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'Der Orchideenpalast' - Seiten 001 - 136
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Es wurde im Eröffnungsfred schon andiskutiert: Die Umschlagsgestaltung ist nicht jedermanns Sache- meine zumindest gar nicht- das wirkt fast wie ein SciFi oder Nackenbeisser, nichts gegen Kupfer, aber so ein Metallikeffekt wirkt auf mich billig. Ins Büro oder gar ins Gericht nehme ich das Buch sicher nnicht mit, das wirkt auf mich schlimmer als pinke Bücher von Kertin Gier.
Schön ist das ein Personenverzeichnis und eine Karte am Anfang stehen. Mal sehen, was zwischen diesen Buchdeckeln steht- die amazon Rezis lassen eine kontroverse Diskussion erwarten.
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Da geht es wieder s-tei-f zu, die Konventionen und die Brüche wenn "man" sich "falsch" benimmt- schön die Formulierung: ihr hinterfragt sie nicht. Edward/james fehlt 32 Jahre nach seinem Mord und Rollenwechsel immer noch der "richtige Stallgeruch", den Hayden hat. Bei so vie Zwang und Konventionen ist doch die Frage ob da echte Empfindungen überhaupt aufkommen. Wie Melissa sagt Lichtpunkte tief im Innern...
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Guten Morgen :wave,
damit es nicht im Verlauf der Leserunde verloren geht, setze ich den Link zu den Hintergrundinfos zum Buch direkt an den Anfang der Leserunde.
Liebe Grüße,
Laila -
Als Umschlagsgestaltung hätte es mir zwar ein wenig besser gefallen, wenn die Hardcover-Gestaltung der Weltbildausgabe 1 zu 1 übernommen worden wäre, aber über den Metallic-Look kann man unterschiedlicher Auffassung sein. Er stört mich aber nicht weiter, nur die Farbgebung hätte man der Weltbildausgabe angleichen können und mir fehlen die Orchideen am linken oberen Rand.
Der Roman beginnt zunächst einmal mit einem Prolog und man befindet sich an Bord eines Frachtschiffes auf dem Weg nach Ceylon. Bekannt gemacht wird der Leser mit zwei männlichen Reisenden, zum einen Edward Tamasin sowie James Walt. Im Prolog wird die Vita von Edward Tamasin ausführlich beschrieben, während James Walt ein Geheimnis zu umgeben scheint. Es gibt vermutlich eine Verbindung zwischen diesen beiden Protagonisten und zwar in Gestalt von Zhilan, der Geliebten von Edward. James Walt, so lässt es der Prolog vermuten, war oder ist auch mit Zhilan, dem Waisenmädchen, liiert gewesen. Viel mehr erfährt man auch nicht über Zhilan, die Edward während seines mehrjährigen Aufenthaltes in China kennen gelernt hatte.
Es beschleicht einen das Gefühl, das James Walt etwas im Schilde gegen Edward führt bzw. beabsichtigt Edwards Pläne für seine Zukunft nach der Ankunft in Ceylon geschickt für sich auszunutzen.
Des Weiteren erfährt man im Prolog, dass sich die Passagiere auf einem kleinen Frachtschiff, genauer gesagt einer Brigg befinden. Ferner werden bereits im Prolog die geschichtlichen Hintergründe dieses Romans erläutert.
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Nachdem ich heute Nacht nicht schlafen konnte (einfach zu warm) bin ich direkt mit dem Buch angefangen und stecke nun mitten im 1.Teil.
Sehr schön finde ich das Personenregister und die Karte am Anfang des Buches. Da ich mich auf Ceylon überhaupt nicht auskenne, hilft die Karte doch sehr. Der Einband hätte für mich nicht glänzend sein müssen, aber er stört mich nicht so sehr.
Der Prolog gefällt mir sehr gut. James übernimmt Edward's Persönlichkeit nach dessen Tod, an dem James maßgeblich schuld ist. Schön finde ich, daß James die Plantage nach der Freundin von Edward (Zhilan = Orchidee) benennt.
Melissa scheint ein verwöhntes Mädchen zu sein, wobei die Strafe, daß Pierrot das Pferd wegzunehmen schon grausam ist. Louis will heiraten (muß aber erst ein Haus bauen) und dann kommt auch noch Edward's Neffe (der in Kandy schon die ersten Schwierigkeiten bekommt). So, jetzt muß ich aber weiterlesen...
