Blut & Barolo - Carsten Sebastian Henn

  • Das Buch "Blut und Barolo" von Carsten Sebastian Henn ist ein wirklich gelungener Hundekrimi, der den Leser in eine fantastische und spannende Jagd nach dem verschwundenen heiligen Tuch "Das Sindone" entführt.


    Giacomo ein Lagotto Hund, stösst aufgrund seiner hervorragenden Spürnase auf das heílige Tuch und entfesselt daraufhin eine unglaubliche Verfolgungsjagd nach diesem besagten Objekt der Begierde. Alle sind nun hinter ihm her, nicht nur die Menschen, sonderen auch der Pharaonenhund Amadeus, der nach einiger Zeit eine ganze Armee von Helfern angeheuert hat um seinen "Schatz" zurückzuholen. Giacomo der nun ziemlich in der Patsche sitzt, kann sich jedoch auf seinen Freund Niccolo verlassen, der zusammen mit dem Alten Gefährten das Geheimnis nach dem Übeltäter auf den Grund gehen will. Denn sie wollen doch nur ihre geliebte Ruhe wieder und vor allem Isabella aus dem Gefängnis befreien. Deswegen mobilisieren sie all ihre Hundekräfte um dieses Unrecht wieder gutzumachen. Während dieser Zeit erlebt der Leser, wie die Hunde schlau und weise agieren und wie nicht nur Essen und Trinken ihnen wichtig sind, nein, sondern auch die Freundschaft ihnen hoch und heilig ist. Man erlebt wie sie mitfiebern, wie sie Freude empfinden und auch Leid, als ein Kamerad von ihnen getötet wird. Die ganze Zeit über vergisst man die "Logik" dass Hunde eigentlich nicht sprechen können, doch in diesem Buch schaltet man diese Nebensächlichkeit einfach ab. Denn es ist wunderbar leicht geschrieben und lässt den Leser in die unglaubliche aber aufgrende Welt der Vierbeiner hineinwachsen, die er einmal zu lesen begonnen nicht mehr verlassen möchte.



    Obwohl ich persönlich Angst vor Hunden habe :-), habe ich das Buch und seine Helden ins Herz geschlossen. Außerdem finde ich es eine wundervolle Idee von dem Autor, dass man eine Geschichte über das Leben und die Gefühle unserer "Haustiere" zu Papier bringt, ohne das es albern oder lachhaft wirkt!! Für mich war es ein sehr schöner Leseabend, den ich damit verbringen durfte und mich in die Welt der Hunde stipizen konnte. Danke ihr süßen Wesen!!, (würde ihnen gerne lobend über ihr Fell streichen :-)

  • Nur im entferntesten Sinn ein Krimi



    ***Über den Autor:***


    Carsten Sebastian Henn, geboren 1973 in Köln, lebt mit seiner Familie und zwölf Rebstöcken in Hürth. Er studierte Völkerkunde, Soziologie und Geographie und arbeitet heute als Autor und Weinjournalist für verschiedene Fachmagazine. Carsten Sebastian Henn veröffentlichte vier Weinkrimis, die sich zusammen über 100.000-mal verkauften.


    ***Kurzbeschreibung laut amazon:***


    Es herrscht klirrende Kälte in und um Turin, als das weltberühmte Grabtuch geraubt wird. Beherzt machen sich die beiden vierbeinigen Spürnasen Niccolò und Giacomo auf die Suche nach den Tätern und geraten selbst in tödliche Gefahr.Seit Jahrhunderten schon stehen die Pharaonenhunde vor dem Turiner Grabtuch im Duomo di San Giovanni Wache, eine ehrenvolle Aufgabe. Der unerfahrene Amadeus hat seinen Dienst gerade erst angetreten, da wird das Tuch geraubt. Nun wird er von seiner stolzen Sippe verstoßen. Zum Glück helfen ihm die beiden liebenswerten Schnüffler Niccolò und Giacomo, den Tätern auf die Schliche zu kommen. Giacomo gibt sich auf seine alten Tage zwar gerne einmal dem Barolo hin, aber auf seine hervorragende Nase ist noch immer Verlass: Im Schlosspark von Stupinigi nimmt er die Witterung des legendären Grabtuchs auf. Doch wer steckt hinter dem Raub? Für die cleveren Vierbeiner beginnt eine wilde Jagd.


