Ich habe dieses Werk von Marc Levi jetzt auch gelesen.
Es ist für mich das Erste, aus irgendeinem Grund dachte ich, er wäre nichts für mich. Desto mehr freue ich mich, diesen Roman gelesen zu haben.
Da ist ein Vater, der seine Fehler wieder gutmachen möchte, er will seine Tochter glücklich zurücklassen.
Manchmal könnte ich Julia schütteln, sei doch nicht so biestig, dann wieder den Vater, mit seinen Ansichten. Er läßt sich einiges einfallen.
Das Ende fand ich auch gelungen, hat mich aber nicht so überrascht.
Marc Levy - All die ungesagten Worte
-
-
Für mich war "All die ungesagten Worte" der erste Roman von Levy. Eigentlich habe ich mich total darauf gefreut, da ich schon von vielen gehört hatte, wie toll seine Bücher sein sollen. Dann wurde ich allerdings vollkommen enttäuscht! Was bitte ist denn daran schön, wenn ein Vater nur in der Lage ist, wieder mit seiner Tochter in Kontakt zu treten, indem er von sich einen Androiden anfertigen lässt??? Eigentlich breche ich nur in den seltesten Fällen ein Buch ab, aber dieses konnte ich beim besten Willen nicht zu Ende lesen. Mal schauen, ob ich mich jetzt überwinden kann, noch einmal ein Buch von Levy zu lesen...
-
Dieses Buch war für mich genau das richtige Buch zur richtigen Zeit. So ein schöner Schmöker tat mir mal wieder richtig gut. An diesem Buch stimmt halt alles. Dies war mein zweites Marc Levy Buch und auch nicht mein letztes. Mit dem Buch Solange du da bist hatte er mich schon in seinen Bann gezogen. Marc Levy gehört jetzt schon mit zu meinen Lieblingsautoren.
Von mir bekommt dieser schöne Frauenschmöker 10 von 10 Büchereulen...
-
Herz-Schmerz-Schmöker trifft es wohl ganz gut als Bezeichnung fuer diesen Titel. Sowas les ich eher selten, ein paar wenige gefallen mir, wenn ich in der richtigen Stimmung bin und es mir nicht zu oft antue. Dieser war leider nicht wirklich mein Fall, ich hatte mir vom Klappentext etwas ausserhalb der altbekannten Chickflick Plots erhofft, es war aber letztlich doch ganz im Rahmen dessen, was man in diesem Genre immer bekommt. Fuer mich ist dies das erste Buch von Marc Levy gewesen und wird wohl auch mein letztes sein.
Sooo ungewoehnlich fand ich naemlich diese Vater-Tochter-Beziehung gar nichtmal. Viele haben doch einige Probleme mit ihren Eltern und fuehlen sich mehr oder weniger oft missverstanden und/oder haetten sich eine innigere Verbindung gewuenscht als das, was ihre Eltern in der Lage zu geben waren. Und daher waren so manche Aspekte der Geschichte auch sehr vorhersehbar. Viele der "Wendungen" fand ich alles andere als ueberraschend, hatte nur drauf gewartet wann sie denn nun endlich kommen oder ob vorher noch ein weiterer Dialog voller Klischees eingefuegt wird. Oder noch eine Wiederholung einer der Vorwuerfe Julias gegenueber ihren Vater, die wir doch schon in x anderen Versionen gelesen hatten ...
Und die Aufloesung am Ende, die hier inzwischen brav gespoilert wurde, na die war mir doch von Anfang an klar. Dazu gab es wie auch schon angemerkt genuegend Anmerkungen im Buch immer mal wieder eingestreut.
Manche Sachen nervten mich aber auch, weil sie einfach total unlogisch waren:
Wieso kann Anthony nicht die Adresse seiner Tochter rausfinden bis sie ihm ihre Hochzeitseinladung schickt? Dafuer, dass er ja auch ihre Filme kennt und damit ohne weiteres ihr Buero finden muesste und im Verlaufe des Buches zeigt, dass er keinerlei Probleme hat Leute ausfindig zu machen, die sich sehr viel komplizierter verstecken, ist das nun wirklich schwach.Und dass er wirklich so einfach in die Stasiakte eines Fremden einsehen konnte, ohne sich auszuweisen oder sonstwie .... das mag ich nun auch nicht glauben.
Ein wenig erinnerte mich das Thema des Buches auch an "PS Ich lieb dich", welches ich aber wesentlich spannender zu lesen fand, da gab es eben auch Ueberraschungen, die nicht so einfach vorhersehbar waren. Und Dialoge, die nicht nur Klischee sind sondern auch mal unerwarteten Humor in einer doch auch eher traurigen Situation bringen.
Fazit: Herz-Schmerz so ganz wie man es aus dem Genre kennt und die dazugehoerigen Dialoge und Protagnisten. All das bekommt man hier von Marc Levy geliefert. Aber nichts was ueber altbekannte Schemen hinausgeht und mich als Leser auch mal ueberraschen koennte. Schade eigentlich, da haette man mehr draus machen koennen.
-
Julia Walsh ist eine ziemlich erfolgreiche Infographikerin, lebt in New York und ist kurz davor ihren Verlobten Adam zu heiraten. Doch als sie dann einen Anruf vom Privatsekretär ihres Vaters bekommt, der ihr erzählt ihr Vater sei gestorben, müssen die Pläne geändert werden: statt der Hochzeit findet nun eine Beerdigung statt.
