Gute Geister [Orig.: The Help] - Kathryn Stockett

  • Zitat

    Original von Christine J
    Ja, ich hatte das auch gesehen, dass es den Thread schon gab. Aber ich bin mir da immer so unsicher, ob ich dann einen neuen eröffnen soll oder nicht.
    Denn wenn man nur nach dem deutschen Titel sucht, hätte man ansonsten ja nichts gefunden... :gruebel


    Und: Das Buch muss dringend vom SUB runter. Ganz, ganz dringend :-)


    Verena: Ja, diesen Erzählwechsel hab ich auch geliebt. Vor allem weil wirklich alle drei Frauen so sympathisch sind.


    @Christine_J,
    beim nächsten Mal bitte in den bereits vorhandenen Therad schreiben. Ich habe sie jetzt zusammengefügt. LG JaneDoe :wave

  • Die Südstaaten der USA in den 1960er Jahren: die Gesellschaft verharrt in Konventionen und selbst in kleineren Ortschaften kommt es zu Rassenunruhen. Weiße Kinder werden selbstverständlich von farbigen Kndermädchen großgezogen und jede Dame, die etwas auf sich hält, hat ein farbiges Hausmädchen. Mittendrin befindet sich Skeeter: weiß, aus gutem Hause und gerade mit dem Studium fertig. Zum Leidwesen ihrer Mutter hat sich sich auf der Universität keinen Ehemann geangelt und kam unverlobt wieder nach Hause. Auf der Suche nach einer Beschäftigung stellt sie sich die Frage, wie das farbige Hauspersonal seine Situation eigentlich selbst sieht: wie ist es, für weiße Damen zu arbeiten und deren Kinder großzuziehen, während die eigenen Kinder zu Hause warten? Gefährliche Fragen für ein junges Mädchen in einer derart explosiven Zeit…


    Skeeter wirkt unbedarft und naiv, aber durchaus sympathisch. Voller guter Absichten, könnte man sagen. Die Hausmädchen, mit denen sie spricht, sind da weitaus realistischer, und doch überwiegt der Wunsch nach Veränderung. Danach, der "guten Gesellschaft" die Augen zu öffnen. Dem Leser erschließt sich eine neue Zeit: 1960er Jahre, USA, Rassenunruhen - und auf einmal ist man mitten drin. Die Atmosphäre ist gut getroffen, die Hauptpersonen sympathisch, wenn auch übertrieben. Genau das hat mich gestört: Skeeter ist zu naiv, ihre ehemals beste Freundin zu zickig. Es gibt gut oder böse, aber kaum Grautöne. Zwar läßt sich das Buch mühelos weglesen und man möchte auch wissen, ob Skeeter mit ihrer Geschichte Erfolg hat und die Stadt aufrüttelt, doch mit einigen Grautönen hätte mir die Geschichte besser gefallen.

    liebe Grüße
    Nell


    Ich bin zu alt um nur zu spielen, zu jung um ohne Wunsch zu sein (Goethe)

  • Nachdem ich das Buch gelesen, nein eher verschlungen hatte, bleiben doch immer Zweifel, wie man es beurteilen soll. Einerseits ist es schwungvoll und mitreißend geschrieben, nichts über den Stil und an die einfache Sprache der Dienstmädchen, die wohl den Dialekt der englischen Ausgabe übernimmt, gewöhnt man sich. Nichts desto trotz finde ich, dass hier der Rassismus sehr vereinfacht und milde dargestellt wird.
    Soll das Buch nun beim Leser Abscheu gegen die weißen Damen wecken die ihre schwarzen Dienstmädchen ausbeuten und schikanieren? Das gelingt mit Sicherheit wobei diese Art der Überheblichkeit ja nicht unbekannt ist. Unterschwellig spürt man die Angst von Minnie und Aibileen und man kann fast nicht glauben, wie fremd Skeeter ihre Situation ist.


    Zitat

    Original von NellGenau das hat mich gestört: Skeeter ist zu naiv, ihre ehemals beste Freundin zu zickig. Es gibt gut oder böse, aber kaum Grautöne.


    Ja sie ist sehr naiv aber bei einem behütet aufgewachsenen Südstaatenmädchen normal. Trotzdem versucht sie mit den ihr zur Verfügung stehenden Mitteln den "Guten Geistern" zu helfen.
    Und Grautöne gibt es meiner Meinung nach schon. Skeeters Eltern zum Beispiel oder die Freundin, die ihr schwarzen Dienstmädchen trotz Hilly´s Hasstiraden nicht entlassen wird und auch die Mutter die ins Altersheim abgeschoben wurde.