    ***Zum Inhalt:***


    Die Hunde Giacomo, Niccolo und Canini reisen zusammen mit ihrem Frauchen Isabella nach Turin. Dort hat Isabella beruflich zu tun.
    Beim abendlichen Fernsehen erfährt sie schockiert, dass das berühmte Turiner Grabtuch gestohlen wurde. Der alte Trüffelhund Giacomo, der zu der Zeit am Waldrand herumstreunt, findet dieses in einem hohlen Baum – weil es so herrlich nach Trüffel duftet. Natürlich hat er keine Ahnung, was er da erbeutet hat. Er zerrt es nach Hause, wo Isabella fast in Ohnmacht fällt, als ihr klar wird, was ihr da zu Füßen liegt.
    Sofort ruft sie die Polizei. Als diese mit Blaulicht anrückt, die Fenster zertrümmert und mit MG´s im Anschlag die Wohnung stürmt, dreht Giacomo durch. Er schnappt sich das Tuch, rast damit zurück in den Wald und verbuddelt es. Doch mit aus den Augen aus dem Sinn werden in der Menschenwelt keine Probleme gelöst. Isabella wird des Diebstahls des Grabtuchs verdächtigt und landet im Gefängnis. Nach Giacomo wird im selben Zusammenhang gefahndet. Die Hunde stehen nun vor der Aufgabe, ihr Frauchen zu befreien und nach Möglichkeit die wahren Diebe zu finden.


    ***Meine Meinung:***


    Hier wird aus der Sicht der Hunde erzählt, die Menschen sind eher Nebendarsteller. Giacomo ist ein verschrobener alter Herr. Am liebsten mag er Wein (nach Möglichkeit Barolo), Gämsenschinken und natürlich Trüffel. Er gibt sich zwar knurrig und unnahbar, ist aber seinen Mitbewohnern doch sehr zugetan. Dem Windspiel Niccolo ist das vollkommen klar und erlässt sich von daher von Giacomo auch nie beirren.


    Es laufen nebeneinander zwei Handlungsstränge: Einmal die Hunde Isabellas, die auf der Suche nach ihr sind und erst nach und nach begreifen, welche Rolle das dreckige alte Tuch spielt. Zum anderen wird vom Pharaonenhund Amadeus berichtet, dessen Lebensaufgabe darin besteht, das Grabtuch zu bewachen. Seine Welt ist durch den Diebstahl zusammengebrochen und er setzt alles daran, Giacomo (von dem in den nachrichten berichtet wurde) und mit ihm das Grabtuch zu finden.


    Die Geschichte plätschert lang und breit vor sich hin, wirklich spannend wird es eigentlich nie. Die Auflösung um den Diebstahl ist völlig an den Haaren herbeigezogen. Ich will nicht zu viel verraten, aber es spielt eine Dolmetscherin der besonderen Art eine Rolle. Hat schon mal jemand (wortwörtlich!) von Hund zu Mensch und zurück übersetzt? Auch die Motive des Täters sind ziemlich hanebüchen.


    Klar ist Blut & Barolo ein Hundekrimi. Aber die Hunde werden doch etwas zu sehr vermenschlicht. Ich habe kein Problem damit, dass sie sich untereinander die Hucke voll quatschen. Ich gebe auch zu, dass Hunde intelligent sind. Aber manches ist dann doch des Guten zuviel. Ein Hund, der sich selbst sein Jäckchen ausziehen kann, oder Hunde, die einem anderen zur Tarnung ein Halsband mit Leine anlegen sind Dinge, die ich als physisch unmöglich ansehe. Und das stört dann schon sehr.
    Zudem werden Behauptungen aufgestellt, die sich widersprechen. Von den meisten Menschen können Hunde nur Emotionen empfangen. Es gibt immer nur einen Menschen, zu dem sie eine besondere Bindung haben können, den sie wirklich verstehen, wenn er mit ihnen spricht. Aber sie kapieren die Nachrichten im Fernsehen??


