Edinburgh Bookfestival August 2009

  • Mein erster Besuch des größten Literaturfestivals in Europa und wir sahen gleich 11 Veranstaltung mit insgesamt 16 Autoren. Die Lesungen fanden beim Charlottesquare in Edinburgh in Zelten statt, die als Quadratt gebildet, Platz für viele Veranstaltungen boten, die teilweise auch zeitgleich stattfanden. Dazwischen befanden sich ausgezeichnete Bookshops mit Möglichkeiten für Signierstunden. Nahezu alle Autoren haben nach der Lesung anschließend signiert.
    Ein Spiegelzelt befand sich ebenfalls auf dem Gelände, bei dem ausgezeichneten Whisky (Highland Park) und eiskaltes Bier sowie jeden Abend Livemusik gab.
    Alle Lesungen gehen ungefähr 1 Stunde, so ist ein aufeinander abgestimmtes einplanen der favoriserten Lesungen möglich. Schon beim ersten Betreten des Festivalgeländes war es eine Liebe auf den ersten Blick zwischen mir und dem Buchfestival und ich taumelte wie im Fieber durch das Festival, begegnete neuen und auch vielgelesenen Autoren, kaufte Bücher und fuhr nach einer Woche mit einer guten Ausbeute an signierten Büchern nach Hause

  • Mein Eindruck von der Lesung
    Eine Lesung mit zwei Autoren aus den Norden, Der Däne Peter Adolphson las einen ziemlich experimentellen Text. Bragi Olafsson aus Island, der Bassist bei den Sugarcubes war, las aus seinem Roman The Pet. Beide Autoren lasen nicht im Original, sondern auf Englisch aus den Übersetzungen.
    Anschließend folgte eine moderierte Diskussion über die Bücher über die Qualität von Übersetzungen und die Verfilmbarkeit der Stoffe und den nächsten Projekten. Es folgten Fragen des Publikums.
    Eine interessante Lesung, auch wenn das kleine Zelt Writers retreat zu nah an der Straße steht und daher durch zahlreiche Nebengeräusche wie dem starken Edinburgher Verkehr belastet war. Dafür waren die Bücher abseits des Mainstreams und die Autoren auch zu literarischen Experimenten bereit. Peter Adolphson zeigte noch zwei seiner dänischen Bücher, die durch ihre ungewöhnliche Form sicher nicht übersetzbar sind.
    Ein guter Start mit der ersten von mir besuchten Lesung am ersten Festivaltag!


    Wie bei allen Lesungen gab es anschließend eine Signierstunde.



    Erstes Bild: Bragi Olafsson
    zweites Bild: Peter Adolphsen
    drittes Bild: Bragi, witzig photographiert von Chris Close, nur ein Beispiel vieler seiner gelungenen Autorenphotos

  • Bragi Olafsson – The pets


    Über den Autor
    Bragi Ólafsson, 1962 in Reykjavik geboren, war Bassist in der von Björk gegründeten Band Sugarcubes. Er hat Romane, Theaterstücke und Gedichte verfasst.

    Kurzbeschreibung des vorgestellten Romans (Amazon)
    »Ein Mann im Anorak hat heute Mittag an meine Tür geklopft.« So beginnt Emil, wohnhaft in Reykjavík und soeben von einem Kurztrip nach London zurückgekehrt, die Geschichte über seine unheimliche Begegnung mit einem alten Bekannten. Oder besser: über eine Begegnung, die nicht stattfindet, weil Emil sich in seiner Wohnung versteckt, als Havardur, dem er unbedingt aus dem Weg gehen will, durchs Küchenfenster steigt, es sich gemütlich macht, Emils CDs auflegt, seine E-Mails liest, ans Telefon geht, dessen Freunde empfängt, kurz, sich benimmt, als wäre er in der fremden Wohnung zu Hause.
    Während Emil unter dem Bett liegt und zum hilflosen Beobachter seines eigenen Lebens wird, erinnert er sich an einige Wochen fünf Jahre zuvor, als er und Havardur in London das Haus eines Freundes und dessen vier Haustiere gehütet hatten, von denen drei – das Meerschweinchen Moby, das Kaninchen Dick und der Leguan Ahab – auf tragische Weise starben, woran Havardur nicht unschuldig war. Schließlich entwendete Havardur, als Emil ihn rausschmiss, das Modell eines Walfangschiffes sowie eine wertvolle Erstausgabe von Herman Melvilles »Moby Dick«.
    Jetzt ist Havardur nach Island gekommen, um Emil beides zurückzugeben. Doch Emil kann sich nicht aus seiner Lethargie befreien, und die Geschehnisse in seinen vier Wänden drohen allmählich außer Kontrolle zu geraten. Wie das Schiff in »Moby Dick«, so gerät hier eine Stadt-Wohnung zum grotesk-klaustrophoben Mikrokosmos, in dem menschliche Nähe zur Bedrohung für die eigene Identität wird.

