Miriam Pielhau - Fremdkörper

  • Kurzbeschreibung:write
    Anfang 2008 wurde bei der bekannten TV-Moderatorin Miriam Pielhau mit erst 32 Jahren Brustkrebs festgestellt: Innerhalb kurzer Zeit durchlief sie das gesamte medizinische Programm mit Operation, Chemotherapie und Bestrahlung. Parallel dazu hat sie ihre Erlebnisse, Gefühle und Gedanken dieser Zeit festgehalten. Miriam Pielhau ist als Autorin ein Naturtalent. Sie erzählt spannend, emotional, humorvoll was sie während der Therapie erlebt, was sie fühlt, welche Personen sie trifft, wie sich ihr Blick auf das Leben verändert. Und sie wird nicht müde das Essenzielle, das Wichtigste und für alle gleich Geltende immer wieder ins Zentrum zu stellen: Gib nicht auf und kämpfe gegen den Krebs.
    Ein Buch über die häufigste Krebsart bei Frauen, das sich liest wie ein fesselnder Roman und mehr Wissen und Motivation vermittelt als jeder Ratgeber zum Thema.



    Meine Meinung:write
    Ich habe Miriam Pielhau vor kurzem in einem Interview gesehen. Die Moderatorin die sie interviewt hat, war gleichzeitig auch ihre Freundin. Es fielen persönliche Worte und nicht dieses übliche PR-bla-bla.
    Durch dieses Interview wurde ich auf das Buch "Fremdkörper" aufmerksam, ich bin also kein Fan von Miriam Pielhau, aber mich hat dieses kurze Interview schon total berührt und so wollte ich mehr:


    An ihrem Hochzeitstag erfährt Miriam Pielhau das sie Krebs hat. Brustkrebs. Sie weiß, was das bedeutet: ihr werden u. a. die Haare ausfallen, ein Zeichen der Weiblichkeit. Keine Haare mehr auf dem Kopf, keine Augenbrauen und auch keine Wimpern mehr.


    Nachdem sie von der Diagnose erfährt, teilt sie mit dem Leser den unaufhaltsamen Kampf gegen den Krebs. Man begleitet sie ein Stück auf diesem steinigen Weg und spürt, welche Energie sie hat. Sie will kämpfen, vom ersten Tag, denn sie hat noch zuviele Pläne um jetzt schon zu sterben.


    Sie hat einen starken Mann und viele liebe Menschen um sich herum, die ihr während dieses Lebensabschnittes zur Seite stehen, sie stärken und vorrantreiben.


    Dieses Buch ist kein "dunkles Krebs-Buch" sondern ein Buch voller positiver Energie und es zeigt, dass es jeden treffen kann, egal wer man ist und wie alt man ist. Und man sollte sich nie die Frage stellen: warum gerade ich? Denn die Antwort könnte lauten: wer sonst?


    Eigentlich würde ich die volle Punktzahl vergeben, aber da ich den Preis (17,90 €) für gute 200 Seiten ziemlich happig finde, gibts von mir nur 8 Punkte.

  • Ich kann mich nicht des Eindrucks erwehren - mag damit vielleicht auch falsch liegen - dass diese exhibitionistischen Selbstbeschaubücher irgendwelcher C- oder D-Prominenter nur zu dem einzigen Zweck geschrieben werden, einfach mal ordentlich den eigenen Geldbeutel zu füllen.


    Ich kenne die Autorin dieses Buches zwar nicht - aber trotzdem stelle ich mir die Frage: Warum sollte mich die Krankheitsgeschichte und der Krankheitsverlauf einer Person interessieren, die offenbar ab und an mal im Fernsehen zu bewundern war. Und wieso breiten Menschen ihre Krankheitsgeschichte so vor der Öffentlichkeit aus? :gruebel


    Ich stehe diesen Enthüllungs- und Selbsterfahrungsbüchern immer sehr skeptisch gegenüber. Trotzdem natürlich: Gute Besserung an die Autorin.

    Ich mag verdammen, was du sagst, aber ich werde mein Leben dafür einsetzen, dass du es sagen darfst. (Evelyn Beatrice Hall)


    Allenfalls bin ich höflich - freundlich bin ich nicht.


    Eigentlich mag ich gar keine Menschen.

  • Zitat

    Original von endorfinchen
    Voltaire : Im Grunde gebe ich dir da total Recht. Aber es geht in diesem Buch nicht so sehr um die Person "Miriam Pielhau" und ihren "Prominentenstatus" sondern wirklich um das Thema Brustkrebs und wie sie sich als Frau dabei fühlt und nicht als "Promi".



