Lesen mehr Frauen als Männer?

  • Hallo erstmal,


    eine Sache die mir in Bücherforen immer wieder auffällt ist, dass die große Mehrheit der aktiven User weiblich sind. Ist denn das Lesen doch noch eher eine Frauendomäne, oder schreiben nur Frauen lieber in Foren über Bücher?


    Falls wirklich mehr Frauen lesen als Männer, woran liegt das eigentlich? Wird doch meine "Befürchtung" wahr, dass Frauen so langsam die Welt erobern, und immer intelligenter als Männer werden (bei mir an der Uni haben die Frauen schon beinahe eine 2/3 Mehrheit...).


    Mike

  • Zitat

    Pablo Picasso
    Hinter jedem großen Mann stand immer eine liebende Frau, und es ist viel Wahrheit in dem Ausspruch, daß ein Mann nicht größer sein kann, als die Frau, die er liebt, ihn sein läßt.


    Ich glaub, da ist was Wahres dran...


    zu deiner Frage:


    - Vorsicht: Klischee! -


    Frauen haben einen stärkeren Drang sich mitzuteilen, glaube ich.


    Wenn Männer lesen wollen, sehen sie ein Buch in der Buchhandlung oder hören davon von Freunden, kaufen es, lesen es, stellen es in ihr Regal und suchen das nächste.


    Wenn eine Frau hingegen lesen will, lässt sie sich beraten, wägt ab, diskutiert über Cover, Titel, andere Werke des/der Autors/Autorin, entscheidet sich irgendwann für ein Exemplar, liest es an, denkt darüber nach, liest Rezensionen, holt sich die Meinungen ihrer Freundinnen, kauft es dann, liest es durch und muss dann nochmal mit ihren Freundinnen erörtern, welche Stellen sie gut fand und welche nicht. Und weil die Freundinnen oft nicht denselben Geschmack haben und diese Reihenfolge nicht praktikabel ist, wurde das Forum erfunden - mit Gleichgesinnten kann man viel besser über die Bücher reden.


    Also keine Sorge, ich zumindest geh bei den meisten Männern von schweigsamen Genießern aus - eben genau so, wie ein Gentleman sein sollte.

  • Ich lese hauptsächlich Sachbücher und Zeitschriften, die hier im Forum nicht wirklich einen Platz hätten, weil zu speziell. Ich denke, das machen die meisten Männer. Man hat einfach zu wenig Zeit zum Romane lesen, das tut man dann auf Reisen.


    Ansonsten hole ich mir hier Anregungen zu verschiedenen Themen.

  • Zitat

    Original von Oryx
    Ich lese hauptsächlich Sachbücher und Zeitschriften, die hier im Forum nicht wirklich einen Platz hätten, weil zu speziell. Ich denke, das machen die meisten Männer. Man hat einfach zu wenig Zeit zum Romane lesen, das tut man dann auf Reisen.


    Ansonsten hole ich mir hier Anregungen zu verschiedenen Themen.


    Das unterschreibe ich für meinen Mann einfach mal so. Er liest unheimlich viel, aber im Alltag meist Zeitschriften und Sachbücher. Romane nur im Urlaub. Der Austausch über die Romane die er liest findet meist mit mir statt. Lust aufs Forenleben hat er nicht wirklich.

  • Zitat

    Original von Zaniah
    Frauen haben einen stärkeren Drang sich mitzuteilen, glaube ich.


    Auch wenn Zaniah meinte "Klischee" - ich denke, da ist echt etwas Wahres dran.


    Wenn ich jetzt mal so meine Familie betrachtete - die meisten Bücher lesen mein Vater und meine Schwester (Bei meinem Vater sind es meist Romane mit mindestens 400 Seiten, meine Schwester liest eigentlich alles, was sie in die Finger bekommt.), ich glaube, da liegen sie auch ziemlich dicht beieinander, was die Anzahl der Bücher betrifft.


    Während meine Schwester und ich allerdings jedes Buch bequatschen, Freunden weiterempfehlen und so, liest mein Vater ein Buch durch, klappt es zu und legt es weg. Da findet höchstens mal ein Gesprächsaustausch der Art "Lies mal, ist gut." statt.