    Natürlich gibt es nicht nur Negatives. Gefallen haben mir beispielsweise die Dachshunde. Die waren hinterhältig, schlau und witzig. Und von daher der Grund, dass ich drei von fünf Sternen vergebe.


    Empfehlen würde ich dieses Buch nur Hundefans. Denn mit Krimi hat es nicht viel zu tun.

    Ich lese grade:


    Der Herr des Turms - Anthony Ryan
    ________
    Save the earth - it's the only planet with chocolate!

  • ....aber hier mache ich eine Ausnahme.


    Giacomo und Niccolo und all die anderen Hunde sind einfach schön in die Geschichte eingewoben, alles paßt gut zusammen und ich fühlte mich zu keinem Zeitpunkt als alberne Leserin eines Tierkrimis ohne wirklichen Realitätsbezug.


    Es war spannend, obwohl wenig Blut floß und die Geschichte an sich auch eher undramatisch vorallem für eine Nichtgläubige wie mich ist. Dennoch wollte man allein auch schon aufgrund der zwischenmensch... ähm hundischen Verwicklungen gerne wissen, wer da jetzt mit wem und warum.


    Ein paar Sachen blieben mir jedoch zu ungereimt, darauf will ich jetzt nicht näher eingehen, dann würde ich zu viel verraten, aber so die ein oder andere Auflösung hätte detaillierter sein können, daher auch nicht die volle Punktzahl.


    Aber sonst war das gelungene Unterhaltung, ein gutes Buch, wie eine leckere Käseplatte mit Barolo, leicht bekömmlich und sättigend.


    Wer die Möglichkeit hat Carsten Sebastian Henn lesen zu hören oder zu sehen... sollte diese Möglichkeit wahrnehmen. Er liest überraschend gut, zieht einen begeistert in seine Geschichte hinein und beim Lesen hatte ich immer wenns ums Essen ging seinen strahlenden Blick vor Augen.... wie gesagt, sehr sehenswert.


    Allerdings nicht mit leerem Magen! Das verursacht sofortigen Hunger!



    (allerdings muß ich gestehen, daß ich 14,90 Euro für ei etwas fester gebundenes Taschenbuch ausgesprochen teuer finde!!!)

  • Giacomo, ein schon etwas in die Jahre gekommener, jedoch sehr weiser und gutmütiger reinrassiger Lagotto (italien. Wasserhund, der vorwiegend zur Trüffelsuche eingesetzt werden) geht mit seinen tierischen Freunden Niccolò (einem Windhund) und Canini (einer Spanielhündin) und deren Frauchen Isabella auf Wolfssichtung in den Wäldern des Schlosses Stupinigi südwestlich von Turin.


    Gleichzeitig wird aus dem Duomo zu Turin die heiligste Reliquie überhaupt - das Turiner Grabtuch - Leichentuch von Jesus Christus - gestohlen. Amadeus, ein Pharaonenhund, dessen Meute schon seit Menschengedenken damit beauftragt ist, das Sindone (Grabtuch) mit dem Leben zu beschützen, wird auserwählt die Nachfolge als Wächter des Sindone anzutreten und versagt: Das Grabtuch wird gestohlen. Er bringt Schande über sich und seine Meute und wird von seiner Familie verstoßen.