  • Peter Adolphsen - Machine


    Über den Autor
    Peter Adolphsen, geb. 1972 in Arhus, Dänemark) ist ein dänischer Schriftsteller. Er wuchs in Aalborg, Wien und Green Bay (Wisconsin) auf, besuchte die Nordische Schauspielschule am Theater Aarhus sowie die Forfatterskolen (Autorenakademie) in Kopenhagen. Er lebte mehrere Jahre in Spanien und hat dort, in Cordoba, unter anderem Arabistik studiert. Seit 2000 ist er freier Mitarbeiter der dänischen Tageszeitung Information.


    Kurzbeschreibung des vorgestellten Romans (Amazon)
    In äußerster Verdichtung verknüpft Peter Adolphsen die Geschichte der Erde mit dem Aufeinandertreffen zweier Menschen an einem Sommertag im Jahr 1973 in Austin, Texas.

  • Mein Eindruck von der Lesung
    Rosy Barnes Auftritt war eine freie Lesung im Bookshop, vom Edinburgh UNESCO City of Literature, die jeden Tag einen Edinburgh-Autor vorstellen.
    Sie las kurz aus ihrem ersten Roman, dann aus ihrem aktuellen Projekt, insgesamt ca. 20 Minuten. Dabei überzeugte sie durch eine eigenwillige und witzige Vortragsweise, die besonders in den Dialogen betont wirkte.


    Über die Autorin:
    Siehe Homepage der Autorin:
    http://www.rosybarnes.com/?q=node/2


    Kurzbeschreibung:
    A highly original debut novel from a brilliant young Edinburgh writer. When thirty-eight-year-old pale and uninteresting Paula is dumped by her long-term accountant boyfriend Alan, she decides that drastic measures must be taken. Spying on Alan and his new, younger girlfriend Belinda isn t getting her anywhere and a surprise 'artistic' appearance in their flat only results in a restraining order. So Paula decides it is time to lose her boring image and spice up her sex life thanks to an ill thought out boast to Alan about her wild new horizons, she finds herself in front of the not particularly tasteful red velvet drapes of Liscious; the local S&M Club. Once inside she finds a strange kind of comfort in the support of her new friends including Luda the transvestite, Dave her adoring sidekick, Gretchen the kind hearted Dominatrix, her wannabe minion Slave Boy and the mysterious, and otherwise naked, Man in the Mask. When the group decide to pool their talents to help bring Alan and Paula back together a hilarious adventure ensues, involving love, bondage, painful misunderstandings, James Bond and an oddly eloquent tree.

  • Mein Eindruck von der Lesung
    Wieder im, writers retreat, eigentlich sollte auch Niccolo Ammaniti lesen, doch er sagte krankheitsbedingt ab.
    Also konzentrierte sich die Fine Fiction-Lesung auf den jungen, erfolgreichen Schriftsteller Adam Thirlwell. Er las aus seinen Roman The escape.
    So ganz überzeugte mich weder Buch noch Autor und so habe ich den von mir favorisierten Niccolo Ammaniti schon ein wenig vermisst.
    Trotzdem keine schlechte Veranstaltung, da der Moderator die Veranstaltung durch interessante, manchmal auch provokante Fragen spannend gestaltete.


    Über den Autor:
    Adam Thirlwell, »das Wunderkind der britischen Literatur« (Times Magazine), wurde 1978 geboren, und lebt in London und Oxford. Er war 2003 auf der »Granta’s List of Best young British Novelists« und gewann den Betty-Trask-Award.


