Taylor Caldwell: Eine Säule aus Erz (Cicero)
isbn: 3453005244
autor:
engländerin, *1900, +1985, schieb historische romane/romanbiographien, zT "mit religiösem einschlag", sowie unterhaltungsliteratur, die sich oft mit familiären und psychischen problemen auseinandersetzen. weitere bücher: einst wird kommen der tag, nero, geliebter und berühmter arzt, prolog zur liebe, dr. ferrier, melissa, der engel, ...der werfe den ersten stein...
einige ihrer bücher wurden erfolgreich verfilmt.
klappentext:
dieser großartige roman erzählt die geschichte des rechtsanwalts, staatsmannes und märtyrers cicero und gibt gleichzeitig auch ein bild der römischen republik. ...zählt zu taylor caldwells besten werken...
(san francisco news-call-bulletin)
ein buch voller dramatik, es schildert korruption und verbrechen, höchste triumphe und zarte romantische liebe - doch vor allem werden in ihm menschen, die vor langer zeit geschichte gemacht haben, so lebendig, als lebten sie noch unter uns. (cleveland press)
eigene meinung
wir erleben geburt und kindheit des marcus tullius cicero, lernen seine familie kennen, verstehen die enge bindung zu seinem bruder quintus, treffen auf die gefährten seiner jugend, zu denen u.a. der wenige jahre jüngere julius cäsar gehört. mit diesem wird sein schicksal zeitlebens merkwürdig verbunden sein. cicero studiert rechtswissenschaften, er hat seine große liebe an einen lebenslangen feind verloren, heiratet eine frau zweiter wahl, die ihm zwar zwei kinder gebiert, aber kein glückliches heim bieten kann. seine große leidenschaft neben der gerechtigkeit ist die römische republik, die aufgrund der machtbestrebungen des kreises um cäsar bedroht ist...
aus dem geschichtsunterricht, anderen büchern und filmen bekannte namen tauchen auf, vercingoterix, cleopatra, crassus, pompeius, brutus, marc antonius und calpurnia, die cäsar vergeblich warnte, zu den iden des märz in den senat zu gehen. auch cicero stirbt später eines gewaltsamen, von ihm aber erwarteten und akzeptierten todes: er hat vom gott der juden gehört und hofft überdies, seiner jugendliebe wieder zu begegnen.
ein bewegendes leseerlebnis. welche familiären einzelheiten nun erdacht oder historisch sind, weiß ich natürlich nicht, aber eine gute geschichte ist es allemal, mir wurde cicero sympathisch und ich konnte seine verzweifelte ohnmacht angesichts des niedergangs der republik gut nachfühlen.
verwundert haben mich, aber das mag an der übersetzung gelegen haben, manche ausdrücke wie "city", "polizei" etc. mögen diese bezeichungen auch lateinischen ursprungs sein, schienen sie mir doch gelegentlich ein wenig fehl am platz. was ich auch nicht wusste: cicero heisst "kichererbse"
fazit: ein gut geschriebenes buch über das abwechslungsreiche leben eines interessanten, gebildeten, gerechten und klugen mannes.
ich hab mich manchmal gefragt, was er wohl zu den heutigen politischen verhältnissen sagen würde...
8 von 10 punkten