    Parallel dazu stößt Giacomo im verschneiten Wald von Stupinigi auf plötzlich deutlichen Trüffelgeruch. Er verfolgt diesen und findet in einem Baumstumpf ein verrottetes Bündel, das so stark duftet, dass Giacomo es mitnehmen muss. Er trägt es auf das Schloss, wo Isabella geschockt in den News erfährt, dass das Sindone von Turin gestohlen worden ist - nicht ahnend, was Giacomo soeben ins Schloss geschleppt hat. Nicollò versucht sein Frauchen auf den Fund aufmerksam zu machen. Als Isabella langsam bewusst wird, was vor ihr liegt verständigt sie die Polizei. Kurz darauf stehen auch schon dubiose Typen vor der Tür und versuchen, das Tuch mit Gewalt an sich zu bringen. Giacomo flüchtet mit der Reliquie. Isabella wird kurze Zeit später festgenommen und des Raubes des Sindone beschuldigt. Sie kommt in Untersuchungshaft.


    Die Jagd nach der heiligen Reliquie beginnt.


    Amadeus, der seinen Fehler wieder gutmachen will und der Rest von Turin - sowohl Menschen, wie auch Hunde - sind auf der Suche nach Giacomo und seinen Freunden. Giacomo bringt das Sindone an einen sicheren Ort, weil er sich nicht sicher ist, in welche Hände es geraten darf. Er versucht anschließend mit Nicollò Isabella zu befreien. Leider vergeblich.


    Niccolò, Giacomo und Amadeus lernen viele neue Artgenossen kennen, die ihnen sowohl gut als auch böse gesonnen sind. Da wär z.B. Tomasso, eine agressive Bulldogge, die für Amadeus ein Heer aufstellt, das bei der Suche nach Giacomo und dem Grabtuch hilft. Außerdem spielen die Dachshunde und ihr Anführer "Kleiner Stinker", die die Unterwelt von Turin regieren eine wichtige Rolle.


    Das Ende der Suche und damit die Auflösung des Rätsels um das Turiner Grabtuch kommt etwas aprupt, aber im Übrigen ist die Geschichte um Giacomo sehr lesenswert, witzig und aufgrund der Hundeperspektive mal wirklich etwas anderes.


    Wirklich schön und zum Schmunzeln.

    Von allen Welten, die der Mensch erschaffen hat, ist die der Bücher die Gewaltigste.


    Heinrich Heine

  • Eigentlich hört sich die Geschichte ja recht gut an. Spannend, ja. Und eigentlich ist das Buch auch recht angenehm geschrieben. Allerdings habe ich das Buch trotzdem nach ca. einem drittel abgebrochen. Warum? Ich konnte mich einfach nicht daran gewöhnen, dass das Buch die Geschichte aus der Sicht der Vierbeiner erzählt wurde. Die ganze Zeit hatte ich immer Menschen im Kopf und konnte mich einfach nicht an die Vorstellung gewöhnen, dass Hunde die Hauptprotagonisten in diesem Krimi waren. Und das war einfach nervig und so machte mir die Lektüre keinen Spaß. Die Vermenschlichung der Vierbeiner ist dem Autor so gut gelungen, dass es für mich einfach schon störend war. Schade, aber man kann ja nicht alles mögen.

  • In diesem Buch stehen eindeutig die Hunde im Vordergrund. Giacomo ist ein alter Trüffelhund und ein wahrer Genießer, wenn es um italienischen Rotwein oder italienisches Essen geht. Zum Teil werden die Vierbeiner etwas vermenschlicht, doch anders wäre dieses Buch wohl wesentlich langweiliger geworden. Mit viel Humor beschreibt der Autor wie die verschiedensten Hunde sich auf die Jagd nach dem Grabtuch machen. Dabei versucht er ihr Verhalten ihrer Rasse anzupassen. Ihm sind wirklich ein paar interessante und unterhaltsame Charaktere gelungen, wie z.B. die Dachshunde, die im Untergrund leben. Über diese musste ich nicht selten herzhaft lachen.
    Aber nicht immer geht es lustig zu. Denn sobald sie es mit Menschen zu tun bekommen, haben die Vierbeiner oft nichts zu lachen, werden manchmal sogar regelrecht misshandelt. Brutalität kommt in diesem Buch immer wieder vor, erschreckt durch ihr plötzliches Auftauchen wurde ich nicht selten aus dem angenehmen Lesefluss gerissen.
    Wenn sich die Tiere von ihren Schicksalen erzählen kommen die Menschen nicht immer gut dabei weg. Doch leider ist das hier aufgezeigte Bild in der Realität immer wieder zutreffend.
    Auch die Menschen müssen einiges einstecken, wie z.B. Giacomos Frauchen, die es im Gefängnis nicht einfach hat. Der Autor schont weder Mensch noch Tier.


