In Todesangst - Linwood Barclay

  • Kurzbeschreibung (von Amazon, aber ein wenig gekürzt)
    Die 17-jährige Sydney kommt eines Abends nicht von ihrem Sommerjob in einem Hotel nach Hause. Sie ist nicht über Handy zu erreichen. Ihr Vater macht sich große Sorgen. Er fährt los, um sie abzuholen. Doch die Angestellten des Hotels haben noch nie von einem Mädchen namens Sydney gehört - Linwood Barclay spielt auch in seinem neuen Thriller wieder meisterhaft mit unseren schlimmsten Ängsten.Eigentlich wollte Tim einen schönen Sommer mit seiner Teenagertochter verbringen. Seit der Trennung von seiner Frau lebt Sydney bei ihrer Mutter am anderen Ende der Stadt. Doch für einen Sommerjob in einem Hotel zieht sie vorübergehend zu Tim. Und verschwindet nach wenigen Wochen spurlos. Voller Sorge macht Tim sich auf die Suche nach seiner Tochter, richtet eine Website ein, geht allen Hinweisen nach. (...) In panischer Angst sucht er weiter, und nach und nach wird ihm klar, dass er seine Tochter viel weniger gut kannte, als er dachte.


    Über den Autor (von Amazon)
    Linwood Barclay machte seinen Abschluss in Literatur an der Trent University in Petersborough, Ontario. Lange Jahre arbeitete er als Journalist und hatte eine beliebte Kolumne im Toronto Star. In Kanada und den USA veröffentlichte er seit 2000 eine Reihe von Sachbüchern und eine Krimiserie von inzwischen vier Bänden. Neben seiner journalistischen und schriftstellerischen Tätigkeit ist Linwood Barclay ein viel gebuchter Redner.



    Meine Meinung:


    Nachdem mich "Too Close to Home" und "No Time for Goodbye" gefesselt hatten, waren die Erwartungen an "Fear the Worst" sehr hoch. Vielleicht ein wenig zu hoch, denn Linwood Barclays neustes Werk konnte mich von Anfang nicht recht überzeugen.


    Die Ausgangssituation fand ich unglaubwürdig. Eine 17-Jährige hat einen Ferienjob in einem Hotel und keiner der beiden sonst so fürsorglichen Elternteile war je mit ihr dort? Wenn man darüber hinweg sieht, erwartet einen eine sehr spannende erste Hälfte. Geschickt konstruiert, gut gezeichnete Figuren und spannend geschrieben. Das Zusammenspiel von Timothy und seiner Ex-Frau Susanne gefiel mir sehr gut und auch die zuständige Polizistin ist glaubwürdig dargestellt.


    Die zweite Hälfte zog sich dann, unglaubwürdige Ereignisse und Verkettungen, sowie allzu viele Figuren, die Dreck am Stecken hatten.

    Erfahrenere Krimileser werden vermutlich noch früher durchschauen, wer ein falsches Spielt spielt.


    Fazit: Gute Idee, guter Anfang. In der zweiten Hälfte jedoch wäre weniger wirklich mehr gewesen. Vor allem das absurd-dramatische Finale war mir doch zu übertrieben. Die anderen beiden Bücher von Linwood Barclay haben mir deutlich besser gefallen und sein nächstes werde ich mir vielleicht nicht direkt kaufen, aber auf jeden Fall reinlesen.

    "It is our choices, Harry, that show what we truly are, far more than our abilities." Albus Dumbledore
    ("Vielmehr als unsere Fähigkeiten sind es unsere Entscheidungen, die zeigen, wer wir wirklich sind.")


    "An allem Unfug, der passiert, sind nicht etwa nur die Schuld, die ihn tun, sondern auch die, die ihn nicht verhindern."

    Erich Kästner.

  • Habe die englische Ausgabe gelesen und würde sie bei Interesse auch wandern lassen.

