Der Spiegel von Feuer und Eis - Alex Morrin

  • Kurzbeschreibung:
    Die junge Cassim ist Edelsteinschneiderin mit einer ganz besonderen Begabung: Sie kann die Steine flüstern hören und zerbrochene Steine wieder zusammenfügen. Als ihre Eltern bei einem Brand ums Leben kommen, taucht plötzlich ein angeblicher Cousin ihrer Mutter auf, bringt Cassim um ihr Erbe und verkauft sie und ihre Gabe an einen Fremden. Das Mädchen flieht, wird jedoch von Dienern der Eiskönigin gefangengenommen. Für sie soll Cassim den Spiegel aus Feuer und Eis wieder zusammensetzen und so ihre Macht ins Unermessliche steigern. Als sie sich weigert, lässt die Eiskönigin sie in den Kerker bringen, aus dem ihr der Faun Jornas zur Flucht verhilft und sie überredet, den Spiegel für den Herrn des Lichts zu reparieren. Unterwegs treffen sie auf den geheimnisvollen Morgwen, der sich ihnen anschließt und ihnen helfen will. Doch kann Cassim ihm wirklich trauen?



    Meine Meinung:
    Dieses Buch hat mich beim Lesen sehr an „Faunblut“ von Nina Blazon erinnert, jedoch hat es mir noch besser gefallen. Die Geschichte von Cassim und Morgwen ist sehr fantastisch, es tauchen allerlei Fabelwesen wie Minotauren, Firnwölfe und Faune auf und nehmen den Leser mit in eine Fantasiewelt vom Feinsten. Sehr schnell hat man sich in die Welt, in der seit langer Zeit Eiseskälte herrscht, eingefunden und begibt sich mich Cassim auf eine abenteuerliche Reise.


    Die Autorin beschreibt sehr anschaulich und detailliert, man kann sich alles genau vorstellen. Das Eis, das die Bäume überzieht oder den Aalstrich auf dem Rücken des Firnwolfes. Mehr als ein Mal musste ich frösteln weil es im Buch gerade so kalt war.
    Sprachlich überzeugt Alex Morrin. „Der Spiegel von Feuer und Eis“ lässt sich so weglesen, man muss sich nicht sonderlich konzentrieren, sondern kann sich ganz entspannt in Cassims Welt eintauchen lassen. Dabei ist der Stil aber keineswegs schlicht.


    An Spannung fehlt es nicht, und sehr gut gefallen hat mit, dass die Autorin immer wieder Überraschungen für die Leser bereithielt. Selbst am Schluss, als man sich sicher ist, die Geschichte endlich durchschaut zu haben, kommen noch unerwartete Wendungen. Langeweile kam auf keiner einzigen Seite auf.


    Auf dem Buchdeckel steht „Für Leser von Melissa Marr, Lynn Raven und Nina Blazon“. Das kann ich nur unterschreiben. Alex Morrin kann sich ohne Einschränkungen in die Reihe dieser Autorinnen einreihen, denn mit „Der Spiegel von Feuer und Eis“ hat sie ein Buch geschrieben, das sich vor den anderen nicht verstecken braucht. Der Titel ist vielleicht etwas unglücklich gewählt und nicht sonderlich aussagekräftig, aber es lohnt sich, dieses Buch zu lesen.

  • Zitat

    Original von evalotta
    Dieses Buch hat mich beim Lesen sehr an „Faunblut“ von Nina Blazon erinnert, jedoch hat es mir noch besser gefallen.


    Nur an dieses eine Buch? :grin Mich hat dieses Buch an etwa fünf oder sechs andere erinnert, weil die Autorin nicht den Hauch einer eigenen Idee hat.


    Aber insgesamt war ich zufrieden, weil sie auf jeden Fall toll schreiben kann. Der Schreibstil war für mich das Angenehme des Buches, der Rest gepaart mit platter Schreibe hätte mich schlichtweg vergrault.

  • Dass sie die Chroniken von Narnia recht gut kennt, kann Alex Morrin beispielsweise nicht von der Hand weisen. Da bedient sie sich so vieler Motive, dass ich schon bald ein lustiges Ratespiel aus dem Buch gemacht habe :grin. Mal sehen, ob ich erkenne, wo sie sich das hergeholt hat.

  • Da ich Faunblut noch nicht gelesen habe kann ich nicht beurteilen ob die beiden Bücher sich ähneln...Trotzdem habe ich die Geschichte verschlungen und freue mich schon auf das nächste Buch der Autorin.
    Wie schon erwähnt wurde, ist der Schreibstil angenehm und an Action mangelt es keineswegs.
    Auch wenn man nicht behaupten kann, dass das Buch einzigartig ist, liest es sich unglaublich gut und bietet spannende Unterhaltung.

    Menschen, die nur arbeiten, finden keine Zeit zum Träumen.