    So nebenbei wird erzählt, wie die Kirche auf den Verlust des Grabtuches reagiert und welche Ablenkungen bzw. Finten sie sich ausdenkt. Im Laufe der Handlung kommen diesbezüglich immer wieder kritische Untertöne vor, die gar nicht so unwahrscheinlich sind.


    Anhand der liebevollen Beschreibungen gewinnt man den Eindruck, dass der Autor ein großer Fan von Hunden und von Italien ist, aber weniger ein Fan der Kirche. Wenn man diese Vorlieben mit ihm teilt, wird man seinen Spaß mit diesem unterhaltsamen und humorvollen Buch haben.


    Lediglich der Schluss konnte mich nicht begeistern, denn die Motivationen der beteiligten Menschen haben mich nicht so richtig überzeugt. Außerdem wäre von dem Grabtuch nur noch ein schmutziger Lumpen übrig, nachdem was es alles mitmachen musste.


    Sicher ist das Buch kein knallharter Krimi, und bei der Jagd nach dem Tuch ging es mir etwas viel hin und her. Trotzdem war „Blut & Barolo“ für mich ein unterhaltsames und kurzweiliges Lesevergnügen.

  • Blut & Barolo


    von Carsten S. Henn


    ISBN: 978-3471300039


    Über den Autor:


    Carsten Sebastian Henn, geboren 1973 in Köln, lebt mit seiner Familie und zwölf Rebstöcken in Hürth. Er studierte Völkerkunde, Soziologie und Geographie und arbeitet heute als Autor und Weinjournalist für verschiedene Fachmagazine. Henn veröffentlichte mehrere Weinkrimis.


    Kurzbeschreibung:


    Es herrscht klirrende Kälte in und um Turin, als das weltberühmte Grabtuch geraubt wird. Beherzt machen sich die beiden vierbeinigen Spürnasen Niccolò und Giacomo auf die Suche nach den Tätern - und geraten selbst in tödliche Gefahr.Seit Jahrhunderten schon stehen die Pharaonenhunde vor dem Turiner Grabtuch im Duomo di San Giovanni Wache, eine ehrenvolle Aufgabe. Der unerfahrene Amadeus hat seinen Dienst gerade erst angetreten, da wird das Tuch geraubt. Nun wird er von seiner stolzen Sippe verstoßen. Zum Glück helfen ihm die beiden liebenswerten Schnüffler Niccolò und Canini, den Tätern auf die Schliche zu kommen. Giacomo gibt sich auf seine alten Tage zwar gerne einmal dem Barolo hin, aber auf seine hervorragende Nase ist noch immer Verlass: Im Schlosspark von Stupinigi nimmt er die Witterung des legendären Grabtuchs auf. Doch wer steckt hinter dem Raub? Für die cleveren Vierbeiner beginnt eine wilde Jagd.


    Meine Meinung:


    Dies war mein erster Roman von Herrn Henn und auch mein erster 'tierischer Krimi'.


    Der Lagotto Giacomo und seine Freunde Niccolo und Canini wollen ihre Herrin Isabella befreien, die verdächtigt wird, das "Sindone" (das Grabtuch) gestohlen zu haben. Es beginnt eine Jagd kreuz und quer durch Turin, auf und unter den Strassen und Gassen. Die drei Hunde treffen auf Freunde und Feinde und es erschließt sich ihnen nach und nach, wer wirklich für den Diebstahl verantwortlich ist und es geht dabei einmal mehr um das Thema Religion.


