EU: Gemeinsame Verteidigung?

  • Die Eu wird sich vermutlich in den nächsten Jahren auf eine gemeinsame Verteidigungspolitik einigen und eine Art Weltmacht werden.


    Wie stellt ihr diese Verteidigungspolitik vor? Eine EU-Armee? Eine gemeinsame EU-Polizei? Gemeinsame Anti-Terror-Einheiten?


    mfg

  • His ich würde mal sagen, wenn man alles vereinheitlicht, kann man bestimmt ganz viel Geld sparen.


    Es bräuchte nicht jeder seinen eigenen Mist entwickeln und man könnte das Geld für sinnvollere Dinge ausgeben.


    Sonst, vorstellen - ist mir im Moment noch ein bischen weit hin und m
    wenn es nach mir ginge würden ich diesen ganzen Quatsch sowieso abschaffen.



    Micha, der immer noch auf seine Datenbank wartet !!!

    Auf dem Dachboden lebten wir vier, Christopher, Carrie, Cory und ich.
    Nur drei gehen wieder fort von hier.


    V.C. Andrews

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  • ...und im Himmel ist Jahrmarkt!


    Also ich persönlich habe schon Schwierigkeiten, die Begriffe "EU" und "Gemeinsame Entscheidungen" unter einen Hut zu bekommen, wie das eine gemeinsame Verteidigungspolitik werden soll ist mehr als fraglich!


    Darf ich nochmal an das leidige Thema "Jäger ´90" erinnern? Erinnert sich jemand?
    Ein ganz tolles europäisches Projekt. Und das auch nur in kleinem Rahmen. Deutschland, England und Frankreich waren wohl die Hauptbeteiligten.
    Irgendwann stellte Deutschland aber fest, das wir ja eigentlich gar keinen Jäger ´90 brauchen... Aber die "bösen anderen" bestanden einfach so auf Vertragserfüllung - so eine Frechheit aber auch :lache


    Was ist dabei letztendlich rausgekommen? Die kastrierte Version des Jägers, der dann auf einmal Eurofighter hieß - kling komisch, is aber so! :lache


    Warum muß eigentlich alles so verdammt globalisiert werden??? Warum muß denn alles werden wie die "Vereinigten Staaten von Amerika"???
    Wer will denn das überhaupt???


    In Europa lassen sich noch heute Bauwerke besichtigen, da war der Amerikanische Kontinent noch nicht einmal entdeckt... Europäische Länder, Kulturen, die teilweise x-mal so alt sind und eine dementsprechende Geschichte haben... Wieso müssen die jetzt alle unbedingt unter einen Hut gebracht werden???


    Und jetzt nochmal: WER WILL DAS ÜBERHAUPT???


    Ich bin Euch dankbar um jede Erklärung! Ich sehe wirklich keinerlei Vorteile darin, aber vielleicht fehlt mir dafür einfach nur das Verständnis bzw. die passende Erklärung :anbet

  • Wenn sich wirklich immer alle einig wären ................ dann wäre es ok.


    Aber wie will man alle unter einen Hut bekommen mit ihren verschiedenen Rechtssystemen, ethischen und moralischen Vorstellungen?


    LG


    Gabi

  • Da kann ich mich Insomnia nur anschließen. Wer zum Kuckuck will das überhaupt, außer ein paar überspannten Politikern? Diese ganze Europäisierung ist einfach zu schnell übers Knie abgebrochen worden, ohne die vielfältigen Folgen zu bedenken. Wenn ich sehe, daß früher blühende Agrarlandschaften heute als Folge dieser EU zunehmend versteppen, daß Großbetriebe im Nachgang zur Globalisierung schrumpfen und den Arbeitsmarkt zusätzlich belasten, dann frage ich mich wirklich, ob unsere Politiker überhaupt noch wissen, was sie da anrichten.

    Demosthenes :write
    Aus dem Klang eines Gefäßes kann man entnehmen, ob es einen Riß hat oder nicht. Genauso erweist sich aus den Reden der Menschen, ob sie weise oder dumm sind.

  • Hallo,


    ich bin etwas entsetzt, dass es nicht wenige gibt, die die EU abschaffen würden. Meines Erachtens eine Folge von schlechter Informationspolitik der EU.


    Immer wurd nur über haarsträubende Gesetze berichtet, aber nie über den Sinn und großartigen Wert der Union.


    Die EU ist ein Garant für Frieden, Wohlstand, und Sicherheit. Seit Österreich in der EU ist, ist der Wohlstand wieder um einiges gestiegen. Ich bin glücklich über diese EU, auch wenn nicht alles perfekt laufen kann.


    Ich wünsche mir neben einer EU Verfassung auch eine Europäische Verteidigung. Dies trägt zur Stabilisierung des Pakts bei, und somit wären wir endlich ein aktives Gegengewicht zur USA, dass die transatlantische Balance hält.


