Das Buch erscheint laut Amazon am 1. März 2010.
Dieser Band besteht aus fünf Erzählungen, die im Großen und Ganzen alle um das Thema "bengalische Einwanderer und ihr Leben in erster und zweiter Generation in den USA bzw. in Großbritannien" kreisen.
Amazons Kurzbeschreibung lautet folgendermaßen:
Mehr von Pulitzer-Preisträgerin Jhumpa Lahiri. Sie sind Kinder bengalischer Einwanderer und haben Wurzeln in fremde Erde geschlagen: Ruma, Amit und Sudha leben zwischen zwei Welten, sind in unterschiedlichen Traditionen zu Hause und müssen sich ihrer Zerrissenheit stellen. Doch ihre Ängste, Zweifel, Verluste und Liebeserfahrungen die großen und kleinen Tragödien des Lebens kennen wir alle.
Fünf brillante Erzählungen: zutiefst menschlich, anrührend und von unglaublicher Tiefe.
Über die Autorin
Jhumpa Lahiri wurde als Tochter bengalischer Eltern in London geboren und wuchs in Rhode Island, USA, auf. Ihre Erzählungen erschienen in namhaften Zeitschriften und erhielten bedeutende Literaturpreise, u.a. den Pulitzerpreis und den New Yorker Book Award für das beste Debüt. Lahiri lebt in New York.
Für mich ist das ganz große Problem mit Erzählungen/Kurzgeschichten, dass sie immer wie eine Resteverwertung wirken. Oder aber wie eine Schreibübung, bevor der Autor einen ganzen Roman schafft.
Und so ist es auch hier: Fünf Mal dieselbe Grundthematik, deren Stoff die Autorin anscheinend direkt aus ihrer eigenen Biografie immer wieder recycelt hat. Alles hat so den gleichen Grundtenor: Die Eltern sind gebildete Oberschicht, reich, erfolgreich, Professoren, Ärzte etc und oftmals etwas verloren in der "neuen Welt". Von den Kindern wird einerseits akademisch auch Erfolg erwartet und andererseits das Leben nach bengalischen Traditionen. Was dann natürlich für die Mädchen in den USA sehr viel schwieriger ist als für die Jungs. Und Lahiri schreibt das toll und schön, mit viel Liebe zu Details, nur spätestens nach der dritten Geschichte weiß man eh schon wie es endet und nach der fünften Geschichte denkt man sich, "jetzt ist's aber wirklich genug". Sie mischt die Zutaten der ersten Geschichte zwar jedes Mal wieder, aber neue ungeahnte Geschichten kommen dabei nicht heraus. Was etwas schade ist, denn die Thematik "Fremde Erde" ist hochinteressant und etwas mehr hätte die Autorin da bestimmt rauskitzeln können.
Wie gesagt, fünf Erzählungen ist gerade so die Grenze. Diese fünf Erzählungen konnte ich genießen, aber mehr hätte es nicht sein dürfen.
Was mich noch mehr als die leichte Eintönigkeit der Geschichten gestört hat, ist, dass Lahiri keine der Geschichten zu einem wirklichen Ende bringt. Immer wenn es dann darum geht, zum Kernproblem (und Probleme haben die alle) der Figuren vorzudringen, hört sie auf. Für mich als Leser extrem frustrierend.
Sehr gelungen fand ich, nachdem ich die fünf Erzählungen gelesen hatte, die Referenz zu einem Text von Nathaniel Hawthorn zum Thema "unaccustomed earth", den sie am Anfang macht. Da schließt sich ein Kreis.
Ich gebe gute 8 Punkte für eine "gorgeous, effortless prose" (Khaled Hosseini), der ein bisschen Abwechslung und ein größerer Hang zur Lösung am Ende nicht geschadet hätte.
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