    Turin und dessen 'Unterwelt' werden vom Autor sehr gut beschrieben und man kann sich die diversen – manchmal sehr bedrückenden – Situationen gut vorstellen.


    Es laufen verschiedene Handlungsstränge nebeneinander her und manchmal fiel es schwer, diese zu verknüpfen, so dass man ein Aha-Erlebnis hatte. Gelegentlich musste ich überlegen, wer in diesem Moment warum wo ist und ich empfand es als ziemliches Wirrwarr. Später löst sich dies jedoch wieder auf und wird klarer.
    Nach der Leseprobe hatte ich eigentlich einen lustigen, mit einem gewissen Augenzwinkern geschriebenen Roman erwartet; mir kam die Geschichte jedoch meistens ziemlich düster vor und die Charaktere der Hunde waren manchmal etwas überzeichnet. Dennoch ist der Krimi insgesamt sehr spannend geschrieben.


    Das Ende des Buches war für mich dann wieder etwas überraschend und ungewöhnlich, da ich die Motivation der Menschen nicht nachvollziehen konnte.


    Mein Fazit:


    Das Buch ist insgesamt ganz gut zu lesen; besonders schön sind die Beschreibungen der kulinarischen Gedanken, die dem Leckermaul Giacomo so oft durch den Kopf gehen…
    Das Cover gefällt mir; hätte aber auch besser zu einem leichteren Roman gepasst.

  • Inhalt:


    Giacomo, der alte Trüffelhund geht mit seinen Freunden Nicolo und Canini auf Wolfssuche. Selbige kommen ihm nicht unter die Augen oder die Nase, aber als er plötzlich einen starken Trüffelgeruch erschnüffelt nimmt das Unheil seinen Lauf. Es sind nämlich keineswegs Trüffel, die er da riecht, sondern ein altes Leinentuch, das sich als das Grabtuch von Turin entpuppt.


    Der gerade neu erwählte Wächter, der Paraonenhund Amadeus hatte wohl gerade nicht so aufgepasst und dabei ist das überaus wertvolle Tuch entwendet worden. Wie gut scheint es doch, dass Giacomo es entdeckt, sein Frauchen alarmiert und dieses die Polizei ruft. Doch leider löst sich nicht alles in Wohlgefallen aus, denn Giacomo ist eben ein Hund und kein Mensch und versteckt das Tuch - und damit ist die Verwirrung perfekt.


    Sein Frauchen wird verdächtigt und eingesperrt, die Hunde geraten nach Turin und die Suche nach dem Dieb des Tuches beginnt (fast) ohne menschliches Eingreifen. Amadeus, Giacomo und mehrere andere Parteien versuchen das Tuch, den Dieb und die Schuldigen zu finden und stehen sich dabei mehr oder minder selbst im Weg, sodass es bis zum Ende des Buches zu einem Menge Irrungen und Wirrungen kommt...


    Meine Meinung:


    Es ist ja beileibe kein neuer Ansatz Geschichten aus der Sicht von Tieren zu schreiben. Da las ich schon aus Sicht von Schafen, Schweinen und Katzen, aus Sicht der Hunde war dies mein erstes Buch.


    Die Handlung ist spannend und (relativ) durchdacht. Ein paar kleinere Macken fielen mir ins Auge, aber das tat dem Lesespaß keinen Abbruch. Der Stil ist humorvoll, leicht und bildgewaltig. Die Landschafts- und Stadtbeschreibung, sowie die Beschreibungen der kulinarischen Köstlichkeiten machen Lust auf einen Besuch des Piemonts. Allerdings ein Kitikpunkt: Im Vergleich zu den anderen Tierbüchern waren die Hunde mir hier zu vermenschlicht. Geradezu wie ein Mensch bewegten sie sich durch die Stadt, ihre Gedanken schienen mir nicht tierisch genug, sie sprachen zu klug und das hat mich irgendwie gestört.


