Und doch fand auch dieser Tag, wie es allen Dingen dieser Welt bestimmt ist, sein Ende. (Seite 29)
Angaben für die derzeit lieferbare TB-Ausgabe:
324 Seiten, kartoniert
Originaltitel: The Shattered Chain
Aus dem Amerikanischen von Rosemarie Hundertmarck
Verlag: Knaur TB Verlag, München 2000
ISBN-10: 3-426-60961-4
ISBN-13: 978-3-426-60961-3
Gilt chronologisch als Band 9 des Darkover-Zyklus
Die Entsagenden Trilogie
- Die zerbrochene Kette
- Gildenhaus Thendara (Rezi-Thread))
- Die schwarze Schwesternschaft
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Kurzinhalt / Klappentext (Quelle: Amazon und eigene Angabe)
Lady Rohana macht sich mit einer Gruppe Freier Amazonen auf eine gefahrvolle Reise durch die Wüste, um eine entführte Freundin und deren kleine Tochter aus der Gefangenschaft zu befreien. Ihr Ziel: das Labyrinth der Trockenstädte, in denen Männer regieren und Frauen in goldene Ketten gelegt werden.
Zwölf Jahre später müssen sich die terranischen Agenten Magda und Peter in gewisser Weise mit den Folgen dieser Aktion auseinandersetzen. (Eine andere Formulierung oder mehr erzählt würde zu viel vom Inhalt spoilern.)
Über die Autorin (Aus Angaben der Verlage, der Homepage des Literary Work Trust sowie Wikipedia zusammengestellt; aus meinen Avalon-Rezis übernommen)
Marion Zimmer Bradley wurde 1930 als Marion Eleanor Zimmer geboren und begann bereits mit elf Jahren, Romane zu schreiben. 1949 heirate sie den viele Jahre älteren Robert Alden Bradley, mit dem sie einen Sohn (David) hat. Nach einer Unterbrechung beendete sie ihr Studium im Jahre 1965.
Im Jahre 1953 erschien ihr erster Roman; sie hatte begonnen zu schreiben, um zumindest im Kopf der Ehe mit ihrem Mann entfliehen zu können, und veröffentlichte zunächst vor allem in Zeitschriften und Anthologien. 1964 schließlich wurde sie geschieden. Bald darauf heiratete sie Walter Henry Breen, mit dem sie zwei weitere Kinder hat. Von ihm trennte sie sich 1979, jedoch wohnten sie bis zu Marions Tod weiter in der gleichen Straße. Zusammen mit ihm wurde sie 1980 zu Priestern der „Holy Apostolic-Catholic Church of the East (Chaldean-Syrian)“ geweiht.
Ihre letzten Jahre wohnte sie zusammen mit ihrer Schwägerin Diana L. Paxson, Tracy Blackstone und ihrem Bruder Paul Edwin Zimmer in einem Schriftstellerhaushalt, den sie „Greyhaven“ nannten.
Ihr größter Erfolg war der Roman „Die Nebel von Avalon“, welcher 1982 erschien.
Sie verstarb am 25. September 1999 an den Folgen eines Herzanfalls.
Informationen im Internet
- < Klick > Homepage des „Marion Zimmer Bradley Literary Works Trust“, der Gesellschaft, die die Urheberrechtes ihres Werkes verwaltet (in englischer Sprache)
- < Klick > Informationsseite der Verlagsgruppe Randomhouse (deutsch)
- < Klick > Informationsseite des S. Fischer Verlages (deutsch)
- < Klick > Informationsseite der Verlagsgruppe Droemer-Knaur (deutsch)
- < Klick > das sagt Wikipedia (mit Übersicht über die Darkover-Bücher)
- < Klick > hier die englische Wikipedia-Seite
(Google ergibt auf eine Eingabe des Namens „Marion Zimmer Bradley“ ca. 586.000 Ergebnisse. Ich verzichte, die hier alle aufzuführen. ;-))
Meine Meinung
Kann man eigentlich auch „gespaltene Rezis“ schreiben, also „ja das Buch war gut, aber eigentlich dürfte ich es doch nicht so gut beurteilen“? So komme ich mir gerade etwas vor, wenn ich mir manche anderen Beiträge in der Leserunde zu Gemüte führe. Ich einige mich mit mir, daß ich die „aber“ - Beiträge den anderen überlasse und mich vor allem an das „ja, war gut“ halte.
