EU: Gemeinsame Verteidigung?

  • Zitat

    Original von Iris
    Warum soll ich mit offiziellen Zahlen kommen, wenn diese von vornherein als gefälscht deklariert worden waren?


    Hab ich was verpasst? Wo steht in dem Topic, daß offiziellen Zahlen gefälscht seien?


    Soweit ich das verstanden habe, wurde nur angezweifelt, ob wirklich alle relevanten Daten überhaupt erfasst werden, oder?


    Gruss,


    Doc

  • Zitat

    Schokolade ist braun und somit gerade in diesem Topic eine gewisse Reizfarbe.


    Hä?


    Also ich hab in diesem Topic leicht den Überblick verloren...Geht es noch um Gemeinsame Verteidigung oder jetzt schon um innerdeutsche Parteien bzw. was die leckerste Süßspeise ist? :gruebel

  • @für alle, die den Überblick verloren haben
    BJ, Iris, Demosthenes, the Artist formerly known as His und ein paar andere Nebendarsteller hauen sich in diesem Topic nicht nur Fremdwörter, Statistiken, Zeitungsberichte und persönliche Selbsterfahrungen um die Ohren, sondern auch Unterstellungen (mal offen, mal unterschwellig), Anschuldigungen, Verständnislosigkeit, Arroganz, etc. etc.


    Also alles, was das Leben und ein Forum (im klassisch historischem Sinne)so zu bieten haben. Das Übliche also und kein Grund zur Beunruhigung.


    Und jetzt wieder zurück zum Schlachtfeld... ;-)


    Gruss,


    Doc

  • Zitat

    Original von Doc Hollywood
    Hab ich was verpasst? Wo steht in dem Topic, daß offiziellen Zahlen gefälscht seien?


    Soweit ich das verstanden habe, wurde nur angezweifelt, ob wirklich alle relevanten Daten überhaupt erfasst werden, oder?



    Ich schrieb:

    Zitat

    Original von Iris:
    Es wurde schon zu Beginn und im weiteren Verlauf dieser Debatte immer wieder betont, daß die offiziellen Zahlen verfälscht seien, da die entsprechenden Erhebungen nicht gemacht würden.


    Und zwar Bezug nehmend auf folgende Äußerungen:


    Zitat

    Original von Alexx:
    Ich kenne einige Polizisten, Leute beim BKA..Leute bei Gericht..und alle, ausnahmslos alle sagen das, was BJ hier sagt, das sind Fakten, die aber nicht ausgesprochen werden dürfen..eben weil man das "nicht darf"...z.K.


    Die Untersuchungsgefängnisse sind zu 80% gefüllt mit genau diesen Leuten...nicht nach einer Statistik suchen, sondern die Leute fragen, die sie dort abliefern, bzw. wieder rauslassen müssen


    Zitat

    Original von Babyjane:
    Wir sind dazu angehalten zu jedem blöden Scheiß Statistikdaten zu erfassen, Alter, Herkunft, etc. Nur bei Festnahmen oder Strafanzeigen, da wird nix erfaßt, gar nichts und es soll tunlichst vermieden werden im Text die Nationalität der Beteiligten anzugeben, damit niemand der den Sachverhalt liest eine vorgefertigte Meinung haben könnte.....oder der Anschein erweckt werden könnte, man würde ein schlechtes Licht auf diese bestimmte Volksgruppe werfen wollen.


    Zitat

    Original von Babyjane:
    Gewisse Zahlen werden einfach nicht erfaßt, es werden keine Statistiken geführt, bzw. Nationalitäten erfaßt, weil es nicht gewünscht ist einen negativ Effekt hervorzurufen.
    Und da das so ist, wird auch der angagierteste Journalist keine Zahlen finden die das belegen, was ich als meine subjektive Empfindung hier schon kundgetan habe.
    Das ist im Grunde keine Zensur, sondern lediglich das nicht Erfassen von Daten.


    Zitat

    Original von Babyjane:
    Die Nationalität wird natürlich in die Strafanzeige aufgenommen (daher haben die Journalisten diese Angabe, aber sie wird nicht statistisch erfaßt....



    Nebenbei bemerkt:
    Mir ist schon klar, daß eine emotional werdende Diskussion die Wogen hochschlagen läßt. Ich bin aber doch verwundert darüber, wie viele Eulen ihrem eigenen Vatertland dermaßen tiefsitzende Ressentiments gegenüber hegen, daß sie annehmen, hier herrsche eine Art Diktatur, in der die unveräußerlichen Grundrechte des Grundgesetzes nicht einmal Makulatur wären.