    Kurzbeschreibung:
    Haffner is charming, morally suspect, sexually omnivorous, vain. He is British and Jewish and a widower. But when was Haffner ever really married? Or Jewish? When was he ever attached? There are so many stories of Haffner: but this, the most secret, is the greatest of them all. In a spa town snug in the Alps, at the end of the twentieth century, the 78-year-old Haffner is seeking a cure, redress, more women; and ignoring the will of his wife. He is there to claim her inheritance: a villa on the outskirts of a forgotten spa town. But Haffner never does what he is told. On his arrival in the town, he has checked into the spa hotel - and tried to develop two affairs: a mildly successful affair with a younger woman whose breasts are lavish, and a much less successful affair with an even younger woman, whose breasts are the smallest he has ever known. And, intermittently, he has tried to secure the paperwork for the villa he never wanted. But gradually, in the tribulations of bureaucracy, he discovers that he wants this villa, very much. Now that he has to fight for it, he wants it. There are two character notes to Haffner: he is an egotist, and he adores women. A mediocre man, but a man of singular appetite. And so it is that, harried by his family, pursued by his women, menaced by bureaucrats, negotiating with the mafia, riven by his memory of the dead and of the missing, Haffner endures his many humiliations, as he tries to orchestrate his final escape, in the forgotten center of Europe. Through the story of his couplings and uncouplings, emerge the stories of Haffner's Twentieth Century. How can you ever desert from your past, your family, your history? That has been the problem of Haffner's life. How do you remain a libertine? A novel about the fall of empires, and the beauty of defeat, "The Escape" is a swift, sad farce of sexual mayhem.

  • Mein Eindruck von der Lesung
    Magnus Mill im Peppers Theatre überzeugte durch eine lange Lesung mit 7 Kapiteln aus seinem witzigen Roman über einen Busfahrer in London.
    Auch bei der folgenden Diskussion mit dem Host und dem Publikum zeigte sich Magnus Mill stets so abgeklärt wie schlagfertig. Sehr amüsant!

    Über den Autor:
    Magnus Mills, 1954 geboren, lebt als Busfahrer und Autor in London. Er arbeitete in diversen Berufen - u. a. auch als Zaunbauer - und schrieb zunächst Artikel im "Independent" über die Erlebnisse beim Busfahren.


    Kurzbeschreibung:
    'It's a matter of procedure,' I explained. 'Strictly for the record. You don't get sacked from this job unless you did what Thompson did.' 'What did he do then?' 'We never mention it.' In Magnus Mills' brilliant short novel he transports us into the bizarre world of the bus drivers who take us to work, to the supermarket, to the match and home again. It is a strange but all too real universe in which 'the timetable' and 'maintenance of headway' are sacred, but where the routes can change with the click of an inspector's fingers and the helpless passengers are secondary. The journey from the southern outpost to the arch, the circus and the cross will seem as familiar as your regular route, but then Magnus Mills shows you the almost religious fervour which lies behind it, and how it is fine to be a little bit late but utterly unforgivable to be a moment early. 'To write one unique book is a rare achievement. The ability to produce several is truly special.' Independent

  • Mein Eindruck von der Lesung
    Maggie Gee und Moris Farhi traten morgens um 10.15 bei Wake up to words im Spiegeltent auf. Dazu wurde Kaffee und Cookies serviert. Eine optimale Stimmung für eine starke Lesung, die dann folgt. Sowohl Moris Farhi als auch Maggie Gee haben eine sozialkritische Komponente in ihren Texten. Maggie Gee las zuerst aus My Driver, dann Moris Farhi aus seinem Buch A designation Man, ein Roman auf einer Mittelmeerinsel, die durch eine jahrelange Fehde belastet ist.
    Das Buch habe ich mir gekauft und von dem Autor hinterher signieren lasen.
    Von Maggie Gee habe ich mir das schon etwas ältere Buch „Verlorene Kinder“ signieren lasen. Die Autorin war sowohl überrascht als auch erfreut, dieses Buch vom Goldmann-Verlag zu sehen, da sie es nie vom Verlag bekommen hatte.
    Beides sind großartige Romane und ich werde zukünftig sicher noch mehr Romane dieser Autoren lesen. Auch das ist das Schöne am Buchfestival, dass man Autoren kennenlernen und neu für sich entdecken kann.

  • Maggie Gee – My Driver


    Über die Autorin:
    Maggie Gee ist 1948 in Poole, Dorset, geboren und lebt mit ihren Mann und ihren Töchtern in London. Sie gilt als eine der geachtesten und eigenständigsten Autorinnen Englands.


