Lesen mehr Frauen als Männer?

  • Zitat

    Original von zenta
    Rasenmähende Frauen sind mindestens so selten wie männliche Leser von „Endlich“ oder von Courths-Mahler-Romanen. Es ist daher nur natürlich, dass sie weder die Gebrauchsanweisungen noch die Reparaturhandbücher von Rasenmähern oder Dampfmaschinen studieren. Gewiss, es gibt Mädchen, die nicht nur mit dem Schraubenschlüssel umgehen wollen, sondern es auch können, aber das sind die regulären Ausnahmen.


    In der heutigen Zeit der Singles, alleinerziehenden Müttern und alleinstehenden Frauen würde ich mich hüten eine derart veraltete Meinung auf den Tisch zu klatschen. Sofern man davon ausgeht, dass die Meisten sich den hübschen oben-ohne-Gärter nicht leisten können oder wollen, kann man davon ausgehen, dass inzwischen Rasenmähen bei den Frauen genauso auf der Tagesordnung steht, wie das Kochen bei Männern. Während ich bei vielen Reparaturbelangen zustimme, dass die meisten Frauen intelligent genug sind, um einen kaputten Rasenmäher vom Fachmann oder bestenfalls vom technisch begeisterten Nachbarn reparieren zu lassen, kann man wohl behaupten, dass die meisten Männer sich dazu kaum überwinden können. Da steht der Stolz ihnen gewaltig im Wege. Selbiger ist übrigens dafür verantwortlich, dass man wohl weniger behaupten könnte, Männer würden weniger Belletristik lesen, als Frauen, sondern viel mehr dass sie weitaus weniger Handbücher und Gebrauchsanweisungen lesen, auch für den Rasenmäher. Dieser wird bestenfalls erst einmal komplett zerlegt, um ihn dann im schlimmsten Falle von der Frau beim Fachmann wieder zusammen setzen zu lassen oder bestenfalls, um nachher ein paar Teile übrig zu haben. Das ist schon lange kein Klischee mehr, sondern grausame Tatsache. Für den Rasenmäher.


    Zitat

    Der Anteil der PsychologiestudentInnen beträgt nicht zuletzt deshalb inzwischen rund 70 Prozent (Uni Wien), in der Tiermedizin 90 Prozent (Gesamtdeutschland). Kaum zu glauben, aber wahr.


    Es ist aber durchaus zu verstehen, dass sich viele Männer nicht für süße Katzenbabies und stundenlanges Zuhören interessieren. Wie sieht es mit etwas geschlechtsneutraleren Studienfachrichtungen aus? Jura, Medizin, Journalismus, eventuell auch Physik. Und Studienrichtungen wie Maschinenbau und Informatik sind doch schon jahrelang zwar nicht mehr ausschließlich, aber doch hauptsächlich in männlicher Hand.


    Zitat

    Dass Opi gegen Ende seines Lebens mit seiner Leseungewohnheit brechen und Omi literarisch ein- oder gar überholen sollte, ist wenig wahrscheinlich. Die Mädelz halten ihren Vorsprung nicht nur, sondern sie bauen ihn aus. Sie verkalken weniger schnell und werden insgesamt viel älter als die Herren der Schöpfung. Ich glaube auch nicht, dass Omi ihrem Gespons zu Weihnachten den Roman "Endlich" auf den Gabentisch legt. Eher doch einen Prachtband "Das war die Deutsche Reichswehr" oder ähnliches.


    Die tatsächlich zumeist mit Frauen gefüllten Altenheime haben meistens nicht aus Platzmangel keine Bibliothek, sondern weil das erhöhte Lebensalter der Frauen nicht unbedingt dazu beiträgt, dass sie auch lange fitt und fidel bleiben. Ganz im Gegenteil: schon mein Onkel sagte, die Männer wären deutlich schlauer, denn sie würden freiwillig den Löffel abgeben ohne eine lange Leidenszeit und Dahinvegetieren zuzulassen. Der Überschuss an übrig gebliebenen Frauen kann somit viel, aber meistens nicht mehr lesen. Das bestätigt jeder Besuch in Senioren- und Altersheimen. Meist kommt ein Mann auf 8 bis 10 Frauen, aber dass in diesen Heimen besonders viele Bücher oder auch nur Zeitungen gelesen werden, wäre mir neu. Mit Ausnahme der Todesanzeigen in der Tageszeitung. Die werden notfalls auch von den Pflegern verlesen. Man muss ja schließlich wissen, ob das Zimmer nebenan frei geworden ist ;)
    Das mit dem 'verkalken weniger schnell' lasse ich mal so dahin gestellt. Diese Statistik würde ich gerne einmal sehen, denn außer dass die meisten alten Weibchen wie die Fliegen am Kuchen an ihrem Leben hängen, kann ich nicht behaupten, dass sie dabei besonders viel ihrer geistigen Stärke behalten würden.

