Ralf Isau - "Messias"

  • Ich denke, zum Inhalt brauche ich an dieser Stelle nichts mehr sagen, darum nur


    meine Meinung!
    „Messias“ ist bisher das einzige Buch, das ich von Ralf Isau gelesen habe. Durch die Leseprobe bei vorablesen.de war ich allerdings sehr gespannt.


    Anfangs schien mir die Geschichte nicht so ganz in Schwung zu kommen – mir wurde einfach zu viel geredet und zu wenig gehandelt. Bis Hester McAteer endlich in Irland ankam, war es mir persönlich etwas zu langatmig. Dennoch, die kurzen Kapitel zwischendurch, die nicht von Hester oder anderen kirchlichen Vertretern erzählten, fand ich wiederum sehr spannend.


    Spätestens ab dem Zeitpunkt, ab dem Hester gemeinsam mit Bruder Kevin auf die Suche nach dem Betrüger ging – schließlich gibt es keine Wunder, sondern laut Hester nur Betrüger – hat mich die Geschichte dann gefesselt. Und ich muss zugeben, auch ich war mehr als misstrauisch. Es roch alles nach Betrug – nur mit welchem Aufwand? Und wozu das ganze Theater?


    Die Auflösung überraschte mich natürlich und ließ mich mit einer beträchtlichen Menge an Unverständnis zurück – wie wahnsinnig kann ein Mensch eigentlich sein?


    Nun ja, Isaus Schreibstil ist jedenfalls fesselnd, wenn man erst mal in die Geschichte gefunden hat – gestört haben mich die vielen Ausdrücke der katholischen Kirche, das hätte der Autor vielleicht etwas anders lösen können.


    Es gibt einige Stellen, an denen ich schmunzeln musste, andere Absätze, an denen ich vor Spannung etwas atemlos die Geschichte verfolgte, und auch einige Ecken, die mich schlicht genervt haben – wie z. B. die ausführlichen Beschreibungen von Charakteren, die ich persönlich unwichtig fand. Interessanter wurde es in diesem Punkt erst, als die Bewohner von Graig auf den Plan traten. (Ich sage nur: Mick Doyle!) Mir sind nicht nur hier einige Personen ans Herz gewachsen.


    Alles in allem eine schöne, runde Sache, das Buch hat genau die Erwartungen erfüllt, die ich zu Beginn des Lesens hatte. Sechs von sechs Sternen – oder für die Büchereule: Zehn von zehn Punkten.

  • Vorab, vielen Dank fürs wandern lassen!!! :kiss



    Habe das Buch gestern abend beendet, hätte ich mehr Zeit gehabt, wäre ich schneller gewesen, den das Buch ist einfach flüssig geschrieben und zieht einen nin seinen Bann.


    Ich finde die Geschichte besteht aus drei Schichten, die wie sich am Ende herausstellt zusammengehören und das Ganze erst auslösen.


    Zum einen ist da der 'Familienfluch', der im 15. Jdh. ausgelöst wurde und bis in die heutige Zeit anhält.


    Dann sind da Hester McAteer und sein Vater Seamus Whelan, 'der Moses von Graig', Anny Hesters Tochter und Fiola deren Mutter.


    Und natürlich das Wunder von Graig, bei dem der Gekreuzigte vom Kreuz steigt und die Kirche 'kritisiert'.


    Letzteres löst eine wahre Hysterie aus und die Pilger strömen scharenweise nach Irland um den Heiland zu sehen. Der Vatikan schickt dazu seinen Sonderermittler Hester in sein Heimatdorf, damit er das Wunder als Scharlatanerie entlarvt. Dabei muss er sich ebefalls seiner Vergangenheit stellen und wird mit seinen Geühlen konstruiert.


    Die Geschichte an sich ist schon spannend und man ist gespannt darauf, was nun am Ende dabei rauskommt. Dabei wird aber schon schnell klar, was wirklich in dem kleinen Städtchen abgeht und wer dahinter steckt. Ich fand es nicht so tragisch, bleibt doch das Motiv dafür lange im Verborgenen.


    Schade fand ich allerdings, dass es doch alles in allem etwas oberflächlich bleibt und auch bei den Charakteren eher an der Oberfläche gekratzt wird.
    Zwar bleibt man nicht wirklich mit Fragen zurück, aber ich hätte gerne den ein oder anderen Punkt doch ausührlicher gehabt.


    Was ich wiederrum gut finde ist,



    Für mich jedenfalls war Messias ein gutes Buch das mich unterhalten hat.

  • Ich durfte dieses Buch als Wanderbuch lesen. Vielen Dank dafür noch mal.


    Das war mein zweites Buch von Ralf Isau und ich muss sagen, der Autor gefällt mir. Witzigerweise lese ich Dan Browns "Das verlorene Symbol" gerade parallel. Was natürlich wie die Faust aufs Auge passt. Beide Schreibstile sind flüssig und das Buch liest sich so weg. Isau hatte ein wenig die Nase vorn (etwas über 400 Seiten lesen sich nun mal schneller weg als über 800 :-])


    Die Geschichte lebt glaube ich von der Unentschlossenheit des Lesers. War es nun ein Wunder oder war es keins? Wem kann man trauen und wem nicht. Einen Hauch Mystik hat das Buch. Egal wie am Ende die Auflösung ist. Wunder gibt es halt immer wieder. :grin


    Die Charaktere wurden genau passend umschrieben. Mir haben Hester und Seamus auch am Besten gefallen. Deshalb fand ich das Ende auch etwas traurig, wenn auch schlüssig.


    Ob wir noch mehr von Hester McAteer lesen werden? Wünschen würde ich es mir.


    Von mir gibt es 9 von 10 Punkten.


    Und außerdem mus ich mir jetzt mal langsam eine Liste machen, welche Bücher ich von Ralf Isau noch unbedingt lesen will. Jetzt hat er ein Fan mehr. :-]