Mary E. Pearson - Zweiunddieselbe (ca. 12-15 J.)

  • OT: The Adoration of Jenna Fox


    Auf besonderen Wunsch gleich rezensiert.... ;-)


    Über den Autor
    Mary E. Pearson wurde 1955 in Südkalifornien geboren. Nach einem Universitätsstudium in San Diego unterrichtete sie viele Jahre, bevor sie sich ganz dem Schreiben widmete. Inzwischen hat sie vier Jugendromane veröffentlicht. Sie ist verheiratet, hat zwei Töchter und zwei Golden Retriever. Sie liebt das Lesen, lange Spaziergänge, Ski fahren, kochen, reisen und Familienfeiern.


    Kurzbeschreibung
    Körperlich unversehrt, aber ohne Erinnerung erwacht Jenna aus dem Koma. Verzweifelt versucht sie herauszufinden, wer sie einmal war. Denn der Mensch, als den ihre Eltern si beschreiben, bleibt ihr fremd.


    Denn die Wahrheit, der Jenna Stück für Stück auf die Spur kommt, ist ungeheuerlich: Jenna hatte einen furchtbaren Unfall. Ihre Eltern haben alles medizinisch Mögliche getan, um sie am Leben zu erhalten. Doch was von ihr übrig war, waren nicht mehr als zehn Prozent ihres Gehirns. Wie viel Persönlichkeit steckt in diesen zehn Prozent? Wie viel davon ist Jenna?
    Mit seiner schlichten, poetischen Sprache geht dieser Roman direkt unter die Haut und wirft ethische Fragen auf, die noch lange nachhallen.


    „Ein außergewöhnlicher Roman über Identität, Wissenschaft und Ethik“. Kirkus Reviews


    Meine Rezension
    Jenna Fox ist 17, als ihr neues Leben beginnt. Doch sie hat keinerlei Erinnerung an ihr altes Leben. Sie hatte einen Unfall und lag daraufhin beinahe ein Jahr im Koma.


    Doch was ist passiert? Und warum wohnen sie plötzlich an einem anderen Ort als früher? Warum hat sie keine Freunde und keine Verbindungen zu ihrem alten Leben? Und warum ist Lily, ihre Großmutter so kühl zu ihr, als würde sie sie nicht mögen.


    Ihre Eltern bemühen sich sehr, Jenna zu behüten und sie vor der Außenwelt zu schützen, doch eine 17-jährige kann man nicht allzu lange von allem fern halten. Mit zunehmender Genesung will Jenna mehr wissen und auch ihre Umwelt erkunden.


    Mit Hilfe von DVDs, auf denen Jennas Eltern ihr Leben begleitet haben versucht sie, sich im Dunkel ihrer Vergangenheit zurecht zu finden…. Und peu à peu kehren tatsächlich bruchstückhafte Erinnerungen zurück. Doch die Geheimniskrämerei ihrer Eltern und die Ablehnung der Großmutter machen alles nur noch verwirrender für Jenna.


    Es dauert seine Zeit, bis Jenna die unfassbaren Zusammenhänge erkennt…


    Der Roman spielt in der näheren Zukunft, was nicht sofort von Beginn an erkennbar ist – später wird aber dann auch genannt, wann er genau spielt.


    Ich verrate hier absichtlich nichts darüber, was es mit Jenna und ihrer Familie genau auf sich hat, denn ich fand diese Idee – auch wenn es eigentlich nicht mein Genre ist – spannend und auch gut und interessant für Jugendliche erzählt.