    "It is our choices, Harry, that show what we truly are, far more than our abilities." Albus Dumbledore
    ("Vielmehr als unsere Fähigkeiten sind es unsere Entscheidungen, die zeigen, wer wir wirklich sind.")


    "An allem Unfug, der passiert, sind nicht etwa nur die Schuld, die ihn tun, sondern auch die, die ihn nicht verhindern."

    Erich Kästner.

  • Demnächst wird es das Buch ja auch bei vorablesen geben. Vielleicht (oder bestimmt :-)) haben da wieder einige Eulen Glück.


    Aber Danke für die Rezi. Bevor ich es mir kaufen würde, warte ich auf jeden Fall noch mehr Rezis ab (oder ich gewinne es einfach :grin).

    Liebe Grüße, Sigrid

    Keiner weiß wo und wo lang

    alles zurück - Anfang

    Wir sind es nur nicht mehr gewohnt

    Dass Zeit sich lohnt

  • Nachdem ich von Barclays ersten Werken "Ohne ein Wort" und "Dem Tode nah" schon sehr begeistert gewesen bin, musste ich natürlich "In Todesangst" auch sofort haben.
    Mit hohen Erwartungen bin ich an das Buch gegangen, aber schon die Ausgangssituation hat mich nicht so recht überzeugt:


    Die junge Sydney kommt eines Tages von ihrem Aushilfsjob nicht mehr nach Hause.


    Eine Geschichte, die wahrscheinlich schon hunderte von Malen so begonnen hat, nämlich mit einem verschundenen Kind. Aber okay, ich dachte mir, Barclay wäre ja nicht Barclay, wenn da noch etwas richtig gewaltiges hinterstecken würde. Zunächst einmal kommt es aber natürlich wie erwartet:


    Ihre verzweifelten Eltern begeben sich auf die Suche nach ihrer Tochter.


    Eigentlich vorwiegend ihr Vater, denn ihre Eltern sind geschieden. Dieser Konflikt zwischen den getrennten Eltern und dem neuen Mann der Mutter wird sehr schön dargestellt, wie ich fand. Die Auseinandersetzungen zwischen diesen Streithähnen waren recht realistisch.


    Und nun setzt halt typisch Barclay ein:


    Jeder, der irgendwie mal im Buch Erwähnung fand, ist nun in die Geschichte involviert. Das ist natürlich nicht so wirklich realistisch, aber man kann die Geschichte trotzdem gut mitverfolgen und hat Spaß an der Geschichte, die mal wieder erst zum Schluß, also ca. im letzten Drittel so richtig an Spannung und Tempo zulegt. Nicht, dass es vorher langweilig war, das auf keinen Fall, aber erst am Ende geht es dann wirklich zur Sache.


    Insgesamt konnte mich dieser dritte Barclay nicht so sehr begeistern wie die ersten beiden, aber die Erwartungen lagen auch sehr hoch und wenn man mal darüber hinweg sieht, dass die ganze Geschichte eigentlich ein wenig unrealistisch ist, dann ist auch dieses Buch wieder sehr lesenswert.


    Auf den nächsten Barclay freue ich mich auch schon, auch wenn meine Erwartungen dann wohl nicht mehr ganz so hoch sein werden wie es dieses Mal der Fall gewesen ist.

  • Danke für die zusätzliche Meinung, LilStar.


    Also ich war ja ehrlich gesagt von der Leseprobe nicht so begeistert, wie wohl viele andere.
    Das ist vielleicht wirklich mal ein Buch, bei dem ich auf das TB warten werde (bin ja sonst immer wenig geduldig :grin).

