'Der Orchideenpalast' - Seiten 001 - 136

  • Hallo zusammen,


    auch ich habe nun den ersten Teil beendet :-) ging leider nicht schneller musste arbeiten ;-)


    Über die Gestaltung des Buches kann man sicherlich streiten, mein Fall ist es auch nicht unbedingt. Das Namensregister und die Karte sowie die Hintergrundinfos sind top.


    Die Geschichte gefällt mir bis jetzt sehr gut, ich bin gut reingekommen. Der Prolog hat sich auch bei mir verselbstständigt :grin
    Alan ist auch mir zu blass, Melissa und Lavinia finde ich bisher sehr gut beschrieben. Was Hayden und Louis angeht bin ich mir noch nicht so sicher, werde wohl noch mal noch etwas lesen müssen, um sie besser zu verstehen.


    Freu mich schon auf die nächsten Seiten :lesend aber leider erst heute Abend nach der Arbeit :-(

  • Na meins ist die Umschlaggestaltung auch nicht.
    Das Personenregister und die Karte gefällt mir sehr gut.


    Louis ist mir, bis auf seine Untreue, sehr sympathisch. Er möchte aus liebe heiraten und sein Vater legt ihm immer wieder Steine in den Weg. Wenn Edward Louis so nicht mag soll er doch froh sein wenn er aus dem Haus kommt.


    Estella scheint mir etwas naiv und sehr verliebt. Ob sich daran etwas ändern wird nach dem ihr Bruder Louis und auch sie auf dem Ball so bloss gestellt hat?


    Greg und Alan kann ich noch nicht so ganz einschätzen.
    Melissa kommt mir wie eine verwöhnte Göre vor, wenn es nicht nach ihrem Köpfchen geht wird sie aufsässig.


    Ich kann mir vorstellen das im ersten teil die Mütter nicht so eine grosse Rolle spielen weil sie auch bei der Erziehung der Kinder ab einem alter nicht mehr viel zu melden haben.


    Wie alt sind eigentlich Louis, Estella, Melissa und Alan?


    So noch etwas weiter lesen. :wave

  • Zitat

    Original von Spike
    Wie alt sind eigentlich Louis, Estella, Melissa und Alan?


    Die Frage habe ich mir auch schon gestellt, Melissa ist 5 Jahre jünger als Alan, das meine ich irgendwo gelesen zu haben. Mein Tip wäre, dass Melissa und Estella so 16-18 Jahre alt sind und die Jungs eben entsprechend 5 Jahre älter.

  • Wie kommt man denn auf den Namen Tamasin für einen Engländer? Ist doch eher ungewöhnlich, oder? Und laut Google ein weiblicher Vorname :grin


    Hayden ist ein vielversprechender Charakter :-) Lavinia mag ich auch. Und Melissa ist halt eine verwöhnte Göre. Das wird sicher noch anders im Verlauf des Buches.


    Etwas verwundert war ich, dass Kaffee angebaut wird und nicht der berühmte Ceylon-Tee. Aber ich habe mich kundig gemacht: Tee wurde von den Engländenr erst ca. 30 Jahre später abgebaut.

  • Zitat

    Original von spike
    Wie alt sind eigentlich Louis, Estella, Melissa und Alan?


    Das Alter von Alan ist vielleicht ein wenig zu versteckt im Text. Edward Tamasin heiratet 1820, eineinhalb Jahre später kommt Alan zur Welt, er ist also 25 Jahre alt, Melissa ist fünf Jahre jünger. Louis wird wenige Monate nach Alan geboren. Lavinia ist 18, Gregory gleichaltrig (S. 76), und Estella ist zwei Jahre älter als Gregory (S. 97).


    Zitat

    Original von JaneDoe
    Wie kommt man denn auf den Namen Tamasin für einen Engländer?


    Der Name ist selten, das stimmt. :-) Mir hat er gut gefallen, und ich fand irgendwie, er passte zu Edward.


    Zitat

    Etwas verwundert war ich, dass Kaffee angebaut wird und nicht der berühmte Ceylon-Tee. Aber ich habe mich kundig gemacht: Tee wurde von den Engländenr erst ca. 30 Jahre später abgebaut.


    Darüber weiß heute auch kaum jemand noch etwas, Ceylon ist von einer reinen Kaffeeinsel zur reinen Teeinsel geworden. Hier ist noch mal ein Direktlink zur Plantagenwirtschaft der Engländer.


