Bücher finden

  • Ich bin mir ziemlich sicher, dass es den einen oder anderen Thread zum Thema schon gibt, ich find aber nix.


    Wie findet ihr Eure Lektüre? Ich meine jetzt nicht: "bei den Büchereulen", "auf dem Bestsellerhaufen im Buchladen" oder "weil da ein Vampir mitspielt"


    Nein, oft werden hier Bücher rezensiert, die ganz sicher nicht in der Buchhandlung zu finden sind und die, wie man an den wenigen Rückmeldungen hier sieht, offensichtlich weit ab vom Mainstream liegen.


    Wo grabt Ihr die aus? Was weckt Euer Interesse? Ich staune immer über Eulen, die wirklich Querbeet zu lesen scheinen, also heute einen historischen Roman besprechen, morgen einen Krimi aus Guatemala und übermorgen Zeitgenössisches aus Burkina Faso.


    Ich muss zugeben, ich habe schon so eine Art Filter, ein Beuteschema im Kopf, das die meisten Bücher von vorneherein ausschließt, um nicht von der Masse der "Das könnte auch interessant sein"-Büchern erschlagen zu werden.

    Menschen sind für mich wie offene Bücher, auch wenn mir offene Bücher bei Weitem lieber sind. (Colin Bateman)

  • Zitat

    Original von DraperDoyle
    Ich staune immer über Eulen, die wirklich Querbeet zu lesen scheinen, also heute einen historischen Roman besprechen, morgen einen Krimi aus Guatemala und übermorgen Zeitgenössisches aus Burkina Faso.


    So gehts mir auch. Ich finde sowas einfach bewundernswert, weil es ja auch davon zeugt, dass man vielseitig interessiert ist und für vieles offen. Ich persönlich bin zur Zeit von diesem Stadium weit entfernt, aber fest davon überzeugt, ihn eines Tages zu erreichen :chen


    Zitat

    Ich muss zugeben, ich habe schon so eine Art Filter, ein Beuteschema im Kopf, das die meisten Bücher von vorneherein ausschließt, um nicht von der Masse der "Das könnte auch interessant sein"-Büchern erschlagen zu werden.


    Das hab ich auch, allerdings ist es im Moment einfach auch finanzieller Natur und ich bin sicher, das wird sich mal ändern. Sei es durch mehr Geld oder durch Verschieben der Leseinteressen.


    Ich könnte mir vorstellen, dass viele auf die WL anderer Eulen gucken, von denen sie wissen, dass sie solche "Nicht-Mainstream"-Bücher lesen. Oder dass man einfach bei Amazon nach Restexemplaren stöbert. Oder in einem anderen Buch davon liest. Wobei ich die Frage auch interessant finde und auf Antworten gespannt bin ;-)

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  • In meinem Fall ist die Antwort ganz einfach: Nicht ich finde die Bücher - die Autoren und Verlage finden mich. Ich krieg die Bücher zugeschickt, suche mir aus, was der Spur nach in mein Beuteraster passen könnte, und komme so zur merkwürdigen Mischung aus Krimis, Gesellschaftsromanen, Tierbüchern, Kinderbüchern, Liebesromanen, Reiseführern, Sachbüchern ...


    Aktuell hab ich mich vergriffen und aus dem Stapel der Rezensionsexemplare einen gottesjessasmäßigen Schmarrn gezogen - die zwölfunddrölfzigste Vatikan-Verschwörungstheorie. Ich werde berichten ...

    Und was die Autofahrer denken,
    das würd’ die Marder furchtbar kränken.
    Ingo Baumgartner

  • Auch nicht zu unterschätzen sind die Suchsystem und Hinweise der Buchhändler. Einfach mal anfragen nach Stichworten (Krimi aus Bolivien oder Neuerscheinung griechischer Autor oder so) und sich überraschen lassen!


    Braucht eine Portion Mut, aber das sind gerade diese Bücher - wie Du sagst - weit vom Mainstream durchaus auch wert!


