Klappentext
"Mein Widerwille gegen jedwedes politische Engagement hat nichts mit Angst oder Schüchternheit zu tun. Ich glaube nun mal, dass die Menschen Veränderungen hassen und dass sie am allermeisten diejenigen hassen, die Veränderungen herbeiführen wollen.
Außerdem würde es Mum glücklich machen, wenn ich mich politisch betätigen würde, und das wil ich nicht. Denn meine Mum glaubt zu wissen, wer ich bin, weil sie glaubt, ich bin so, wie sie mir erklärt, dass ich bin."
Angaben über den Autor
Der Erstlingsroman "Josy sucht Josy wurde mehrfach ausgezeichnet und verfilmt und der hier vorgestellte Roman war 1996 für den deutschen Jugendliteraturpreis nominiert. Die Autorin lebt in Sydney.
Eigene Zusammenfassung und Meinung
Francesca muß sich auf einer neuen Schule eingewöhnen, die erst seit diesem Schuljahr für Mädchen geöffnet wurde. Dies ist mit einigen Schwierigkeiten verbunden, da sie selbst durchaus zu ihrer Meinung steht. Da besonders ein Lehrer damit anscheinend nicht umzugehen weiß, findet sich Francesca sehr regelmäßig zum nachmittäglichem Nachsitzen ein, wo sie beinahe unbemerkt echte Freundschaften mit einigen ihrer Leidensgenossen schließt. Dies merkt sie aber erst, als ihr ihr ganzes Leben über den Kopf wächst.
Neben den "normalen" Schwierigkeiten der Pubertät muß Francesca jedoch auch lernen, mit der just zum ersten Schultag zum Vorschein kommenden Depression ihrer Mutter umzugehen.
Die Autorin hat einen sehr flotten Schreibstil und die Situationen in der Schule waren teils sehr kurios (wobei ich Nachsitzen als ständige Strafe in meiner eigenen Schulzeit sicherlich nicht als so witzig empfunden hätte).
Besonders eindrucksvoll ist die häusliche Situation beschrieben: Francesca kann das Verhalten ihrer Mutter nur langsam verstehen und versucht ihr sehr einfühlsam zu helfen. Der Umgang mit der Depression der Mutter steht im Vordergrund, wirkt aber nie übertrieben dargestellt.
Ich hatte das Buch zufällig beim Stöbern in Jokers entdeckt und obwohl ich eigentlich schon länger aus dem Jugendbuchalter raus bin (wenn man das überhaupt sein kann ) hat mir das Buch sehr gut gefallen.