    Ich bin hin- und hergerissen wie ich es bewerten soll und denke mit 7-8 Punkten kommt es gut weg.

    "Leute die Bücher lesen, sind einfach unberechenbar." Spruch aus "Wilsberg "
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  • Zum Inhalt:


    "Gute Geister" erzählt die Geschichte dreier außergewöhnlichen Frauen. Zum einen ist da die weiße Skeeter. Sie träumt weniger von Mann und Kind, sondern mehr davon als Journalistin nach New York zu ziehen. Aibileen ist ein schwarzes Dienstmädchen mit einem klugen Kopf und großem Herzen. Auch Minny verdient ihr Geld als Dienstmädchen und ist von den weißen Frauen gefürchtet, weil sie ihr Herz auf der Zunge trägt. Vereint werden diese drei unterschiedlichen Frauen von dem Wunsch etwas zu verändern. Dies bezieht sich nicht nur auf ihr eigenes Leben, sondern auch auf die Situation zwischen Schwarzen und Weißen in Mississippi zu Beginn der 60er Jahre.


    Meine Meinung:


    Kathryn Stocketts "gute Geister" haben mich von der ersten bis zur letzten Seite gefesselt. Die Geschichte von Skeeter, Aibileen und Minny ist ergreifend und geht zu Herz. Bereits nach wenigen Sätzen befand ich mich in Jackson im Jahre 1962 und konnte mich nur schwer von dem Buch lösen.


    Die Darstellung der unterschiedlichen Charaktere ist der Autorin unheimlich gut gelungen. Das Buch wird aus der Perspektive aller drei Frauen erzählt. Die Perspektiven wechseln nach gut gewählten zeitlichen Abständen, so dass keiner zu kurz kommt. Doch mit der Perspektive wechselt auch der Schreibstil, so dass jede Protagonistin ihre eigene Stimme verliehen bekommen hat. Dadurch gewinnt das Erzählte sehr an Authentizität.


    Auch wenn das aus meiner Sicht nicht ganz so gut passende Cover eher auf einen Frauen-Schmöker-Roman deutet, sollte man sich davon nicht täuschen lassen. "Gute Geister" spiegelt den Zeitgeist der damaligen Zeit sehr gut wieder. Die erzählte Geschichte ist vielseitig, atmosphärisch dicht und man erhält einen guten Einblick in das Leben der drei Frauen. Die Ungerechtigkeit, mit der die Schwarzen damals behandelt worden sind, macht wütend. Beeindruckt hat mich der Umgang der Protagonisten mit dieser Diskriminierung, denn ich habe sie trotzdem als unabhängig und würdevoll empfunden.


    "Gute Geister" von Kathryn Stockett bewegt, reißt mit, lässt einen schmunzeln und rüttelt auf. Somit weckt das Buch viele Emotionen ohne kitschig oder rührselig zu werden. Mich hat das Buch absolut begeistert und ich denke, dass es mich noch lange beschäftigen wird. Das Buch erhält von mir 5 von 5 Sternchen sowie einen dauerhaften Platz in meinem Buchregal!

  • Die Geschichte an sich finde ich schon spannend. Seit ich vor einiger Zeit "Wer die Nachtigall stört" gelesen habe, wollte ich mehr lesen über die Situation der 60er Jahre in den Südstaaten und als mir dieses Buch in die Hände fiel, war es kurz danach meins.


    Der Wechsel der Erzählperspektiven hat mir gut gefallen, so konnte man sich der Geschichte um das Buch über die schwarzen Dienstmädchen aus verschiedenen Ansichten nähern. Dabei hat mir Aibileen am besten gefallen.


    Skeeter war schon naiv, doch ich kann mir gut vorstellen, dass es ein Spiegelbild der 60er Jahre war. Weiße junge Damen haben nicht die Ahnung gehabt zu haben, was sich da abspielt. Stolz war ich, als ihre Mutter ihr sagen konnte, dass sie sie liebt und sie sich nicht unter Wert verkaufen darf.


    Minny war ein Rauhbein, doch innen drin war sie weich wie Butter, gerade wenn es um Celia, ihre Hausherrin ging. Hin und her gerissen zwischen dem, was sich gehört und dem, was sie fühlt und am liebsten sagen möchte (und oft leider auch getan hat), mochte ich sie auch sehr gerne.


    Aber Aibileen war die, die mir am liebsten war, weil sie im Stillen sehr klug war, fast schon weise. Wie sie ihrer Mobley Mae die Geheimgeschichten erzählt hat, ist mir sehr nah gegangen, immer in der Hoffnung, dass die Kleine mal unabhängig von der Hautfarbe urteilt, aber auch in der Angst, dass sie sich mal verplappern könnte.