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Als erstes eine Frage bitte: Ich habe die Weltbildausgabe und bin jetzt ins Schleudern gekommen wegen der Seiteneinteilung.
Gehe ich recht in der Annahme, die Aufteilung richtet sich nach den vier großen Abschnitten, also "Vater und Töchter", "Illusionen", "Zwielicht und Schatten" und "Der Sturm und die Stille"?Im Moment sind die Temperaturen bei uns derart, dass ich mich - aber nicht nur deswegen - gleich wie zu Hause fühle im Buch. Jedenfalls hat es eine ganz eigene Sogwirkung.
Der Prolog lässt an Deutlichkeit nichts zu wünschen übrig :grin. Der "falsche" Edward ist mir da schon von Herzen unsympathisch.
Hayden dagegen hat mich vom ersten Auftritt an überzeugt. Schon allein seine Meinung, "eine Stadt erst dann zu kennen, wenn er ihre Armut gesehen hatte" finde ich klasse und fast schon überraschend modern. Soziales Gewissen war zu der Zeit wohl eher Mangelware und die Vorstellung, Einheimische oder Nichteuropäer könnten so etwas wie ein Recht auf eine menschliche Behandlung oder gar eine angemessene Bezahlung haben, scheinte eher in den misanthropischen Bereich zu gehören.
Die Behandlung der Frauen erscheint aus heutiger Sicht einfach nur grauslich. Wir können uns das überhaupt nicht mehr vorstellen und ich finde es gut, dass dieses Thema hier in seiner ganzen "Brutalität" (um es mal so auszudrücken, ein besseres Wort fällt mir beim besten Willen so schnell nicht ein) aufgezeigt wird. Wundert sich eigentlich wirklich überhaupt niemand darüber, wenn Melissa mit den Spuren "väterlicher Sorgfaltspflichterfüllung" durch die Gegend läuft?
Oder wird/wurde das eventuell - um den Gedanken mal weiterzuspinnen - eher ihr als Nachteil ausgelegt, nach dem Motto, schau eher, sie gehört gezüchtigt, weil sie Widerworte u. ä. mehr gibt? Vielleicht schmälert es sogar ihren "Marktwert".Zu den übrigen Personen habe ich derzeit noch ein distanziertes Verhältnis, ich bin mir noch nicht ganz schlüssig über sie. Bis auf Lavinia, ich glaube, stille Wasser sind in ihrem Falle sehr, sehr tief.
Was mir ganz besonders gut gefällt, sind die eingeschobenen Erklärungen zu Land und Leuten und zum Kaffee. Das passt immer sehr gut in den Kontext.
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Zitat
Original von Lipperin
Als erstes eine Frage bitte: Ich habe die Weltbildausgabe und bin jetzt ins Schleudern gekommen wegen der Seiteneinteilung.
Gehe ich recht in der Annahme, die Aufteilung richtet sich nach den vier großen Abschnitten, also "Vater und Töchter", "Illusionen", "Zwielicht und Schatten" und "Der Sturm und die Stille"?
Ja, richtig, die Einteilung folgt den Abschnitten im Buch. Ich hatte gar nicht daran gedacht, dass die Weltbild-Ausgabe ja anders gesetzt ist.ZitatSoziales Gewissen war zu der Zeit wohl eher Mangelware und die Vorstellung, Einheimische oder Nichteuropäer könnten so etwas wie ein Recht auf eine menschliche Behandlung oder gar eine angemessene Bezahlung haben, scheinte eher in den misanthropischen Bereich zu gehören.
Die Einstellung der englischen Oberschicht gegenüber der ärmeren Bevölkerung ist noch einmal ein ganz eigenes Kapitel. Weiter hinten im Buch gehe ich da noch ein wenig drauf ein. Man war sich der Armut natürlich bewusst, und es war zu der Zeit, in der das Buch spielt, sozusagen "schick" sich in entsprechenden Kreisen zu engagieren, aber wirklich hilfreich waren diese Bemühungen selten, weil natürlich Berührungspunkte vermieden wurden. Um es überspitzt zu sagen, dachte man, wenn man Suppe austeilte und Traktate zur Hebung der Moral, dann würde man damit den Ärmsten helfen, aber die eigentlichen Ursachen wurden natürlich nicht behoben, denn da hätte man bei seinem eigenen Wohlstand beginnen müssen. Bei Einheimischen sah das Ganze dann noch mal anders aus, die wurden oftmals betrachtet wie Kuriositäten, waren natürlich der Willkür der Landesherren ausgesetzt und in ihrer Andersartigkeit, die den Engländern oftmals naiv erschien, behandelt, als seien sie unmündig wie Kinder.Liebe Grüße,
Laila -
Ich kann mir nicht helfen - aber je länger ich darüber nachdenke, desto intensiver wird das Gefühl, das der Prolog seinen eigenen Rhytmus hat und der Rest der Geschichte einen anderen.