    Insofern hat das wohl weniger mit "Frauen lesen mehr" zu tun als mit "Frauen quatschen mehr darüber" ... :zwinker

  • Ui, das ist wirklich einmal eine gute Frage. In meinem Bekannten- und Freundeskreis lesen auch fast hauptsächlich Frauen. Männer, wenn dann die bereits angesprochenen Sachbücher oder Krimis/Thriller. Woran das genau liegt? Keine Ahnung. Mir kommt es aber so vor, dass auch der Buchmarkt momentan sehr "weiblich" orientiert ist. Man wird ja nahezu von der sog. Frauenliteratur erschlagen. Kommt das nur mir so vor oder euch auch??


    Lg, Lilia

  • Ich find's sehr interessant, dass immer wieder der Vergleich zwischen Männern und Frauen gezogen wird und das auf jede erdenkliche andere Kategorie ausgeweitet wird. Lesen ist meiner Meinung nach eigentlich genauso unabhängig vom Geschlecht wie irgendeine Sportart oder Vorliebe. Der Unterschied wird nur gefunden, weil sich die meisten Frauen und Männer ihrer geschlechtsspezifischen Sozialisation anpassen, das heißt mehr oder weniger mitteilsam sind, ein bestimmtes Genre bevorzugen oder was weiß ich. (Es würde sicher in der Bahn auffallen wenn ein Mann plötzlich was von Sophie Kinsella oder ähnliches lesen würde. ;-) )
    Ich hoffe ich hab mich jetzt so ausgedrückt, dass das ankam, was ich auch sagen wollte. :gruebel

    :lesend Ich lese gerade: "Carry On" von Rainbow Rowell und "Mansfield Park" von Jane Austen | SuB: 50

  • Ich glaube, dass zwischen Lesen zur reinen Unterhaltung und Lesen aus (Weiter-)Bildungszwecken unterschieden werden muss:


    Im Bereich der Unterhaltung lesen Frauen nach meinem Eindruck deutlich mehr als Männer. Zu Unterhaltungszwecken geben Männer häufig Filmen (DVD/Fernsehen) oder Spielen (PC/Konsole) den Vorzug, also Medien, die von Frauen tendenziell weniger genutzt werden.


    Im Bereich der Bildung - dazu zähle ich neben Sachbüchern auch anspruchsvolle zeitgenössische Literatur und Klassiker - kann ich keinen wesentlichen Unterschied zwischen den Geschlechtern erkennen.

  • Zitat

    Original von Knoermel


    Das unterschreibe ich für meinen Mann einfach mal so. Er liest unheimlich viel, aber im Alltag meist Zeitschriften und Sachbücher. Romane nur im Urlaub. Der Austausch über die Romane die er liest findet meist mit mir statt. Lust aufs Forenleben hat er nicht wirklich.


    Das trifft nicht nur auf meinen Mann, sondern sogar bereits auf meinen 8jährigen Sohn zu.
    Er liest selbst nur die Kindersachbücher. Die Romane lässt er sich höchstens von mir vorlesen. Ob es da einen "Sachbuchgen" gibt? :gruebel

    "Das Schicksal macht Fehler. Eigentlich sogar ziemlich oft. Es kommt nur selten vor, dass jemand in der Lage ist, es auch zu bemerken."
    aus Eine Hexe mit Geschmack von A. Lee Martinez

  • Bei diesen Thema musste ich gleich an meinen Vater denken. Der liest nämlich seit ein paar Jahren regelmäßig ein Buch nach dem anderen. Vor allem Thriller. Ich lese auch viele Thriller und unterhalte mich aber selten mit ihm darüber, da von ihm hauptsächlich so was kommt, wie bei "Die Jagd" von Richard Laymon, dass er nur meint: "Jo, war schon zwischendurch recht blutrünstig, aber gut."
    Ich im Gegensatz rede mit Freunden und hier im Forum über die Bücher. Und ich glaube es ist wirklich so wie Zaniah meinte.


