"Der Duft von Jasmin" - Carolyn Slaughter

  • Titel des englischsprachigen Originals: "A black Englishman"


    Achtung: Das Buch ist als Hardcover unter dem Titel "Die Unberührbare" erschienen.


    Zum Buch


    Die Sehnsucht nach Abenteuern und der Wunsch, der Enge Englands zu entfliehen, lassen die junge Isabel 1920 einen Mann heiraten, den sie nicht liebt. Als sie mit ihm nach Indien kommt, verfällt sie nicht nur dem exotischen Kontinent, sondern auch dem indischen Arzt Sam. Doch ihre Liebe ist nicht gesellschaftsfähig. Indien ist zwar die Kronkolonie Englands, aber die Welt der Engländer und die der Inder sind streng voneinander getrennt. Eine Affäre würde man Isabel noch verzeihen, nicht aber die große Liebe, die sie und Sam füreinander empfinden. Standesdünkel, Rachgier, Eifersucht und Hass verfolgen die beiden auf ihrer Flucht durch das ganze Land und setzen ihre Liebe ungeahnten Prüfungen aus.


    Über die Autorin


    Carolyn Slaughter, in Indien geboren, ist Ende fünfzig. Sie hat bereits mehrere Romane geschrieben. 2003 erschien bei Droemer ihre Memoir "Risse in der Zeit". Carolyn Slaughter, Mutter von vier Kindern, lebt mit ihrem zweiten Mann in den USA.


    Meine Meinung


    Die Geschichte wird von Isabel in der Ich-Form erzählt. Isabel hat einen Mann geheiretet, den sie nicht liebt, um nach Indien gehen zu können, wo sie hofft, den engen gesellschaftlichen Konventionen zu entfliehen. Leider muss sie in Indien feststellen, dass sie vom Regen in die Traufe geraten ist. Ihr Mann ist Soldat und ist praktisch vom ersten Tag in Indien abwesend und Isabel langweilt sich zu Tode, innerhalb der Frauen der Soldaten gibt es eine feste Rangordnung und es gibt viele Dinge, die sie nicht machen darf. Sie verliebt sich in Sam(reesh) einen Arzt, der in Indien geboren, aber in England aufgewachsen ist und in Oxford studiert hat. Sam besteht darauf, trotz seiner dunklen Hautfarbe ein Engländer zu sein, ein Oxymoron für die Briten, denn sowas wie einen schwarzen Engländer konnte es nicht geben. Sam ist in keiner Welt so richtig zu Hause. Dagegen fühlt sich in Indien freier als in Wales und versucht mit aller Kraft als Inderin durchzugehen.


    Also, ich hatte einen fluffigen, kitschigen Roman mit dem Thema "Engländerin liebt Inder" erwartet (und brauchte das auch gerade) und war dann überrascht, dass das Buch politischer war als erwartet. Ein bisschen genervt war ich von den endlosen, melodramatischen Beschreibungen von Landschaften, Farben, Gerüchen, Stimmungen, usw., und ich fand Isabel und Sam haben zu schnell alle Konventionen über Bord geworfen, um zusammenzukommen, aber ansonsten gefiel es mir gut. Historische Ereignisse sind nett eingewoben. Etwas ungewöhnlich fand ich, dass die Autorin für die wörtliche Rede keine Anführungszeichen benutzt hat. Das geht alles nahtlos ineinander über, so dass ich manchmal Probleme hatte, zu erkennen, dass gerade jemand redet.


    8 von 10 Punkten.
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