Byrons Tochter: Ada Lovelace - Die Poetin der Mathematik

  • Zum Autor:
    Benjamin Woolley ist renommierter Autor von Sachbücher zur Wissenschafts- und Technikgeschite. Er lebt in London.


    Inhalt:


    Das Leben der Lady Augusta Ada King Byron Countess of Lovelace stand von Beginn an im Spannungsfeld zwischen ihrem berühmt-berüchtigten Vater, der wie kein anderer den Mythos des "poète maudit" verkörpert, und ihrer rationalen, kontrollsüchtigen Mutter Annabella, der "Princess der Parallelogramme".
    Nach dem skandalösen Scheitern der elterlichen Ehe versuchte Adas Mutter stets, ein erzieherisches Gegengewicht zum "romantischen Erbe" des Vaters zu schaffen. Schon früh entwickelte Ada ein naturwissenschaftliches Interesse, später stand sie mit den zentralen Denkern ihrer Zeit in regem Kontakt, machte Bekanntschaft mit den bedeutenden wissenschaftlichen Trends. Doch sie führte auch ein ganz anderes Leben: Auf der Suche nach Leidenschaft hatte sie zahlreiche Liebesaffären, konsumierte Drogen, machte Spiel- und Wettschulden und stieß immer wieder an die engen Grenzen weiblicher Selbstentfaltung. Wenngleich ihre Suche nach dem Einklang von Vernunft und Gefühl, nach einer "poetischen Mathematik", an den Zwängen ihrer Zeit scheiterte, wird sie heute als Symbolfigur weiblichen Wirkens in der Wissenschaft udn auch als Computerpionierin gesehen.


    Meine Meinung:
    Zuerst einmal will ich ergänzend Ada Lovelaces Lebensdaten erwähnen. Sie wurde 1815 in London geboren und starb 1852 in ihrem Geburtsort.
    Ich bin durch dieses Buch aufmerksam geworden, weil ich irgendwo im Internet las, daß die erste Computersprache nach Ada benannt wurde.
    Da ich im bescheidenen Maße Mathematik-Freak bin, hat mich diese Biografie neugierig gemacht.
    Ungefähr das erste Drittel dieser Biografie beschäftigt sich mit dem legendären Dichter Lord Byron und Adas Mutter. Was natürlich logisch ist, da man solch einen berühmten Vater nicht mal eben nebenbei erwähnen kann. Und, wie kann es anders sein, werden natürlich jede Menge seiner Gedicht ansatzweise zitiert.
    Trotzdem hat mich das nicht neugieriger auf Byron gemacht, da ich leider Gedichten nicht zugänglich bin und mehr auf die mathematische Komponente gesetzt hatte. In dieser Hinsicht wurde ich aber etwas enttäuscht, denn die Biografie handelt dann doch mehr von Adas Zerrissenheit in dieser Zeit zwischen Frau- und Muttersein und neugieriger Wissenschaftlerin. Außerdem wurde sie von ihrer dominierenden Mutter sehr beeinflußt.
    Wer sich für die Person Ada Lovelace erwärmt hat, ist mit dieser Biografie sicherlich gut bedient. Wer auf Mathematik und Computersprache gesetzt hat, wird ebenso wahrscheinlich enttäuscht sein.


    Trotzdem habe ich mich gut unterhalten und war keine Minute gelangweilt.



    Edit: ISBN zugefügt

  • Ja, das hört sich trotz der angeführten Mängel interessant an. Danke, Charlotte.
    Ich mag gern Bücher oder Biografien herausragender Frauen, die ja neben den Männern zu der Zeit doch mehr zu kämpfen hatten.