    GRÜSSE
    savanna

  • Vandam, du hast da eindeutig einen Wettbewerbsvorteil :grin Allerdings würde mich mal der gemeinsame Nenner, das Beuteraster interessieren, das dieser merkwürdigen Mischung gemeinsam ist.


    savanna, gerade das würde ich nur tun, wenn ich nach Bolivien oder Griechenland fahren wollte. Ansonsten käme ich nicht auf die Idee, dass ich unbedingt mal eine Familientragödie aus Südkorea lesen muss.

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  • Vandam, das zählt ja nicht :lache


    DraperDoyle, genau aus dem Grund gab es doch schon zweimal den Blindbuch-Kauf. Ich habe ja auch nicht so ganz freiwillig Boyles "Rivenrock" gelesen ;-)

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  • Ehrlich gesagt habe ich etwas Angst davor zu entdecken, dass Bolivien eine hochinteressante literarische Szene hat. Dann würde ja meine Wunschliste respektive mein SUB vollständig außer Kontrolle geraten :yikes

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  • Früher habe ich mir alles ins Haus geholt, wo Neuerscheinungen drinstanden oder die Gesamtlisten der Verlage und habe entsprechend meine Wunschliste erstellt. Da diese über hunderte und so weiter Bücher enthält, und ich nicht so richtig hinterherkomme, diese abzuarbeiten, wird sie nicht nur länger, sondern hat dann auch richtig alte Einträge von Büchern, die es dann 5 oder 10 Jahre später gar nicht mehr gibt.


    Ganz abgesehen davon, dass auch der SUB entsprechend mitwächst und genauso langsam abgebaut wird, sind viele Perlen dazwischen, die einfach untergegangen sind im sogenannten Mainstream.


    Es ist natürlich viel einfacher, wenn man sich für alles interessiert. Leider geht es mir so :rolleyes

    „An solchen Tagen legt man natürlich das Stück Torte auf die Sahneseite — neben den Teller.“

  • Ein Beuteraster - mal überlegen. :gruebel
    Es gibt zum einen natürlich bestimmte Stichworte, bei denen ich sofort nen genaueren Blick riskiere und die sind, je nach Genre, dann ausschlaggebend. Ein ganz tolles Buch habe ich beispielsweise gefunden, weil es in London während der 50er Jahre spielt - bing bing - zwei Stichwörter und es hatte mich an der Angel. Meistens hab ich mit dieser Methode Glück.


    Ich muss zugeben, dass auch Cover und Titel mich nen Moment länger halten und ich dann den Inhalt des Buches lese. Bei bestimmten Autoren guck ich natürlich auch auf deren andere Bücher, aber dieses Suchverfahren ist wohl kein großes Ding. :lache


    Das ein oder andere recht alte Buch hab ich gefunden, weil ich nach einem bestimmten Thema gesucht habe, z.B. "Piraten" oder "Regency". Wenn man was googelt kommen oft Bücher, die man so nicht entdeckt hätte. Ich schätze auf diese Weise hab ich die meisten meiner älteren Bücher gefunden.


    Anspielungen auf Bücher in andere Bücher, wenn sie denn interessant klingen, mag ich auch. Oder wenn der Autor im Vor- oder Nachwort von einem spricht, das ihn zu dem vorliegenden inspiriert hat. Manchmal schreiben auch andere Autoren Bücher mit den Protagonisten von Klassikern, zum Beispiel Joan Aiken. Da sind dann auch oft nicht-Mainstreambücher dabei.


    Hach, es gibt so viele Möglichkeiten seinen SuB aufzubauen... :chen

    :lesend Ich lese gerade: "Carry On" von Rainbow Rowell und "Mansfield Park" von Jane Austen | SuB: 50

  • Bei mir ist das oft einfach: ich gehe durch einen Buchhandel (muss nicht immer meine Stammbuchhandlung sein) und irgendwann sprechen mich Bücher an (Cover Klappentext, erste Leseeindrücke). Und wenn mans so macht, dann meide ich die großangepriesenen Beststellerecken. Das ist zwar sehr Zeitaufwendig und man verlässt das ein oder andere mal unbefriedigt den Laden, aber meistens komme ich schon auf meine Kosten.