Das heißt aber nicht, daß ich nicht ein paar Mängel bemerkt hätte. Von, fast möchte ich schreiben, handwerklichen Fehlern angefangen. Zu diesen zählt für mich das häufige „Ausblenden, wenn es interessant wird“. Nachts passiert etwas Wesentliches, das ist bekannt. Aber von einer Zeile zur nächsten bzw. einem Kapitel zum nächsten ist es Morgen - und die Geschehnisse der Nacht haben zwar stattgefunden, wir erfahren aber nix davon. Bis hin zu der auch hier sich bemerkbar machenden fehlenden epischen Breite. Andererseits sollte man beachten, daß das Buch 1976 zuerst erschienen ist. Das war noch nicht die Zeit der überbordenden Wälzer und allgegenwärtigen Trilogien, die - so sie sich verkaufen - auch mal schnell zu einer Tetralogie erweitert werden, um so noch mehr damit verdienen zu können (siehe Eragon). Ob das nicht letztlich zu Lasten der Qualität geht, sei dahingestellt. (Eragon 3 habe ich abgebrochen und werde den vierten Band vermutlich nicht mal anfangen.) Heute würde aus der „Zerbrochenen Kette“ mit Sicherheit eine Trilogie mit je so 400 - 500 Seiten gemacht. Alleine schon deswegen, weil das Buch drei abgeschlossene Geschichten, die aber dennoch miteinander verwoben sind und aufeinander aufbauen, enthält.
Zu diesen „handwerklichen Fehlern“ gehört auch, daß vieles im Buch doch sehr glatt und reibungslos vonstatten geht.
Geteilter Meinung kann man sicherlich auch über die Freien Amazonen sein. Sollte dabei jedoch immer im Hinterkopf haben, daß wir das aus unserer außerweltlichen Sicht betrachten. Ein Darkoveraner würde unsere Einwände vermutlich überhaupt nicht nachvollziehen können. Auch nach einigem, durch die Leserunde angeregten, Nachdenken jedoch passen sie sehr gut auf Darkover. Sie bilden eine Art Gegengesellschaft, sind als solche den (gemeinsamen) Traditionen verhaftet und müssen mMn geradezu einige Punkte einfach als Gegenpol zur Gesellschaft betonen. Da es sich um die Gesellschaft von Darkover handelt, nicht die der Erde, müssen uns beide Pole nicht unbedingt gefallen. „Andere Planeten, andere Sitten“, schrieb Grisel einmal.
Für mich, der die Darkover-Reihe jetzt das erste Mal liest, war dies das Buch, das mich emotional am meisten berührt und hineingezogen hat. Warum vermag ich rational nicht zu erklären. Vielleicht weil, teilweise unterschwellig, eine Menge Fragen teils offen, teils verdeckt, thematisiert wurden, die mich seit meiner Jugend begleiten.
Noch mehr als in den letzten Bänden kam der innere Zwiespalt, in dem sich Magda und Peter befinden, zur Geltung. Beide sind auf Darkover geboren, aber Terraner im Dienste des Imperiums. Vor allem in Magda zeigt sich die Zerrissenheit, die ein Mensch aushalten muß, der zwischen den Welten steht und irgendwie zu keiner richtig gehört. Der erst dann zu einer gehört, wenn er (oder natürlich auch sie) sich bewußt für eine „Seite“ entschieden hat. Was nicht heißen muß, die andere zu verdammen oder alle Brücken abzubrechen.
Oder Montray. Jene Blaupause für zu viele Mächtige (in Politik wie Wirtschaft) auch unseres Planeten unserer Zeit, die durch ihre Ignoranz und Überheblichkeit viel Leid und unnötige Kriege heraufbeschwören.
Alles in allem hat mir "Die zerbrochene Kette" sehr gut gefallen. Der Kontrast zwischen Darkoveranern und Terranan durchzieht große Teile des Buches. Die Protagonisten haben für mich glaubwürdig und in sich schlüssig gedacht und gehandelt. Wenn mir davon manches nicht behagt, so ist das mein Problem, nicht das der Handelnden. Am Ende hat mich das Buch ruhig und zufrieden, und mit etlichen Problemen, wieder in die Realität zurückzufinden, zurückgelassen. Was kann ich besseres über ein Buch sagen.
Kurzfassung:
Die miteinander verwobenen Geschichten von Lady Rohana, Jaelle, Magda und Peter. Was mit einer Befreiungsaktion in den Trockenstädten beginnt, mündet Jahre später in einer Art „Konfrontation“ Terranan - Darkoveraner. Von der äußeren bis zur inneren (dem Konflikt, zwischen zwei Welten zu leben) Handlung trotz der erwähnten Mängel ein durchaus lesenswertes Buch.
(Und jetzt bin ich gespannt, ob, und ggf. wie sich meine Meinung durch die noch laufende Leserunde ändert.)
Edit. Darkover-Hinweis ergänzt. 2. Edit: Hinweis Entsagenden-Trilogie ergänzt
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