    Mal 'ne ganz blöde Frage:
    Ist euch eigentlich klar, daß wir hier seit Tagen mit den technischen Mitteln eines deutschen Servers unter einer deutschen Domain innerhalb Deutschlands (also in einem öffentlich zugänglichen Raum inmitten dieser Diktatur!) auf das heftigste diskutieren, wobei Anschuldigungen getätigt werden, die -- so sie denn der Realität entsprächen -- die Häscher der Geheimdienste einer Diktatur sofort auf den Plan gerufen hätten?


    "Drah di net um ... ta-ta-taaa ..."

  • Kommen wir zur eigenen Diskussion um ein gemeinsames EU-Heer zurück.


    Dazu, was geplant ist:


    Quelle: http://www.sipotec.net/sicherheitspolitik/strk_internat.html


    Mit grossen Schritten zum Ziel: EU-Streitkräfte bald einsatzbereit


    Der Aufbau der Schnellen Eingreiftruppe der Europäischen Union schreitet, gemessen am sonst üblichen Tempo der EU, ungewöhnlich schnell voran. Am 20. November wollen die Außen- und Verteidigungsminister der EU auf einer Konferenz in Brüssel die nationalen Kontingente festlegen, beim EU-Gipfeltreffen der Staats- und Regierungschefs am 7. und 8. Dezember in Nizza sollen die entsprechenden Verträge unterzeichnet werden, im Frühjahr 2001 soll der Stab der EU-Streitkräfte seine Arbeit aufnehmen und 2003 schließlich soll der europäische Großverband mit 60.000 Soldaten einsatzbereit sein. Um eine Truppe in dieser Größenordnung versorgen und austauschen zu können, müssen im Ernstfall etwa 200 000 Mann bereitgestellt werden. Deutschland hat seinen Beitrag mit 18 000 Soldaten bereits festgelegt, das bedeutet, dass 54 000 Soldaten der Bundeswehr für die Eingreiftruppe zur Verfügung stehen müssen. Die europäische Streitmacht soll innerhalb von 60 Tagen verlegbar sein und ein Jahr lang in einer Entfernung von bis zu 4 000 km operieren können. Das Spektrum der Aufgaben reicht dabei von der Hilfe bei Naturkatastrophen bis zum Kampfeinsatz. Mit der EU-Eingreiftruppe will Europa eigene Sicherheits- und Verteidigungsidentität gewinnen und sich so künftig gegenüber der Dominanz der USA im Bündnis behaupten. Die europäische Streitmacht soll deshalb ohne direkte Mitwirkung der Vereinigten Staaten in Krisen eingreifen können. IAP 11/00


    Gruß
    His

  • Zitat

    Original von Iris
    ...daß sie annehmen, hier herrsche eine Art Diktatur, in der die unveräußerlichen Grundrechte des Grundgesetzes nicht einmal Makulatur wären.
    ...wobei Anschuldigungen getätigt werden, die -- so sie denn der Realität entsprächen -- die Häscher der Geheimdienste einer Diktatur sofort auf den Plan gerufen hätten?


    Eine politische Diktatur nicht, nein. Es werden keine geheimen Befehle zur Zensur gegeben oder sowas - das glaube ich auch nicht. Das ist tatsächlich absurd. Was ich in meinen Beiträgen weiter oben schon ausdrücken wollte ist, daß in vielen Fällen in der Wirtschaft und in der Politik Druck ausgeübt, Macht ausgespielt, offen gedroht, unterschwellig eingefordert - nenn' es, wie Du willst - wird, um manchen Entwicklungen eine bestimmte Richtung zu geben. Diese Vermutung stützt sich natürlich alleine auf meine persönliche berufliche Erfahrung und muss sich natürlich nicht unbedingt mit der tatsächlichen allgemeinen Lage decken, aber ich für meinen Teil glaube ich eben, daß das, was ich seit Jahrzehnten selbst erlebe ein Spiegelbild (wenn vielleicht auch ein verzerrtes) von dem ist, was auch beim Arbeitgeber Staat abläuft.


    Gruss,


    Doc

  • Zitat

    Original von Doc Hollywood
    Was ich in meinen Beiträgen weiter oben schon ausdrücken wollte ist, daß in vielen Fällen in der Wirtschaft und in der Politik Druck ausgeübt, Macht ausgespielt, offen gedroht, unterschwellig eingefordert - nenn' es, wie Du willst - wird, um manchen Entwicklungen eine bestimmte Richtung zu geben.


    Das bezweifele ich auch gar nicht -- Mißstände gibt es überall. Jede Administration ist verbesserungswürdig.