    Dennoch war das Buch ein schönes Leseerlebnis und ich vergebe insgesamt 6 von 10 Sternen.

    "Show me a girl with her feet planted firmly on the ground and I'll show you a girl who can't put her pants on." (Annik Marchand)

  • Menschliche Hunde


    Ich habe schon einiges über die Hundekrimis von Carsten Sebastian Henn gehört. Und zwar überwiegend positives. Umso schöner, dass ich "Blut & Barolo" von vorablesen erhalten habe.


    Das Cover finde ich wunderschön und auch die Größe des Buches gefällt mir sehr.


    Man findet relativ schnell in das Buch und seine Geschichte rein, es lässt sich leicht und kurzweilig lesen. Die Spannung hält sich zwar in Grenzen, aber gut, dafür lernen wir vieles über Hunde und ihre Vorlieben für z.B. italienische Köstlichkeiten kennen. Die Idee, einen Krimi aus der Sicht von Hunden zu schreiben, finde ich eigentlich sehr einfallsreich und in diesem Fall auch gut umgesetzt. Und wer weiss, was und wie Hunde wirklich denken.


    Wobei ich aber sagen muss, dass mir letztendlich doch etwas gefehlt hat - es entstand kein richtiger Lesesog, im Gegenteil, es fiel mir ziemlich leicht, das Buch immer wieder zu unterbrechen und auf die Seite zu legen.


    Im Grossen und Ganzen ganz nette Unterhaltung.

  • Meine Meinung zu dem Buch:


    Ein Schauplatz in und um Turin ist für einen Krimi zunächst nicht schlecht. Die Rahmenbedingungen scheinen erst einmal zu stimmen. Ein richtig spannender Krimi zum Mitfiebern ist es allerdings nicht. Ein paar italienische Ausdrücke hätte ich auch gerne als Fußnoten oder in einem Anhang erklärt gehabt. Das innenseitige Kartenmaterial sowie die sehr schöne Coverzeichnung werten das Buch allerdings wieder etwas auf.
    Nach Glennkill und nun diesem Tierkrimi bin ich der Meinung, dass man diese Art Krimi mit Tieren, die menschliche Züge haben und auch ein solches Verhalten an den Tag legen, mag oder nicht mag. Bei mir ist letzteres der Fall. Das Buch liest sich flüssig und ist mit seinen 300 und Seiten Gott sei Dank auch nicht überdimensioniert. Aber ein Hund als Weinkenner und Barolo-Liebhaber, das war mir einfach zu viel.

    :write "Wenn die Menschen nur über das sprächen, was sie begreifen, dann würde es sehr still auf der Welt sein." -Albert Einstein-


    :lesend

  • Die Geschichte selbst plätschert eher dahin aber ich fand es sehr schön mal nur von Hunden zu lesen und wie sie sich zusammenschließen um das Sindone zu finden. Es war einfach mal was anderes und ich hab mich auch direkt den 1. Teil besorgt weil ichs zum abschalten sehr nett finde. Ob ich das ganze jetzt als Krimi eingestuft hätte - nun ja, davon bin ich nicht überzeugt. Dafür fehlt mir dann doch die Spannung dahinter. Es war ja eher mehr eine Abfolge an Ereignissen aber nichts wo man richtig mitfiebert. Wer einen Krimi mit Biss erwartet ist mit diesem Buch eher falsch bedient, wer aber mal eine nette Geschichte lesen möchte, die ganz anders ist als viele andere, weil aus Hundesicht geschrieben und mal abschalten möchte, dem kann ich zu dem Griff zum Buch empfehlen. Mir hat es sehr gut gefallen :-)

    Man kann im Leben auf vieles verzichten, aber nicht auf Katzen und Literatur! :-]