    Liebe Grüße, Sigrid

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  • @twin: Also, was unglaublich tolles wirst du nicht verpassen, auch wenn mir das Buch doch sehr gut gefallen hat *G* ... aber die ersten waren doch viel spektakulärer, find ich. Also, wenn dir die Leseprobe schon nicht gefallen hat, dann warte wirklich aufs TB. Passt dann zumindest auch zu den ersten beiden Büchern, die gabs ja auch nur als TB *G*

  • Rezension


    «Ich fühlte mich wie eine Maus im nächtlichen Wald, die sich fragt, wie viele Eulen in den Ästen über ihr sitzen.» (Seite 242)


    Nach der Scheidung ihrer Eltern lebt die 17jährige Sydney Blake bei ihrer Mutter. Nur in den Sommerferien zieht sie kurzzeitig zu ihrem Vater Tim und nimmt in einem nahe gelegenen Hotel einen Ferienjob an.
    Eines Abends kommt sie nach Feierabend jedoch nicht nach Hause. Zunächst denkt sich Tim nichts weiter, zumal er am Morgen einen kleinen Streit mit Sydney hatte und vermutet, sie wolle ihm nun eins auswischen. Doch die Stunden vergehen und Sydney lässt sich weder blicken, noch ist sie auf ihrem Handy erreichbar. Tim beschließt, im Hotel nach ihr zu fragen, aber dort will sich niemand an eine Mitarbeiterin namens Sydney erinnern können.
    Warum hat sie ihren Vater angelogen? Und wo ist sie? Auf der Suche nach ihr gerät Tim nicht nur selbst in den Fokus der Ermittlungen, sondern bald schon in Lebensgefahr…


    War ich von den beiden ersten Barclay-Thrillern «Ohne ein Wort« und «Dem Tode nah» noch restlos begeistert, so waren meine Erwartungen diesmal wohl etwas zu hoch.
    Die Geschichte beginnt am Tag von Sydneys Verschwinden. Erzählt wird sie aus der Perspektive von Tim, einem Autohändler, der sogleich alles daran setzt, seine Tochter wieder zu finden. Doch trotz groß angelegter Suchaktion inklusive einer extra eingerichteten Website fehlt von Sydney jede Spur.


    Neben Tims Sorgen werden am Anfang erst einmal ausgiebig seine Familien- und Arbeitsverhältnisse geschildert. Wer schon mal ein Buch von Linwood Barclay gelesen hat, weiß jedoch, dass selbst solche Ausführungen alles andere als langweilig sind, da alle auftretenden Personen irgendwie verdächtig scheinen und man eifrig nach möglichen Hinweisen sucht.
    Einzig bei der Auflistung diverser Automodelle hätte sich der Autor etwas einschränken können, denn irgendwann drängt sich einem fast der Verdacht auf, er mache gezielte Werbung für bestimmte Automobilhersteller, was mit der Zeit etwas nervig ist. Ebenso wie die Tatsache, dass sämtliche Figuren jeden zweiten Satz mit «Tja» beginnen.


    Nichtsdestotrotz fliegen die Seiten nur so dahin, denn Linwood Barclay ist ein Meister darin, seine ohnehin recht kurzen Kapitel mit fiesen Cliffhangern zu beenden, sodass man einfach weiter lesen muss. Immer wieder stellt man sich die Frage, ob Tim seine Tochter womöglich weniger gut kannte, als er dachte, und sie vielleicht einfach abgehauen ist. Aber warum findet die Polizei dann Blutspuren in ihrem Wagen?


    Die Charaktere, allen voran Tim, sind zwar nicht sonderlich vielschichtig gezeichnet, aber es reicht aus, um ihre Geschichte gerne und gebannt zu verfolgen. Zumindest, bis sich die Dinge ab etwa der Hälfte plötzlich überschlagen und Tim vom besorgten Vater zum wahren Superhelden mutiert. Die Story wird nun immer abstruser und viel zu unglaubwürdig konstruiert.
    Besonders der Handlungsstrang um Sydneys beste Freundin Patty wirkt völlig an den Haaren herbeigezogen und der barclay-typische Showdown ist unnötig und verwirrend. Irgendwann kommt man - bei der Vielzahl an Personen und deren verworrenen Beweggründen - gar nicht mehr dazu, gedanklich nachzuverfolgen, was denn nun überhaupt noch logisch ist und was nicht. Hier ist der Autor leider deutlich über das Ziel hinausgeschossen und lässt den von ihm sonst so verwöhnten Leser eher unzufrieden zurück.