    "Sobald ich ein wenig Geld bekomme, kaufe ich Bücher; und wenn noch was übrig bleibt, kaufe ich Essen und Kleidung." - Desiderius Erasmus

  • Zitat

    Original von Asmos


    In der heutigen Zeit der Singles, alleinerziehenden Müttern und alleinstehenden Frauen würde ich mich hüten eine derart veraltete Meinung auf den Tisch zu klatschen. Sofern man davon ausgeht, dass die Meisten sich den hübschen oben-ohne-Gärter nicht leisten können oder wollen, kann man davon ausgehen, dass inzwischen Rasenmähen bei den Frauen genauso auf der Tagesordnung steht, wie das Kochen bei Männern. Während ich bei vielen Reparaturbelangen zustimme, dass die meisten Frauen intelligent genug sind, um einen kaputten Rasenmäher vom Fachmann oder bestenfalls vom technisch begeisterten Nachbarn reparieren zu lassen, kann man wohl behaupten, dass die meisten Männer sich dazu kaum überwinden können. Da steht der Stolz ihnen gewaltig im Wege. Selbiger ist übrigens dafür verantwortlich, dass man wohl weniger behaupten könnte, Männer würden weniger Belletristik lesen, als Frauen, sondern viel mehr dass sie weitaus weniger Handbücher und Gebrauchsanweisungen lesen, auch für den Rasenmäher. Dieser wird bestenfalls erst einmal komplett zerlegt, um ihn dann im schlimmsten Falle von der Frau beim Fachmann wieder zusammen setzen zu lassen oder bestenfalls, um nachher ein paar Teile übrig zu haben. Das ist schon lange kein Klischee mehr, sondern grausame Tatsache. Für den Rasenmäher.


    :rofl :rofl :rofl


    Meine Familie kriegt die meisten Bücher von mir mitgebracht. Ich kenne die Interessen meiner Lieben und sehe zu, dass ich für jeden was passendes finde. Wenn sie Zeit haben, dann lesen sie es auch. Die Gebrauchsanweisungen lese aber definitiv nur ich. ;-)

    "Das Schicksal macht Fehler. Eigentlich sogar ziemlich oft. Es kommt nur selten vor, dass jemand in der Lage ist, es auch zu bemerken."
    aus Eine Hexe mit Geschmack von A. Lee Martinez

  • Denke auch, dass sich Männer und Frauen bei diesem Thema die Waage halten. Was die erwähnten Klischees in Bezug auf Mann und Frau betrifft (ich versuche immer, solche Aussagen so gut es geht zu vermeiden) so muss ich doch sagen, dass, zumindest bei mir und meinem Freund, es auch so ist, dass ich eher über das gelesene Buch reden wollen würde als er. Aber bei uns ist es eher umgekehrt was die Art der Bücher betrifft. Ich lese eher Sachbücher (gerade: Pflegestandards Altenpflege von Jasenka Korecic) und er ist bei den Romanen und Krimis zu Hause.


    Die "Befürchtung" dass Frauen schön langsam die Welt erobern werden, bewahrheitet sich trotzdem ;) Wird ja auch langsam mal Zeit!

  • Eine alleinerziehende Frau hat i.d.R. gar keine Zeit für einen Schrebergarten. Der klassische Versager beim Motorrasenmäher ist ein abgesoffener Vergaser oder ein defekter Kerzenstecker. Wenn mich jemand fragt, wie man sich einen brauchbaren Mann angelt, dann sag ich immer "man bekommt ihn im Baumarkt", Asmos . Dass Männer weniger Belletrisitk lesen als Frauen, ist europaweit erschöpfend erhobene Tatsache, keine Mutmaßung.


    Das Studium der Tiermedizin war vor dreißg Jahren so gut wie reine Männersache. Es ist keineswegs ein auf Kätzchen und Meerschweinchen fixierter Studiengang, sondern er widmet sich der Anatomie, Physiologie, Histologie und den Krankheiten von Pferd, Schwein, Rind, Fleischfresser und Geflügel. Obligatorisch sind daneben Fleischbeschau, Schlachthofbetriebslehre und Lebenmitteltechnologie. Tiermedizin ist ein Numerus-clausus Fach, ebenso wie Psychologie. Jura, Journalismus, Physik, Maschinenbau, Informatik sind keine NC-Fächer. In der Humanmedizin ist der NC in etwa wie bei den Veterinären (1,1 bis 1,5); der weibliche Anteil der Studienanfänger liegt inzwischen ebenfalls weit über dem der Jungs.


    Ein Alters- oder Seniorenheim ohne Bibliothek ist mir unbekannt und auch nicht denkbar - da ist schon der Buchhandel selbst dahinter. Ich glaube, du verwechselst Altersheim mit Pflegeheim. Im übrigen finde ich Deine Sichtweise, Asmos , alte Menschen betreffend, ein klein wenig verächtlich. Ich gehe deshalb nicht weiter darauf ein.