    Kurzbeschreibung:
    Vanessa Henman, a plucky but accident-prone white writer, flies out from London to Uganda for an African writers' conference. She also means to visit her former cleaner, Ugandan Mary Tendo, now the successful Executive Housekeeper of Kampala's up-market Sheraton Hotel. But Mary has her own agenda: her son Jamil is missing, and she has secretly summoned Vanessa's beloved ex-husband Trevor, a plumber, to her home village to build a new well. Vanessa sets off alone on safari to distant Bwindi Impenetrable Forest to see the mountain gorillas. But farce teeters on the edge of something much darker when Vanessa quarrels with her driver and a bloody war closes in on Bwindi from Congo. Can anyone save her? Will Mary Tendo find her son? This swift, sparkling and sharp-edged book juxtaposes dazzling comedy and danger in Maggie Gee's most original work yet.

  • Moris Farhi – A designated Man


    Über den Autor:
    Moris Farhi was born in Turkey. He is a Fellow of the Royal Society of Literature, and Vice-President of International Pen; he was appointed an MBE in 2001 for "services to literature".


    Kurzbeschreibung:
    Osip returns home to a remote island in the Mediterranean, hoping that it will provide him a haven after the traumas of war. On his arrival, he narrowly escapes death at the hands of Bostan, a supreme feudist. The island, he discovers, is still governed by the archaic code of honour which has condemned the inhabitants to perpetual bloodshed and obliterated countless families, including Osip's own. Helped by the aged Kokona, and by her earthy lover, Dev, Osip restores the watermill he has inherited. Soon, he and Bostan cross paths again. Beguiled by Bostan, Osip befriends him. When Bostan is ambushed by other feudists and left for dead, Osip rushes to his aid. While dressing his wounds, he discovers Bostan's true identity. When Bostan recovers, the two of them set out to end the eternal feuding. This is a deeply affecting fable that resounds with hope.

  • Mein Eindruck von der Lesung
    Iain Banks bzw. Iain M. Banks, Autor von Science Fiction (bei M.) und von geheimnisvollen Mainstream-Romanen. Ich habe ihn schon vor Jahren gelesen, daher war es etwas ganz besonderes diese Legende endlich einmal zu sehen.
    Iain Banks Auftritt war überraschend. Das er so witzig, überschäumend und ambitioniert auftritt, hatte ich nicht erwartet. Er las kurz aus seinen neuen, noch nicht offiziell erschienen Roman, dann ging es zur Diskussion, bei der er mit dem Moderator und dem Publikum über viele Themen sprach, auch seine älteren Romane wurden erwähnt: Canal dreams, The wasp factory uva.
    Diese Veranstaltung war ein Höhepunkt.
    Ich habe mir anschließend den Roman Song of stone signieren lassen.


    Über den Autor:
    Iain Banks, geboren 1954 in Dunfermline, Schottland, schrieb 1984 in London seinen ersten Roman „Die Wespenfabrik“, der in 20 Sprachen übersetzt wurde und ihn auf einen Schlag weltberühmt machte. Seither folgten mehr als ein Dutzend erfolgreicher Romane, von denen „Verschworen“ wochenlang auf Platz Nr. 1 der britischen Bestsellerliste stand. Unter dem Namen Iain M. Banks schreibt er auch Science-Fiction-Romane. Er lebt in der Nähe von Edinburgh.



    Kurzbeschreibung:
    A world that hangs suspended between triumph and catastrophe, between the dismantling of the Wall and the fall of the Twin Towers, frozen in the shadow of suicide terrorism and global financial collapse, such a world requires a firm hand and a guiding light. But does it need the Concern: an all-powerful organisation with a malevolent presiding genius, pervasive influence and numberless invisible operatives in possession of extraordinary powers? On the Concern's books are Temudjin Oh, an un-killable assassin who journeys between the peaks of Nepal, a version of Victorian London and the dark palaces of Venice; and a nameless, faceless torturer known only as the Philosopher. And then there's the renegade Mrs Mulverhill, who recruits rebels to her side; and Patient 8262, hiding out from a dirty past in a forgotten hospital ward. As these vivid, strange and sensuous worlds circle and collide, the implications of turning traitor to the Concern become horribly apparent, and an unstable universe is set on a dizzying course.



