Daten der deutschen Ausgabe
Taschenbuch 384 Seiten
Verlag: Page & Turner (November 2009)
Sprache: Deutsch
Originaltitel: Evermore
Kurzbeschreibung
Ever ist sechzehn Jahre alt, als sie ihre gesamte Familie bei einem Autounfall verliert – sie überlebt als Einzige. Seither ist sie in sich gekehrt und kapselt ihre verletzte Seele von der Außenwelt ab. Alles ändert sich jedoch, als sie Damen zum ersten Mal in die Augen blickt. Denn Damen sieht nicht nur verdammt gut aus, er hat etwas, was Ever zutiefst berührt.
Aber irgendetwas an ihm irritiert sie. Seitdem sie dem Tod so nahe war, besitzt sie nämlich die einzigartige Fähigkeit, die Gedanken der Menschen um sie herum hören und ihre Aura sehen zu können. Doch nicht so bei Damen: Er scheint diese Gabe auf mysteriöse Weise außer Kraft zu setzen. Sie sieht und hört nichts – für sie ein untrügliches Zeichen, dass Damen eigentlich tot sein müsste. Er wirkt aber alles andere alles leblos, und am liebsten würde Ever sich nie mehr von seinem warmen Blick lösen. Wenn sie sich nur nicht ständig fragen müsste, wer er eigentlich ist und was er ausgerechnet von ihr will …
Zur Autorin
Alyson Noël ist eine preisgekrönte Autorin, die bereits mehrere Romane veröffentlicht hat. Mit dem ersten Buch ihrer auf fünf Teile angelegten Evermore-Serie stürmte sie auf Anhieb die amerikanischen Bestsellerlisten und eroberte die Herzen unzähliger Leserinnen. Alyson Noël lebt in Laguna Beach, Kalifornien. Das zweite Buch der Evermore-Serie mit dem Titel „Der blaue Mond“ erscheint im Frühjahr 2010 bei Page & Turner.
Meine Meinung
Der Beginn dieses Romans ist nicht gerade überragend, aber da ist etwas, das einen doch zum Weiterlesen zwingt. Die klassische Teenie-Highschool-Geschichte … denkt man. Aber Ever ist kein typischer Teenager, sondern hat seit dem Unfall übersinnliche Fähigkeiten, die sie nur allzu gern für das Leben ihrer Familie aufgeben würde. Und dann verknallt sie sich auch noch in den geheimnisvollen Damen, der innerhalb weniger Tage zum Schwarm aller Mädchen wird. Er hat aber nur an Ever Interesse!
Man sollte meinen, das plätschert so nett daher – tut es aber nicht! Die ersten 2/3 dieses Buches sind toll gemacht: witzig, oft ironisch, mit einer gewissen Portion Situationskomik und vielen Wortspielen. Besonders erheiternd in diesem Zusammenhang ist Riley, Evers tote Schwester, die noch immer durch die Menschenwelt geistert. Mit ihr streitet Ever herrlich, liebt ihre 12-jährige Schwester aber auch von ganzem Herzen und möchte ihre Nähe selbst in dieser Form kaum missen.
Wenn Damen auf der Bildfläche erscheint, wird’s dann schnell mal kitschig, im letzten Drittel führt gerade er zum Totalabbau jeglicher Glaubhaftigkeit. Ever wird zum braven, blonden Mädchen degradiert, das nur vorankommt, wenn er da ist und die Geschichte hebt leider extrem ab. Nichts mehr von Fantasy und Realität in einer gelungenen Mischung – so wie es im ersten Teil der Fall war.
Selbst wenn man den übermäßig toll beschriebenen Damen außer Acht lässt, bleiben nur blasse Nebenfiguren übrig, die auf Äußerlichkeiten reduziert werden. Einerseits ist das schlüssig, denn so nimmt Ever ihre Mitmenschen besonders zu Beginn der Handlung wahr. Abgeschottet von ihnen durch ihren Kapuzenpulli und Kopfhörer. Für den Leser auf der anderen Seite ist das nicht zufrieden stellend, denn nur Ever bietet sich ihm dadurch zur Identifikation an.
Ever hingegen gelingt in meinen Augen. In ihr spiegeln sich alle Facetten eines Aufwachsens unter erschwerten Bedingungen. Sie trauert, sie ist wütend, weiß nicht wohin mit ihren Gefühlen in der Flut der Empfindungen anderer Menschen. Nur das mit der ersten Liebe überzeugt nicht, die übrigen Facetten Evers kommen für mich überzeugend rüber.
Vom Aufbau der Gesamtgeschichte her lässt sich das Buch kaum aus der Hand legen. Auch wenn die Teenie-Liebesgeschichte nicht der Renner ist, möchte man doch wissen, wie es mit den beiden weitergeht und welches Geheimnis Damen hütet. Ich habe es fast in einem Rutsch gelesen und nur in besagtem letzten Drittel so etwas wie Langeweile verspürt. Für Mädchen ab 14 Jahren ist es sicher ein gut geeignetes Buch, mit dem sie etwa anfangen können, da es vor allem auch den jugendlichen Ton auf ganz herrliche, nicht übermäßig nervige Art und Weise trifft.
Fazit
Deutlichen Abzug gibt es für den verhauenen Schlussteil. Davon abgesehen wurde ich gut unterhalten, eine nette Geschichte, bei der besonders der Geisteranteil und Evers Fähigkeiten überzeugen.
Bewertung
8/10 Punkten
Edit: Ich habe die ISBN der deutschen Ausgabe eingesetzt, damit sie auch über das Verzeichnis zu finden ist. LG JaneDoe