    Also ein Buch, dass auch Frau XY geschrieben haben könnte - ein echtes Erfahrungsbuch, unabhängig vom Prominentenstatus - so in der Tradition von Maxi Wander "Leben wär ne' prima Alternative" (? ich habe den Titel im Moment nicht so parat)?

    Ich mag verdammen, was du sagst, aber ich werde mein Leben dafür einsetzen, dass du es sagen darfst. (Evelyn Beatrice Hall)


    Allenfalls bin ich höflich - freundlich bin ich nicht.


    Eigentlich mag ich gar keine Menschen.

  • Voltaire : Genau.
    Wie gesagt, ich habe es auch nicht gekauft, weil es Frau Pielhau geschrieben hat, ich bin auch kein Fan, aber in diesem vorab-Interview, dass ich gesehen habe, hab ich Blut geleckt. Sie kommt einfach wie Frau Müller von nebenan rüber und berichtet einfach von den Ängsten und der ganzen Prozedur, die sie während ihrer Krankheit durchlebt!!

  • Ich habe im Urlaub einen Bericht über dieses Buch gelesen und es mir gedanklich notiert, weil es sich (trotz B- oder C-Promistatus der Autorin *zwinker*) interessant anhörte.


    Die Rezi bestätigt mir den Eindruck. Allerdings ist mir der Preis zu happig. Vielleicht gibt es das ja mal als Schnäppchen oder als TB. :gruebel

    Lieben Gruß,


    Batcat


    Ein Buch ist wie ein Garten, den man in der Tasche trägt (aus Arabien)

  • Ich bin eher auch ein Gegner von Krankheitsgeschichten oder Erfahrungsberichten prominenter Personen, allerdings muss ich sagen, dass mich die Leseprobe auf Amazon sehr angesprochen hat. Der Schreibstil ist sehr angenehm - nicht zu primitiv und man mag gern erfahren, wie es weitergeht. Da ich beruflich Menschen mit Krebs begleite, ist es aber auch in der Hinsicht ein anderes Interesse als du es vielleicht haben magst, Voltaire. Ich finde es allerdings schade, dass solche Ausgaben als teure gebundene Ausgaben verkauft werden. Hier sieht man wieder die Absicht, dass vermutlich viele Leute dieses Buch aufgrund des Prominentenstatus kaufen werden, was ich sehr schade finde. Und ein Buch für 17,90 € mit 208 Seiten wird dann eher nicht in meinem Einkaufskorb landen - trotz des Interesses.

  • Ich habe "Fremdkörper" gerade zu Ende gelesen und bereue keinen Cent, den ich dafür ausgegeben habe.
    Eigentlich bin ich gar nicht durch die Presse, sondern schlicht und ergreifend durch die Ankündigung in unserer Buchhandlung auf dieses Buch aufmerksam geworden und dachte von Anfang an "Oh, da musst du mal reinschauen". Natürlich kenne ich Miriam Pielhau aus diversen TV-Formaten (und als gelegentliche Big Brother-Schauerin hab ich sie auch während ihrer Therapien im TV gesehen). Sie ist für mich eine sehr sympathische junge Frau, deren Wortwitz ich sehr mag und die mich deshalb auch neugierig auf ihre Schreibe gemacht hat. Nichtsdestotrotz war ich anfangs etwas skeptisch, ob das Thema Brustkrebs nicht zu reißerisch dargestellt ist; ich habe selbst sehr enge Erfahrungen mit dieser Krankheit machen müssen und kann mich sehr gut reinfühlen, weswegen ich wie gesagt solchen Büchern eher kritisch gegenüberstehe. Diese Befürchtung hat sich zum Glück überhaupt nicht bestätigt. Von Anfang an ging es komplett nur um die Privatperson Miriam Pielhau, die sich mit dieser schrecklichen Diagnose auseinandersetzen muss und für die bald klar ist, dass es nur eine Möglichkeit für sie gibt: dem Krebs den Kampf ansagen! Diese Entschlossenheit und diese Stärke haben mich sehr beeindruckt und nicht selten hatte ich beim Lesen einen dicken Kloß im Hals. Ich finde, es ist eine sehr mutmachende Lektüre, gerade auch für Betroffene und Angehörige, die mir die Autorin noch viel sympathischer gemacht hat, als das vorher schon der Fall war.
    Von mir ganz klare 10 von 10 Punkten, weil es tief berührt, nachdenklich gestimmt und aufmerksam gemacht hat!