    Abbildung: Iain Banks rechts

  • Mein Eindruck von der Lesung
    Das Graveyard-Buch habe ich auf der Reise gelesen, das Buch gewann erst vor kurzen den Hugo-Award. Das Interesse war riesengroß, nicht wenige schwarzgekleidete, mittelschwer gepiercte junge Fans waren anwesend, aber auch viele andere, so wurde es ein gemischtes Publikum und eine entspannte sehr angenehme Stimmung.
    Neil Gaiman wurde kurz vorgestellt, dann gestaltete er die Lesung souverän und eloquent alleine. Er las komplett das fünfte Kapitel aus Das Graveyard-Buch: Danse macabre. Wirklich eines der besten Kapitel aus dem tollen Buch, mein Lieblingskapitel dazu.
    Dann gab es einige interessante Publikumsfragen über Namen der Figuren in Romanen, über Recherchearbeit, über ein Filmprojekt.
    Gaiman las auch noch kurz aus einem Graphic book.


    Die folgende Signierschlange wurde sehr lang. Neil Gaiman signierte mir Das Graveyard-Buch und nahm sich noch Zeit, kurz mit mir über die deutsche Ausgabe und die gute Übersetzung zu reden.
    Als ich eine halbe Stunde später wieder am Signierstand vorbeikam, war die Signierschlange immer noch sehr lang. Ca. 500 Leute haben sich Bücher signieren lassen und Gaiman nimmt sich wirklich Zeit für seine vielen Fans.



    Über den Autor:
    Der Engländer Neil Gaiman, 1960 geboren, arbeitete zunächst in London als Journalist und wurde durch seine Comic-Serie "Der Sandmann" bekannt. Er lebt seit einigen Jahren mit seiner Familie in den USA, in Minneapolis.


    Kurzbeschreibung:
    Nobody Owens ist noch ein Baby, trotzdem entkommt er als einziger aus seiner Familie einem brutalen Mörder. Zuflucht findet er ausgerechnet auf einem Friedhof, die Geister und Untoten nehmen ihn bei sich auf und ziehen ihn groß. Doch der Feind wartet auf den Tag, an dem Nobody zu den Lebenden zurückkehren wird.



    Abbildungen:
    Bild 1: Neil Gaiman-Plakatt am Signierzelt (von Chris Close gestaltet=
    Bild 2: Mein von Neil signiertes Buch

  • Mein Eindruck von der Lesung
    Die in Nigeria geborene Engländerin Helen Oyeyemi gab sich zwar locker und lustig, aber auch zurückhaltend. Während mich ihr Roman Das Ikarus-Mädchen sehr überzeugte, gelang es mir nicht, einen Eindruck von ihrem neuen Roman zu gewinne, aus dem sie relativ kurz las.
    Den größeren Anteil an dieser Veranstaltung hatte der Franzose Mathias Malzieu, der obwohl er mit schweren Akzent auch Englisch sprach eine Übersetzerin dabei hatte.
    Er las abwechselnd mit ihr Passagen aus seinem fantastischen Roman The Boy with the Cuckoo-clock heart, erläuterte die Handlung und spielte und sang 2 Lieder dazu, die praktisch den Soundtrack zum Buch bilden. Bei dem Song Monsters in Love hatte er Unterstützung durch eine Sängerin.
    Obwohl das als Gesamtkonzeption durchaus eine gute Show bildete, bleibt unklar wie der eigentlich Text wirkt. Trotzdem ein gelungener Auftritt.
    Anschließend signierte Helen Oyeyemi mir Das Ikarus-Mädchen.


    Abbildung: links Helen Oyeyemi
    Mitte Mathias Malzieu
    rechts seine Übersetzerin

  • Mathias Malzieu - The Boy With the Cuckoo-Clock Heart


    Über den Autor:
    Mathias Malzieu is the lead singer of the French rock band Dionysos. The Boy with the Cuckoo-Clock Heart is the basis for an album that Malzieu wrote; and he will codirect an animated feature film adaptation, optioned by Luc Besson. This is his third novel and the first to be translated into English. Born in 1974 in Montpellier, Malzieu now lives in Paris.


    Kurzbeschreibung:
    A fantastical novel, a wildly inventive tale—by turns poignant and funny, lusty and wrenching—about love and heartbreak.


    Edinburgh, 1874: born with a frozen heart, Jack is near dead when his mother abandons him to the care of Dr. Madeleine—witch doctor, midwife, protector of orphans—who saves Jack by placing a cuckoo clock in his chest. It is in her orphanage that Jack grows up, amid tear-filled flasks, eggs containing memories, a man with a musical spine.