    lg j_book_j

  • Zitat

    Original von LadyBrittany
    Ich find's sehr interessant, dass immer wieder der Vergleich zwischen Männern und Frauen gezogen wird und das auf jede erdenkliche andere Kategorie ausgeweitet wird. Lesen ist meiner Meinung nach eigentlich genauso unabhängig vom Geschlecht wie irgendeine Sportart oder Vorliebe. Der Unterschied wird nur gefunden, weil sich die meisten Frauen und Männer ihrer geschlechtsspezifischen Sozialisation anpassen, das heißt mehr oder weniger mitteilsam sind, ein bestimmtes Genre bevorzugen oder was weiß ich. (Es würde sicher in der Bahn auffallen wenn ein Mann plötzlich was von Sophie Kinsella oder ähnliches lesen würde. ;-) )
    Ich hoffe ich hab mich jetzt so ausgedrückt, dass das ankam, was ich auch sagen wollte. :gruebel


    Ich habe genau so gedacht, bis ich einen Soh und eine Tochter bekam.
    Dann musste ich einsehen: Männer sind anders, und zwar bereits ab der Geburt. :rolleyes

    "Das Schicksal macht Fehler. Eigentlich sogar ziemlich oft. Es kommt nur selten vor, dass jemand in der Lage ist, es auch zu bemerken."
    aus Eine Hexe mit Geschmack von A. Lee Martinez

  • Also ich sehe das ganz anders, ich denke nicht das Frauen mehr lesen als Männer. Allein das hier am Forum ( wo ich bis jetzt das Gefühl hatte das hier sowohl Frauen als auch Männer im gleichen Maße anwesend sind) festzumachen ist zu weit hergeholt für mich.


    Ich kenne das von einem Freund, er liest viele Bücher hat aber nicht wirklich den Drang dazu sich dann mitzuteilen. Er liest sie, überlegt für sich und gut ist. Dann gibt es wiederum Männer (wie gesagt in meinem Umkreis) die lesen ein Buch, und haben meistens eine Person mit der sie dann den Grundgedanken diskutieren wenn er sehr spannend war. Aber eine Person reicht denen dann bzw. vielleicht lesen sie sich noch diverse andere Kritiken durch, aber müssen da nicht auch noch ihren Senf dazu geben.


    Ich denke das kommt auf die Person an, egal ob Mann oder Frau wie sie sich zu Büchern verhält, ob man darüber sprechen will oder nicht.


    -Christian- : Frauen gucken weniger Filme als Männer ... ?! Irgendwie mag ich so ein Klischee Denken nicht! Das ist genau so, wie wenn man sagt: Alle Frauen mögen keine Action Filme und stehen nur auf Schnulzen.

  • An der Sachbuchsache könnte was wahres dran sein... dass Frauen sich lieber mitteilen mag zwar stimmen, aber da immer noch (denke ich) deutlich mehr Männer als Frauen aktiv das Internet nutzen, dürfte sich das eigentlich ausgleichen. In den anderen Foren, in denen ich unterwegs bin, sind jedenfalls deutlich weniger Frauen als Männer (Filmforen, Sport etc.).


    Bin ich jetzt unmännlich weil ich doch lieber Romane als Sachbücher lese :gruebel

  • Hm, also mein Mann liest... auch mal Romane,
    aber ich lese mehr.


    Er ist aber trotzdem intelligenter als ich, dass muß ich schon zugeben. :keks
    Ich bin aber froh, dass er überhaupt liest, wir haben sonst kaum Männer im Bekannten- und Freundeskreis, die lesen, oder höchstens mal 2 Bücher im Jahr.

    „An solchen Tagen legt man natürlich das Stück Torte auf die Sahneseite — neben den Teller.“

  • Zitat

    Original von LikeMike


    Bin ich jetzt unmännlich weil ich doch lieber Romane als Sachbücher lese :gruebel


    Keinesfalls, ich lese so gut wie nie ein Sachbuch, dafür aber einen Roman nach dem anderen. Daß ich deswegen unmännlich bin, kann ich mir beim besten Willen nicht vorstellen... (und raubt mir jetzt ja nicht meine Illusionen :schlaeger :grin).


    Ich neige übrigens auch zur Theorie, daß Frauen ganz einfach kommunikativer sind, auch was Bücher anbelangt und sich so der Eindruck ergibt, sie würden mehr lesen.