Inglourious Basterds
Spielbeginn:20.08.2009
Regie: Quentin Tarantino
FSK: 16
Über den Film:
http://movies.universal-pictur…y.de/inglouriousbasterds/
Meine Meinung:
Tarantino ist Kult und das bereits seit über einem Jahrzehnt. Und ich gehöre zu seiner Fangemeinde, zu seiner kritischen Fangemeinde wohlgemerkt.
Bereits als die Werbung vor dem Film anläuft wird klar, dass ich nicht zum Marktsegment gehöre. Acht Trailer laufen, bis auf die Werbung für Dickens Weihnachtsgeschichte merke ich mir keinen der Titel, denn Horrorstreifen, Übersinnliches und Weltuntergangsszenarien sind nicht meine Kinowelt.
Egal, nur wegen Tarantino bin ich hier.
Der Film ist in fünf Kapitel unterteilt und Aufhänger des Films ist eine Szene auf einem französischen Bauernhof in Frankreich im Jahr 1941.
SS-Standartenführer Landa (gespielt von Christoph Waltz), genannt auch der Judenjäger, stattet dem Bauernhof auf der Suche nach Juden einen Besuch ab. Kurze Zeit danach ist nichts mehr wie es vorher war und das Leben einer jüdischen Familie mit Ausnahme der Tochter Shosanna (Mélanie Laurent) ausgelöscht.
Die Inglourious Basterds stellen sich in Kapitel zwei vor.
Bei dieser Truppe - angeführt durch Lt. Rain (gespielt von Brad Pitt) -
handelt es sich um nach Amerika geflohene jüdische Offiziere, die sich das Ziel gesetzt haben, die deutsche Wehrmacht zu unterwandern und den Krieg zu beenden.
Die beiden Handlungsstränge bilden das Grundgerüst für diesen Film, für den es sich der Regisseur zur Aufgabe gemacht hat, die Crème de la Crème des deutschen Kinos (Til Schweiger, Danile Brühl, August Diehl) bis in die Nebenrollen (Gedeon Burkhard, Christian Berkel) zu besetzen
und mit Brad Pitt und Diane Kruger schauspielerische Größen des amerikanischen Films zu verpflichten, die dem Film Authentizität verleihen sollen.
Bemerkenswert ist auch, dass die Filmschaffenden dem Österreicher Christoph Waltz Raum zur Entfaltung seines Talents gelassen haben, der in diesem Film Brad Pitt ohne weiteres den Rang abläuft.
Christoph Waltz ist es auch, der mit seiner bedrohlichen Art das NS-Unrecht
personifiziert und dem Film Stärke verleiht.
Doch das Staraufgebot allein reicht nicht, um die reichlich dünne Story vor cineastischem Hintergrund aufzuwerten.
Shosanna, die unter neuer Identität in Paris ein Kino betreibt,
wird von einem deutschen Offizier angesprochen und er ist es auch, der sie in die unangenehme Situation bringt, eine deutsche Kriegsuraufführung in ihrem Kino zu veranstalten. Diese Veranstaltung wollen sowohl Shosanna als auch die Inglourious Basterds jeder für sich nutzen,
Hitler und sein Gefolge zu beseitigen.
Sind die Beweggründe der Jüdin noch nachvollziehbar und klar,
so erfährt der Zuschauer über die Motivation und die Schicksale der unrühmlichen Mistkerle fast gar nichts. Stattdessen rücken in Tarantinoscher Weise Gewalt und Gemetzel für zweieinhalb Stunden in den Vordergrund und überdecken die Schwächen der Geschichte merklich.
Trotz aller Kritik sollen die musikalische Untermalung des Films,
die großartige Umsetzung der Kostüme und
die Auswahl der Drehorte nicht unerwähnt bleiben, die einmal mehr zur Aufwertung des Stoffes führen.
Insgesamt kein überragender Film und doch Pflichtveranstaltung für Fans von Tarantino!