    Mir hat Jennas Geschichte gut gefallen! :-]

    Lieben Gruß,


    Batcat


    Ein Buch ist wie ein Garten, den man in der Tasche trägt (aus Arabien)

  • Ich mußte echt dreimal nachdenken, was ich in die Rezi schreibe, denn gerade bei diesem Buch, denke ich, ist es wichtig, nicht allzuviel vorher drüber zu verraten... ;-)

    Lieben Gruß,


    Batcat


    Ein Buch ist wie ein Garten, den man in der Tasche trägt (aus Arabien)

  • Danke für die schöne Rezi, Batcat! :wave


    Und damit habe ich wohl schon wieder ein Buch für die Wunschliste :rolleyes :rofl

    Ein Haus ohne Bücher ist arm, auch wenn schöne Teppiche seinen Boden und kostbare Tapeten und Bilder die Wände bedecken.
    (Hermann Hesse)

  • Ja, das Buch lohnt sich wirklich. Ich hab es als Vorableseexemplar schon vor einiger Zeit gelesen und mich hat es auch begeistern können. Durch die Thematik (die ich auch lieber nicht verrate) ist es mal was erfrischend Neues auf dem Jugendbuchmarkt, das sowohl spannend ist als auch nachdenklich stimmt. Toller Roman!

  • Ich habe es mir gerade gekauft auf anraten meiner Freundin, die ihre Ausbildung als Buchhändlerin gerade macht... Das war sehr lustig, ich kam in den Laden rein und sie gleich auf mich zugestürmt und meinte dann zu mir: "Stucki, das Buch musst du unbedingt lesen. Ich hab es als Leseexemplar gelesen und es ist wirklich toll!" Gesagt getan, schon hatte ich das Buch in meinem Korb....
    Nach der Rezi bin ich echt gespannt, aber es wartet erst noch ein anderes Buch darauf gelesen zu weden...


    Die, die es schon gelesen haben, mögt ihr dafür Punkte geben? :-)

  • Meine Meinung


    Dieses Buch ist ein schöner Jugendroman, den ich damals, als ich so alt wie die Hauptperson war, gerne gelesen hätte. Die Geschichte spielt in der Zukunft, was nur am Rande deutlich wird, es sind nur Kleinigkeiten, ohne das man das Jahr genauer bestimmen kann. Es geht um interessante Themen, die nicht nur für Heranwachsende, sondern auch für Ältere immer wieder wichtig ist, da es um die Entwicklung und die Reife des Menschen geht. Dabei wird dieses behutsam in die Geschichte eingebunden, ich machte mir meine Gedanken mehr „nebenher“. Es wird nicht belehrend erzählt.
    Nach Beendigung der Lektüre waren für mich noch ein paar lose Enden übrig, die ich mir nicht erklären konnte. Aber das hat den Lesegenuss nicht geschmälert.


    Von dieser Autorin würde ich gerne wieder etwas lesen, da mir der Erzählstil sehr gut gefallen hat, darin würde ich sehr gerne wieder versinken.
    Eine Geschichte, die in mir länger nachklingt, an die ich mich länger erinnern werde und auch länger drüber nachdenken werde. Es war ein schönes Leseerlebnis. Ein Buch, was mich nicht unbeeindruckt zurück lässt.

  • Meine Rezension:


    Zweiunddieselbe - "Wie viel von mir bin ich?" Diese Frage stellt sich die siebzehnjährige Jenna Fox die aus einem einjährigen Koma erwacht und sich kaum an ihr altes Leben erinnern kann. Sie kennt diese Person im Spiegel nicht, ihr Körper ist ihr ebenso fremd wie ihre Familie. Mit Hilfe von Videoaufnahmen aus ihrer Kindheit versucht sich Jenna wieder an ihr früheres Leben zu erinnern. Und tatsächlich erkennt sie Bruchstücke ihrer Vergangenheit wieder. Doch die Erinnerung wirft Fragen auf und das Mädchen beginnt Nachforschungen anzustellen. Letztendlich kommt sie einem Geheimnis auf die Spur, welches sie nicht nur zutiefst erschüttert, sondern sie auch dazu bewegt ihr Recht zu leben in Frage zu stellen.


    Mary Pearson schreibt sehr einfühlsam. Ihr Schreibstil sowie ihre Gedanken bzw. Jennas Gedanken bestechen durch kurze und dennoch sehr emotionale Sätze, die tief in die Seele der Protagonistin blicken lassen, selbst wenn diese den Besitz einer solchen sogar zeitweise anzweifelt. Ein gelungenes Buch, dennoch empfand ich die Spannung der Geschichte als nicht durchgehend, die Handlung wurde für meinen Geschmack etwas zu sehr in die Länge gezogen und wirkte dadurch stellenweise ermüdend.

