehrsminister Tiefensee 14,1 % verloren, mit 4,5% hatte die FDP den größten Zuwachs, gefolgt von den Grünen mit 3,7 % und der CDU mit 3,5% und den Linken mit 3,0%.

Bedauerlich ist im Ergebnis dieses Erdrutsches hat bei einer Nachwahl für den Stadtrat in einigen Wahlbezirken die Linke jetzt den umkämpften letzten Sitz bekommen, der nach dem vorläufigen Ergebnis um eine Stimme Mehrheit an die SPD ging.

Ich bin enttäuscht, was soll man auch machen, wenn nur 71,1% wählen gehen, wollen die Menschen den das alles bleibt und noch schlimmer wird. Und sich dann beschweren. Grausames Ergebnis, wieder 4 Jahre die......

@ vulkan

Wo ich die Zahlen gefunden habe - auf der Website meiner Stadt.

Aber: die hatten sich arg verrechnet. Es stand vorhin wirklich 30 % dort. Jetzt habe ich noch mal geschaut - und nun sind es um die 70 %. Keine Ahnung was die da für eine falsche Rechnung gemacht haben.

Edit: Es stand vorher eine viel größere Zahl der Wahlberechtigten dort.

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Original von Vulkan

Ich weiß nicht, was Du mit "viel hervorgebracht" meinst. Rot-grün hat m. E. massive Weichenstellungen vorgenommen. Ob es die Einsicht war, dass angesichts des demographischen Wandels das Renten- und Sozialsystem so nicht haltbar ist, das Gesundheitssystem massiv reformiert werden muss oder nachhaltige Landwirtschaft und Energiegewinnung unverzichtbar ist. All das ist unter rot-grün erst aktuell geworden. Auch die gesetzlichen Änderungen hinsichtlich Lebenspartnerschaften oder Legalisierung der Prostitution sind für mich keine Nichtigkeiten. Nicht dass ich alles gut finde, was da gelaufen ist - gerade die letzten beiden Punkte halte ich für mehr oder weniger fragwürdig. Aber dagegen war die Große Koalition der letzten Jahre konservativ - im Sinne von konservierend, nicht verändernd, sondern hat sich auf den Weichenstellungen von rot-grün ausgeruht.

Welch ein Unsinn!!!! Ich habe die Große Koalition von 1966 bis 1969 miterlebt. SPD und Notstandsgesetzgebung. Dann kam sozialliberal. Es waren die Sozialdemokraten unter Helmut Schmidt die wirklich Weichenstellungen vorgenommen haben, die diese Gesellschaft geöffnet haben. Rot-Grün ist eine Anachronismus, eine Verbindung ohne gesellschaftspolitische Relevanz....

Rot-Grün hat viel geredet - aber relevante Dinge vernachlässigt.

Ich hätte die Große Koalition gern weiter im Amt gesehen (allerdings ohne Ulla.....)....

Wir hatten vorhin kurzzeitig im Internet eine errechnete Wahlbeteiligung von sagenhaften 105,8 % Nach ungefähr 10 Minuten ging das dann aber langsam wieder auf Normalwerte runter. Bin mal gespannt, ob das jemand mitgekriegt hat und ich es morgen in der Zeitung lese.

Zitat

Original von Babyjane
Ich bin vollauf zufrieden, muß ich sagen.
Obwohl ich die Piraten wirklich spannend gefunden hätte....

Ist es möglich, daß wir bei einem "Weltgeschehen-Thema" tatsächlich mal einer Meinung sind?