Hier kann zu Teil 4: Nach dem jüngsten Tag geschrieben werden.
'Luzifers Hammer' - Teil 4: Nach dem jüngsten Tag
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Mal so schnell zwischendurch etwas, das mir auffiel. Die Begegnung von Harvey mit den Pfadfindern entspricht dem typischen puritanischen Denken der Bevölkerung in den USA. Man kann schon zu Beginn dieses Treffens sagen, wie es ausgeht. Einfach köstlich, diese Schilderung.
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So, ich bin durch. Alles in allem ein spannendes Buch. Leider ist das Ende ein wenig klischeehaft und abrupt. Daß die Menschenfresser mit Senfgas zu Hauf gekillt werden, entspricht der amerikanischen Mentalität (so wird der elektrische Stuhl umgangen) aber es klingt immerhin logisch. Den beiden Autoren ist da wieder ein Meisterstück gelungen.
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Zitat
Original von Demosthenes
So, ich bin durch. Alles in allem ein spannendes Buch. Leider ist das Ende ein wenig klischeehaft und abrupt. Daß die Menschenfresser mit Senfgas zu Hauf gekillt werden, entspricht der amerikanischen Mentalität (so wird der elektrische Stuhl umgangen) aber es klingt immerhin logisch. Den beiden Autoren ist da wieder ein Meisterstück gelungen.Ich muss Dir recht geben. Obwohl ich das Buch nicht zum ersten Mal gelesen habe, ist mir jetzt erst dieses schnelle Ende bewusst geworden. Vielleicht wird man mit der Zeit wirklich wesentlich kritischer?
Mir kommt es so vor, als ob gerade gegen Ende hin relativ viel von den Autoren (oder Lektoren?) bei der Überarbeitung rausgestrichen wurde. So sind halt am Ende wirklich ein paar Klischees zuviel übriggeblieben.
Alles in allem aber ein absolut empfehlenswerter SF-Roman!!
Gruss,
Doc
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Frage an die Teilnehmer. Was denkt Ihr, wie dieser Roman heute geschrieben aussehen würde? Mir ging das gerade am Ende durch den Kopf. Man merkt ja mittlerweile an einigen Stellen dem Buch die Entstehungszeit an.
Würde "Luzifers Hammer" heute genauso aussehen oder durch die vielen Ereignisse seit den 70ern deutlich in eine andere Richtung beeinflusst sein??
Gruss,
Doc
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Kann sein, daß einiges anders aussehen würde. Immerhin ist kurz danach der kalte Krieg zu Ende gegangen, das Raumfahrtprogramm sieht auch anders aus, doch die sozialen Aspekte sind eigentlich geblieben.
Das eine oder andere Detail könnte somit ein wenig heute anders aussehen, doch die Story als solche würde es wohl kaum berühren, auch nicht die Botschaft, die die beiden Autoren rüberbringen wollen. -
Demosthenes
Welche Botschaft siehst Du da im Speziellen? Würde mich interessieren, wie da die Essenz aussieht, die ja jeder Leser für sich rausziehen kann.Gruss,
Doc
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Ich finde die Botschaft eigentlich denkbar vielschichtig. Zum einen zeigen uns die Autoren, daß unsere ach so geliebte Zivilisation eigentlich nur Tünche ist und in Extremfällen der Steinzeitmensch wieder durchbricht. Aber sie zeigen uns auch, daß Menschen in solchen Situationen über sich selbst hinauswachsen können.
Und letztlich verdeutlichen sie unsere hoffnungslose Abhängigkeit von der Technik. Wir haben heute eine Stufe erreicht, in der wir ohne unsere Technik kaum noch überlebensfähig sind, zumindest nicht mehr als Gesellschaft. Die Schlußfolgerungen muß allerdings jeder für sich selbst ziehen. -
Hallo Demo, hallo Doc
ich denke, daß die Botschaften und Denkanstöße der beiden Autoren - würde der Roman jetzt erst geschrieben worden sein - noch einen Tick krasser ausfallen würde....zynischer vielleicht sogar.
Aber ich würde Demo im Prinzip recht geben: inhaltlich liefe es auf das Gleiche hinaus.
LG
Baumbart -
Zitat
Original von Demosthenes
Wir haben heute eine Stufe erreicht, in der wir ohne unsere Technik kaum noch überlebensfähig sind, zumindest nicht mehr als Gesellschaft. Die Schlußfolgerungen muß allerdings jeder für sich selbst ziehen.Nun, als "Gesellschaft" (wie auch immer das wirklich zu definieren ist) würde es nach so einer globalen Katastrophe sicherlich nicht mehr funktionieren. Ich bin mir allerdings schon ziemlich sicher, daß der Mensch auch ohne die mittlerweile so dominante Technik wieder in eine zivilisierte Welt zurückfinden würde...vielleicht würde es dauern, aber ich denke, daß so eine Entwicklung, wie die letzten 2000 Jahre auch wieder zu schaffen wäre.
Gruss,
Doc
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Natürlich wäre es zu schaffen. Ziemlich rasch würden sich Sippenverbände bilden, das Wissen würde wieder auf die praktischen Bestandteile des täglichen Lebens (Jagen und Sammeln) zurücksinken und nach einer oder zwei Generationen dürfte das Rad neu erfunden werden. Mag sein, daß die Entwicklung vielleicht nicht mehr ganz so lange brauchen würde - das hängt von der Stärke der Verwüstungen ab - aber das Darwinsche Gesetz käme in jedem Fall voll zur Geltung. Ein rascherer Generationenwechsel wäre sicher am Anfang vorhanden, weshalb auch das wenige Wissen, das noch vorhanden wäre, so rasch über den Jordan ginge. Aber zu schaffen ist ein Neubeginn allemal.