    Liebe Grüße,
    Laila

    Worte sind die mächtigste Droge, welche die Menschheit benutzt. (Rudyard Kipling)

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  • Hat man ein Stückchen gelesen und kehrt noch einmal zum Anfang zurück, bekommt auch das Eingangszitat seinen Klang: Auch hier verbindet sich – für mich - Angenehmes mit einem etwas Bedrohlichem.
    Der Prolog ist pures Kopfkino, ich konnte mir das Schaukeln des Schiffes, Licht und Schatten nur zu gut vorstellen und dann dieser Satz: Eine gute Nacht, zu sterben, dachte James Walt. Unheimlich - und das Unheimliche zieht sich weiter durch den Text. Erst ist von den „mandeläugigen Augen seiner Geliebten“ die Rede, im nächsten Absatz schon sind ebendiese Augen „dunkle Brunnen in einem schreckensbleichen Gesicht“.
    Und dann tötet James Walt Edward Tamasin, ein Vorhaben, mit dem er sich offenbar schon länger beschäftigt hat und das ihn nun, da er es ausgeführt hat, doch überrascht. Nun bekommt auch Widersprüchliches seinen Sinn; es ist fast ein wenig, als würde sich James' Unterbewusstsein im Text spiegeln.
    Ich sehe es jedenfalls auch so: Der Prolog ist jedenfalls der Hintergrund, vor dem die kommende Geschichte gelesen werden muss. Eine spannende Idee, wie ich finde.
    Diese Mischung aus Licht und Schatten setzt sich für mich auch im 1. Kapitel fort. Das Haus ist weiß, aber es liegt inmitten von üppigem Grün dunkelschattig da. Wir begegnen Melissa, die durchs Haus schleicht und natürlich von ihrem Vater erwischt wird, was sie zu umgehen gesucht hatte. Also mein Magen hat sich da auf den ersten beiden Seiten schon einmal etwas zusammengezogen.
    Auf den nächsten Seiten begegnen wir dann Louis und Alan Melissas Brüdern - ärgerlich wieder einmal, wie unterschiedlich Männer und Frauen behandelt werden – und erfahren, wie James Walt nicht nur Edward Tamasins Namen, sondern auch sein Leben übernommen hat. Dass sich zum Ende des Kapitels Edward Tamasins Neffe ankündigt, trägt nicht eben zur Entspannung bei – obgleich das wohl eher „Edward Tamasins“ Problem ist, und der bleibt ganz ruhig.


    LG


    Kirsten

  • Mit Alan habe ich keine Probleme, dafür nimmt Hayden in meinem Kopf keine Gestalt an. Wenn ich die Passagen über ihn lese, will sich noch kein Bild einstellen.


    Reingefunden habe ich in die Geschichte gut. Dass der echte Edward die Seereise nicht überlebt, habe ich geahnt. Obwohl ich derzeit überlege, ob er wirklich tot ist. Wenn er aber überlebt hätte, wäre er nach so langer Zeit wohl irgendwann wieder aufgetaucht. Der echte Edward hat nicht mit Zhilan geschlafen, dafür scheint sich James genommen zu haben, was Edward sich für die Hochzeit aufsparen wollte. Wer weiß, ob da nicht ein Kind entstanden ist, was dann irgendwann noch auftaucht.


    Was mich derzeit ein wenig stört ist die unterschwellige Gewalt, die von Edward ausgeht. Ich mag diese unvermittelten Schläge und Züchtigungen nicht, die er austeilt. Freund Gregory scheint einen ähnlich aufbrausenden Charakter zu haben. Der erhebt die Hand gegen die eigene Schwester. Es wäre garantiert nicht bei einer Drohung geblieben, wäre der Vater nicht aufgekreuzt.

  • Auf den nächsten Seiten beginnt sich die Geschichte zu entfalten. Die Gesellschaft erscheint in all ihren drückenden Facetten, so wirkt es jedenfalls auf mich. Die Charaktere sind dabei weder schwarz noch weiß, auch wenn ich vielleicht mit jemandem wie Alan nicht unbedingt den Nachmittag verbringen wollte. Hayden beispielsweise ist zwar einerseits der Meinung, „eine Stadt erst dann zu kennen, wenn er ihre Armut gesehen hatte.“ Andererseits kann man auf S. 59-60 lesen:
    „Obwohl Hayden sich immer sagte, dass er keinerlei Adelsprivilegien für sich beanspruchte und sich bei seinen Reisen gerne unter das einfache Volk mischte, war er eine solche Behandlung nicht gewohnt und mitnichten bereit, diese hinzunehmen.“
    Beeindruckend finde ich die Atmosphäre, die eigentlich mit nur wenigen Worten entsteht. Da ist immer ein Gefühl von Anspannung, von Rollen, die gespielt werden – und dass nicht nur von Edward Tamasin. Es ist fast so, als würden alle ihre wirklichen Wünsche und Bedürfnisse verbergen. Wünsche, wie Lichtpunkte tief im Innern. Das Drückende-Spannungsgeladene wiederholt sich für mich im übrigen auch in den Landschaftsbeschreibungen.


    LG


    Kirsten

  • Zitat

    Original von Solas
    Beeindruckend finde ich die Atmosphäre, die eigentlich mit nur wenigen Worten entsteht. Da ist immer ein Gefühl von Anspannung, von Rollen, die gespielt werden – und dass nicht nur von Edward Tamasin. Es ist fast so, als würden alle ihre wirklichen Wünsche und Bedürfnisse verbergen. Wünsche, wie Lichtpunkte tief im Innern. Das Drückende-Spannungsgeladene wiederholt sich für mich im übrigen auch in den Landschaftsbeschreibungen.