    Dann die weißen Damen, allen voran Hilly als schlimmstes Beispiel, die dermaßen verblendet und eingefahren sind, dass es wirklich gefährlich ist, sich ihr entgegen zu stellen. Die arme Yule May, die es zu spüren bekam, dass man sich mit Hilly Holbrooke besser nicht anlegt...


    Ein wunderbares Porträt, wie ich mir die 60er Jahre in einem der Südstaaten vorgestellt hätte und ein Plädoyer für Mut, Freundschaft und Toleranz.



    Die Personen, die Atmosphäre und das Thema haben mich gefesselt, ich habe mitgefühlt, mitgelacht und gezittert, wenn es mal wieder knapp wurde. Als ich die über 600 Seiten gestern abend beendet hatte, tat es mir leid, dass das Buch ausgelesen war. Ich hätte gerne noch mehr gelesen, Jacksonville war mir schon sehr ans Herz gewachsen.


    Mir hat das Buch total gut gefallen, ich vergebe 10 Punkte. :anbet

  • Als ich das Buch zum ersten Mal gesehn habe dachte ich mir:" Was ist das für eine Schmonzette?" Aber trotzdem habe ich angefangen es zu lesen und es hat mich einfach umgehauen! Wirklich super Buch! Nur finde ich, dass das Cover der deutschen Ausgabe sehr unglücklich gewählt wurde.
    Ich bin schon sehr gespannt auf die Verfilmung.

  • Hallo,


    ich habe das Buch auch gelesen und bin wirklich super begeistert!!!


    Es hat mich total in den Bann gezogen und ich konnte fast gar nicht mehr aufhören zu lesen...


    Zu dem Inhalt habt Ihr ja schon viel erzählt, sodass ich mal direkt mir meiner persönlichen Meinung anfange... :-]


    Ich habe mich mit dem Thema bzw. mit den Arbeitsbedingungen von "schwarzen" Haushälterinnen noch nie auseinander gesetzt und kann daher nicht beurteilen, ob es unrealistisch ist oder nicht...


    Mich jedenfalls hat es fasziniert und auch der Schreibstil war absolut fesselnd!!! Für mich war es super interessant über die Verhältnisse zu lesen..... und ich kann mir gut vorstellen, dass sich solche Geschichten auch wirklich zugetragen haben...


    Ich konnte mich so gut in die einzelnen Personen hineinversetzen, dass ich sogar so manches Mal ein Tränchen in den Augenwinkeln hatte.... manchmal auch Lachtränen :grin


    Ich kann das Buch wirklich jedem weiterempfehlen, es ist sehr gefühlsvoll und interessant und ich vergebe daher volle 10 Punkte!!!!

  • Der Film laeuft hier schon seit einiger Zeit mit Riesenerfolg. Meine Freundin hat ihn schon zweimal im Kino gesehen und heut war auch meine 15-jaehrige Tochter drin und absolut begeistert. So begeistert, dass sie nun auch das Buch unbedingt lesen will.


    Hab es also grad im online Katalog der Stadtbuecherei bestellt, und dabei erstmal einen Schreck bekommen: bei 138 vorhandenen Exemplaren (ist also wirklich ein Bestseller hier!!!) sind wir in der Warteliste auf Nr. 724 :yikes Das ist ein neuer Rekord und bedeutet wohl, dass ich das Buch fuer Toechterchen kaufen muss ...

    Gruss aus Calgary, Canada
    Beatrix


    "Well behaved women rarely make history" -- Laura Thatcher Ulrich

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  • Tjaaa, auch wenn ich das Buch fuer meine Tochter kaufen werde, weiss ich noch nicht ob ich es selber lesen werde. Ich hab meine Probleme mit Romanen aus den Suedstaaten der USA. Das schliesst auch "To Kill a Mockingbird" mit ein oder die vielgelobte "Bienenhueterin" von Sue Monk Kidd mit ein. Beides Titel, mit denen ich zu kaempfen hatte und das nicht wegen des Dialektes. Zumindest hatte sich das Durchkaempfen bei Harper Lee noch gelohnt, an die Bienenhueterin kann ich mich kaum noch erinnern. Es ist einfach nicht meine Welt.