    :lesend Sophie Kinsella - Kein Kuss unter dieser Nummer

  • Isabella und ihre drei Hunde


    Isabella und ihre drei Hunde Giacomo, ein Trüffelhund, Niccoló, ein Windhund, und Canini, eine Spanielhündin, werden zum Jagdschloss Stupinigi gerufen, weil dort Wölfe gesichtet wurden. Bevor sie diesen Alarm aber überprüfen können, beginnt ein Schneesturm. Giacomo, der einer interessanten Duftspur gefolgt ist, bleibt über Nacht im Wald, weil er beim Herumstromern einem Landstreicher begegnet ist, dem er in dieser rauhen Winternacht ein wenig Wärme spenden will. Morgens, auf dem Rückweg zum Schloss, erschnüffelt er plötzlich Trüffel! Und das mitten im Winter! Er folgt der Spur und zieht aus einem Astloch ein Paket, das er Isabella mitbringt. Es stellt sich heraus, das es sich um das legendäre Grabtuch von Turin, das "Sindone", handelt, das in der Nacht zuvor unter mysteriösen Umständen geraubt wurde. Isabella benachrichtigt die Polizei - und damit ist das Chaos perfekt: Die Carabinieri führen Isabella ab, Giacomo flieht in Panik samt dem Sindone und Niccoló und Canini bleiben herren- bzw. frauenlos zurück.


    Wie sie sich dann alle wiederfinden; wie die drei Hunde mit der Unterstützung sämtlicher Turiner Hunde vom Pharaonenhund Amadeus, über Rory, einem Scottish Deerhound, die Dachshunde (Dackel), die in der Kanalisation leben, Tommaso, einer stupiden Bulldogge und einer Gruppe von Trüffelhundmischlingen bis hin zum berühmt-berüchtigten "Conte rosso", der in Wahrheit nur ein kleiner Pekinese ist, dieses Verbrechen aufklären und wie alles doch noch zu einem guten Ende findet, kann man hier liebevoll und detailgetreu dargestellt lesen.


    Das Buch ist nett und witzig geschrieben, was über stellenweise Längen -vor allem in der zweiten Hälfte- etwas hinwegtröstet, das Design ist genau so, wie es sich für einen Hunde-Italien-Krimi gehört und das Softcover ist einfach wunderbar griffig. Auch eine Karte von Turin wurde nicht vergessen.


    Alles in allem eine vergnügliche Lektüre, die mehr von den Charakterdarstellungen der verschiedenen Hunde lebt als von spannungsgeladener Handlung.

    Liebe Grüße :wave


    Waldmeisterin


    Every day I give my family two choices for dinner: take it or leave it!


    Nulla unda tam profunda quam vis amoris furibunda

  • Ich bin über eine Autoren-Aktion auf Carsten Sebastian Henn aufmerksam geworden und habe mir dann mal Blut & Barolo besorgt, da ich vom Klappentext her und der Beschreibung (Hund, Wein, Italien) eigentlich alles ganz ansprechend fand.


    Leider hat das nur dazu gereicht, das Buch mir mehr oder weniger Elan zu lesen, denn die Hundeperspektive bzw. die absolute Betonung, dass es ja ein Hund ist, der gerade erzählt/erlebt/leidet, war mir irgendwann zu viel. Auch die andauernden "Hinweise" auf die Hunderassen fand ich störend, auch wenn ich danach dann mal gegoogelt habe, was denn genau ein Windspiel ist ;-)


    Der Schreibstil (bis auf die eben erwähnten Punkte) an sich ist aber sehr flüssig und gut zu lesen, die Schauplätze wechseln immer wieder ab, aber man ist dennoch nicht überfordert, wie das ja bei manch anderem Buch der Fall ist. Vielleicht war mir die ganze Geschichte aber auch doch einfach nur zu weit hergeholt oder einen Tick zu unrealistisch - denn auch wenn es natürlich notwendig ist, dass die Hunde in dem Kriminalfall, den sie ja lösen sollen, menschliche Züge annehmen, um überhaupt die Geschichte beschreiben zu können, so war es mir doch am Ende einfach zu viel und zu "menschlich" (wobei die Geschichte aber eben denke ich als "normaler" Krimi auch ganz gut funktioniert hätte...).