Der Autor: Chris Mooney wurde in Deutschland bereits mit zwei Romanen um die Polizistin Darby McCormick - "Victim" und "Secret" - sowie dem Roman "Missing“ bekannt. Er lebt mit Frau und Sohn in Boston.
"Scream/Deviant Ways" ist sein Debutroman.
Das Buch: Der ehemalige Profiler Jack Casey hat seinen Job quittiert und lebt nun als normaler Polizist, immer noch heimgesucht von den Schrecken der Vergangenheit. Mit der Ruhe ist es allerdings vorbei. als ein wahnsinniger Mörder und Bombenleger seinen Weg kreuzt: "Der Sandmann" scheint alles über Jack und seine Vergangenheit zu wissen und rät diesem, sich aus den laufenden Ermittlungen rauszuhalten, doch Jack Casey hat noch etwas gutzumachen.
Dann fliegt ein mysteriöses Forschungslabor des F.B.I. in die Luft und die Ereignisse überschlagen sich. Wem kann Jack noch trauen?
Scheinbar nur dem einen, dem geheimnisvollen ehemaligen F.B.I.-Agenten Malcolm Fletcher........
Meine Rezension: Hier haben wir nun den Debutroman von Chris Mooney - dem Autor der mich mit seinen Darby-McCormick-Romanen wirklich begeistert hat! Sein Erstling erfüllt aller Erwartungen, die man an einen Thriller stellt: Er ist spannend, überraschend und voller Action, allerdings hat er auch alle Mängel eines ersten Romans!
Jack Casey ist ein wenig zu traumatisiert, das, was er erleben musste ist mehr, als anderer Romanhelden vor ihm, und diese Art der Übertreibung zieht sich durch das ganze Buch. Mooney versucht hier, zu oft und ein wenig zu gewollt, seine Vorgänger und Kollegen zu überbieten, was leider zu lasten der Glaubwürdigkeit geht. Der "Sandmann" vollbringt wahre Wunder, wenn es darum geht die Ermittler zu übertölpeln, Casey ist ein wenig zu sehr im Arsch, sein Trauma wirkt oft übertrieben, Fletcher als mysteriöser Mann im Hintergrund ist..... alles wirkt wie bei einem Gericht, bei welchem man einige wesentlich erscheinende Zutaten verdoppelt hat - es schmeckt einfach zu stark!
"Scream" ist ein wirklich spannender Serienkiller-Roman, bei dem sicherlich so mancher Leser wieder auf seine Kosten kommt - ich habe es nicht bereut dieses Buch gelesen zu haben - es wird allerdings deutlich das Mooney weder seiner Geschichte noch seinen Charakteren wirklich vertraut. Das ganze Buch wirkt oft ein wenig überfrachtet, Mooney schafft Spannungsmomente, wo keine nötig gewesen wären und beschreibt oft zu ausführlich, wo ein schnellerer Erzählstil wünschenswert gewesen wäre.
Fazit: Für Thrillerfreunde ein durchaus spannendes Lesevergnügen, welches durchaus Mooneys Talent erkennen lässt und als Einstieg in seine Werk sicher auch zu empfehlen ist, mit seinen späteren Büchern um Darby McCormick kann es allerdings nicht mithalten, da der Autor da schon die nötige Reife und Erfahrung hatte, die das Schreiben von Thrillern einfach braucht, außerdem hatte er später mehr Selbstvertrauen sowie Vertrauen in seine Geschichte, die ihm im vorliegenden Buch häufig zu fehlen scheint und durch Action und übertrieben lange und teils überflüssige Szenen wettgemacht werden musste.