Liebe Büchereulen,
auf meinem Nachttisch liegt gerade "Best love, Rosie" von der irischen Autorin Nuala o'Faolain. Ich glaube nicht, dass das Buch bisher in Deutsch erschienen ist, hoffe aber sehr, dass irgendein Verlag sich dieses Romans annimmt. Es war Nualas letztes Werk, sie ist kurz vor oder nach der Fertigstellung gestorben. Der Gedanke, wie viele wundervolle Geschichten uns nun für immer vorenthalten bleiben, stimmt mich sehr traurig. Nuala hatte eine wunderbare Art, traurige Geschichten völlig unsentimental zu erzählen.
In "Best love, Rosie" geht es um eine Frau Mitte Fünfzig, die ihr Leben lang bei den Männern recht begehrt war und die nun feststellt, dass sie zu einer ARt geschlechtslosem Wesen geworden ist. Dass Männer nicht mal mehr aufschauen, wenn sie einen Raum betritt. Was bleibt Rosie, der ewigen Singlefrau, nun noch im Leben?
Rosies Geschichte verknüpft Nuala sehr geschickt mit dem Lebensweg der siebzigjährigen Min, die in diesem Alter nochmals zu ganz neuen Ufern aufbricht - sehr zum Unmut ihrer Umgebung.
"Best love, Rosie" ist ein völlig unaufgeregtes Buch, und dennoch für mich ein ganz großes, denn das Thema "Das Altwerden in allen Facetten" wird uns alle irgendwann beschäftigen. Wie schade, dass dann diese großartige Autorin nicht mehr da sein wird, um uns mit ihren klugen Geschichten zu unterstützen!
Sorry, dass mein erster Beitrag auch gleich so traurig geworden ist. Aber manchmal beschäftigen einen halt auch solche Dinge ...
Petra Durst-Benning