Die Isländerin von Steinnun Johannesdottir

  • Beschreibung:
    Island, 1627: Algerische Freibeuter fallen mordend und brandschatzend auf den grünen Westmänner-Inseln ein. Sie verschleppen 252 Menschen - unter ihnen die junge Gudrid und ihren kleinen Sohn. Nach einer qualvollen Reise über den Atlantik werden die beiden auf dem Sklavenmarkt in Algier verkauft. Für Gudrid beginnt ein langer Kampf um das schiere Überleben - und um ihr Kind.


    Über die Autorin (Angaben im Buch):
    Steinnun Johannesdottir, geboren 1948 in Akranes/Island, arbeitet als Regisseurin, Journalistin und Autorin in Reykjavik. Sie veröffentlichte neben mehreren Theaterstücken auch Kinderbücher, Biographien und Kurzgeschichten. nach über sechsjähriger Recherchearbeit schrieb sie den auf historischen Geschehnissen basierenden Roman "Die Isländerin", der in einer anderen Ausgabe unter dem Titel "Das sechste Siegel" erschien.


    Meine Meinung:
    Ein historischer Roman, dessen Hauptperson tatsächlich gelebt hat. An solchen Bücher kann ich nicht vorbeigehen. Allerdings ist bei diesem hier die Beschreibung (mal wieder) etwas irreführend. Der Roman beschäftigt sich nämlich nur in der ersten Hälfte mit der Entführung und der Sklaverei in Algier. Die zweite Hälfte widmet sich der Rückreise nach Island mit den verschiedensten Ereignissen.


    Aber ungeachtet dessen ist der Roman über große Strecken spannend und unterhaltsam geschrieben. Das Buch ist flüssig in einer klaren Sprache geschrieben und schon nach den ersten paar Seiten hat man sich an die isländischen Namen gewöhnt. Und obwohl eine Frau im Mittelpunkt steht und der Titel es vielleicht vermuten lässt, ist es keine Roman der Art "starke Frau in Männerkleidung schlägt sich allein durch die Welt".
    Nur im letzten Drittel flacht die Spannung deutlich ab und der Roman endet recht abrupt, als hätte die Autorin etwas die Lust verloren. Das wird zwar durch ein Nachwort von ein paar Seiten, in dem das weitere Leben von Gudrid geschildert wird und auch auf die wirkliche Faktenlage kurz eingegangen wird, etwas gemildert, aber trotzdem hätte ich mir ein ausführlicheres Ende gewünscht.


    Alles in allem ein unterhaltsamer historischer Roman für zwischendurch, der sich gut lesen lässt und in zumindest für mich eher ungewohnten Regionen spielt.