    As Jack gets older, Dr. Madeleine warns him that his heart is too fragile for strong emotions: he must never, ever fall in love. And, of course, he does: on his tenth birthday and with head-over-heels abandon. The object of his ardor is Miss Acacia—a bespectacled young street performer with a soul-stirring voice. But it’s not only Jack’s heart that’s at risk, it’s his very life—and doubly so when he injures the school bully in a fight for the affections of the beautiful singer.


    Now begins a wild journey, of escape and pursuit, from Edinburgh to Paris to Miss Acacia’s home in Andalusia, where Jack will finally learn the great joys, and ultimately the greater costs, of owning a fully formed heart.

  • Helen Oyeyemi – White is for witching


    Über die Autorin:
    Helen Oyeyemi, geboren 1984 in Nigeria, zog mit vier Jahren nach London. Sie schrieb "Das Ikarus Mädchen", als sie noch Schülerin war. Inzwischen studiert sie Politologie und Sozialwissenschaften in Cambridge.


    Kurzbeschreibung:
    In a vast, mysterious house on the cliffs near Dover, the Silver family is reeling from the hole punched into its heart. Lily is gone and her twins, Miranda and Eliot, and her husband, the gentle Luc, mourn her absence with unspoken intensity. All is not well with the house, either, which creaks and grumbles and malignly confuses visitors in its mazy rooms, forcing winter apples in the garden when the branches should be bare. Generations of women inhabit its walls. And Miranda, with her new appetite for chalk and her keen sense for spirits, is more attuned to them than she is to her brother and father. She is leaving them slowly, slipping away from them. When one dark night she vanishes entirely, the survivors are left to tell her story. Miri I conjure you. This is a spine-tingling tale that has Gothic roots but an utterly modern sensibility. Told by a quartet of crystalline voices, it is electrifying in its expression of myth and memory, loss and magic, fear and love.

  • Mein Eindruck von der Lesung
    Als der Autor von Waterland und Last Order die Bühne des RBS Theatre betrat, wirkte er zunächst ruhig und zurückhaltend. Trotz des großen Namen war die Veranstaltung nicht ganz ausverkauft, aber immerhin interessierten sich doch viele für Graham Swifts Essayband Making an Elephant. Es beginnt mit einem Interview durch den Chair der Veranstaltung.
    Swift erzählte, dass er in seinen Romanen bisher autobiographische Momente vermieden hatte und dass dieses Essayband somit sein erstes Buch ist, in dem klar autobiographische Bezüge enthalten sind. Deswegen machte es ihm viel Spaß, dieses Buch zu schreiben.
    Swift las ein frühes Kapitel über den Autor Isaac Babel und wie ein Buch von ihm auf ihn beim lesen wirkte.
    Spätestens als er dann noch 3 Prosagedichte las, unter ihnen das großartige The Bookmark, ist sowohl Autor als auch das Publikum gelöst.
    Das Buch ist auf jeden Fall meine Kragenweite und jetzt besitze ich auch eine signierte Fassung von Making an Elephant.


    Über den Autor:
    Graham Swift wurde 1949 in London geboren. Auf Deutsch erschienen u. a. Waterland (1991), Von jenem Tage an (1995) und bei Hanser Letzte Runde (Roman, 1997). Ausgezeichnet mit dem Booker Prize, wurde der Roman von Fred Schepisi mit hochkarätiger Besetzung verfilmt.


    Kurzbeschreibung:
    In his first ever work of non-fiction, the Booker Prize-winning author of "Last Orders" and "Waterland" delivers a warm and generous account of what has influenced and inspired him over the years. As a novelist, Graham Swift delights in the possibilities of the human voice, imagining his way into the minds and hearts of an extraordinary range of characters. In "Making an Elephant", his first ever work of non-fiction, the voice is his own. As generous in its scope as it is acute in its observations, this highly personal book is a singular and open-spirited account of a writer's life.Swift brings together a richly varied selection of essays, portraits, poetry, and interviews, full of insights into his passions and motivations, and wise about the friends, family, and other writers who have mattered to him over the years. Kazuo Ishiguro advises on how to choose a guitar, Salman Rushdie arrives for Christmas under guard, and Ted Hughes shares the secrets of a Devon river. There are private moments, too, with long-dead writers, as well as musings on history and memory that readers of Swift's novels will recognize and love. A journey through place and time, "Making an Elephant" is a book of encounters, between a son and his father, between an author and his younger selves, between writer and reader, and between friends. It brims with charm and candour, and tells of alertness to experience and a true engagement with words; in short, with what it means to feel that writing and reading are an essential part of living.

