Kathryn Miller Haines
Miss Winters Hang zum Risiko
TB aus dem suhrkampVerlag
485 Seiten
ISBN: 9783518460900
Original: The war against Miss Winter
Zur Autorin:
Kathrin Miller Haines, aufgewachsen in San Antonio, Texas, studierte Englische Literatur und Theaterwissenschaften. Die Dramatikerin, Schauspielerin und Krimiautorin ist Mitglied der US-amerikanischen Sisters in Crime. MitMann und Hunden lebt sie im Westen Pennsylvanias.
Meine Rezension:
Kennt Ihr diese typischen Detektiv-Serien, die in den 40-er Jahren spielen? So mit Detektiv im Trenchcoat und Hut, Büro mit verwitterten Holzmöbeln und Glastür mit Namen drauf? Genauso ist die Atmosphäre dieses Krimis.
Naja, nicht ganz – Hauptfigur ist hier nämlich gerade kein typischer Detektiv sondern Rosie Winter, Schauspielerin. Oder jedenfalls wäre sie gern Schauspielerin, wenn ihr doch endlich mal jemand eine Rolle geben würde. Das ist aber gerade in den Kriegsjahren in New York nicht so ganz einfach, weshalb sie als Mädchen für alles in einem Detektiv-Büro jobbt. Bis sie eines Tages ihren Chef ermordet in seinem Büro auffindet und damit langsam immer tiefer in den Strudel um ein verschollenes, mysteriöses Theaterstück gerät.
Es handelt sich hier um den ersten Fall von Rosie Winter, bei Amazon gibt es schon den zweiten Fall auf englisch (The winter of her discontent) und der dritte Teil (Winter in June) soll im Juni erscheinen. Die werde ich mir auf jeden Fall noch zulegen, Rosie Winter hat mir nämlich ausgesprochen gut gefallen. Eigentlich sind Krimis nicht so ganz mein Beuteschema, aber so einen klassischen Wer-war-der-Täter-Krimi lese ich zwischendurch mal ganz gern. Hier gefiel mir besonders die etwas flapsige, schlagfertige Art, es macht richtig Spaß das Buch zu lesen. Langweilig wird’s nie, auch wenn sich der Fall selbst eigentlich eher langsam entwickelt. Der Einblick in die Broadway-Szene und der Zickenkrieg der Möchtegern-Schauspielerinnen untereinander ist wirklich erheiternd.
Hervorheben möchte ich noch, dass der Fall bis fast zum Schluss spannend bleibt, ich – mit meinen zugegebener Maßen eher geringen Krimierfahrungen – hatte jedenfalls keine Chance, die Auflösung vorherzusehen.