    Gruss aus Calgary, Canada
    Beatrix


    "Well behaved women rarely make history" -- Laura Thatcher Ulrich

  • hab das Buch heute morgen im Club Katalog entdeckt und bin schon ganz hin und her gerissen, ob es was für mich sein könnte. Müsste aber sowieso noch meinen Gutschein im Club einlösen :-)

  • Ich hab das Buch inzwischen gelesen und bin ueberraschenderweise genauso begeistert wie meine Tochter! Es liest sich sehr sehr gut (auf englisch), die Suedstaatendialoge fand ich gar nicht so problematisch wie sonst immer.


    Mir gefiel der Schreibstil, insbesondere wie die Kapitel abwechselnd aus den unterschiedlichen Perspektiven der drei Hauptfiguren geschrieben werden. Es gibt Momente zum lachen, zum weinen, zum nachdenken. Dazu spannend von der ersten bis zur letzten Seite.


    Wie realistisch das ganze ist, find ich schwer zu beurteilen. Wenn man sich die Diskussionen in den amerikanischen Medien anschaut, so gibt es da auch einiges an Kritik. Aber da geht es dann nicht um die Fragen, die hier genannt wurden, sondern um Nuancen in der Sprache, um absolute Korrektheit einiger historischer Fakten (z.B. die genaue Art und Weise wie einer der Morde geschah ...) und aehnliches. Das ist die Art der Kritik wie sie wohl jeder Bestseller in diesem Genre gerade in den USA erfahren wuerde.


    Fuer mich ist es durchaus eines der Lesehighlights des Jahres bisher.

    Gruss aus Calgary, Canada
    Beatrix


    "Well behaved women rarely make history" -- Laura Thatcher Ulrich

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  • Zitat

    Original von geli73
    Bei uns läuft der Film am 8.12. an.


    Nächste Woche läuft der Film im Rahmen der Ladies night als Preview in den Cinemaxx's der Republick.


    Ich werde in Hannover dabei sein!
    Ute

    Altes Land - Dörte Hansen :lesend
    Hörbuch: Kai Meyer - Die Seiten der Welt 1

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  • Ich habe das Buch kürzlich auf Englisch gelesen und mir anschließend auch den Film im Original angeschaut.


    Der geschriebene Dialekt hat mir das Lesen am Anfang ein wenig erschwert, aber mit der Zeit war ich richtig drin und habe eigentlich alles verstanden.


    Die Geschichte finde ich einfach nur toll. Besonders Aibileen hat es mir angetan. Ich fand es faszinierend zu erfahren, wie die Zustände damals waren. Natürlich weiß ich nicht, ob es absolut realistisch geschrieben ist, aber so in etwa wird es sicher der Wahrheit entsprechen.


    Auch der Film ist sehr empfehlenswert. Das Buch wurde meiner Meinung nach gut umgesetzt. Klar fehlen viele Details und das Buch ist insgesamt einfach besser. Aber trotzdem ein wundervoller Film, den man gesehen haben sollte.


    Definitiv 10 Punkte. (für Buch und Film)

  • Zitat

    Original von Wolke
    Ich wußte schon lange von der Verfilmung und werde mir den Film auf jeden Fall ansehen, nachdem mir das Hörbuch so gut gefallen hat! :wave


    Ich hatte das Buch ca.. bis zur Hälfte gelesen, dann den Film im Rahmen der Ladies night im Cinemaxx gesehen.
    Natürlich kann der Film nicht 1 zu 1 das Buch wiedergeben. Einige tiefere Einblicke im Buch werden im Film nur angedeutet. Trotzdem war es ein beeindruckender Film, den ich gerne empfehle.
    Das Buch habe ich heute zu Ende gelesen. Trotz Film, bin ich froh das Buch gelesen zu haben. Man kann es aber auch nach dem Film lesen.
    Beeindruckend ist Minny. Vielleicht reicht es sogar für eine Oscar Nominierung?..
    Aber auch die Schauspielerin, die Hilly spielt, ist sehr facettenreich. Demnächst kommt noch ein Film mit ihr raus - ich hatte sie dort nicht wiedererkannt.
    Also unbedingt das Buch lesen und den Film gucken!

  • hab das Buch im Urlaub gelesen und bin auch sehr begeistert. Zunächst war ich etwas skeptisch, aber das legte sich nach den ersten Seiten. Die Figuren wachsen einem schnell ans Herz, mir besonders Aibileen. Spannend ist es wirklich bis zum Schluss und auch wenn man das Buch ausgelesen hat, beschäftigt es einen in Gedanken doch noch einige Tage immer wieder. Ich war schon fast traurig, als ich die letzten Seiten gelesen habe und wusste, nun kann ich bald nicht mehr mit den Charakteren mitfiebern.