Frederick Forsyth - Der Schakal

  • Frankreich, 1963. Die OAS heuert einen Auftragskiller an, Deckname "Schakal", um Charles de Gaulle, den französischen Präsidenten, zu töten. Das Buch folgt dem Weg des Auftragskillers von seiner Beauftragung bis zum Attentat in Paris. Durch Zufall wird von den französischen Behörden entdeckt, dass ein Attentat auf den Präsidenten geplant ist, Kommissar Claude Lebel soll den "Schakal" fassen, bevor dieser das Attentat ausführen kann.


    Computer und Mobiltelefone gibt es noch nicht, auch keine zentrale elektronische Datensammelstelle, in Hotels werden noch Meldekarten per Hand ausgefüllt und am nächsten Morgen von einem Gendarmen abgeholt. Im Laufe der Wochen kommt Lebel dem "Schakal" manchmal bis auf eine Stunde nahe, mit einer Mischung aus viel Professionalität, Kaltblütigkeit und auch ein bisschen Glück gelingt es dem Attentäter, der Polizeiverfolgung immer wieder einen Schritt voraus zu sein.


    Der Charakter des "Schakal" ist sehr nüchtern und kalt dargestellt, sicherlich keine Sympathiefigur, er ist trotzdem ein interessanter und faszinierender Charakter. Sein Gegenspieler, Kommissar Lebel, ist eher ein pedantischer Beamter, aber gerade diese Sorgfältigkeit macht ihn zu einem so guten Polizisten.


    "Der Schakal" habe ich zum ersten Mal mit etwa fünfzehn gelesen, in der gekürzten Version der Readers Digest Bücher, weil das bei uns zu Hause im Regal stand. Da ich das Buch so klasse fand, habe ich mir kurze Zeit später die ungekürzte deutsche Ausgabe gekauft, die ich sicher zwei Mal gelesen habe und später auch die englische Originalversion nochmal. Beim ersten Lesen war schon ebenso klar, dass das Attentat misslingen wird wie bei den Rereads. Forsyth gelingt es aber, die Vorbereitungen des Profikillers und die Verfolgung im Laufe der Ermittlungen so spannend darzustellen, dass die Story auch bei wiederholtem Lesen nichts von ihrem Reiz verliert.


    Bis zum Showdown in Paris ist das Buch ein wirklich spannender Pageturner und fast vierzig Jahre nach seiner Erstveröffentlichung immer noch als einer der besten Thriller aller Zeiten zu empfehlen.



    Der Autor


    Frederick Forsyth ist 1938 in Kent, England, geboren. Er war von 1956 bis 1958 (und mit 19 Jahren der jüngste) Pilot bei der britischen Luftwaffe. Danach arbeitete er als Reporter für die Nachrichtenagentur Reuters. 1971 wird Frederick Forsyths erster Roman veröffentlicht, "The Day of the Jackal", darauf folgen "Die Akte Odessa", "Die Hunde des Krieges" und viele weitere Thriller.


    Frederick Forsyth schreibt Thriller, die einen realistischen politischen Hintergrund mit einem spannenden fiktiven Plot verbinden und er ist bis heute ein Bestsellerautor. Mehrere seiner Bücher wurden verfilmt.



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  • Die Verfilmung von Regisseur Fred Zinnemann von 1972 mit Edward Fox kann ich auch sehr empfehlen.



    (Bitte auf keinen Fall verwechseln mit dem Film gleichen Namens nach Motiven des Buches mit Bruce Willis und Richard Gere - der Film ist nicht gelungen).



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  • Den Film mochte ich sehr, daher hab ich das englische Buch mal auf meine Merkliste gepackt. Spielte da nicht auch Alain Delon mit, oder vertue ich mich da? Ja, der Film mit Richard Gere und Bruce Willis war grauselig, da mochte ich eigentlich nur Sidney Poitier.

  • Das Buch führte zur Änderung des englischen Passrechtes, da sehr real die Beschaffung eines "Echten-falschen" Passes beschrieben wurde und ausserdem sind auch die Beschreibung von Waffenbeschaffung und -produktion von größter Präzision und Recherchegenauigkeit.