Taschenbuch: 269 Seiten
Verlag: Rohwolt Tb. (August 2009)
Sprache: Deutsch
Originaltitel: Switch
Kurzbeschreibung
Erste Liebe, Zickenkrieg und jede Menge Gänsehaut! Claire hütet ein Geheimnis, das sie niemandem verraten kann, weil sie sonst jeder für verrückt halten würde: Sie hat von ihrer toten Großmutter eine besondere Fähigkeit geerbt das Switchen. Claire switcht bei Gewitter in den Körper eines anderen Mädchens. Das tut sie weder freiwillig, noch hat sie Einfluss darauf, in wessen Körper sie sich wiederfindet. Normalerweise ist das kein Problem. Claire switcht, schläft im Körper des anderen Mädchens ein und wacht am nächsten Morgen wieder in ihrem Bett als Claire auf. Normalerweise. Doch eines Nachts switcht sie ausgerechnet in den Körper ihrer Rivalin um den süßen Nate. Zwei nervende kleine Jungs verhindern, dass sie einschlafen kann - und schwups befindet sich Claire nicht nur für diese eine Nacht in Larissas Körper.
Zur Autorin [aus dem Buch]
Carol Snow wuchs in New Jersey auf. Sie studierte Psychologie und beschäftigte sich am College ausgiebig mit Theater und Schauspiel. [...] Heute lebt sie mit ihrer Familie in Kalifornien und schreibt Romane. »Mitternachtswandlerin« ist ihr erster Jugendroman.
Meine Meinung
Claire ist die perfekte Protagonistin um möglichste viele Mädchen der Zielgruppe anzusprechen: Sie ist nicht gerade das beliebteste Mädchen der Schule, hat keinen Vater mehr und eine Mutter, die sich nicht immer umfassend um sie kümmern kann, ein paar Pfunde zu viel auf den Hüften und kann eine Sache besonders gut – Schwimmen. Angelegt ist die Geschichte somit in der Nähe des Meeres in einer amüsanten Situation, die an Sommer, Sonne und Ferien erinnert.
Während für meinen Geschmack etwas zu oft erwähnt wird, dass Claire keinesfalls perfekt ist, kommt ein anderer Aspekt dieser Romanfigur wunderschön zum Tragen. Ihre Beziehung zur verstorbenen Großmutter. Die wacht seit Claire auf der Welt ist an der Seite ihrer Enkelin, singt sie nachts in den Schlaf und hilft ihr nun als Jugendliche beim Switchen. Claires Mutter glaubt ihr natürlich kein Wort, schickt das Mädchen sogar zum Doktor, weil sie Angst um ihre psychische Verfassung hat. Das Zusammenspiel von Evelyn, der Großmutter, und Claire ist schlichtweg goldig. Evelyn, die als Geist ihr Dasein fristet, schlüpft beim Switchen in Claires Körper, fällt über den Kühlschrank her – und wer muss am Morgen die Bauchschmerzen ausbaden? Natürlich Claire! Ohne diese beiden wäre der Roman bestenfalls netter, vor sich hinplätschernder Durchschnitt, mit ihnen ist er mehr als das.
Die Geschichte mag dem Bereich Fantasy zugeordnet werden, spricht aber bestimmt auch Mädchen an, die mit solchen Dingen nichts anfangen können. Denn die Handlung bleibt trotz allem recht bodenständig und die getroffenen Aussagen lassen sich leicht auf das eigene Leben beziehen. Claire merkt bei ihren Erfahrungen in Larissas Körper nämlich, dass auch das blonde Mädchen mit den dünnen Beinen und der perfekten Oberweite Probleme hat. Die sieht man vielleicht auf den ersten Blick nicht – aber sie sind da!
Ein bisschen verliert sich die Geschichte in Klischees, das ist nicht von der Hand zu weisen. Es heißt nicht immer Friede – Freude – Eierkuchen, aber überraschend glatt läuft das Ganze schon ab. Die eine oder andere glaubwürdige Schikane hätte dem Buch gut getan.
Fazit
Ein süßes Buch für Mädchen zwischen zwölf und fünfzehn Jahren. Fantasy, die sicher auch eine Zielgruppe anspricht, die sonst eher weniger mit diesem Genre am Hut hat.
Bewertung
8/10 Punkten
Und das zweite Jugendbuch von Carol Snow würde ich mir bedenkenlos auch kaufen.