    MFG
    His

  • Und die Antwort der USA darauf: siehe Opel. Die Amerikaner fürchten um den Verlust ihren Spitzenplatzes und werden alles daran setzen, dies zu verhindern.
    Wie immer hinken die Politiker dem Zeitgeschehen leider hinterher, ich sehe Düsteres auf uns zukommen.

    Schon der weise Adifuzius sagte: "Das Leben ist wie eine Losbude, wenn Du als Niete gezogen wurdest, kannst Du kein Hauptgewinn werden.":chen

  • Hi Marlowe,


    ich glaube, wegen der immer größer werdenden Arbeitslosenraten inklusive Opel kann man gar nicht der USA in die Schuhe schieben.


    Das Problem in Mitteleuropa liegt meiner Meinung an dieses fatale Festhalen an Kalter-Krieg-Strukturen in der Wirtschaft. Wir sind in der Wirtschaft immer noch zu unflexibel, zu langsam, nicht bereit, uns auf neue politische Lagen einzustellen.


    Da braucht man dann nicht jammern, wenn die USA massenweise Truppen aus Deutschland abzieht, und so viele Menschen rund um die Kasernen ihre Arbeit verlieren.


    Deutschland hat sich auf dieses doch schon lange vorrauszusehende Szenario nicht vorbereitet. Welchen Sinn hätte es denn für die USA, tausende Soldaten im Jahre 2004 in Deutschland zu haben, wenn sich das geozentrische Geschehen ganz woanders abspielt? ;-)


    Das Gleiche gilt für mich bei GM. Es ist für mich vollkommen klar, warum in Bochum und Rüsselsheim (heißt da so?) die Opel-Werke am schlechtesten gehen. Es klingt hart, wenn man sich die Einzelschicksale der Arbeitslosen ansieht, aber die Wirtschaft ist kompromisslos und schaut nicht auf jene Menschen, sondern handelt rein für das finanzielle Überleben.


    Der gleiche Fehler kommt dann immer wieder: Die USA ist schuld. Oder: Die EU ist schuld. Dass die Fehler jedoch auch bei sich selbst zu finden sind, nämlich in der heimischen Wirtschaftspolitik, kommt leider selten zur Debatte. Das ist leider schon fast "typisch Deutsch" geworden.


    MFG
    His

  • Zitat

    Original von Historikus
    ich bin etwas entsetzt, dass es nicht wenige gibt, die die EU abschaffen würden.


    Um etwas klarzustellen, lieber His: Ich bin eine glühende Verfechterin eines geeinten Europas!


    Wenn politischer Defätismus durch den Eulenwald trompetet, werde ich nun mal extrem sarkastisch.

  • Langsam, da wird einiges durcheinandergeworfen. Die Probleme liegen weder bei den Amis noch in der EU, sondern in der Geschwindigkeit und den unterschiedlichen Voraussetzungen, in der alles passiert.
    Zum einen muß eine Bevölkerung in der Lage sein, Veränderungen mitzutragen und zu vor allem zu verstehen. Das setzt aber zwei Dinge voraus:
    1. eine gute Informationspolitik
    2. eine Beteiligung an der Entscheidung
    Beides gab es bislang nicht in Deutschland. In aller Regel ziehen die Politiker ihr Ding durch und das Volk wird vor vollendete Tatsachen gestellt. So ist es auch mit Reformen. Reformen können nur dann mit Akzeptanz rechnen, wenn die Menschen umfassend informiert und am Prozess beteiligt werden.
    Daß die Amis irgendwann abziehen, das war gerade hier in der Westpfalz ja schon seit langem klar. Aber in Ermangelung von Alternativen konnte sich natürlich niemand umstellen. In den Jahrzehnten zuvor vernachlässigte die Politik die gesamte Infrastruktur, damit die Streitkräfte billige Arbeitskräfte bekamen. Diese Haltung rächt sich jetzt. Ähnlich war es im Saarland. Unter der Röder-Regierung wurden neue Industrieansiedlungen verhindert (zugunsten BW), damit Saarberg und Röchling billige Arbeitskräfte zur Verfügung hatten. Als die Montanwirtschaft dann baden ging, stand das Land vor überdurchschnittlichen Arbeitslosenzahlen.
    Und so geht es auch mit der EU. Hier wird einfach nicht berücksichtigt, daß so ein Gebilde nur dann sinnvoll ist, wenn die Strukturen überall nahezu gleich sind. So wie das West-Ost-Gefälle immense Probleme in D aufwirft, so haben noch größere Probleme mit dem Gefälle in der EU. Von den unterschiedlichen Rechtssystemen mal ganz abgesehen. Der ganze Laden ist doch ein elendes Stückwerk, das in dieser Form kaum überlebensfähig sein dürfte.

    Demosthenes :write
    Aus dem Klang eines Gefäßes kann man entnehmen, ob es einen Riß hat oder nicht. Genauso erweist sich aus den Reden der Menschen, ob sie weise oder dumm sind.