    Und was auch hilft: ich schaue mir die Programme der Verlage an, was alsbald erscheint und dann kann man ja Infos sammeln.


    Außerdem finde ich, das vieles manchmal von der Buchhandlung selbst abhängt, ich komme aus den Großhandlungen wie Thalia oder so oftmals raus ohne was gefunden zu haben, während ich in den kleinen Buchhandlungen ums Eck immer fündig werde und da finde ich die Auswahl auch meistens besser, woher keine Ahnung.

  • Also ich finde meine Bücher einmal, indem ich bei Amazon unter den Neuerscheinungen stöbere. Da sind es dann Cover und vor allem Titel, die mich die Kurzbeschreibung lesen lassen.


    Zum anderen habe ich eine Stammbuchhandlung, die zwar groß ist, aber keiner Kette angehört. Da gehe ich in den hinteren Bereich (vorne sind die Bestseller) und da kann man wunderbar stöbern, in Bücher reinlesen usw. Und die Auswahl ist wirklich riesig.

    Liebe Grüße, Sigrid

    Keiner weiß wo und wo lang

    alles zurück - Anfang

    Wir sind es nur nicht mehr gewohnt

    Dass Zeit sich lohnt

  • Die Auswahl ist bei mir eine ganz instinktive Sache. Ich lese den Klappentext, blättere ein bisschen im Buch rum und denke, hm, könnte interessant werden. Oder: "Iiiigitt, das Thema fasse ich nicht mit der Feuerzange an!" Manchmal auch nur: "Häääh?" :pille


    "Freche Frauen" landen meist gleich in der Verschenkekiste. Dass ich Dora Heldt und "Molly Marx" nicht gleich aussortiert habe, ist eigentlich ein Wunder. Ich dachte beim Rumblättern, das könnt witzig werden, auch wenn es nach einem Genre klingt, das mir sonst nicht liegt. Und so war's. Beide haben's auch die die SPIEGEL-Bestsellerliste geschafft. Was nicht per se ein Qualitätsmerkmal ist, eher ein Zeichen dafür, dass ich den richtigen Riecher für den kommerziellen Erfolg hatte.


    Manchmal kenn ich auch den Autor. So bin ich olle Landratte z.B. zu dem haarsträubenden Seemansgarn von Claus Beese gekommen. Ich verstehe zwar immer noch nix von Motoryachten und Seegelbooten, aber ich liebe den Chaotentrupp, den er in seinen Büchern auf Abenteuer schickt.

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    Ingo Baumgartner

  • Wie finde ich zu meinen Büchern, fragt sie. :gruebel


    Eine erste Analyse, zwischen Kaffeekochen und Staubwischen ergab folgendes:


    Die erste Grundvoraussetzung ist eine geistige Einstellung zwischen Wagemut, Tollkühnheit und Todesverachtung.


    Die zweite Leseerfahrung.


    Die dritte Geduld.


    Das ergibt summa summarum ARBEIT.


    Das ist es bei mir tatsächlich. Ich sehe mit ziemlicher Regelmäßigkeit die Programme kleiner und mittlerer Verlage durch, im Kinder - und Jugendbuch-Bereich systematisch. Dazu kommen Fachzeitschriften aus diesem Bereich, z.B. das Bulletin für Kinder - und Jugendbuch, um nur eines zu nennen.
    Ich höre so oft, wie möglich Buch-Besprechungen im Radio. Ich blättere die wöchentlichen Anzeigenblättchen des Stadtteils durch, dorthin verirrt sich so manche Anzeige für ein Buch, wenn noch schnell eine kleine Spalte gefüllt werden mußte.
    Eine weitere Fundgrube ist die linke Presse, in der ich neben Rezensionen Anzeigen von Buchhandlungen wie 'Che und Chandler' finde, die Sommerbeilage etwa oder die zu Weihnachten. ( Lenin ist Kummer gewöhnt). Neben Mainstream gibt es da auf jeden fall Selteneres bis hin zu Ungewöhnlichem. Die Zeitung der DKP erfreute mich nach dem Mauerfall über Jahre z.B. mit erstaunlich guten Rezensionen von Kriminalromanen. Keine Ahnung, wo sie die in den Jahren davor versteckten. Die Bücher über Frauenbewegung und Verwandtes werden auch imemr noch ganz ausgezeichnet rezensiert.