Ergeht es nur mir so oder habt ihr auch das Gefühl? - Oder ist mir heut nur die Hitze zu Kopf gestiegen?Auf den ersten Seiten werden die einzelnen Personen dargestellt und beschrieben, und man bekommt durch die Augen von Edward Tamasin einen ersten Eindruck der einzelnen Charaktere mit, was ich sehr angenehm empfinde.
In den nachfolgenden einzelnen Episoden, die nach und nach erzählt werden, bekommt man einen tieferen Einblick in die Wünsche und Gefühle jeden einzelnen - und Sympathien und Antipathien bilden sich. Alan z.B ist für mich eine derart farblose Person und mich wunderst immer wieder aufs neue das Edward Tamasin nicht härtet durchgreift, ihm noch nicht mal ausschimpft da er doch eines Tages das gesamte Erbe zugesprochen bekommt. Und Alan interessiert sich die Bohne für die Kaffeeplantage und wenn das sich nicht ändert, wird sich irgendwann Edward Tamasins Früchte seinen Schaffens in Rauch auflösen.... Louis ist seinem Vater im Temperament sehr ähnlich, aufgrund dessen kommen sie immer in einen heftigen Streit; vlt, auch noch Melissa, aber da sie in dieser Zeit als Frau geboren wurde ist dieser Charakterzug (noch nicht) zu erkennen.Auch wenn man Lavinia nur sehr kurz kennen lernt habe ich das Gefühl das es noch spannende Szenen zw. ihr und Edward Tamasin geben wird - denn sie sind aus dem gleichen Holz geschnitzt.
Auf der einen Seite hasst Edward Tamasin regelrecht seinen Sohn Louis aber (so seh ich das) hegt er vlt. auch Zuneigung gegenüber ihn. Da er ihm doch ähnlich ist. Ähnlicher jedenfalls als Alan. Edward Tamasin nutzt jede erdenkliche Möglichkeit sich mit ihm zu streiten und ihm in die Quere zu kommen; wenn er ihn so sehr verabscheut warum hat er ihn und seine Mutter nicht schon längst von der Plantage gejagt?
noch ein paar Seiten ...
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Laila : Danke für die Erläuterungen. Die betreffende Stelle habe ich schon gefunden, ähm, ja, ich hab leider nur noch 40 Seiten vor mir. Ich sag ja, das Buch hat eine Sogwirkung!
ZitatOriginal von WaterPixie
Ich kann mir nicht helfen - aber je länger ich darüber nachdenke, desto intensiver wird das Gefühl, das der Prolog seinen eigenen Rhytmus hat und der Rest der Geschichte einen anderen.
Ergeht es nur mir so oder habt ihr auch das Gefühl? - Oder ist mir heut nur die Hitze zu Kopf gestiegen?Ja, hatte ich auch, ich habe es aber einerseits darauf geschoben, weil die Szene auf dem Schiff spielt und sie andererseits so eindeutig ist,
zwei Personen, ein Mord
Ich hatte beim Lesen - eben außer beim Prolog - eher so ein Gefühl einer kaum wahrnehmbaren Bedrohung, wie ein Schatten trotz Sonnenschein.Zitat.
Auch wenn man Lavinia nur sehr kurz kennen lernt habe ich das Gefühl das es noch spannende Szenen zw. ihr und Edward Tamasin geben wird - denn sie sind aus dem gleichen Holz geschnitzt.Du auch?
ZitatAuf der einen Seite hasst Edward Tamasin regelrecht seinen Sohn Louis aber (so seh ich das) hegt er vlt. auch Zuneigung gegenüber ihn. Da er ihm doch ähnlich ist. Ähnlicher jedenfalls als Alan. Edward Tamasin nutzt jede erdenkliche Möglichkeit sich mit ihm zu streiten und ihm in die Quere zu kommen; wenn er ihn so sehr verabscheut warum hat er ihn und seine Mutter nicht schon längst von der Plantage gejagt?