    FAZIT: Alles in allem ist «In Todesangst» zwar immer noch ein spannender Thriller voller überraschender Wendungen, manchmal sind diese aber gar zu überraschend, sodass das Buch insgesamt leider hinter seinen beiden Vorgängern zurück bleibt.


    Wertung: 3/5

  • Also das sind jetzt definitiv genug mittelmäßige Noten, die das Buch bekommen hat, ich werde es nicht lesen. Ich fand schon "Dem Tode nah" gegenüber "Ohne ein Wort" eher schwach, die von Sternenstauner erwähnten typischen Showdowns sind wirklich immer total überzogen, da fühle ich mich vom Autor veräppelt. Ich hatte ja irgendwo geschrieben, dass er laut Interview bis 2011 jährlich ein Buch rausbringen muss, dieser Druck scheint nicht förderlich zu sein.


    Ach so, nutzt doch bitte die Bewertungsfunktion, als erster Anhaltspunkt ist dieser Durchschnittswert doch interessant.

  • Also bei mir war es jetzt das erste Buch und mir hat es sehr gut gefallen:


    Durch den lockeren Schreibstil ist die Handlung gut zu verfolgen und man ist fast gezwungen mitzufiebern.


    Mit Leidenschaft hat er seine Szenen ausgebaut und dadurch sehr gute Situationen geschaffen. Die Geschichte ist strukturiert und mir auch an keiner Stelle unklar erschienen. Die Kapitel finden gute Anknüpfpunkte und durch die Position des Ich - Erzählers (Tim Blake), kann man auch die Gefühle gut nachvollziehen. Was dachte der Vater der verschwundenen Sydney? Wie hat er kombiniert und verknüpft? Das fand ich persönlich sehr interessant und überzeugend.


    Die Charaktere waren normale Personen aus dem Leben - man konnte sich mit ihnen identifizieren.


    Die Dialoge waren auch sehr natürlich angelegt und wirkten nicht gestellt. Dadurch hat die Geschichte an sich noch mehr Realität bekommen.


    Über viele, viele Seiten hat sich die Geschichte dann auf den großen Endknaller vorbereitet. Diesen fand ich fast etwas zu kurz geraten im Vergleich zum Rest. Doch er kam überraschend und es waren auch nicht alle Geheimnisse zum Ende auf einem Haufen gestapelt, sodass man von einer Enthüllung in die nächste gepurzelt ist - ein weiterer guter Schachzug von Barclay.


    Dieses Buch bekommt 10 Sterne von mir - ich war und bin überzeugt von diesem Buch! (Und kann es nur jedem weiterempfehlen)!

  • Zum Inhalt:
    Sydney ist 17 Jahre alt und wohnt in den Sommerferien bei Ihrem Vater Tim in Milford. Sydneys Mutter Susanne ist von Tim getrennt und lebt mit ihrem Lebensgefährten Bob in Stratford. Sydney arbeitet über die Sommerferien im Just Inn, einem Hotel für Geschäftsleute.


    Eines Tages verschwindet Sydney spurlos. Sorgenvoll macht sich Tim auf die Suche nach ihr, doch leider findet er sie nicht. Er baut mit Jeff Bluestein, einem PC-Freak, eine Homepage auf mit Fotos von Sydney. Eines Tages meldet sich eine Frau namens Yolanda Mills bei ihm. Sie sei im christlichen Jugendzentrum Second Chance in Seattle beschäftigt und habe Sydney vor einigen Tagen dort gesehen. Zum Beweis sendet sie ihm ein Foto, worauf seine Tochter tatsächlich zu sehen ist. Tim fährt umgehend nach Seattle und erlebt eine Überraschung…