    Dazu kommen Literaturzeitschriften, an erster Stelle Volltext. Die Buchanzeigen lohnen sich auf jeden Fall, auch wenn der redaktionelle Teil mal wieder hängt.


    Dann das Internet. Die Eulen liefern eine Fülle von Anregungen, es gibt Websites von Autorinnen und Autoren, wobei ich das Glück habe, mehrere Sprachen lesen zu können. Es werden bekanntlich viel zu wenig Bücher ins Deutsche übersetzt.
    Dann gibt es einige Antiquariate, deren Websites ich durchgehe. Und die Sites, die Restbestände, Mängelexemplare etc. anbieten.


    Antiquariate durchstöbere ich auch im RL, ich komme außerdem an keinem 1-Euro-Laden vorbei.


    Der Rest ist eine Frage der Entscheidungen. Möchte ich tatsächlich die zeitgenössische Literatur Burkina Fasos entdecken oder genügt es mir, wenn ich den neuesten Roman einer bereits bekannten niederländischen Jugendbuch-Autorin lese?
    Daß einer die Menge an Büchern über den Kopf wächst, ist ein Umstand, mit dem ich mich inzwischen abgefunden habe. Für jedes Buch, das ich lese, gibt es fünfzig, die mir genauso gut gefallen würden, die ich aber nie lesen werden, weil ich nie auf sie stoßen werde. Vielleicht entgehen mir sogar fünfzig Bücher, die deutlich besser wären, als eben das, das ich lese. Ich werde es nie wissen.
    Den Gedanken fand vor einigen Jahren noch deprimierend, nun habe ich ihn akzeptiert. Ein leises Zähneknirschen ist aber hin und wieder immer noch aus meiner Richtung zu vernehmen.



    Eigentlich bin ich immer auf der Suche nach guten Büchern, 24/7, sozusagen. Da muß ja das eine oder andere im Sieb bleiben.
    Arbeit eben. :lache



    :wave


    magali

    Ich und meine Öffentlichkeit verstehen uns sehr gut: sie hört nicht, was ich sage und ich sage nicht, was sie hören will.
    K. Kraus

  • Ähnlich wie magali habe ich mir meine Gedanken gemacht - beim Warten in der Postschlange.


    Grundvoraussetzung ist Neugierde an fast allem.


    Fangen wir bei Bildbänden an.
    Der zweimal jährlich stattfindende Besuch bei einem Freund in Bonn kann dazu führen, dass ich unbedingt den Bildband über schwedische Wälder besitzen muss, den ich zuvor gesehen habe. Also wird in Schweden beim Fotografen selbst bestellt.


    Oder mein Stöbern in Kochbuchforen. Dann wird solange in Antiquariaten gesucht, bis ich das literarische Kochbuch aus den 50-er Jahren gefunden habe.


    Sehr gefährlich sind auch Randbemerkungen über Bücher, die in niemandes Focus stehen.
    Solche Aussagen lösen geradezu Pawlowsche Reflexe bei mir aus.


    Ebenfalls gefährlich und nicht massentaugliche Bücher sind die Buchpakete eines Bekannten, der mir Ware für den Flohmarkt mitgibt. Die Hälfte davon
    muss erst gesichtet werden und bleibt dann in meinem Haushalt hängen.


    Und nicht unerwähnt bleiben sollen Büchereulentreffen wie letztes Jahr zu Weihnachten in Hamburg, wo wir in der Gruppe eine Buchhandlung gestürmt haben und von einer Empfehlung in die nächste fielen.
    Jedenfalls wurde bei diesem Treffen klar, dass der Eulengeschmack vielfältig ausgerichtet ist.