Und ich hatte das so aufgefasst, dass Louis jede Gelegenheit zum Streit sucht. Ist er Edward nicht im besten Falle gleichgültig - wenn er denn bloß seinen Mund halten würde? Allerdings denke ich mir, Edwards Vorbehalte gegen Louis liegen daran, dass seine Mutter keine Engländerin ist, ja noch nicht einmal Europäerin.
Ich mache mir allerdings immer verstärktere Gedanken über Audrey und habe da mittlerweile einen gar ungeheuerlichen Verdacht.
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Butter bei die Fische- keine obskuren Andeutungen. Was für einen Verdacht?
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Du entsinnst Dich der schönen Chinesin aus dem Prolog?
Und der Tatsache, dass Edward sie heiraten wollte?
Wenn ich dann noch Melissas Aussehen dazu rechne und eine Andeutung - die allerdings viel später im Buch steht - komme ich zu meinem ungeheuerlichen Verdacht. -
Zitat
Original von Lipperin
Du entsinnst Dich der schönen Chinesin aus dem Prolog?
Und der Tatsache, dass Edward sie heiraten wollte?
Wenn ich dann noch Melissas Aussehen dazu rechne und eine Andeutung - die allerdings viel später im Buch steht - komme ich zu meinem ungeheuerlichen Verdacht.Jetzt bin ich richtig neugierig geworden - werde wohl heute noch einige Seiten lesen...
Alan ist mir bis jetzt viel zu farblos beschrieben. Er interessiert sich für nichts ( im Gegensatz zu Melissa) und bleibt eher unscheinbar (weswegen sich ja auch Lavinia für ihn interessiert - sie möchte ja auch eine Kaffeeplantage leiten).
Interessant auch die Andeutungen, daß Edward nur Theater spielen würde (Lavinia's Vater) - wie wahr - da er ja gar nicht Edward ist.
Melissa's Pferd taucht wieder auf - bei Anthony. Edmund hat es einfach verkauft - kaum vorstellbar!Schön finde ich die Landschaftsbeschreibungen...wie z.B. den Banjanbaum.
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Zitat
Original von bibliocat
Melissa's Pferd taucht wieder auf - bei Anthony. Edmund hat es einfach verkauft - kaum vorstellbar!Warum? So was nennt man Pädagogik.
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Zitat
Original von bibliocat
Der Prolog gefällt mir sehr gut. James übernimmt Edward's Persönlichkeit nach dessen Tod, an dem James maßgeblich schuld ist. Schön finde ich, daß James die Plantage nach der Freundin von Edward (Zhilan = Orchidee) benennt
Hierzu hätte ich zwei Fragen.1. Ist die Plantage evtl. nicht nur nach Edwards Freundin benannt, sondern auch wegen dem holländischen Namen für Ceylon = Zeilan?
2. Wurde der falsche/echte Edward nach Prinz Edward benannt, weil der englische Gouvernor 1875 zu Ehren Prinz Edwards eine gemauerte Einfassung im Zentrum von Kandy errichtete.
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Nachdem heute morgen auf der Arbeit nichts anliegt, außer meiner Anwesenheit, habe ich mich bis eben auch zurückgelehnt und den ersten Teil zuende gelesen.
Vielen Dank an Laila für den Link zu den Zusatzinformationen, da habe ich eben auch schon ein wenig gestöbert.
Ich freue mich ebenfalls über die Karte von Ceylon und über das Personenverzeichnis. Und ich bin froh, dass es am Anfang eingefügt ist, wäre es am Ende gewesen, hätte ich es wohl übersehen, weil ich Bücher eigentlich nie hinten aufschlage, bevor ich sie komplett gelesen habe.
Der Prolog ist aus der Sicht beider Männer geschrieben. Hierbei erfährt man alles über den "gutmenschen" Edward, während man über James' Vorleben rein gar nichts erfährt, außer, dass seine gesamte Habe in eine kleine Holzkiste passt, deren Inhalt er augenscheinlich geheim hält. Als er jedoch Edward umbringt, um sich für den Rest seines Lebens für ihn auszugeben, merkt man schnell, wie gerissen er ist und für seine angestrebte gesellschaftliche Stellung und seinen gewünschten Reichtum über Leichen geht und auch in Zukunft gehen wird.