    Nur wer träumt gelangt zur Weisheit Smohalla

  • Mich erinnert das Cover an Biss zum Morgengrauen, was in letzter Zeit ziemlich oft vorkommt. Leider sind die meisten dieser Abklatsch-Cover hässlicher als das Orginal...

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    Nur wer träumt gelangt zur Weisheit Smohalla

  • Ich mochte die Aufmachung des Buches eigentlich - es war ganz hübsch gemacht. Interessant finde ich die Vergleiche mit Faunblut, die stellenweise nicht zu verleugnen sind. Die Autorin kann rein theoretisch Faunblut aber nicht gekannt haben, als sie ihren Roman geschrieben hat. Das würde eine unheimlich kurze Zeit zwischen Beendigung ihres Romans und der Veröffentlichung bedeuten.

  • Ich habe auch schon schlimmere Cover gesehen :)


    Mir hat das Buch auch sehr gut gefallen, obwohl es mich jetzt nicht an Faunblut erinnert hat.


    Was ich echt mal wieder nicht verstehen kann, ist, dass es tatsächlich zwei Bewertungen bei amazon mit einem Stern gibt. Also wirklich, soo schlecht ist es nun wirklich nicht :)

  • Ich wollte eigentlich gestern Abend nur kurz in das Buch reinschnuppern, weil ich den Hobbit zuhause liegen gelassen hab und Ersatz brauchte. Nach dem Ende hab ich das Buch dann zugeklappt, auf die Uhr geguckt und mit Entsetzen festgestellt, dass wir schon 5 Uhr füh hatte. :yikes
    Ich hab es in einer Nacht gelesen, hier jetzt mein noch ganz frischer Eindruck.


    Vorab - ich hatte gar keine Ahnung was mich erwartet oder worum es eigentlich genau geht. Ich hab das Buch vor Jahren einer Eule abgenommen und es stand seitdem im Regal.



    Der Spiegel von Feuer und Eis
    Alex Morrin
    Die Autorin (wie mittlerweile ja bekannt sein dürfte ist Alex Morrin ein Synonym von Lynn Raven, ist also kein Wunder dass ihre Schreibstile sich ähneln..) fackelt nicht lange und der Leser befindet sich schon auf den ersten Seiten mitten in der Geschichte und im Geschehen, leider dann doch etwas unvorbereitet, wie ich zwischenzeitlich feststellen musste. So schön Morrin die Eiswelt und ihre Bewohner darstellte, so wenig wusste ich über sie. Ein wenig mehr Infos wären toll gewesen. Ja, ich Laufe der Geschichte wurde immer mehr enthüllt, aber ich hatte am Ende des Buches das Gefühl, das man alles etwas geschickte hätte anstellen und noch mehr Informationen hätte einreichen können (z.B. die Größe/Einwohneranzahl des Landes, die Zeitspanne, seit der alles mit Eis bedeckt ist, bessere Erklärungen zu den Firnwölfen oder der Macht der Eiskönigin generell..).
    Insgesamt hat mir das Setting aber extrem gut gefallen, ich hab hin und wieder wirklich gefroren, wenn die Charaktere mal wieder durch den hüfthohen Schnee stapften oder Schutz vor einem Sturm suchten.


    Die Story selber ist eigentlich die typische Questerzählung. Unscheinbares Menschenmädchen soll Artefakt zusammensetzen, um dem Treiben der bösen Eiskönigin ein Ende zu setzen und dem Feuerlord zurück zur Macht verhelfen. Dabei reist sie durch das halbe Land, an ihrer Seite zwei dauerhafte Gefährten und eine Menge Freunde und Feinde, die sie auf dem Weg und bei der Bewältigung der diversen Hindernisse kennenlernen.


    Cassim und Morgwen sind die Hautcharaktere. Hier muss ich sagen, dass die beiden den eher üblichen Klischees entsprechen. Kleines tollpatschige Mädchen, das ohne ihren geheimnisvollen und eher wortkargen Beschützer aufgeschmissen wäre und schon nicht die ersten 50 Seiten überlebt hätte. Trotzdem hab ich mich recht schnell mit ihnen anfreunden können, besonders Cassim mochte ich, vielleicht auch weil die Geschichte überwiegend aus ihrer Sicht (aber keine Ich-Perspektive!) erzählt wird und wir Morgwen nur aus ihren Augen oder einer neutralen Perspektive kennenlernen. Später relativiert sich das, wenn weitere Charaktere das Spielfeld betreten und uns einen besseren Blick auf ihn gewähren.


