Sommer der Hexen - Georg Miesen

das hört sich sehr verlockend an. danke für die rezi hoffi ist klar, dass das teil auf meiner wuli gelandet ist habe ich das richtig verstanden, dass georg miesen drei bücher geschrieben hat, in denen wolf wrüger vorkommt und in denen es um okulte kriminalität geht? wie sind die anderen beiden teile? auch empfehlenswert?

Ich kannte bisher nichts von Georg Miesen. Und ich glaube, ich werde auch nichts weiteres von ihm kennenlernen

Nicht, das "Sommer der Hexen" schlecht wäre. Ich würde es eher schlicht nennen. Unspektakulär. Es erzählt mit einer erstaunlichen Selbstverständlichkeit von Übersinnnlichem im Alltäglichen, das man nur so staunen kann. Es gibt Telepathen, einen diesbezüglichen Bund, übersinnlich begabte Heiler, Geister, verfluchte Seelen, Dämonen und -nicht zu vergessen- eine Abteilung bei der Polizei für übersinnliche Verbrechen. Das wird so selbstverständlich erzählt, das man es fast glauben kann.
Aber das Buch erzeugt leider weder Horror noch wenigstens eine übersinnliche Atmosphäre. Es geht zu leichtfertig von einer geisterhaften Parralelwelt aus, als das es für mich mehr reine amüsante Fantasy bleibt. Ich hab es lieber gerne gerade so auf der Kippe balanciert. Hier geht einfach alles viel zu glatt.
Zudem gibt es einen entscheidenden Logikfehler, der mich wirklich störte.

Alles in allem war "Sommer der Hexen" ein literarischer Hamburger. Fast Food eben, schnell konsumiert, nicht weiter erwähnenswert und schnell vergessen.

Witzig fand ich allerdings, das sich der Autor selber namentlich verewigt hat, als er sich in der dritten Person als einer der eifler Dorfbewohner beschreibt.

Da sich der Autor leider vom Stil her nicht besonders auftat und die Geschichte für meinen Geschmack doch zu schlicht, gradlinig und idealisiert aufgezogen wird, ist das Buch leider kein Highlight für mich. Ex und hopp.

Habe 7 Bände der KBV-Reihe "Ein phantastischer Roman aus der Eifel" günstig ergattert und diesen Roman als Einstieg gewählt.

In einem Interview mit der Phantastik-Couch erzählt der Autor das es die überarbeitete Fassung seines ersten Romans "Hexensommer in der Eifel" ist.

Vom Grundsatz hat der Roman eine gute Grundidee, die auch in gut der Hälfte des Romans interessant und spannend auf 2 Zeitebenen umgesetzt ist.

Nur warum muss die Hauptperson so klischeehaft beschrieben werden:

Zitat

Ihre langen, roten Haare fluteten wie flüssiges Feuer über ihre Schultern. Das helle Grün ihrer Augen blitzte im Licht der Lampe, Wie Elfenbein schimmerte ihre Haut, nur um die Nase war sie von unzähligen winzigen Sommersprossen eingetrübt

Das liest man in jedem zweiten Hexenroman

Auch die Kaiptelanfänge mit Wetter - und Landschaftsbeschreibungen klingen häufig fast schwülstig und passen nicht so recht zum weiteren Text

Zwei Beispiele:

Zitat

Satt und schwer wie süßer, klebriger Honig hing die Hitze des Tages träge in der Luft.

Zitat

Der einsame Baum wirkte wie ein Mahnmal. eine deutsche Eiche mit dickem, knorrigem Stamm und ausladender Krone. Ein kleienr Bach, jetzt in der Trockenheit der Sommermonate nur noch ein schamles Rinnsal. floss leise glucksend an ihm vorbei, der wind vefing sich in seinem Geäst und ieß seine dunkelgrünen Blätter leise rascheln.

Das ist eigentlich nicht weiters schlimm, wenn da nicht das letzte Drittel des Romans wäre.
Hier haut der Autor alles raus, was ihm so in den Sinn kommt. Stellenweise rutscht er schon beinahe in die SF ab. Vor lauter Überfrachtung leistet er sich auch noch logische Schnitzer.

Das hat mein Lesevergnügen doch stark eingeschränkt und dafür gibt nur 6 Punkte.

Zitat

Original von Hoffis
Welche hast du dann noch ergattert? Waren auch welche von Michael Siefener dabei?

Wegen Michael Siefener bin ich eigentlich darüber gestolpert

Das waren von ihm

Janus
Hinter der Maske
Hexennacht

von Georg Miesen

Sommer der Hexen
Dämonenwintr
Wolfsherbst

von Erika Kroell

Dunkle Schwestern

war bei billigbuch und ich hatte noch einen Gutschein von 20%