Über die sogenannten "Zuschuss-" oder "Dienstleistungsverlage" ist hier schon viel gesagt worden, und einer (Novum) hat sich sogar in Büchereulen-Diskussionen zu Wort gemeldet. Da diese Firmen in ihrer Außendarstellung so vehement behaupten, Literaturförderung zu betreiben, haben sich drei Mitglieder der Autorengruppe "42erAutoren", nämlich Michael Höfler, Michael "Kaelo" Janßen und ich, eine Kunstfigur namens "Rico Beutlich" ausgedacht und ein unfassbar miserables Manuskript an sechs der bekanntesten Zuschussverlage verschickt. Wir wollten herausbekommen, ob es tatsächlich nur der Weg des Geldes ist, der diese Verlage von herkömmlichen Verlagen unterscheidet. Das Anschreiben, die Vita und die zehnseitige Leseprobe unseres erdachten Schriftstellers Rico Beutlich, Krankenpfleger aus Dresden, Kassenwart beim "Indianerclub Winnetou, Radebeul" können hier nachgelesen werden:
Vier der sechs Verlage forderten umgehend ein Gesamtmanuskript an. Die 810 Seiten, die wir nachreichten, bestanden aus unsinnigen, zusammengestoppelten Texten aus dem "Projekt Gutenberg". Im Ergebnis wollten fünf von sechs "Verlagen" das Buch dennoch veröffentlichen.
Soeben ist auf "Spiegel Online" eine Reportage über unsere Aktion erschienen:
http://www.spiegel.de/kultur/literatur/0,1518,645279,00.html
Näheres (die ganze Geschichte) dazu gibt es außerdem im Autorenkalender 2010, der ab heute bestellt werden kann (siehe Kalendersite).