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Hallo Demo
Bei all den Endzeittrillern überleg ich mir immer, wies nun weitergehen könnte. Diese Art von Romanen lese ich eigentlich von Kindheit an immer wieder gerne. Das Buch, mit dem ich eigentlich zu dieser Genre kam, ist eigentlich ein Uraltes Kinderbuch! Es sind die Höhlenkinder von A.Th. Sonnleitner.
Zwei Kinder werden in den Wirren des 30jährigen Krieges von der Aussenwelt abgeschnitten, und müssen in einem einsamen Bergtal von Grund auf alles erlernen! Angefangen mit der Jagd und Sammeln über alles machen sie ihre Erfahrungen der Steinzeit, Bronzezeit bis zum Mittelalter alle Entwicklungsstufen durch. Meine antiquarische Ausgabe ist reich bebildert, und lässt einen die Geschichte gut miterleben.
Ich hab mal die gebundene Ausgabe eingestellt, weiss jedoch nicht, ob die Komplett sind, da es eigentlich eine Triologie ist:
Die Höhlenkinder im heimlichen Grund
Die Höhlenkinder im Pfahlbau
Die Höhlenkinder im SteinhausDie Geschichte werd ich auch noch als Rezi unter die Rubrik Jugendbücher stellen!
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Zum Thema passend: Kennt jemand den m. E. nach zu Unrecht gefloppten Costner-Film "Postman"? Der spielt ja mit einigen auch im Roman vorkommenden Sequenzen, und das recht gekonnt, wie ich finde.
Gruss,
Doc
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Hallo,
so, ich bin auch durch mit dem Buch...:-)
Und hätte zwei Fragen an Euch alle:
1) wie hättet Ihr in der Sklavenfrage entschieden?
2) wie hättet Ihr in der Frage - Atomkraftwerk retten, ja oder nein - entschieden?LG
Baumbart -
Zu 1 kann ich nur sagen, daß die Antwort irgendwo bei Zwangsarbeit liegt. Immerhin werden Hände gebraucht zum Wiederaufbau.
Zu 2 sage ich auch ja. Denn hier läuft ein Kraftwerk, dessen Strom unbedingt für die Weiterentwicklung benötigt wird. Ein Abschalten verbietet sich von selbst, weil die Entsorgung ein weiteres Problem schaffen würde, das mit den vorhandenen Mitteln nicht gelöst werden kann. Wer will schon neben einer tickenden Zeitbombe leben oder in einem verstrahlten Gebiet? Ein A-Kraftwerk, das einmal voll bestückt war, kann nur entweder betrieben und gewartet werden, oder es muß fachgerecht "entsorgt" werden. Und das kann man in einer solchen Situation mit Sicherheit nicht mehr. -
Ich habe das Buch jetzt auch fertig gelesen. Werde noch dazu schreiben -später. Gute Nacht bis morgen:sleep
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Zitat
Original von koalabärle
Ich habe das Buch jetzt auch fertig gelesen. Werde noch dazu schreiben -später. Gute Nacht bis morgen:sleep
Sodele, jetzt darf ich.... -
Zitat
Original von Demosthenes
Ich finde die Botschaft eigentlich denkbar vielschichtig. Zum einen zeigen uns die Autoren, daß unsere ach so geliebte Zivilisation eigentlich nur Tünche ist und in Extremfällen der Steinzeitmensch wieder durchbricht. Aber sie zeigen uns auch, daß Menschen in solchen Situationen über sich selbst hinauswachsen können.
Und letztlich verdeutlichen sie unsere hoffnungslose Abhängigkeit von der Technik. Wir haben heute eine Stufe erreicht, in der wir ohne unsere Technik kaum noch überlebensfähig sind, zumindest nicht mehr als Gesellschaft. Die Schlußfolgerungen muß allerdings jeder für sich selbst ziehen.Also ich find, die Autoren wollten eigentlich ein wenig mehr darstellen.
Dass es Trotz Katastrophe noch Hoffnung gibt, dass es immer noch Menschen gibt, die die Hoffnung nicht verlieren, und eigentlich weitermachen, egal in was für eine Sch... sie hineinkommen!
Eigentlich jeder der beschriebenen Personen handelt so.Der Postmann, der sein Zustelldienst weiter betreibt.
Dan Forrester, der trotz Zuckerkrankheit weiter macht.
Tim, der alles verloren hat, ausser sein 250 000 Dollar-Auto (mit Loch)und noch viele mehr....
Ein gutes Zitat stand am Ende des Kapitels "Der Briefträger Eins", der den Sinn vielleicht darlegt:
Was macht das schon, angesichts eines Weltuntergangs?
Ich denke, das bleibt jedem selbst überlassen. Ich werde jedenfalls die Post austragen.
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Zitat
Original von Hoffis
Ein gutes Zitat stand am Ende des Kapitels "Der Briefträger Eins", der den Sinn vielleicht darlegt:Was macht das schon, angesichts eines Weltuntergangs?
Ich denke, das bleibt jedem selbst überlassen. Ich werde jedenfalls die Post austragen.
So eine Haltung kann man aber auch als Fatalismus auslegen und nicht unbedingt mit Hoffnung gleichsetzen - was wiederum ja nicht allzu positiv ist.
Gruss,
Doc