    Meine Meinung:
    Es ist das erste Buch, dass ich von Linwood Barclay gelesen habe und es hat mir sehr gut gefallen. Ich fand es von der ersten bis zur letzten Seite sehr spannend. Barclay schreibt sehr fließend und klar, sodass in mir ein wahres Kinoerlebnis entstand. Das ist genau nach meinem Geschmack. Die Kapitel gehen nahtlos ineinander über und ich wusste gleich woran der Autor anknüpfte. Die Spannung fand ich über das ganze Buch relativ gleich bleibend.


    Dieser Thriller ist ein wahrer Schmöker und sehr empfehlenswert!
    Dafür vergebe ich 8 Punkte!

  • Solide gemachter thriller mit anfänglichen Schwachstellen, das ist meine Meinung zu dem Buch von Linwood Barclay.


    Wie allen 17jährigen Töchtern, deren Väter schützend ein wenig zuviel die Nase in die Angelegenheiten der Kinder stecken, ist Sydney genervt von der Neugier des Vaters. Sie verbringt ihre Ferien bei ihm, jobt im Hotel, während er als Autoverkäufer immer noch versucht, auf seine Exfrau Eindruck zu machen.
    Eines Tages verschwindet Sydney, spurlos. Im Hotel, in dem sie gejobt hat,kennt sie angelbich kein Mensch. Auch in der näheren Umgebung scheint sie keiner gesehen zu haben.
    Tim Blake macht sich auf die Suche nach seiner Tochter. Die Polizei hat nach einigen Wochen aufgegeben.
    Nach und nach findet er Löcher in den Geschichten ihrer Freunde. Welche Rolle Evan, der Sohn des Freundes seiner Exfrau, oder Patty, die Freundin von Syd spielen, all das lässt ihn glauben, dass seine Tochter in ernsten Schwierigkeiten steckt.
    Zu Anfang fand ich das Buch ziemlich fade. Die Spannung hielt sich in Grenzen. An den Schreibstil musste ich ich gewöhnen, wenn auch manche Sätze dabei waren über die ich lachen konnte, weil sie so lebensnah und realistisch waren.
    Tim Blake ist eine sympathische, ja fast tragische Figur, sympathisch, weil er nicht als Überdetektiv dasteht und tragisch, weil er von aller Welt verkannt wird und sich ständig rechtfertigen muss.
    Zur Mitte und bis zum Ende wird das Buch richtig spannend, dass man es nicht mehr aus der Hand legen möchte.

  • So, dann kommt hier meine Rezi:


    Zum Inhalt:
    Tim freut sich auf den Sommer mit seiner Tochter Sidney. Diese lebt seit der Scheidung ihrer Eltern bei Tims früherer Ehefrau Susanne, verbringt aber die Sommerferien dieses Jahr bei Tim und arbeitet in einem Hotel. Eines Tages kommt sie aber von der Arbeit nicht mehr nach Hause und Tim macht sich Sorgen. Er fährt zu dem Hotel, um nachzusehen, aber niemand von den Angestellten kennt Sidney.
    Tim fährt verwirrt wieder heim und Sidney bleibt erstmal verschwunden. Der Leser stellt sich viele Fragen, was mit ihr passiert sein könnte. Ist sie entführt worden oder freiwillig abgehauen? Lebt sie noch? Wenn ja, wo ist sie?


    Meine Meinung:
    Viele Fragen, die schon zu Beginn des Buches auftauchen. Und mit mehr Kapiteln, die man gelesen hat, steigt die Anzahl der Fragen, die man sich stellt. Die Rolle der einzelnen Figuren in dem ganzen Geschehen wird hinterfragt und man versucht selbst, die Vergangenheit zu rekonstruieren. Was relativ schwer ist, denn immer wieder gibt es neue Erkenntnisse und Verwirrungen. Das ist natürlich sehr interessant und macht das Buch ziemlich spannend.
    Allerdings ist es auch genau ein möglicher Kritikpunkt. Denn irgendwann hat man das Gefühl, es gibt im ganzen Buch kaum eine Person, die in das Geschehen nicht negativ verwickelt ist, kaum jemand ist vorhanden, der keinen „Dreck am Stecken“ hat. Jeder ist verdächtig und hat irgendwie zu dem Ganzen beigetragen. Und das erscheint mir ein bisschen zuviel.


