Nun, ich weiss nicht.
Manche nutzen die Gelegenheit, und beuten die anderen schamlos aus, und die anderen bieten sich an, zu helfen, mit dem, was sie am besten können. Also tun sie wenigstens im guten, das Beste.
Was soll hier Fatalismus bedeuten?
Nun, ich weiss nicht.
Manche nutzen die Gelegenheit, und beuten die anderen schamlos aus, und die anderen bieten sich an, zu helfen, mit dem, was sie am besten können. Also tun sie wenigstens im guten, das Beste.
Was soll hier Fatalismus bedeuten?
ZitatOriginal von Hoffis
Was soll hier Fatalismus bedeuten?
Ich bezog mich auf die zitierten Abschnitte Deines Postings. So eine Schicksalsergebenheit (wie die des Postmanns) kann man eben auch als Fatalismus bezeichnen. Je nach Auslegung.
Gruss,
Doc
ZitatAlles anzeigenOriginal von Doc Hollywood
Ich bezog mich auf die zitierten Abschnitte Deines Postings. So eine Schicksalsergebenheit (wie die des Postmanns) kann man eben auch als Fatalismus bezeichnen. Je nach Auslegung.
Gruss,
Doc
Das Zitat am Ende diese Kapitels war eigentlich der krönende Abschluss.
Er hat ja zuvor mit anderen über das Thema gesprochen, hierzu hat er den Fatalismus der anderen widerlegt, und den Sinn seines Tuns erklärt.
Wie schon vorher beschrieben, hat mich sein Tun begeistert, und es würde mich einmal interessieren, wie du dich in so einer Situation dich verhalten hättest.
Hoffis
Schwer zu sagen, da die globale Existenzbedrohung nun mal eine der extremsten Situationen ist in die ein Mensch bzw. eine Zivilisation geraten kann. Ich kann Dir also nicht genau sagen, wie ich handeln würde, da das von zuvielen Faktoren abhängt (z. B. ob ich nur noch für mich alleine verantwortlich bin oder zu diesem Zeitpunkt noch Kinder, Freunde, etc. da wären).
Idealistisch gesehen, würde ich versuchen irgendwie bei einem Wiederaufbau oder bei der Erhaltung von Zivilisation mitzuhelfen, aber wer weiß, ob nicht entsprechend katastrophale Eindrücke während und nach so einem globalen Killer nicht das eigene Weltbild komplett verwandeln??
Gruss,
Doc
Ich hab es eher so verstanden, daß der Mann an seinem Altgewohnten festhielt, um nicht den Verstand zu verlieren. Gerade die alten Gewohnheiten bieten einen gewissen Halt. Und wenn ihr die einzelnen Figuren mal unter diesem Aspekt anschaut, werdet ihr feststellen, daß im Grunde die meisten nichts anderes tun. Sie machen genau die Arbeit, die sie vor der Katastrophe auch erledigten.
Die Unterschiede der Zustände verwischen auf diese Weise und werden erträglicher.
Klar, kann dieses rituelle Festhalten an alte Gewohnheiten in so einer Situation helfen.
Es ist aber sehr interessant, wieviele Deutungen wir mittlerweile für die Aussagen bzw. das Verhalten des Postmanns zusammengetragen haben. Für Hoffis ist es die Hoffnung, die dadurch zum Ausdruck kommt. Für Demosthenes der Versuch ein "normales" Leben aufrechtzuerhalten und damit bei Verstand zu bleiben. Für mich eine Form der unbedingten Schicksalsergebenheit, sprich Fatalismus.
Insgesamt also eine recht fruchtbare Diskussion über das Buch und die verschiedenen Aspekte der Geschichte. Ich freue mich da echt schon auf das Lukasevangelium und auch die nächste SF-Leserunde (hoffentlich "Der zweite Engel", wie in den Leserundenvorschlägen nachzulesen).
