„Memories“ von Marianne Faithfull ist ein ehrlicher und spannender Einblick in ein Frauenleben voller Rock’n Roll.
Marianne Faithfull gilt als eine der Stilikonen der 60er Jahre. Sie hang mit bekannten Bands wie den Rolling Stones, den Beatles oder den Who ab. Keith Richards und Mick Jagger schrieben ihren ersten Hit „As tears go by“. Nach der Trennung von Mick Jagger kam für sie der große Absturz. Jahrelang lebte sie auf der Straße und nahm Drogen, bis sie in den 70er Jahren ein Comeback erlebte.
Und sie schaffte, was nicht vielen gelang: Sie zog sich selbst aus dem Sumpf, ist seit Mitte der 80er Jahre wieder clean und macht sich bis heute einen Namen als erfolgreiche Musikerin und Schauspielerin.
Etwas nachdenklich schaut die heute über sechzig jährige Marianne Faithfull in ihrem Buch „Memories“ auf ihr Leben zurück. Die Kapitel, in grober zeitlichen Abfolge hintereinander gereiht, erzählen Erinnerungen und Anekdoten aus ihrem bewegten Leben, berichten über Erfolge und Schicksalsschläge, über Drogensucht, Begegnungen mit Freunden und Bekannten - oft selbst Pop-Idolen -, über das Verhältnis zu den Eltern und auch über Alltäglichkeiten.
So ist „Memories“ ein ehrlicher und spannender Einblick in ein Frauenleben voller Rock’n Roll, aber (noch) keine vollständige Autobiographie. Schön wäre für die Nachgeborenen unter den Lesern eine kleine Agenda mit Stichworten zu Faithfulls zahllosen bekannten und unbekannten Weggefährten aus der Popgeschichte gewesen. Ein ebenso unterhaltsames wie eindrucksvolles Buch.