    Hier ist auch mein größter Kritikpunkt anzusetzen: die Perspektivwechsel, die zwischendurch immer mal wieder passieren, haben mich teilweise extrem irritiert. Die Charaktere wurde a) meistens nicht vorgestellt und b) teilweise so konfus inszeniert, das ich keine Ahnung hatte, wer da grade mit wem spricht und was zum Geier da vor sich geht. Erst als ich nach und nach mehr über das Gefolge der Eiskönigin erfahren habe, klärte sich alles einigermaßen. Allerdings musste ich dann hin und wieder zurückblättern, um die Szenen nochmal zu lesen. Ein wenig mehr Ordnung wäre hier schön gewesen.


    Zwar weiß der einigermaßen aufmerksame Leser schon nach den ersten 30 Seiten, was es mit Morgwen auf sich hat, mich hat mich das aber erstaunlicherweise keineswegs gestört. Ich war einfach so begeistert von der Welt und der Vorstellung, dass alles vom ewigen verzauberten Eis bedeckt ist (besonders die vereiste Stadt Jarlaith hat es mir angetan), dass ich mich bestens unterhalten gefühlt habe.
    Das, was ich vorher bemängelt habe, ist Kritik auf hohem Niveau denn mir hat das Buch ausgesprochen gut gefallen, vielleicht sogar eben weil ich keine Ahnung hatte, was mich eigentlich erwartet.
    Klar, neue Ideen sucht man vergeblich, fast jeder Aspekt kommt so schon in anderen Büchern vor, aber mit hat die Zusammensetzung und vor allem der Stil der Autorin eine sehr leseintensive Nacht beschert und ich werde es auch mit Sicherheit nochmal lesen.


    9/10 Punkten.


    Jetzt gucke ich erstmal nach ihren anderen Büchern als Lynn Raven, ich MUSS unbedingt ihre anderen Bücher lesen. ;)

    SuB: 276


    :lesend
    Kaufman/Spooner - Their Fractured Light
    Joe Abercrombie - The Blade Itself

    Dieser Beitrag wurde bereits 4 Mal editiert, zuletzt von Schwarzes Schaf ()

  • Ich habe bereits vor einigen Jahren begeistert die "Dämonen" - Reihe der Autorin gelesen, und wollte mich nun auch an ihre anderen Bücher rantasten.
    Dieses Buch hat mir spontan am meisten zugesagt, somit habe ich dieses als erstes ausgewählt - Um es schließlich mit genauso viel Freude zu verschlingen.


    Ich mag den Schreibstil der Autorin sehr gerne. Er ist leicht und flüssig, und sehr angenehm zu lesen. Ich war von der ersten Seite an in der Geschichte drinnen.
    Und konnte mir die Welt aus Eis und Kälte sehr gut vorstellen, da sie sehr detailliert beschrieben wurde. Man hat das Gefühl dabei zu sein. Zumindest ging es mir so.


    Mir gefällt die Grundidee des Buches sehr gut. Das ein Spiegel aus Feuer und Eis das Gleichgewicht der 4 Jahreszeiten darstellt. Und das nun ewiger Winter herrscht, weil die Eiskönigin ihn zerstört hat.
    Auch die Geschichte zwischen Cassim und Morgwen hat mir gut gefallen. Man weiß zwar schon relativ bald um wen es sich dabei handelt, doch das hat mich nicht gestört. Und es hat mir auch nicht den Lesespaß verdorben. Ich fand es eher spannend, da ich mich immer wieder fragte, wann Cassim (und ihr Gefährte Jornas) dahinterkommen wer Morgwen wirklich ist.


    Ich muss leider dennoch ein paar Dinge kritisieren. Wie Schwarzes Schaf schon schrieb, wechseln manche Perspektiven plötzlich, ohne das man weiß, wer denn nun der "Erzähler" ist, und um was es eigentlich geht. Ich hätte mir gewünscht, dass dies deutlicher einsehbar ist. So konnte ich nicht sofort weiterlesen, da das Ganze mich ein wenig verwirrt hat, und ich die Stelle mehrmals lesen musste. Auch das Ende empfand ich persönlich als etwas wirr. Doch das kann auch an mir liegen. ;-)
    Schön hätte ich es auch gefunden, wenn manche Wesen etwas besser beschrieben worden wären.


    Abgesehen von diesen kleinen Dingen hatte ich sehr viel Spaß mit dem Buch, und freue mich auf die restlichen Bücher der Autorin.


    "Der Spiegel von Feuer und Eis" ist ein Roman, der mich für kurze Zeit in eine andere Welt entführt hat. Mit Wesen die mich fasziniert haben.
    Es gab witzige Szenen, traurige, düstere - aber auch schöne und romantische. Von mir gibt es 9 Punkte für dieses Fantasy - Märchen. :wave

  • Leseratte87 : Das Buch möchte ich auch irgendwann mal lesen. Klingt vielversprechend. ;-)


    Die Rezis fallen ja positiv aus, und Lynn Ravens Schreibstil gefällt mir gut.