  • Ich kann mir zwar noch nicht so ganz vorstellen, worauf dieses Buch hinausläuft, aber es ist auf meiner Wunschliste gelandet. Wenn es mir nicht gefällt- meine kleine Schwester liest es bestimmt... :-]

  • Meine Rezension:


    Was würde man tun, wenn man aufwacht und es ist mehr als ein Jahr vergangen - alles in dieser Zeit liegt im Dunkeln. Nahezu die kompletten Erinnerungen sind verschwunden - an die eigene Mutter, Freunde und Familie. Wie geht man mit einer solchen Situation um?


    In "ZweiundDieselbe" passiert genau das der 17-jährigen Jenna Fox. Nach einem Autounfall erwacht sie aus dem Koma und kann sich an kaum etwas mehr erinnern. Ihre Familie ist ihr fremd und sogar viele Wörter sind ihr entfallen. Auch das Laufen und andere Bewegungsabläufe muss sie komplett neu erlernen. Ernährt wird sie nur durch einen bestimmten Nährstofftrank, da sie andere Lebensmittel noch nicht verdauen kann.


    Jenna fühlt sich falsch in ihrem Körper und auch ihre Eltern und ihre Großmutter verhalten sich ihr gegenüber merkwürdig. Selbst zu Hause in der neuen Wohnung - die Familie ist umgezogen - hat Jenna das Gefühl unter ständiger Kontrolle und Beobachtung zu stehen. Ihr wird immer klarer, dass da etwas ganz und gar nicht stimmt. Und das ist auch der Fall... nach und nach kommt sie immer mehr Geheimnissen auf die Spur und Jenna weiß nicht, ob sie in diesem Wissen normal weiterleben kann.


    Die Figur der Jenna ist wirklich ausnehmend gut charakterisiert. Deutlich spürt der Leser ihre Selbstzweifel und die große psychische Belastung, die auf ihr liegt. Nicht nur muss sie alles neu lernen, sondern sich auch noch gegen ihre Eltern durchsetzen, um die komplette Wahrheit über sich selbst zu erfahren.


    Wie ein Puzzle setzt sich die Geschichte nach und nach zusammen. Dennoch weiß Jenna nie, ob nicht ein wichtiges Teil fehlt oder ein anderes fehlerhaft ist. Denn nur wenn das Puzzle komplett und richtig ist, ist auch Jennas persönliches Bild von sich selbst wieder vollständig.


    Psyche und Persönlichkeit spielen in "ZweiundDieselbe" eine extrem große Rolle. Hinzu kommen noch zwischenmenschliche Beziehungen und Gefühle. Denn für Jenna ist es von äußerster Wichtigkeit, andere Menschen genau verstehen zu können, auch wenn es nur durch Andeutungen funktioniert. Nur so kann sie die Wahrheit über sich hinausfinden und feststellen, wer Jenna Angeline Fox wirklich ist. Sie kämpft für ein selbstbestimmtes Leben!


    Sehr feinfühlig und atmosphärisch dicht beschreibt Mary E. Pearson Jennas komplizierte Situation, ihre Emotionen, Ängste und Sorgen, aber auch die ihrer Mitmenschen. Für alle ist es eine schwierige Situation, wenn auch in verschiedener Hinsicht. Jenna muss sich darüber klar werden, wer sie selbst ist und ihre Familie hat Angst Jenna doch noch zu verlieren.


    Neben einem Erfahrungsbuch für Jugendliche ab 14 Jahren und Erwachsene ist "ZweiundDieselbe" ein Roman über Freundschaft, das Erwachsenwerden und eine Liebesgeschichte zugleich.


    Die Autorin versteht es, den Leser zu bannen und ihn mit seinen Empfindungen fest an die Geschichte zu binden. Kritisch betrachtet man die Situation von Jenna und ihrer Familie, wägt ständig ab, wessen Entscheidungen man besser nachvollziehen kann und fühlt sich den Figuren - besonders Jenna - sehr nahe.