Gruss,
Doc
ZitatOriginal von Demosthenes
Ich hab es eher so verstanden, daß der Mann an seinem Altgewohnten festhielt, um nicht den Verstand zu verlieren. Gerade die alten Gewohnheiten bieten einen gewissen Halt. Und wenn ihr die einzelnen Figuren mal unter diesem Aspekt anschaut, werdet ihr feststellen, daß im Grunde die meisten nichts anderes tun. Sie machen genau die Arbeit, die sie vor der Katastrophe auch erledigten.
Die Unterschiede der Zustände verwischen auf diese Weise und werden erträglicher.
Also, ich weiss nicht, ob deine Aussage so stimmen kann?
Harvey war Reporter.
Tim war Geldausgeber und Partylöwe und Amateurastronom
Dan Forrester Astronom
Gordie Vance Bankdirektor
alle haben sie sich neu orientieren müssen.
Natürlich haben sie eine "berufliche" Neuorientierung vorgenommen, aber dafür auf anderen Gebieten das Althergebrachte festgehalten. Irgendeinen Bezug brauchten alle.
ZitatOriginal von Demosthenes
Natürlich haben sie eine "berufliche" Neuorientierung vorgenommen, aber dafür auf anderen Gebieten das Althergebrachte festgehalten. Irgendeinen Bezug brauchten alle.
Welche Gebiete meinst du dann?
Habe eigentlich in allen Personen eine absolute Neuorientierung der meisten Personen entdecken müssen.
Nun, der Senator macht das, was er immer tat: er organisiert, er regiert, er fällt Entscheidungen. Seine Tochter, unentschlossen und zwischen den Männern hin- und hergerissen, flüchtet sich zunächst in genau diese Eigenschaften. Hamner, der eigentlich ein Entdecker ist und seine Abenteuerlust auf diesem Gebiet auslebt, verhält sich in und nach der Katastrophe genau nach diesem Muster. So kannst du die Reihe fortsetzen. Manche scheinen sich oberflächlich anders zu verhalten, doch wenn du mal genau hinschaust, entspricht ihr Verhalten genau ihrem Wesen und ändert sich nicht.
ZitatOriginal von Demosthenes
Manche scheinen sich oberflächlich anders zu verhalten, doch wenn du mal genau hinschaust, entspricht ihr Verhalten genau ihrem Wesen und ändert sich nicht.
Dem stimme ich zu. Interessant wäre es aber auch gewesen, wenn bei manchem Protagonisten eine andere Entwicklung durchgekommen wäre. Immerhin kann so eine Katastrophe ja auch Menschen komplett verändern - zum Guten, wie zum Bösen. So aber haben eigentlich alle ihre Wesenszüge behalten, was vielleicht von den Autoren so beabsichtigt war, damit der Leser so eine bestimmte Kontinuität vor Augen hat.
Gruss,
Doc
Nun bin ich in den letzten Seiten des Buches. Die Entscheidung liegt kurz bevor!
Das Verhalten der Akteure ist eigentlich normal, wenn Sie ihre gewohnten Verhaltensmuster nicht nachahmen würden. Doch manche mussten es aber trotzdrm tun. Aucs dem Postmann ist schliesslich Farmer geworden, Hugo Beck, der Hippie schreit nach den Vorzügen der Konsumgesellschaft.
Der Senator ist halt die Carismatische Führerpersönlichkeit, die die Geschichte nun mal nötig hatte. Über die Rolle seiner Tochter bin ich nicht richtig schlau geworden, kann eigentlich sagen, sie ist aus ihrer persönlichen Traumwelt, trotz Weltuntergang nicht herausgekommen.
Persönlich haben mich Gordie und die Pfadfinder sehr begeistert. Für mich bilden sie die neue Zivilisation nach dem Hammerfall. Das, in der Festung und dem Kraftwerk, halte ich für einen glücklichen Zufall, der nicht gerade Realistisch ist.
ZitatOriginal von Hoffis
Das, in der Festung und dem Kraftwerk, halte ich für einen glücklichen Zufall, der nicht gerade Realistisch ist.
