Titel: Der Mann, der Inseln liebte
Originaltitel: The man who loved islands
Autor: D.H. Lawrence
Übersetzt von Martin Beheim-Schwarzbach
Verlag: Suhrkamp
Erschienen: 1990
Seitenzahl: 75
ISBN-10: 3518220446
ISBN-13: 978-3518220443
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„Es lebte einmal ein Mann, der Inseln liebte. Er war auf einer Insel geboren, die ihm aber nicht zusagte, weil zu viele andere Menschen dort außer ihm lebten. Er wollte eine Insel besitzen, die ihm ganz allein gehörte.......“
So beginnt D.H. Lawrence (1885-1930) seine Erzählung über einen Mann, dessen Wunsch der Besitz einer eigenen Insel ist. Er pachtete auf 99 Jahre eine Insel wird ihrer dann aber nach einiger Zeit überdrüssig, was eben auch an den wenigen Bewohnern der Inseln liegt, die ihm anfangs lediglich Kosten verursachen, ihn offensichtlich gar betrügen. Er ersteigert so dann eine zweite Insel, findet dort aber auch nicht die Abgeschiedenheit die er sucht – diese Abgeschiedenheit findet er erst auf seiner dritten Insel – einem sehr öden Eiland.
Von allem menschlichen und tierischen Leben angewidert und genervt, von allem abgestoßen was mit Mensch und Tier zu tun hat führt der Mann ein allen Dingen abgewandtes Leben.
D.H. Lawrence hat die Gabe mit wenigen, manchmal sehr kargen Wort, stimmungsgenau zu erzählen. Er setzt die Wörter so das sie passen; Füllwörter sucht man bei ihm vergeblich. In dieser Erzählung schildert er meisterhaft die Suche eines Mannes nach einer gänzlich eigenen Welt, in welcher alles das stören würde, was von ihm dem „Inselherrn“ quasi nicht selbst erschaffen wurde. Eine großartige Erzählung um die Sicht auf die Dinge, ein Meisterwerk um die Unmöglichkeit der totalen Individualität. Lawrence schildert auf beeindruckende Art und Weise wie sich vermeintliche „größte“ Wünsche erfüllen, sich dann aber auch unaufhaltsam gegen den Wünschenden kehren können.
Sehr lesenswert.