Der Mann schläft – Sibylle Berg

  • Zitat

    Original von killerbinchen
    Selten ist mir ein Buch über den Weg gelaufen, das so viele vergiftete Seiten zu haben scheint. Und so widersprüchliche Botschaften aussendet.


    Alles, was ich bis jetzt von Sibylle Bergs Formulierungen - sei es in Interviews oder in ihren Büchern - mitbekommen habe, erinnert mich an ein Solo-Kabarett-Programm. Sie hat wohl einen schrägen Humor. Etwas anderes kann (und will) ich in ihren sprachlichen Bildern nicht entdecken. Vielleicht ist sie aber eine Giftspinne mit "einem neurotischen Gesicht" (Zitat aus "Der Mann schläft" gleich auf der 1. Textseite)?! Wer weiß.


    Textzitat: "Die Kinder würden multilingual aufwachsen und nur Sprachen sprechen, die ich nicht verstehe."


    Wieder so ein Buch, das ich nicht in der Öffentlichkeit lesen darf, um nicht durch mein schallendes (möglicherweise ebenfalls schon vergiftetes) Gelächter aufzufallen - inmitten von griesgrämigen Menschen auf dem Bahnsteig um 6.40 Uhr.


    Mir scheint, dass die Ich-Erzählerin den Leser vor den Kopf stoßen will. Nun, wo ich erfahren habe, dass die Hauptfigur sich ihre zwei Prothesen anschnallt, um dann ihre Freunde zu Hause zu besuchen, ...
    ... nun möchte ich die Gelegenheit nützen, durch die offene Haustür zu entkommen - aus der Geiselnahme dieser skurillen Misanthropin. Nur nicht schreiend weglaufen, sonst könnte sie den Leser die Kellertreppe hinunterstoßen, bevor er entkommen kann.