    Die Grundidee und die eine oder andere Verwicklung sind meiner Meinung nach gut. Auch der Schreibstil von Barclay macht das Lesen angenehm. Das Buch ist schnell gelesen und man merkt förmlich, wie neugierig man selbst ist zu erfahren, was hinter Sidneys Verschwinden steckt. Aber ein bisschen weniger wäre dieses Mal tatsächlich mehr gewesen.
    Insgesamt würd ich das Buch aber weiterempfehlen, denn für mich war es schon ein Pageturner.


    Übrigens...es ist mein dritter Barclay und die männlichen Figuren bei ihm find ich immer etwas eigenartig. Ich kann es nicht richtig begründen, aber ich finde sie weder sympathisch noch unsympathisch, mir fehlt da die „Bindung“.


    Ich glaub, so 7 Punkte werd ich dem Buch geben :gruebel

    With love in your eyes and a flame in your heart you're gonna find yourself some resolution.


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  • Wo ist Sydney Blake? Psychotrip eines Vaters.


    Tim Blake – mehr oder weniger erfolgreicher Autoverkäufer, geschieden von seiner Frau Susanne und Vater eines 17jährigen Tochter : Sydney, genannt Syd. Das Mädchen verbringt wie eigentlich jedes Jahr die Sommerferien bei ihrem Vater in Milford. Wie auch in den vorangegangenen Jahren jobbt sie um sich ein bisschen Geld dazu zu verdienen. Im letzten Jahr noch in dem Autohaus tätig, in dem auch ihr Vater arbeitet hat sie sich nun einen Job in einem Hotel in der Stadt ausgesucht, der ihr augenscheinlich auch Spaß macht. Alles läuft wie gewohnt seinen Bahnen. Bis zu dem Tag an dem Sydney abends nicht nach Hause kommt und sich auch nicht bei ihrem Vater meldet um ihm eventuell mitzuteilen was sie aufhält. Zunächst macht sich Tim keine Sorgen. Nachdem jedoch auch nach längerer Wartezeit kein Zeichen von Sydney kommt macht sich Tim auf den Weg zum „Just in Time“ – dem Hotel, in dem Syd sich ihr Feriengeld an der Rezeption verdient. Im Hotel angekommen fragt er an der Rezeption nach seiner Tochter. Ihm wird entgegengebracht, dass Syd dem Personal nicht bekannt ist und nie jemand etwas von ihr gehört hat. Anfangs noch an einen Scherz glaubend versucht Tim mit Engelszungen auf die Chefin des Hotels einzureden, sich doch jetzt gefälligst zu erinnern wird Tim doch nach einiger Zeit schmerzlich bewusst, dass in den nächsten Minuten eine Welt für ihn einstürzen wird. Die traurige Gewissheit erreicht ihn – der Albtraum eines jeden Elternteils: Syd ist weg!



    Die darauffolgenden Wochen erlebt Tim wie in Trance. Seine Exfrau macht ihm Vorwürfe, der neue Liebhaber von Susanne – Bob - behandelt ihn wie ein kleiner Junge, Tim ist kurz davor, seinen Job zu verlieren und zu allem Übel kommt ans Licht, dass Syd wohl doch einen engeren Kontakt zu Bob´s Sohn Evan hatte, den Tim für einen absoluten Freak und Kriminellen hält.