    Zugleich wird Kritik an übertriebenen neuartigen Forschungsmethoden geübt und dennoch wird der Leser dazu angehalten, genau zu hinterfragen, was notwendig ist und was zu weit geht. Denn auch Entwicklung ist nötig, doch dabei dürfen ethische Aspekte nicht vernachlässigt werden. Hier wird stark an die Moral des Lesers appeliert, obwohl ihm dennoch keine eindeutig richtige Vorgehensweise vorgegeben wird. Er selbst muss für sich entscheiden, was richtig ist und was falsch oder ob es gar etwas dazwischen gibt.


    Ein wahrhaft eindrucksvolles Buch, das in seiner kompletten Erscheinung überzeugen kann.

  • Ich hab das Buch ziemlich schnell durchgehabt. Die Geschichte ist spannend, und mit dieser ganzen Zukunftssache auch ziemlich nach meinem Geschmack. Ich fand es ziemlich gut, aber irgendwas hat mich am Schreibstil gestört. Ich weiß nicht genau, was es war, aber irgendwas hat mir nicht ganz gepasst ... vllt waren es die vielen kurzen Sätze? Keine Ahnung ... :gruebel

  • Mir hat das Buch sehr gut gefallen und ich kann mich den positiven Meinungen hier nur anschließen,
    aber eines hat mich doch etwas verwirrt zurück gelassen.


    Hat jemand vielleicht eine hilfreiche Idee?


    Ich hätte dieses Buch nicht unbedingt als Jugendbuch eingestuft, wenn ich es nicht wüsste,
    ich würde sagen, es ist alterslos.... :-)

  • Ich durfte das Buch als WB lesen, danke Steena :kiss


    Was soll ich sagen? Die Idee des Buches fand ich sehr gut. Die Geschichte regt zum Nachdenken an und man stellt sich viele Fragen. Die Art und Weise, wie der Autor das Thema behandelt, hat mir sehr gefallen und ich habe oft versucht, mich in die Lage der einen oder der anderen Person zu versetzen. Das Buch fand ich auch sehr spannend auf eine gewisse Art.


    Was mir weniger gefiel, war der Schluss. Mir ist schon klar, dass es schwer war, bei so einem Thema geeigneten Abschluss zu finden. Dennoch bin ich mit dem gewählten nicht wirklich zufrieden.


    Ich gebe dem Buch 8 Punkte.


    Edit: Danke, Tam! Da ich bei dem WB den Schutzumschlag nicht hatte, hab ich das Cover dann nicht mehr angeguckt. Hätte ich gar nicht gemerkt, dass es ja damit zu tun hat. :wave

    With love in your eyes and a flame in your heart you're gonna find yourself some resolution.


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  • Auch ich durfte dieses Buch als WB lesen und finde es echt super!
    Ich habe es angefangen und die halbe Nacht durchgelesen, weil ich es einfach nicht aus der Hand legen konnte.
    Super spannend, ein bisschen beängstigend, aber einfach super!


    Dieses Buch würde ich sofort weiterempfehlen!

  • Der erste Satz: "Früher war ich jemand namens Jenna."