  • Mein Eindruck von der Lesung
    Wieder eine Lesung im writers retreat. Kamila Shamsie las aus Verglühte Schatten den Epilog und aus dem ersten Kapitel, das zur Zeit des Atobombenabwurfs in Nagasaki handelt. Under Fishbone Clouds von Sam Meekings erzählt Folklore aus China.
    Eine unspektakuläre Lesung, aber durchaus gelungen. Vor allem Kamila Shamsie, die mir später Broken verse signierte, ist eine der interessantesten Autorinnen, die ich zukünftig noch mehrfach lesen werde.


    Abbildungen:
    Sam Meekings oben
    Kamila Shamsie unten

  • Sam Meekings - Under Fishbone Clouds


    Über den Autor:
    Sam Meekings grew up near the south coast of England. He took an undergraduate degree in Modern History and English Literature at Mansfield College, Oxford University, and, later, a Masters degree in Creative Writing at Edinburgh University. Since 2005 he has lived and travelled throughout China, working as a teacher and editor. In 2006 and 2007 he was longlisted for the Eric Gregory Award for poets under 30.


    Kurzbeschreibung:
    "Under Fishbone Clouds" is a love story, a family saga and a compendium of Chinese history, folklore, myth and culture. The Kitchen God, a Chinese deity, has been challenged by the Jade Emperor to fathom the workings of the human heart. In the course of his quest, he follows the life of Jinyi and his wife Yuying, from their youth until their old age. This tale is interwoven with Chinese traditional folktales and stories from ancient Chinese history, while the omnipresent backdrop to Yuying and Jinyi's lives is the sequence of dramatic events of recent Chinese political history, which determines the course of their lives.

  • Kamila Shamsie – Verglühte Schatten


    Über die Autorin:
    Kamila Shamsie wurde 1973 in Pakistan geboren und lebt heute in London und Karatschi. Auf Deutsch erschienen von ihr Kartographie (Berlin Verlag 2004, BvT 2005), Verbrannte Verse (Bloomsbury Berlin 2005, BvT 2006), Salz und Safran (Bloomsbury Berlin 2006). Für ihr Werk erhielt sie in England zahlreiche Auszeichnungen.



    Kurzbeschreibung:
    9. August 1945, Nagasaki. Hiroko Tanaka steht auf ihrer Terrasse. Sie trägt einen Kimono mit drei schwarzen Kranichen auf dem Rücken und denkt an ihre bevorstehende Hochzeit mit Konrad Weiss. Dann, im Bruchteil einer Sekunde, verglüht die Welt. Hiroko überlebt verletzt, die drei Vögel haben sich in ihre Haut gebrannt. Einzig das bleibt als Erinnerung an alles, was sie liebte. Auf der Suche nach einem Neuanfang reist sie nach Delhi, wo sie bei Konrads Verwandten, den Burtons, ein neues Zuhause findet und sich in den Inder Sajjad Ashraf verliebt. Doch der Schatten der Geschichte senkt sich abermals auf sie: der Verlust der Heimat, alte Wunden und neue Weltkonflikte prägen im Lauf der nächsten Jahrzehnte das Leben beider Familien auf ihrem Weg von Indien über Pakistan bis nach New York.

  • Mein Eindruck von der Lesung
    In dieser für uns letzten, eigentlich schon nicht mehr eingeplanten Lesung (wir konnten uns nur schwer vom Festival trennen) gab es wieder eine Doppellesung mit zwei Autoren, die ich noch nicht kannte, aber doch interessant sind.
    Vincent Lam las witzig und charasmatisch aus seinem Erstlingsbuch, das aus miteinander verlinkten Stories um Medizinstudenten und Ärzten.
    Der zurückhaltender wirkende James Lasdun las aus seinem zweiten Band von Kurzgeschichten „It beginning to hurt“ eine komplette Storie: The half-sister.
    Obwohl es hier nicht einfach war, der Geschichte inhaltlich zu folgen, überzeugt emich der Autor so weit, dass ich ein Buch von ihm bestellt habe.
    Eine gelungene Abschiedsveranstaltung und der Entschluß irgendwann wieder nach Edinburgh zum Bookfestival zurückzukehren.


    Abbildungen:
    Vincen Lam oben
    James Lasdun unten