Mit den Augen eines Kindes - Petra Hammesfahr

  • Kurzbeschreibung


    Als Komissar Metzner auf einem Klassentreffen seiner großen Jugendliebe wieder begegnet, sind die leidenschaftlichen Gefühle für sie sofort wieder wach. Er hat kein Ohr mehr für seinen kleinen Sohn, der Zeuge einer Entführung gewesen sein will. Der Junge hat eine überschäumende Phantasie, und Metzners Gedanken drehen sich nur um seine Geliebte. Es dauert lange, bis er die tödliche Gefahr erkennt ...


    Über den Autor


    Petra Hammesfahr, geboren 1952, begann mit 17 Jahren zu schreiben, u. a. zahlreiche Kriminalromane. Auszeichnung mit dem Rheinischen Literaturpreis der Stadt Siegburg und dem FrauenKrimiPreis der Stadt Wiesbaden. Ihre Veröffentlichungen - auch Romane - wurden übersetzt und z. T. verfilmt. Sie lebt als freie Schriftstellerin und Drehbuchautorin in Kerpen bei Köln.


    Meine Meinung


    Fuer mich ist dieser Titel der erste, der mir von Petra Hammesfahr ueber den Weg lief. Und es ist tatsaechlich einer ihrer ersten Romane, 1991 zuerst unter dem Titel "Marens Lover" veroeffentlicht.


    Der Prolog zog mich gleich in den Bann, wird er auch tatsaechlich aus der Perspektive eines Kindes erzaehlt. Auch danach bringt Hammesfahr mit einem Ich-Erzaehler (Komissar Metzer) weiterhin interessante Perspektiven. Die Charaktere gefallen mir, der phantasievolle Knabe, sein sehr menschlicher Vater, Komissar Metzer, und auch die Nebenfiguren sind nicht schlecht.


    Doch nach einem ausergewoehnlichen Beginn verflacht die Geschichte. Es zieht sich in die Laenge, vor allem das ewige Hin und Her zwischen Metzer und seiner fatalen Beziehung zu Maren nervt nach einer Weile nur noch - gerade weil diese nur aus der Sicht Metzers beschrieben wird und seine Gedanken sich entsprechend immer wieder im Kreis drehen. Auch der Kriminalfall selber kommt nur schleppend voran. Zum Schluss zieht das Tempo endlich wieder an und man blaettert mit etwas mehr Spannung die Seiten um.


    Schade, vielleicht mit etwas mehr Straffungen im Mittelteil haette dies ein wirklich sehr interessanter Krimi werden koennen. So ist es am Ende eher Mittelmass. Aber doch gut genug, dass ich neugierig auf spaetere Krimis von Hammesfahr geworden bin. Kann mir sehr gut vorstellen, dass sie dann vielleicht mit etwas mehr Erfahrung zuegiger ihren Plot vorantreibt.

    Gruss aus Calgary, Canada
    Beatrix


    "Well behaved women rarely make history" -- Laura Thatcher Ulrich

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  • Meine Meinung:
    Konrad Metzner hatte in seiner Jugendzeit mit Maren, einem Mädchen aus seiner Klasse, ein intensives Verhältnis, dass durch ihren Vater unterbunden wird. Bei einem Klassentreffen trifft er sie wieder und dadurch gerät seine Ehe in die Brüche. Jetzt ist er mit Hanne zusammen und sie haben einen gemeinsamen Sohn namens Oliver. Und wieder steht ein Klassentreffen bevor und eigentlich will er gar nicht daran teilnehmen. Allerdings soll Maren nicht kommen und Hanne drängt ihn dort hin zu gehen, deshalb nimmt er an diesem Treffen teil. Und wen trifft er - natürlich Maren. Und die Ereignisse überwerfen sich. Die Mutter von Olivers besten Freund wird entführt und keiner glaubt Oliver, da er ein großer Märchenerzähler ist. Und am Ende wird auch Oliver entführt und Konrad macht sich große Vorwürfe, da er seinem Sohn die Geschichte einer Entführung nicht abgenommen hat.
    Die Spannung war am Anfang ziemlich flach, die Zusammenhänge waren zwar gut beschrieben, aber zum Schluß hat sich alles überschlagen.
    Ich habe schon besseres von ihr gelesen.

  • Meine Meinung :write
    Alles begann damit, dass Maren in der Grundschule einen Stock in eine schwerverletzte Katze steckte und in der Wunde rumstocherte. Die Mitschüler standen drumherum und waren zu geschockt um Maren - den Schwarm der ganzen Schule - von dieser Quälerei abzuhalten. Nur Konni nahm ihr den Stock ab und zog ihn ihr einmal durchs Gesicht. Damit hatte er auch gleichzeitig seinen Untergang besiegelt.