Ich finde ihn weiterhin unheimlich und dieses Gefühl hat mich auch im gesamten ersten Abschnitt nicht losgelassen. Die Dienstboten schlottern vor Angst, seine Frau scheint das ganze nur zu ertragen, indem sie die Eiskalte gibt, Alan ist in jeglicher Hinsicht gleichgültig und redet ihm nach dem Mund, Melissa ist zwar aufbrausend und rechtfertigt sich oft, wird aber immer wieder (teilweise ziemlich grausam) in ihre Schranken gewiesen. Einzig Louis hat den Mut, es mit seinem Vater aufzunehmen, obwohl er weiß, dass ihm Konsequenzen drohen, setzt er sich z.B. für ein geschlagenes Kind ein. Gut, dass wenigstens einer mit dem gleichen Temperament in der Familie ausgestattet ist und nicht kuscht. Ansonsten sagt mir Louis Einstellung in punkto Treue natürlich nicht zu, aber hier scheint er ebenfalls nach seinem Vater zu schlagen.
In den Familien Smith-Ryder und Fitzgerald ist das Verhältnis der Väter zu ihren Kindern sehr viel besser, diese wollen das Beste für die Kinder und werden nicht als so machthungrig dargestellt.
Auf Lavinia und Estella bin ich aber trotzdem weiterhin gespannt, wie sich deren Wünsche weiter entwickeln.Haydon finde ich bisher eigentlich als einzigen besonders symphatisch, Melissa mag ich auch, denke bei ihr aber immer: Mädel, erst denken, dann handeln!
Insgesamt habe ich mich sehr gut eingelesen und freu mich auf das restliche Buch!
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Zitat
Original von beowulf
Warum? So was nennt man Pädagogik.
Mit der "Bestrafung" komme ich ja noch klar, aber ein Tier wegzugeben (vorallem da es ja ein Geschenk ihres Großvaters war)
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Zitat
Original von WaterPixie
Ich kann mir nicht helfen - aber je länger ich darüber nachdenke, desto intensiver wird das Gefühl, das der Prolog seinen eigenen Rhytmus hat und der Rest der Geschichte einen anderen.
So war es für mich beim Schreiben auch, und ich bin froh, dass es beim Lesen so rüberkommt.ZitatAuf der einen Seite hasst Edward Tamasin regelrecht seinen Sohn Louis aber (so seh ich das) hegt er vlt. auch Zuneigung gegenüber ihn. Da er ihm doch ähnlich ist. Ähnlicher jedenfalls als Alan. Edward Tamasin nutzt jede erdenkliche Möglichkeit sich mit ihm zu streiten und ihm in die Quere zu kommen; wenn er ihn so sehr verabscheut warum hat er ihn und seine Mutter nicht schon längst von der Plantage gejagt?
Edward erkennt in Louis viel von sich selbst, und hält es daher für sicherer, ihn im Auge zu behalten. Andererseits geht es Louis immer noch besser als anderen Eurasiern, weil er durch den Stand, den sein Vater genießt, gesellschaftlich nicht geächtet wird.ZitatOriginal von Lipperin
Ich hatte beim Lesen - eben außer beim Prolog - eher so ein Gefühl einer kaum wahrnehmbaren Bedrohung, wie ein Schatten trotz Sonnenschein.
Darüber freue ich mich sehr, denn genauso soll es wirken.ZitatOriginal von WaterPixie
Alan z.B ist für mich eine derart farblose PersonZitatOriginal von bibliocat
Alan ist mir bis jetzt viel zu farblos beschrieben. Er interessiert sich für nichts ( im Gegensatz zu Melissa) und bleibt eher unscheinbar
Alan war eine echte Enttäuschung für mich. Er hat sich beim Schreiben irgendwie verselbständigt.ZitatOriginal von Esme
Hierzu hätte ich zwei Fragen.1. Ist die Plantage evtl. nicht nur nach Edwards Freundin benannt, sondern auch wegen dem holländischen Namen für Ceylon = Zeilan?
2. Wurde der falsche/echte Edward nach Prinz Edward benannt, weil der englische Gouvernor 1875 zu Ehren Prinz Edwards eine gemauerte Einfassung im Zentrum von Kandy errichtete.
Du glaubst gar nicht, wie reizvoll ich diese Ideen finde, leider sind sie mir nicht gekommen.Liebe Grüße,
Laila -
Als erstes muss ich sagen, dass mir die Glitzeroptik auch nicht so recht gefällt... Schön sind dagegen wieder die Karte und ganz prima das Namensverzeichnis.