    Tim´s Welt scheint wie ein Kartenhaus zusammen zu fallen. Er stößt auf immer mehr Dinge, die nicht ins Bild passen. Die abgründigen Tiefen, die sich ihm noch erschließen sollen ahnt er mit keiner Faser seines Denkens. Was ist mit Sydney passiert bzw. worin könnte sie stecken? Was hat es mit Patty, Syd´s einigermaßen verrückten Freundin auf sich? Tim kann sich einfach auf nichts einen Reim machen. Bis sich das Puzzle doch nach und nach zusammen zu fügen scheint.



    Nichts ist wie es scheint. Nun doch gemeinsam mit seiner Exfrau und deren neuen Freund arbeitend wird die Suche nach Sydney immer gefährlicher. Ein ums andere Mal geht es um Leben und Tod. Sogar die Polizei wittert gegen den besorgten Vater. Für diesen gibt es nur noch eines: Seine Tochter zu finden und wenn es für ihn das Ende bedeuten sollte. Auf seiner Jagd wird er immer weiter in die Verstrickungen von hoch kriminellen Aktivitäten hinein gezogen.



    Auch ohne mehr zu verraten kann man sagen, dass man in diesem Buch auf Dinge stößt bei denen man denkt: „Damit hätte ich jetzt nicht gerechnet“. Wunderbar wird die Spannung aufgebaut und man geht mit Tim auf die Jagd und fühlt seine Verzweiflung in jedem Moment. Einige Male denkt man, jetzt hat er es doch geschafft und wieder wird man enttäuscht.



    Für mich gibt es für diesen super geschriebenen Psychoterror volle Punktzahl und den Nachgeschmack, dass man nie einem Menschen wünschen würde, dass er sowas erlebt.

    Von allen Welten, die der Mensch erschaffen hat, ist die der Bücher die Gewaltigste.


    Heinrich Heine

  • Inhalt:
    In dem Buch "Todesangst" von Linwood Barclay lernen wir den Autohändler Tim kennen und seine 17-jährige Tochter Sydney. Sydney ist für die Sommerferien bei ihrem Vater und bemüht sich um einen Ferienjob in einem nahe gelegenen Hotel. Als sie eines Abends spurlos verschwindet, macht sich Tim schwere Vorwürfe und macht sich sofort auf die Suche nach Syd. Als erstes beginnt er in dem Hotel, in dem sie ihren Ferienjob hat, doch dort will sie niemand gekannt haben.


    Meine Meinung:
    Ich finde das Buch von Linwood mal wieder überdurchschnittlich gut gelungen. Hatte erst viele Bedenken, da ich viele unterschiedliche Meinungen gehört habe.


    Dennoch muss ich sagen, das mich auch einige Dinge gestört haben und zwar die ewigen Erwähnungen der Automarken, ständig wurde uns gesagt wer welches Auto, wohin fährt. So bekommt das Ganze einen Werbungscharakter und lenkt vom eigentlich Geschehen ab.
    Normalerweise bin ich jemand, der immer miträtselt. Was ist passiert? Wer könnte der Täter sein? Doch hier, hatte mein einfach keine Chance. Es wurde von so vielen Menschen gesprochen, die scheinbar alle ihre eigene kleine Rolle gespielt haben und in den Fall irgendwie verwickelt waren, d. h. es war schwierig seine eigenen Gedanken in die richtige Richtung zu sortieren.
    Gegen Ende des Buches wird die Situation immer abstruser, Tim wird plötzlich zum Superpapi und ballert wild mit irgendwelchen Waffen drauf los und siehe da er trifft sogar?!


    Einige Dinge sind für mich einfach ein wenig weit hergeholt, aber trotzdem verliert der Thriller seinen Charakter nicht. Man liest jede beschriebene Seite gerne und kommt sehr gut durchs Buch. Es sind kurze Kapitel, die einen immer wissen lassen möchten, wie es jetzt weitergeht. Der Schreibstil von Linwood Barclay ist unheimlich fesselnd und man will einfach, dass einem nichts entgeht.