    Maren - verwöhntes Mädchen, aus reichem Hause - wich seitdem keinen Schritt mehr von seiner Seite und schnell kamen sich die beiden näher. Sie war sein Mädchen und jeder wusste das. Auch Maren´s Vater, dem dieser Kontak überhaupt nicht passte, schließlich waren Konni´s Eltern einfach Leute, zudem noch Mieter in einer seiner vielen Wohnungen. Er drohte den Eltern mit Rausschmiss, wenn sie nicht dafür Sorge tragen würden, dass ihr Sohn seine schmutzigen Finger von seiner Tochter lassen würde.


    Aber Maren dachte gar nicht daran, nur weil es ihrem Vater nicht passte, ihr Eigentum, wie sie Konni sah, aufzugeben. Und auch Konni konnte sie nicht einfach vergessen oder gar in Ruhe lassen. Die beiden trafen sich heimlich, auch, als Konni irgendwann verheiratet war und Maren urplötzlich wieder auf der Bildfläche auftauchte. Daran zerbrach nicht nur seine Ehe, sondern fast auch seine Karriere, denn er war bereit, für Maren alles aufzugeben. Doch diese wollte Konni nur für gewisse Stunden, nicht für mehr.


    Nachdem Konni nach diesem harten Fall, seine Kündigung rückgängig machen konnte und wieder bei seinen Eltern, als erwachsener Mann in sein altes Kinderzimmer einzog, beruhigte sein Leben sich. Er ging seiner Arbeit nach und lernte irgendwann Hanne kennen, er zog zu ihr und sie wurde schwanger. Olli war sein ganzer Stolz und dieser liebte seinen Vater, denn er war für ihn als Polizist ein Held, der die bösen Männer einsperrte und alle beschützen konnte.


    Und diese Idylle zerstörte die Einladung zu Konni´s Klassentreffen. Mit festem Vorsatz, dort nicht aufzutauschen, aus Angst, Maren über den Weg zulaufen und wieder schwach zu werden, überredete ausgerechnet Hanne ihn, dort hinzugehen.


    Nachdem seine Mitschüler und Mitorganisatoren des Klassentreffens ihm bestätigten, dass Maren nicht kommen würde, weil sie inzwischen nicht mehr in der Stadt wohne und ihr Mann das gar nicht gerne sieht, wenn sie alleine unterwegs ist, sagte Konni zu.


    Und es kam, wie es kommen musste: Maren schaute trotzdem mal vorbei und schon passierte wieder das, was immer passiert, wenn Maren und Konni aufeinandertreffen: sie können einfach nicht die Finger voneinanderlassen. Weg war das idyllische Zuhause, weg, jeder Gedanke an Hanne oder Olli ....


    Kurze Zeit später erzählte Olli seinem Vater eine phantasievolle Geschichte von einem Einbruch und Rockern, bei seinem Freund Sven. Konni schenkte dieser Geschichte, wie er sie selbst nennt, wenig bis gar keine Bedeutung zu, bis aufeinmal die Mutter von Sven spurlos verschwunden ist und in diesem Hause, seltsame Dinge vorgehen.


    Olli muss seine Geschichte nun noch einmal ganz genau erzählen und sogar aufs Revier kommen um bei den Fahndungsbildern zu helfen, nun wird allen klar, dass Olli doch nicht so eine überschäumende Phantasie hat, wie immer alle dachten ...


    Die Geschichte wird komplett aus der Sicht von Konni erzählt, was natürlich dieses "Abhängigkeitsverhältnis" zu Maren sehr gut beschreibt. Er ist dieser Frau vom ersten Tag an hörig und lässt wirklich alles stehen und liegen, belügt und betrügt sein Umfeld, nur, um ein paar Stunden Spaß mit "seinem Mädchen" zu haben.


    Die Story an sich ist für mich eher etwas unglaubwürdig und viel zu überspitzt. Die angewandten Mafia-Methoden bei der Entführung fand ich doch für eine Geschichte, die in und um Köln spielt etwas "too much".


    Und auch die Zeitspanne, bis Konni merkt, dass das, was sein Sohn ihm da erzählt, nicht einfach nur eine ausgedachte Geschichte ist, war ein wenig zu lang. Daraufhin wurde dann viel zu lange, ohne Ergebnis, ermittelt, recherchiert und beschattet. All das machte eher einen unproffessionellen Eindruck und hatte eher den Geschmack einer billig produzierten Vorabendserie.


    Das Ende kam dann nach diesem "ewigen Hin und Her" doch etwas zu plötzlich und was nun mit Konni und seiner Familie ist, hat die Autorin unsinnigerweise auch offen gelassen.


    Es gab nur kurze spannende Passagen, der Rest war für mich einfach nur seitenfüllendes Material, von wenig Interesse und Inhalt.


    Von mir gibts nur 6 Punkte!!