Hallo, Magali.
Dass die Rico-Beutlich-Aktion diese Autoren oder einige davon "vorführt", liegt in der Natur der Sache und scheint mir unvermeidbar. Wenn man das in beschönigender Weise angegangen wäre, hätte man sofort wieder Rechtfertigungsmaterial erzeugt. Selbst der Rico-Beutlich-Text scheint ja einigen Kommentatoren irgendwie dennoch "gut" oder "veröffentlichungsfähig", womit sie entweder sich selbst oder jene Autoren zu schützen versuchen. Das ist verständlich, schießt aber am Ziel vorbei. Und man lügt sich dieserart in die eigene Tasche.
Um Andreas Eschbach (zum x-ten Mal) zu zitieren: Autoren sollten niemals für ihre eigenen Manuskripte bezahlen!
Der Spiegel-Redakteur, Carsten Holm, hatte sich bereits im Jahr 2000 einmal mit diesem Thema befasst. Im Rahmen der damaligen Recherche kam auch Herr Frieling zu Wort, der u.a. davon sprach, dass Autoren ihren Einsatz als "Totalverlust" abschreiben sollten - eine für die Branche ungewohnt offene Stellungnahme. Die den Kern trifft.
Grundsätzlich - ob mit oder ohne Rico Beutlich - kommt eine "bezuschusste" belletristische Buchveröffentlichung ohnehin der eigenen Lächerlichmachung sehr nahe. Wer in solchen Verlagen veröffentlicht, bewegt sich in einem völlig anderen Umfeld als jene Autoren, die es bei "richtigen" Verlagen schaffen. Selbst Eigenverlag oder Book on demand sind demgegenüber durchaus positiv zu bewerten, vor allem im Einzelfall. DKZ-Verlage liefern die Buchdeckel um die eigene Eitelkeit herum. Und nur das.