    Fazit:
    Ein MUSS für Linwood Barclay-Fans, aber es kann nicht ganz mithalten, mit seinen zwei Vorgängern, aber dennoch als guter Thriller zu empfehlen.

  • „In Todesangst“ war mein erstes Buch von Linwood Barclay. Es hat mich gut unterhalten. Allerdings gab es auch einige Dinge, die mir nicht so gut gefallen haben, weswegen als Fazit nur noch ein „durchschnittlich“ übrig bleibt.


    Die Ängste des Ich-Erzählers Tim Blake um seine verschwundene Tochter und seine Bemühungen, sie aufzuspüren, waren spannend geschildert, man litt und sorgte sich mit ihm. Der Roman war gut und flott zu lesen durch die einfache, direkte Schreibweise und eine Story nach bewährtem Muster, die immer wieder mit neuen Wendungen aufwartete.
    Nach einer spannenden Einleitung flachte die Erzählung im Mittelteil leider ziemlich ab. Beispielsweise war Tim zu sehr Autoverkäufer und ließ uns an seinem Berufsleben großzügig teilhaben, auch wenn das mit dem Verschwinden seiner Tochter nichts zu tun hatte. Da ich mich nicht für Autos interessiere, haben mich diese Passagen gelangweilt.
    Die Akteure blieben bis auf Tim selbst ziemlich blass und blutleer.
    Die Polizei ermittelte nur gegen Tim, was zwar die Spannung erhöhte, weil er auf sich alleine gestellt war und nicht auf die Unterstützung der Behörden zählen konnte. Nachvollziehbar war das allerdings nicht, denn Tim hatte sich nicht besonders verdächtig gemacht und die ziemlich dilettantisch wirkende Polizei ging anderen guten Spuren überhaupt nicht nach. Im letzten Drittel wurde die Story immer haarsträubender und konstruierter bis hin zum Schluss, bei dem sich plötzlich alle Randfiguren als Beteiligte mit teilweise fragwürdigen und nicht ganz nachvollziehbaren Motiven entpuppten.


    Unterm Strich kein wirklich schlechtes Buch, aber auch nichts Besonderes.

  • Die 17 jährige Sidney verbringt die Sommerferien bei ihrem Vater Tim. Sie hat einen Ferienjob in einem Hotel. Alles scheint in Ordnung, aber eines abends kommt Sidney nicht nach Hause. Zuerst macht sich Tim nicht allzu viele Gedanken, immerhin gab es morgens eine kurze Auseinandersetzung zwischen ihm und Sidney. Aber auch am nächsten oder übernächsten Tag kehrt sie nicht heim. Tim macht sich auf die Suche. Im besagten Hotel will sie keiner gekannt haben. Auch den Leuten in den umliegenden Geschäften ist nichts aufgefallen. Sidney ist wie vom Erdboden verschluckt. Tim gibt nicht auf und sucht weiter. Mehr und mehr wird er in die Geschichte reingezogen und er weiß absolut nicht womit er es zu tun hat.


    Linwood Barclays Bücher plätschern anfangs immer so vor sich hin. Trotzdem schafft er es immer wieder mich an seine Bücher zu fesseln. Durch die vielen Fragen die im Laufe der ersten Seiten auftauchen baut er langsam einen Spannungsbogen auf, den er bis zum Ende halten kann. Man sollte sich keine atemlose Spannung mit Fingernägel kauen erhoffen aber „In Todesangst“ ist in meinen Augen ein durchaus lesenswertes Buch. Der Schreibstil ist wie immer leicht und flüssig zu lesen. Einen kleinen Punktabzug gibt es aber trotzdem. Die Handlung ist teilweise etwas unrealistisch und an den Haaren herbeigezogen. Zum guten Schluß haben alle Beteiligten irgendwie Dreck am Stecken. Da wäre weniger einfach mehr gewesen.