    Zitat

    Diese Vermutung stützt sich natürlich alleine auf meine persönliche berufliche Erfahrung und muss sich natürlich nicht unbedingt mit der tatsächlichen allgemeinen Lage decken, aber ich für meinen Teil glaube ich eben, daß das, was ich seit Jahrzehnten selbst erlebe ein Spiegelbild (wenn vielleicht auch ein verzerrtes) von dem ist, was auch beim Arbeitgeber Staat abläuft.


    Ich kenne viele Leute, die verbeamtet sind oder Angestellte des Staates -- Lehrer natürlich, ehemalige Kommilitonen sowie die Lehrer unserer Tochter. Darüber hinaus etliche Angestellten und Beamte, die an Universitäten eingestellt sind, nicht nur in Forschung und Lehre, sondern auch im technischen Bereich und in der Verwaltung.
    Einhellige Meinung: Natürlich mengelt auch Vater Staat ins Geschäft, hätte jede Landesregierung lieber gefügige Universitätsbedienstete und Lehrer. Dem ist aber nicht so. Beamte sind formal unkündbar und man muß es -- vom Radikalenerlaß mal abgesehen -- schon bunt treiben, um gefeuert zu werden.
    Angestellte haben in Zeiten des grassierenden Rationalisierungswahns das Problem aller Angestellten -- aber kein ideologisches.


    In der freien Wirtschaft sieht das anders aus. Und die von den Lobbyisten vehement geforderte zunehmende Deregulierung sorgt für betriebliche Feudalsysteme, die dann an Angst und Demotivation der Arbeitskräfte und an ihren eigenen Machtstrukturen kranken.


    Aber das nur aus dem Erfahrungstöpfchen eines langjährigen Beratungsunternehmens für kleine und mittelständische Unternehmen -- es gehört eigentlich gar nicht hierher.

  • Zitat

    Original von Historikus
    Kommen wir zur eigenen Diskussion um ein gemeinsames EU-Heer zurück.


    Dazu, was geplant ist:


    was geplant war! dieser beitrag ist von 2000! selbst in nizza hat blair wieder quergeschossen. eine armee von 60000 bis 2003? :lache


    mit historisch unkorrekten grüßen,


    bo

  • Mmh. Es menschelt überall auf der Welt, und natürlich auch in diesem Land. Das Idealbild, das Staatsgründer bzw. diejenigen, die Grundsätze formuliert haben, vor dem geistigen Auge hatten, muß einfach scheitern, wenigstens teilweise oder im Detail. Die Interessenlagen sind vielschichtig. Ich halte es für möglich, daß Vorgesetzte Statistiken beschönigen. Ich halte es für wahrscheinlich, daß es interne Anweisungen gibt, die offiziellen Verordnungen zuwiderlaufen. Ich weiß, daß es Korruption und Korrumpierbarkeit gibt. Die kleinste "Zelle" einer Nation ist der einzelne Mensch, und wie wenige "ideale" Menschen es gibt, zeigt sich allüberall. Mißgunst, Neid, Egoismus und Ignoranz findet man, wo immer man hinschaut - auch hier, womit ich niemanden persönlich meine, das ist lediglich eine allgemeine Feststellung. Damit muß man leben. Wir sind weit, weit davon entfernt, daß alle Menschen auf ganz wunderbare Art miteinander umgehen, und das ist vielleicht auch gut so. Negative Energien können die Kreativität fördern. Sie können aber auch zerstören, dagegen muß man angehen. Menschen, die Leiden, müssen geschützt werden.


    Unsere Demokratie ist ziemlich wehrhaft, vergleichsweise zumindest, meine ich. Einige Medien gehen ziemlich schonungslos mit den Organen des Staates um. Es herrscht weitgehend Meinungsfreiheit. Weitgehend. Es ist nicht alles gut hier. Aber vieles ist besser als andernorts. Finde ich. Dies vorab.