Der erste Teil heißt ja Väter und Töchter und genau das fand ich aus das wesentliche an diesem Teil. Auf der einen Seite ist da Melissa, die ein sehr schwieriges Verhältnis zu ihrem Vater Edward hat. Sie meint zu spüren, dass sie für ihren Vater nur eine Art Ware ist, die es möglichst gewinnbringend zu verschachern gilt. Und ihr Vater ist auch wirklich hart zu ihr. Auf der anderen Seite hat sie sich natürlich schon auch einiges geleistet, dass einfach nicht in die gesellschaftlichen Konventionen hineinpasst. Melissa sollte manchmal wohl erst nachdenken, bevor sie mit dem Kopf in die Wand läuft. Schön fand ich die Szene, wo Melissa mit ihrem Vater streitet und sich gleichzeitig das Gewitter entlädt. Das fand ich unglaublich passend.
Ich hab mich bei Edward immer gefragt, ob er wirklich keine Gefühle für seine Tochter empfindet. Oder ob er einfach nur nicht die richtige Art gefunden hat, sie auszudrücken...Auf der anderen Seite ist da auch noch Estella und ihr Vater. Die beiden scheinen ein anderes Verhältnis aufgebaut zu haben, als Mellissa und Edward. William Carradine hätte Estella den Umgang mit Lois einfach verbieten können und sie gegen ihren Willen verheiraten können. Das hätten wohl die meisten Männer an seiner Stelle getan. Statt dessen enterbt er sie lediglich, verbietet aber die Heirat nicht. Schön fand ich hier die Stelle, als Estella wohl das erste Mal so richtig bewusst wird, wie schmerzhaft eine Entzweiung zwischen ihr und ihrer Familie für sie sein würde. Aus Estella werde ich nicht so richtig schlau, was findet sie an Lois so toll, dass sie bereit ist, so viel für ihn aufzugeben, obwohl er sie doch für alle offensichtlich betrügt. Ist sie naiv? Glaubt sie, dass ihre Liebe zu Lois so stark ist, dass sie trotz allem mit ihm glücklich werden wird?
Das Verhältnis zwischen Lavinia und ihrem Vater Henry scheint dagegen der reinste Sonnenschein zu sein. Ich fand es berührend zu lesen, wie gut die beiden sich verstehen und wie offen sie miteinander reden können. Man merkt, dass sie sich sehr vertraut sind und sich wirklich mögen. Das finde ich außergewöhnlich für diese Zeit. Lavinia wirkt sehr kühl und berechnend. Ich bin gespannt, wie sich ihre Beziehung zu Alan entwickeln wird. Alan scheint an Lavinia nicht mehr Interesse zu zeigen als an der Kaffeplantage. Ob Lavinia das wirklich egal ist? Mit Lavinia konnte ich mich am besten identifizieren. Sie weiß was sie will und geht methodisch vor um es zu bekommen. Ich bin auch gespannt, ob sie mit Edward zusammenstoßen wird.
Interessant fand ich, dass die Mütter insgesamt sehr blass bleiben und es hauptsächlich um das Verhältnis der Väter zu den Töchtern geht. Ob wir noch etwas über die Mütter und speziell auch über Audrey erfahren werden?
Insgesamt mochte ich, dass die Geschichte aus der Perspektive verschiedener Personen geschildert wird, die die Dinge jeweils etwas anders wahrnehmen. Schön fand ich vor allem, dass auch Edwars Perspektive berücksichtigt wird.
Den Wechsel der Stimmung zwischen Prolog und erstem Teil habe ich auch so empfunden, auch das mit dem leise aufkommenden Schatten...
Hat übrigens jemand eine Ahnung was Edwards Zusatzverdienst ist?
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Zitat
Original von Königstochter
Ich hab mich bei Edward immer gefragt, ob er wirklich keine Gefühle für seine Tochter empfindet. Oder ob er einfach nur nicht die richtige Art gefunden hat, sie auszudrücken...
Auf S. 40/41 reflektiert er über die Beziehung zu ihnen: In die Vaterrolle war er wie in jede andere Rolle in seinem Leben geschlüpft, stellte jedoch im Laufe der Jahre fest, dass sie ihm Gefühle abrang, die er in dieser Art nicht vorhergesehen hatte. Da liegst du mit deiner letzten Vermutung richtig.ZitatMit Lavinia konnte ich mich am besten identifizieren. Sie weiß was sie will und geht methodisch vor um es zu bekommen.
Lavinia ist eine meiner Lieblingsfiguren im Buch.Liebe Grüße,
Laila