  • Zitat

    Original von Salonlöwin
    Ähnlich wie magali habe ich mir meine Gedanken gemacht - beim Warten in der Postschlange.


    Grundvoraussetzung ist Neugierde an fast allem.


    Mangelnde Neugierde ist nicht unbedingt mein Problem. Allerdings merk ich oft, dass ich mich ja gern über Bücher austausche (darum bin ich auch hier) und ich bei eher unbekannten Büchern das Problem habe, dass es kaum einer liest.
    Aber klar, mit sowas muss man halt leben, wenn man auch mal was anderes lesen will und hier findet sich doch vielleicht die eine oder andere Person, die auch seltenere Bücher liest.

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  • Zitat

    Original von magali
    Der Rest ist eine Frage der Entscheidungen. Möchte ich tatsächlich die zeitgenössische Literatur Burkina Fasos entdecken oder genügt es mir, wenn ich den neuesten Roman einer bereits bekannten niederländischen Jugendbuch-Autorin lese?
    Daß einer die Menge an Büchern über den Kopf wächst, ist ein Umstand, mit dem ich mich inzwischen abgefunden habe. Für jedes Buch, das ich lese, gibt es fünfzig, die mir genauso gut gefallen würden, die ich aber nie lesen werden, weil ich nie auf sie stoßen werde. Vielleicht entgehen mir sogar fünfzig Bücher, die deutlich besser wären, als eben das, das ich lese. Ich werde es nie wissen.
    Den Gedanken fand vor einigen Jahren noch deprimierend, nun habe ich ihn akzeptiert. Ein leises Zähneknirschen ist aber hin und wieder immer noch aus meiner Richtung zu vernehmen.


    Hm, vielleicht fehlt es mir einfach noch an Altersweisheit :gruebel


    Mein Problem (ich habe beim bohrmeißeln nochmal drüber nachgedacht :grin) ist vielleicht, dass ich Gelesenes immerzu einordnen möchte. Damit meine ich nicht, es in eine Schublade zu stecken, sondern in welcher Beziehung steht das Buch, das ich gerade lese zu anderen, die ich bereits gelesen habe, welche Traditionen werden aufgenommen, mit welchen wird gebrochen, welche Vorbilder drücken im Text durch, was ist neu.
    Ein Familiendrama aus Burkina Faso wäre dann ein Solitär, der sich nur schwer in meine "Mindmap" einfügen würde.
    Und wenn es mir womöglich gefiele, würde es einen ganzen Rattenschwanz an Literatur aus Burkina Faso im speziellen und Westafrika im allgemeinen nachsichziehen, dazu noch Bücher über Geschichte, Politik und Naturraum und schwub geht der SUB durch die Decke :wow

    Menschen sind für mich wie offene Bücher, auch wenn mir offene Bücher bei Weitem lieber sind. (Colin Bateman)

  • also Burkina Faso würde mich sehr reizen - von dort habe ich noch nichts gelesen :grin


    Bei mir ist es eher umgekehrt: ich brauch dringend Abwechslung. ich kann definitiv nicht das drölfzigste Fantasy-Buch hintereinander lesen oder den X-ten Krimi.


    und wenn ich dann mal was besonders interessantes entdecke, umso besser. dabei greife ich gern in ME-Kisten zu, da ist es ja auch nicht so teuer, wenn es ein Fehlgriff war. aber wenn es interessant klingt, muss es mit. naja, andererseits lese ich auch wahnsinnig gern die Verlagsprospekte oder die neuerscheinungen hier. dann stehe ich im Buchladen, entdecke das buch und denke: he, davon hast Du schon gelesen, das klang interessant. und schwuppp...