    Was mich an dieser Diskussion hier stört, sehr stört, ist, daß von Einzelfällen auf das gesamte System geschlossen wird. Natürlich sitzen einige Beteiligte an Brennpunkten, BJ etwa, wenn sie Autobahnkontrollen durchführen muß; die Autobahnen haben sich fraglos zu Hauptverkehrsadern für organisierte Kriminalität entwickelt. Aber von den Russen, die Waffen, Drogen oder sonstwas schmuggeln, auf das russische Volk zu schließen, das ist m.E. verkehrt, genauso, wie es verkehrt war, alle Polen für Autodiebe und alle Belgier für Kinderschänder zu halten. Natürlich sind es immer die Kriminellen, die zuerst die Vorteile neuer Freiheiten ausschöpfen, gnadenlos und ohne Rücksicht. Das Internet ist ein gutes Beispiel dafür - was haben wir alles über die Möglichkeiten des Netzes gelernt, weil Kriminelle vorgeführt haben, wie einfach und trickreich es zu mißbrauchen ist. Verbrecher haben technisch und logistisch oft die Nase vorn, sie entdecken "neue Märkte" zuerst. Und deshalb entsteht ein falscher Eindruck. Die Grenze geht auf, und schwups ist alles voller Schmuggler. Das ist ein Trugschluß. Die netten Leute bleiben einfach vorerst zuhause, weil sie ganz andere Probleme haben als eine Wochenendreise nach Paris. Der ehemalige Ostblock befindet sich in einem Wandlungsprozeß, gegen den die deutsche Wiedervereinigung ein Sandkastenspiel war. Und gerade deshalb, meine ich, muß man diesen Leuten helfen, auf sie zugehen, ihnen Chancen eröffnen - und um jeden Preis verhindern, daß der Prozeß umkippt. Der Aufbau von Wällen und Mauern, um unsere alberne Bequemlichkeit zu schützen, das ist der falsche Weg. Integration und Unterstützung, das sind die richtigen Wege, denn ein sichereres, komfortableres Osteuropa sichert auch unsere Zukunft. Oder will wirklich irgendjemand zurück in die Zeit des kalten Krieges?


    Nur meine zwei Szloty.

  • Zitat


    Typische Polemik-Argumentation gegen die intellektuelle Elite, gegen Menschen, die einfach besser argumentieren, gegen Menschen, die sich objektiv informieren, durch verschiedene Richtungen ihre Meinungen bilden und nicht durch Einzelfälle persönlicher Erfahrung pauschalierend gegen ganze Bevölkerungsgruppen schimpfen.


    Ich mag sie nicht, die Leute, die im Leben nie etwas ERFAHREN haben, sondern sich ausschliesslich alles anlesen..und dabei glauben, sie hätten die Weisheit mit Löffeln gefressen....und das auch noch alles glauben was sie lesen....ja, ich muß hier mal persönlich werden....Und besser qutschen zu können, bedeutet gar nix!! His


    [/quote]

  • Hallo Alexx,


    kennst du mich persönlich, weil du behauptest, dass ich mein Wissen nur angelernt haben soll, und im wahren Leben nie Erfahrungen gesammelt habe?


    Woher weißt du denn, dass ich alles glaube, was ich gelesen habe?


    Allgemein habe ich folgende Einstellung: Wenn ich von Verbrechen egal von welcher Nationalität höre, dann werde ich diese Nationalität nicht über den Kamm scheren, nicht pauschalieren und grundsätzlich keine Begriffe wie "Russenbande" "die Türkenbelagerung kommt wieder" und "die faulen Itaker" verwenden, denn jeder einzelne Mensch ist verschieden, hat seine Macken.


    Wenn zB ein Türkei meine Freundin geschlagen hat, ist das schrecklich, aber mir würde nie einfallen, wegen diesen Erlebnis gleich gegen den EU-Beitritt zu sein.


    Ich wiederhole es immer wieder. Es gibt für mich nur unanständige und unanständige Menschen, egal welcher Ethnie.


    Dabei braucht man nicht einmal angelerntes Wissen oder Lebenserfahrung, sondern redlich einen gesunden Menschenverstand, der eine gesunde weltoffene und tolerante Lebenseinstellung beinhaltet.


    Gruß

  • Zitat

    Original von Babyjane
    *beißt sich in die Hände damit sie nix schreibt*


    Ich dachte, die hättest Du extra deswegen zusammengeklebt? Tippst Du mit der Nasenspitze oder was? :grin

    Lieben Gruß,


    Batcat


    Ein Buch ist wie ein Garten, den man in der Tasche trägt (aus Arabien)

  • Tom...ein wirklich schönes Statement :-)


    Einige Menschen fragen sich halt nur..müssen wir uns trotz der, was keiner in Frage stellt...grausamen Geschichte Deutschlands..alles gefallen lassen, müssen wir auf ewige Zeiten wirklich jeden nett behandeln, dürfen wir nicht mal sagen, wie ganz viele andere Länder auf dieser Welt auch: "Nein, du kommst hier nicht rein"


    Darum geht es uns "Ungebildeteten" doch eigentlich nur, nicht mehr und nicht weniger..und ja Vertrauen muss aufgebaut werden, ...und da kann man nur sagen Trau, schau, wem?!?

  • Hallo, BJ.


    Zitat

    Meinungen bilden sich durch Erfahrungen, jeder Mensch hat andere Erfahrungen also auch andere Meinungen


    Arbeitest Du neuerdings in einer Redaktion für Abreißkalender - jeden Tag ein neuer Sinnspruch? :-)


    Wenn man seine Meinung nur durch Erfahrungen bilden würde, die man selbst macht, müßte jeder Mensch durch die Hölle gehen.