Julia, die immer geglaubt hatte ihren Vater zu hassen und schon eine Ewigkeit keinen Kontakt mehr zu ihm hatte, versucht nun, sich über ihre Gefühle klar zu werden und will etwas allein sein. Als sie zu Hause ankommt und in ihrer Wohnung schließlich eine riesige Kiste vorfindet kommt alles anders, denn ihr Vater ist in dieser Kiste. Oder zumindest eine Art Abbild von ihm, so zumindest versucht er es seiner verstörten Tochter zu erklären. Er erklärt, dass er eine Maschine sei, die nach dem Abbild ihres Vaters, Anthony Walsh, gefertigt wurde und alle seine Erinnerungen enthielte, bis einen Tag vor seinem Tod. Ihm sei klar, dass seine Tochter sich vermutlich nicht freut ihn zu sehen, bittet sie aber trotzdem darüber nachzudenken, da außer ihr noch nie jemand diese Möglichkeit hatte: Sie kann sechs Tage mit ihm verbringen, in denen sie sich alles sagen können, was sie nie gesagt haben.
Zunächst will sie davon nichts wissen und überlegt sogar kurz die Fernbedienung zum Abschalten ihres Vaters zu benutzen. Nach einer Weile lässt sie sich jedoch dazu überreden mir ihm zu verreisen, obwohl sie eigentlich keine Lust hat Zeit mit ihm zu verbringen. Julia hat ihrem Vater nie verziehen, dass er wegen seiner Arbeit immer nur so wenig Zeit für sie hatte und sie damals von ihrer großen Liebe getrennt hat.
In Montreal wird sie sich dieser Liebe wieder bewusst. Bei einem Spaziergang entdeckt sie ein Portrait von ihm bei einer Straßenmalerin und plötzlich kommen alle Erinnerungen wieder hoch. Julia war die ganzen letzten Jahre in dem Glauben, Thomas sei damals als Journalist ein Afghanistan ums Leben gekommen. Nachdem ihr Vater Julias Reaktion auf das Portrait beobachtet hatte, erzählt er ihr, dass Thomas noch lebt und gibt ihr einen Brief, den er ihr vor Jahren geschrieben, der sie aber nie erreicht hatte, weil sie von zu Hause fort gegangen war ohne ihrem Vater ihre neue Adresse mitzuteilen.
Zunächst ist Julia wütend auf ihren Vater, der sich jedoch aufrichtig bei ihr entschuldigt. Schließlich lässt sie sich erneut von ihm überreden und beide begeben sich auf die Reise nach Berlin um Thomas wieder zu finden. Dabei beginnt Julia Stück für Stück ihren Vater zu verstehen, kennen zu lernen und auch zu vermissen ...
All die ungesagten Worte ist ein wirklich wundervolles Buch, das mich mehrfach zu Tränen gerührt hat und unglaublich schön zu lesen ist. Obwohl man Julias anfängliche Gefühle gegenüber ihrem Vater nachvollziehen kann, merkt man doch, dass er seine Tochter von Herzen liebt und versucht seine Fehler nach all den Jahren wieder gutzumachen. Er hatte Julia und Thomas nicht aus böser Absicht heraus getrennt, sondern wirklich aus Sorge um seine Tochter, die er nicht verlieren wollte, auch wenn er seine Gefühle nicht zeigen konnte.
Die Reise nimmt einen mit durch verschiedene Städte, die alle wunderschön beschrieben sind und einem fast das Gefühl geben, als wäre man selbst dort. Auch die Verknüpfung der verschiedenen Orte mit einzelnen Erinnerungen gelingt Marc Levy wunderbar.
Die Szene bzw. die Erinnerung an die Emotionen beim Fall der Berliner Mauer haben mich sogar ein bisschen zum weinen gebracht, was selbst realen Aufnahmen dieses Tages bisher noch nicht gelungen ist. Man kann die Gefühle der Menschen regelrecht spüren.
Dass die angeblichen Fakten über das Leben in der DDR mal wieder etwas, wenn nicht sogar ziemlich, übertrieben sind, kann man noch verschmerzen. Daran sollte man sich inzwischen gewöhnt haben.Die große Überraschung bzw. den Wendepunkt kurz vor Schluss habe ich erst ein Kapitel vorher erahnt. Obwohl man vielleicht eher von wünschen als ahnen sprechen sollte. Auf jeden Fall wird einem dann vieles klarer und es macht das Buch nur umso realer.
Das einzige Manko ist vielleicht das letzte Kapitel des Buches. Das Ende an sich ist zwar sehr schön und auch gelungen, kommt aber irgendwie zu plötzlich. Ihr hätte mir noch eine gewisse Auflösung des Wendepunktes gewünscht, damit ich mir nicht die Frage stelle: Wie, das war es jetzt schon?
FAZIT
Alles in allem ist das Buch aber trotzdem sehr gelungen und auf jeden Fall lesenswert. Es regt zum Nachdenken über die Beziehung zu den eigenen Eltern an, sodass man vielleicht sogar etwas aus diesem Buch lernen kann.