Gebundene Ausgabe 448 Seiten
Verlag: cbt (Juni 2009)
Sprache: Deutsch
Originaltitel: The Demon’s Lexicon 01
Kurzbeschreibung
Rufe die Dämonen, aber beherrsche sie
Die Brüder Nick und Alan Ryves sind auf der Flucht vor dem Zirkel des Obsidian. Dessen Herrscher, der mächtige Magier Black Arthur, möchte das magische Amulett ihrer Mutter an sich bringen. Als Alan von einem Dämon tödlich gezeichnet wird, setzt Nick alles daran, seinen Bruder zu retten. Auf dem Jahrmarkt der Kobolde beschwört er durch einen magischen Tanz einen Dämon herauf, der Alans Zeichen löschen soll. Doch Nicks Plan schlägt fehl. In einem letzten Versuch, seinen Bruder vor dem Tod zu bewahren, sucht Nick die Konfrontation mit dem Zirkel des Obsidian - und erfährt, was man ihm Zeit seines Lebens verheimlicht hat. [… - hier kommen dann die fiesen Spoiler! Das kopiere ich nicht.]
Zur Autorin
Sarah Rees Brennan wuchs in Irland auf. Nach der Schule verbrachte sie einige Zeit in New York und London, wo sie Creative Writing studierte. Mittlerweile lebt sie wieder in Irland und widmet sich dort dem Schreiben. Im www ist Sarah Rees Brennan als Autorin von "Fanfiction" bekannt und beliebt. "Der Zirkel des Dämons" - der Start einer grandiosen Fantasytrilogie - ist ihr erster Roman.
Meine Meinung
Zu Beginn hätte ich dieses Buch fast aus der Hand gelegt. Der Anfang ist wirklich stressig und alles andere als gelungen. Alles, was man wissen will, muss man sich selbst erarbeiten, der 16-jährige Protagonist Nick verliert keine Worte der Einleitung und wirft seine Mitleser stattdessen mitten in den Kampf mit einem Magier, wenig später dann in die reichlich verwirrende Sache mit den dämonischen Malen. Hält man aber gut 100 Seiten durch, nimmt die Geschichte plötzlich ungemein an Fahrt auf, die Ereignisse überschlagen sich, ohne dass man den roten Faden verliert, und das Ganze wird fesselnd, so dass man das Buch kaum mehr aus der Hand legen mag!
Die Hauptfigur bleibt augenscheinlich dennoch eine Schwäche des Romans. Nick wird nicht müde, zu betonen, dass er seine Mutter hasst und ihr Leben für das seines älteren Bruders Alan sofort hergeben würde. Und es ist nicht mal so, dass er Alan lieben würde, nein, der bedeutet ihm auch nicht sonderlich viel. Ein kalter Charakter wird hier vorgestellt, abweisend und ohne jegliches Gefühl, so dass eine Identifikation extrem erschwert wird.
Wie brillant Nick allerdings gezeichnet ist, wird erst am Ende klar. Leider zu spät für diesen ersten Teil der Trilogie – aber im Rückblick wird dann alles schlüssig und man muss Sarah R. Brennan wirklich loben für die Ausarbeitung dieser Figur. Schade bloß, dass man das viel zu spät merkt.
Die Atmosphäre ist sehr düster, Tod gleichfalls an der Tagesordnung. Nick wirkt sehr reif, mehr wie ein 20-Jähriger – so dass insgesamt ein Bild entsteht, das diesen Roman an die Grenze zwischen Jugendroman und Fantasy rückt. Ich würde ihn ab 15 Jahren empfehlen wollen, er befriedigt aber auch das Interesse erwachsener Leser, denn dieses Buch ist alles andere als kitschig oder kindisch. Es hat nicht die typischen Elemente eines Jugendbuches.
Fazit
Irgendwie beeindruckend, wenn sich das auch erst auf den letzten Seiten zeigt. Das gibt eine unheimlich spannende Fortsetzung, wenn es an dieser Stelle weitergeht. Ein fesselndes Buch!
Bewertung
9/10 Punkten