    So ging es mir auch. Durch das Voranstellen des Prologs bekommt das für mich als Leser sogar noch einen deutlicheren Fokus.

  • Nun habe auch ich endlich den 1. Abschnitt gelesen und fühle mich mitten im geschehen.


    Interessante Charaktere: Mir gefallen insbesondere Melissa und Hayden.
    Auch Louis halte ich im Grunde für einen guten Kerl, doch sein ewiges Fremdgehen geht mir gegen den Strich. Klar, zur damaligen Zeit war es wohl eher die Regel, dass Männer fremdgehen, doch er scheint Estella wirklich zu lieben. Ich glaube, er sucht einfach Bestätigung, da ihm als "Bastard" wenig Anerkennung entgegengebracht wird. Und nun schafft er es nichtmal, Estalla ihr Haus zu bauen, das wird ganz schön an seinem Selbstvertrauen nagen.


    Auch Lavinia finde ich interessant, sie scheint ihrer Zeit ein wenig voraus zu sein, so geschickt wie sie Ihre Zukunftsplanung in die Hand nimmt. Alan dagegen bleibt blass, ich weiß noch gar nicht, wie ich ihn einschätzen soll.


    Dass Edward bereit ist, über Leichen zu gehen, hat er ja schon im Prolog bewiesen. Ich bin gespannt, was seine dunkle Einnahmequelle ist, da kann nichts Gutes dahinterstecken

  • Gestern konnte ich auch endlich den ersten Teil beenden. Mir gefällt das Buch bisher sehr gut. Die Atmosphäre ist angenehm und gut erzählt, ich fühle mich, als wäre ich mittendrin. :-]


    Melissa und Hayden sind mir sympathisch, auch Louis. Obwohl dieses Fremdgehen... Die anderen machen bzw. machten es sicherlich auch, aber vllt. nicht so öffentlich. Unfair war das auch von diesem Geoffrey. Der ist mir total unsympathisch.

  • Erst dachte ich, huch, man weiß gleich von Anfang an, das "Edward" ein Fake ist und kennt seine wahre Identität. Ist das denn dann noch spannend? Ich hätte eher auf eine überraschende Enthüllung seiner falschen Identität getippt.


    Aber so herum funktioniert es auch. Der Leser weiß es, nur die Helden tappen im Dunkeln. Lavinias Vater ahnt was ... der falsche Edward hat nicht den richtigen Stallgeruch.


    Jetzt isses eine Frage der Zeit, bis der Schwindel auffliegt. Was ihm jeder gönnt. Ist ein widerlicher Schweinepriester, diese Pseudo-Edward.


    Lavinia ist eine der El-Omari-Frauengestalten, die mir sehr Leid tun: gefangen in ihrer Rolle und in ihrer Zeit, müssen sie zwangsläufig hinter ihren Fähigkeiten zurückbleiben. Die Frau hat mehr auf dem Kasten als die meisten Kerle in der Geschichte und muss den Großteil ihrer Energie darauf zu verwenden, sich zu verbiegen, diese Fähigkeiten zu verbergen und sich den Erwartungen der Gesellschaft anzupassen. Das muss doch ein entsetzliches Leben sein!


    Melissa träumt vom Reisen und der Freiheit und darf das auch nicht. Obwohl das Reisen für sie vielleicht noch eher im Bereich des Möglichen ist als das Ausschöpfen des intellektuellen Potenzials für Lavninia.


    Isses echt bei den Arabern so, dass das Vermögen der Frau für den Mann unantastbar ist? Eine der beiden Mädels erwähnt es bei ihren Überlegungen zum Thema Heirat und Zukunft. Gute Sache, das.

    Und was die Autofahrer denken,
    das würd’ die Marder furchtbar kränken.
    Ingo Baumgartner

    Dieser Beitrag wurde bereits 1 Mal editiert, zuletzt von Vandam ()

  • Zitat

    Original von Vandam
    Isses echt bei den Arabern so, dass das Vermögen der Frau für den Mann unantastbar ist?


    Ja, das ist in der Tat so und bezieht sich sowohl auf das Vermögen, das die Frau mit in die Ehe bringt als auch auf das, was sie nach der Eheschließung erwirbt.


    Liebe Grüße,
    Laila

  • Ich muss dich ausdrücklich für deinen wunderschönen Stil loben.
    Er ist so unaufgesetzt und unaufdringlich - blumig und flüssig, ganz sanft.
    Ich finde ihn alleineinfach schon wundervoll.


    Die Charaktere sind dir gut gelungen, für mich selber finde ich aber Melissas Vater ziemlich hartherzig (so zu Beginn gleich....)
    Der Prolog war auch gut, wenn der Tod vom echtem Edward auch etwas plötzlich kam.


    Mal sehen, was noch kommt!

  • Zitat

    Original von Ramona
    Ich muss dich ausdrücklich für deinen wunderschönen Stil loben.
    Er ist so unaufgesetzt und unaufdringlich - blumig und flüssig, ganz sanft.
    Ich finde ihn alleineinfach schon wundervoll.


    Das ist ein schönes Kompliment. Vielen Dank. :-)


    Liebe Grüße,
    Laila