    Wie schrecklich ist die Vorstellung, nach einem Unfall aufzuwachen und sich selbst nicht wiederzuerkennen? Nicht zu wissen wer man ist und wer man war.
    Ich persönlich kann mir nichts schlimmeres vorstellen, als das vollkommene Unwissen über mich selbst.
    Und genau so geht es der 17-jährigen Protagonistin Jenna Fox. Nach einem schweren Autounfall lag sie ein Jahr lang im Koma und findet sich nun in einem Leben wieder, dass ihrem alten in keinster Weise zu folgen scheint.
    Sie kann sich an nichts erinnern. Sie hat die Bedeutung von Wörtern vergessen, sie weiß nicht, welches Verhältnis sie zu ihren Eltern hatte, sie weiß nicht, ob sie Freunde hatte.
    Kurzum: Sie weiß nicht, wer sie ist.
    Sie weiß: Ihr Name ist Jenna Fox. Sie hat in Boston gelebt.
    Doch nun wohnen sie plötzlich woanders und niemand scheint ihr erklären zu können wieso. Ihr Vater ist noch immer in Boston und kann sie nur spärlich besuchen.
    Ihre Mutter scheint sie in dem neuen Haus einsperren zu wollen und setzt alles daran, dass Jenna nicht unter Menschen kommt.
    Stattdessen soll sie sich alte Familienvideos ansehen, damit ihre Erinnerungen wieder kommen. Doch alles was Jenna dabei empfindet ist Fremde und Leere. Die Jenna auf den Videos scheint nicht sie selbst zu sein. Sie fühlt sich fremd und anders, im Körper einer anderen Jenna.
    Sie rebelliert immer mehr gegen ihre Mutter und ihre Großmutter, die zusammen mit ihr in dem Haus leben. Ihre Großmutter scheint Jenna plötzlich zu hassen und niemand scheint sich für sie zu interessieren. Keine alten Freunde, keine alten Beziehungen zu anderen Menschen. Nur ihr neues Ich, nur sie und ihre Familie.



    Ich kann an dieser Stelle nicht allzu viel verraten, da es sonst die Spannung an der Geschichte nehmen würde. Doch wie es natürlich so ist, stellt Jenna Nachforschungen an und findet etwas heraus, was ihr gesamtes Dasein in ungeahnte Dimensionen befördert.



    Mich hatte das Cover des Buches angesprochen und der eher "nichtssagende" Klappentext steigerte meine Neugier nur noch mehr.
    Und ich muss sagen: Das war mal ein ganz anderes Leseerlebnis. Ein vollkommen anderes Thema, welches ich persönlich so noch nicht gelesen habe.
    Die Geschichte um Jenna Fox ist tragisch und mysteriös. Ich als Leser habe mitgefiebert, was nur mit ihr los sein kann, was ihr verschwiegen wird und warum sie sich selbst so fremd ist.
    Man spürt jeglichen Konflikt einer 17-jährigen und kann sich in den Versuch der Selbstfindung sehr gut einfühlen.
    Jenna beschreibt ihre Situation aus der Ich-Perspektive. Immer wieder sind Worterklärungen eingeschoben, wenn sie nach der Bedeutung eines Wortes gesucht hat, z.B. "neugierig".
    Diese kleinen Einschübe passen sehr gut ins Bild der Geschichte. Man kann sich das selbst nicht vorstellen, wie es sein muss, die Bedeutung einfachster Begriffe nicht mehr zu kennen. Wenn man nicht mehr weiß, was "Hass" oder "verloren" bedeutet.
    Die Sprache ist sehr einfach gehalten, aber doch so persönlich und eindrücklich. Es passt einfach. Jenna drückt sich so aus, wie sie denkt, weil sie es nicht besser weiß und versucht sich selbst wiederzufinden.
    Die Geschichte ist in relativ kurze Kapitel unterteilt und wechselt zwischen Jennas Alltag, wo sie eben erzählt, was passiert und Jennas Gedanken. Diese "Kapitel" sind nur eine Seite lang und drücken wirklich ganz eindrücklich Jennas Gedankenwelt aus. Sehr einfühlsam und auch eiskalt berichtet sie, was in ihr vorgeht.



    Ich habe das Buch mit viel Spannung gelesen und hatte es innerhalb von drei Tagen gelesen.
    Es war wirklich mal etwas ganz anderes für mich, eine ganz neue Thematik und ein toller Jugendroman über die Suche nach sich selbst, die erste Liebe und dem Verständnis von Vergänglichkeit und Tod.
    Sehr bewegend, emotional und eindrücklich.
    Ein tolles Buch, was ich nur sehr gerne weiterempfehle.


    Liebe Grüße,
    Jacky :winkt

  • KLAPPENTEXT:
    Als Jenna nach über einem Jahr aus dem Koma erwacht, weiß sie nicht, wer sie ist. Warum meldet sich kein einziger Freund bei ihr? Warum verhalten sich ihre Eltern so sonderbar? Was ist eigentlich passiert?