  • Zitat

    Original von DraperDoyle:Mein Problem (ich habe beim bohrmeißeln nochmal drüber nachgedacht Grinsen ) ist vielleicht, dass ich Gelesenes immerzu einordnen möchte. Damit meine ich nicht, es in eine Schublade zu stecken, sondern in welcher Beziehung steht das Buch, das ich gerade lese zu anderen, die ich bereits gelesen habe, welche Traditionen werden aufgenommen, mit welchen wird gebrochen, welche Vorbilder drücken im Text durch, was ist neu.


    Vielleicht solltest Du einfach mal die Naturwissenschaftlerin in Dir ausschalten.
    Versuch einfach nicht alles zu analysieren, leg einfach mehr Gelassenheit an den Tag und nimm einfach hin, dass das isländische Wörterbuch auch neben einem Buch stehen darf, das in keiner Beziehung zum Wörterbuch steht.

  • Ich hab jetzt auch eine Weile überlegt. Ich lese ja gerne Kurzgeschichten (von Anna Gavalda bis Banana Yosimoto), Jugendbücher (Faunblut fand ich ganz toll), manche Chicklit (muss auch mal sein, und gerade Kerstin Gier und Marian Keyes liebe ich), zeitgenössische Romane mit fremdartigem Einschlag (Hanif Kureishi, Zadie Smith etc.), Historisches (Charlotte Lyne, Ines Thorn, Michel Faber...), Belletristik (zu viel um es aufzuzählen), Nordisches (gerade Krimis wie Öland), Bücher über das Meer und Schiffe, Bücher über das 18./19./20. Jahrhundert, Viktorianisches, Klassiker, Fantasy und Urban Fantasy, Gruselgeschichten, englische Krimis, generell Zeitgenössisches...


    Wirklich und absolut queerbeet und dreisprachig.


    Vor den Eulen habe ich tatsächlich einfach vieles mitgenommen, was mich in Buchhandlungen angesprochen hat, ich kann da stundenlang stöbern und bevorzuge gerade kleine Buchhandlungen (wenn es auch gut sortierte Ketten gibt). Ich habe aber auch viele Rezis gelesen, in Frauenzeitschriften, Tageszeitungen und mir Verlagskataloge durchgesehen. Ich habe auch keine Scheu, Bücher zu kaufen, von denen ich noch keine Rezis gelesen habe, wenn mich Titel und Cover sowie die erste Seite ansprechen.
    Ich habe Ohren und Augen offen gehalten und Listen geführt, die ich abgearbeitet habe.
    Verweise auf Bücher in Büchern habe ich oft auch beherzigt, aber auch Tipps von Bekannten und meiner Mutter.
    Und mittlerweile habe ich aus jedem Genre mehrere Lieblingsautoren, von denen ich die Neuerscheinungen verfolge.
    Zudem verfolge ich englische Neuerscheinungen (dank Internet und Amazon.com und Amazon.co.uk), sowie die Französischen (ich bin ja dort aufgewachsen und mehrmals pro Jahr dort...die Franzosen haben auch was z. B. englische Übersetzungen angeht einen anderen Geschmack als die Deutschen) und schaue mir an, welche Bücher Literaturpreise abräumen...


    Also, kurz gefasst: ich habe extrem viele Interessen und bin sehr neugierig, riskiere zudem auch mal einen Fehlgriff.


    Und manchmal bilde ich mir auch ein, dass besonders schöne Bücher mich finden. :-)

  • Ich habe immer so kurze Interessenwellen :grin Da sehe ich vielleicht eine Reportage über Afrika und bin auf der Thalia oder Amazon Seite an langweiligen Abenden und klick mich da mal durch. Dann bin ich auch sehr oft in der Bücherhalle und gehe wirklich Regale ab und stöbere alles mal so durch, auf was ich gerade Lust habe und das ist wirklich verschieden.
    Ein gewisses "Beuteschema" habe ich aber auch. Ich kann meistens (Ausnahmen gib es) nichts mit amerikanischen Thrillern anfangen..weiß der Geier warum. Da orientiere ich mich eher an die nordischen Grade :-). Dann verzichte ich auf alles Sciencefictionmäßige und auf Liebesromane!