Meiner Ansicht nach könnte das aber auch ein Zugeständnis an die Erwartungshaltung der Leser in der damaligen Zeit gewesen sein. Wenn man sich mal die Katastrophenfilme der 70er anschaut, die ja total "in" waren, so ist stets irgendwo eine Wendung zum Positiven und eine positive Grundhaltung enthalten. Vielleicht waren solche zugegebenermassen nicht sehr realistischen Entwicklungen im Roman einfach dem Zeitgeist entsprechend? Heutzutage wäre ein Autor vielleicht nicht so zimperlich alles den Bach runtergehen zu lassen und seine Protagonisten (und Leser) relativ hoffnungslos durch die Geschichte wanken zu lassen.
Gruss,
Doc
ZitatOriginal von Doc Hollywood
Meiner Ansicht nach könnte das aber auch ein Zugeständnis an die Erwartungshaltung der Leser in der damaligen Zeit gewesen sein. Wenn man sich mal die Katastrophenfilme der 70er anschaut, die ja total "in" waren, so ist stets irgendwo eine Wendung zum Positiven und eine positive Grundhaltung enthalten. Vielleicht waren solche zugegebenermassen nicht sehr realistischen Entwicklungen im Roman einfach dem Zeitgeist entsprechend? Heutzutage wäre ein Autor vielleicht nicht so zimperlich alles den Bach runtergehen zu lassen und seine Protagonisten (und Leser) relativ hoffnungslos durch die Geschichte wanken zu lassen.
Gruss,
Doc
Nun, ich glaub auch, daß verschiedenliches hart an der Grenze des Schreibbaren war, die heute eigentlich "Normal" sind.
Oder hättst du einen Hannibal dir in dieser Zeit vorstellen können?
Naja, das mit dem Kraftwerk halte ich sogar noch für durchaus machbar. Der Massenzulauf bei den "Bösen" ist m.E. vielleicht ein wenig übertrieben. Auf jeden Fall ist die Geschiche ein wenig abrupt zu Ende gebracht worden. Da wäre noch gut ein halbes Buch mehr drinnen gewesen. Vermutlich hat der Verlag hier die Finger drinnen gehabt.
ZitatOriginal von Hoffis
Oder hättst du einen Hannibal dir in dieser Zeit vorstellen können?
Als Mainstream vielleicht nicht, aber in der Nischenliteratur schon.
ZitatOriginal von Demosthenes
Auf jeden Fall ist die Geschiche ein wenig abrupt zu Ende gebracht worden.
Da bin ich ganz Deiner Meinung. Ich hätte mir da auch noch so Einiges ein bischen ausschweifender gewünscht, aber da hätte man das Buch sicherlich als Mehrteiler verkaufen müssen, was gerade in den 70ern wohl relativ unpopulär war.
Gruss,
Doc
Nun, der Schluss war wirklich kurz. Doch das hätte man bestimmt auf mehrere Bände aufteilen müssen... und den Autoren wäre bestimmt der Stoff nicht ausgegangen...
Muss mir nun auch mal Fussfall zur Brust nehmen, doch hab ich ja noch soo viel andere auf dem SUB....
Was ist eigentlich mit den anderen Mitlesern an dieser Runde, die sich ursprünglich gemeldet hatten (Alice, Sam,...)?? Keine Meinung oder doch keine Zeit/Lust gehabt mitzumachen?
Gruss,
Doc
ZitatOriginal von Doc Hollywood
Was ist eigentlich mit den anderen Mitlesern an dieser Runde, die sich ursprünglich gemeldet hatten (Alice, Sam,...)?? Keine Meinung oder doch keine Zeit/Lust gehabt mitzumachen?
Gruss,
Doc
Nun, das würde mich auch interessieren!
ZitatOriginal von Doc Hollywood
Was ist eigentlich mit den anderen Mitlesern an dieser Runde, die sich ursprünglich gemeldet hatten (Alice, Sam,...)?? Keine Meinung oder doch keine Zeit/Lust gehabt mitzumachen?
Gruss,
Doc
Ich bin erst diese Woche wieder hier im Forum aufgetaucht, war lange abwesend, was ich vorher nicht ahnen konnte...
Ich versuche noch schnell hinterherzulesen, um dann meinen Senf noch dazuzugeben
Sam