    ZUR AUTORIN:
    Mary E. Pearson wurde in Südkalifornien geboren. Sie ist verheiratet, hat zwei Töchter und zwei Golden Retriever. Bevor sie sich ganz dem Schreiben widmete, arbeitete sie als Lehrerin.
    „Zweiunddieselbe“ wurde 2010 für den deutschen Jugendliteraturpreis nominiert. Im Fischerverlag ist außerdem ihr Buch „Ein Tag ohne Zufall“ (engl. „The Miles Between“) erschienen.


    EIGENE MEINUNG:
    Erwartet hatte ich ein Buch, das sanft von einem Mädchen erzählt, das nach über einem Jahr aus dem Koma erwacht und sich vorsichtig wieder in ihrem Leben zurechtfinden muss. Bekommen habe ich ein Buch, das mich ehrlich und direkt auf ein Thema der menschlichen Ethik gestoßen hat, das sicherlich oft untergeht.
    Jenna erwacht nach über einem Jahr aus dem Koma. Vieles weiß sie nicht mehr, muss sie neu erlernen. Das allein bereitet ihr schon genügend Schwierigkeiten, denn selbst ihre Eltern sind ihr unbekannt. Dazu kommt allerdings, dass diese sich sehr sonderbar verhalten. Immer mehr Fragen kommen auf, die sich nicht recht erklären kann. Warum hat sie nur blaue T-Shirts in ihrem Schrank? Warum sieht das Haus so aus, als würde keiner darin wohnen? Warum mag ihre Großmutter sie nicht leiden? Wo sind all ihre Freunde?
    Wenigstens kann Jenna durchbringen, dass sie eine Schule besucht, um sich wie ein ganz normales Mädchen zu fühlen. Dort lernt sie nicht nur den attraktiven, aber sehr verschlossenen Ethan kennen, sondern auch Allys, die sehr krank ist und künstliche Arme und Beine hat. Durch sie stößt Jenna auf ein medizinisches Thema, dass ihr ganzes, gerade wieder in die rechte Bahn kommendes Leben durcheinander wirft....
    Mary E. Pearson erzählt bildlich, nüchtern, sachlich aus der Ich-Persepktive der Protagonistin Jenna. Große Gefühle kommen dabei nicht unbedingt auf, was dem Buch aber keineswegs schadet. Es ist kein Buch, dass den Leser in seinen Emotionen berühren soll, sondern aufmerksam macht auf medizinische und ethische Fragen, über die sich wahrscheinlich die wenigsten Gedanken machen. Es ist etwas schwierig, eine Rezension zu diesem Buch zu schreiben, ohne zu viel von der Geschichte zu verraten, aber es sei gesagt, es ist ein Buch, das mich nachdenklich gemacht hat. Über das ich viel geredet und diskutiert habe, mit Menschen, die besorgt sind, um die Zukunft unserer Gesundheit und das, was noch alles auf uns zukommen kann.
    An manchen Stellen fand ich die Geschichte vielleicht etwas zu abgedreht, was ich im Nachhinein allerdings als Provokation erkannt habe. Denn gerade diese extreme Darstellung zeigt auf, wie sehr ethische Dinge in Medizin und Forschung überhaupt im Raum stehen und wie sehr wir davon betroffen sind. Ich denke, dass sich viele davor verschließen, über solche Fragen nachzudenken, dabei treffen uns ethische Fragen täglich, z.B. beim Konsum genetisch manipulierter Pflanzen oder der Einnahme von Medikamenten.


    FAZIT:
    „Zweiunddieselbe“ ist ein sehr interessantes und spannendes Buch (ich hab es an einem Nachmittag verschlungen), dass seine Leser provoziert und zum Nachdenken anregt, ohne dabei in eine trockene Geschichte zu verlaufen. Ich finde es prima, dass dieses Thema in ein Jugendbuch eingearbeitet ist, da dies die Generation ist, die aufgeklärt und aufmerksam gemacht werden sollte, was ihre Zukunft betrifft, denn sie haben die Möglichkeit etwas zu bewegen, etwas zu ändern.