  • Ich finde es schlimm, dass sich die Politiker über solche Sachen Gedanken machen und versuchen, die USA militärisch zu übertrumpfen. Natürlich ist es irgendwo gut, dass die Verteidigung im Angriffsfall weiter ausgebaut werden würde und dass die ganze EU hinter jedem Mitgliedsland steht, aber


    -was, wenn die ganze EU sozusagen "persönliche" Fehden eines Landes austragen muss?


    -wenn sich nicht auf was gemeinsames geeinigt werden kann und Konflikte entstehen?


    -wenn sich die USA bedroht fühlt und glaubt, diese "Super-Armee" hätte ABC-Waffen (Gott bewahre)?


    Ich glaube, dieses Projekt ist irgendwie unlösbar; wieviele Soldaten von jedem Land eingezogen werden können, wie lange die Wehrpflicht dauert, welches Land was zur Rüstung beitragen muss usw. sind ja keine Fragen, dier sich so nebenbei beantworten.
    Sollte man sich nicht lieber um andere Dinge wie Beseitigung der Armut und >Arbeitslosigkeit in der EU kümmern?


    Edit: Ich bin für Globalisierung. Flexibilität und Auslandserfahrung sind heute Vorraussetzung für eine erfolgreiche Karriere, wenn die Welt zusamenwächst entstehen weniger Kriegskonflikte. Heute ist es unkomplizierter als früher, ein Auslandsjahr-z.B. in der Schule oder im Studium zu machen- eine positive Entwicklung! Und man sieht was von der Welt!

  • Zitat

    Original von hinterwäldlerin
    Ich finde es schlimm, dass sich die Politiker über solche Sachen Gedanken machen und versuchen, die USA militärisch zu übertrumpfen.


    Ich bezweifle sehr, daß diese Absicht hinter den Bemühungen steht -- eine Regierung, die den überwiegenden Teil ihres Bruttosozialprodukts in Waffen -- und zwar Offensivwaffen! -- investiert, kann man nicht "übertrumpfen".
    Es geht darum, ein eigenes Gewicht zu setzen, sich unabhängig zu machen von den USA, deren augenblickliche Regierung offenbar getrieben ist von politischem Missionarismus, nationalem Chauvnismus und ökonomischen Hegemonialbestrebungen, eine ziemlich wüste Mischung, die in einer äußerst aggressiven Außenpolitik resultiert (das Ergebnis ist Chaos, aber aufräumen sollen gefälligst "die anderen").


    Zitat

    Natürlich ist es irgendwo gut, dass die Verteidigung im Angriffsfall weiter ausgebaut werden würde und dass die ganze EU hinter jedem Mitgliedsland steht, aber
    -was, wenn die ganze EU sozusagen "persönliche" Fehden eines Landes austragen muss?
    -wenn sich nicht auf was gemeinsames geeinigt werden kann und Konflikte entstehen?
    -wenn sich die USA bedroht fühlt und glaubt, diese "Super-Armee" hätte ABC-Waffen (Gott bewahre)?


    Was die beiden ersten Bedenken betrifft: Deswegen reden ja alle miteinander!
    Daß das nicht reibungslos funktioniert, weil jedes Land verständlicherweise eigene Interessen hat (wie auch in Deutschland jede Region, jedes Stadtviertel, jeder einzelne Bürger eigene Interessen hat!), heißt nicht, daß man es besser gleich bleiben lassen sollte.
    Und schon gar nicht heißt das, daß diese Leute eh alle korrupt und verbrecherisch wären -- erstens sind sie Menschen und selbst Bürger, und haben damit allein schon ein Recht auf eigene Interessen, und zweitens müssen sie als Abgeordnete oft genug einander widersprechende Interessen vertreten und einen gangbaren Weg finden.


    Was den letzten Punkt angeht, der beileibe nicht nur die derzeitigen (!) USA betrifft, sondern auch auf andere Staaten wie z.B. Rußland, China, auf überstaatliche, z.B. religiöse Bewegungen etc. zutreffen kann, gibt es keine Beruhigung. Mit Bedrohungen, die von neidischen oder paranoiden Nachbarn ausgeht, muß die Menschheit seit ihren Anfängen klarkommen.
    Nicht zuletzt deshalb sind Armeen entstanden!


    Zitat

    Sollte man sich nicht lieber um andere Dinge wie Beseitigung der Armut und >Arbeitslosigkeit in der EU kümmern?


    Das tut man -- aber jeder Bürger will, daß seine Interessen vertreten werden, will nirgends Abstriche machen, auch wenn sich all diese Wünsche widersprechen und ihre Realisation schier unvereinbar ist.

  • Zitat

    Original von hinterwäldlerin
    Hast schon irgendwie recht, trotzdem haöte ich mal an meiner Meinung fest: Das kann doch einfach nicht gutgehen....


    Naja, eine gemeinsame Armee kann nicht so leicht aufeinander losgehen wie unterschiedliche Armee.


    Mir ist schon klar, daß das schwierig ist, und mein Optimismus ist wohl auch eine Generationenfrage; ich bin mit der Bedrohung des atmomaren Holocaust aufgewachsen, das prägt.


    Solange man miteinander redet und sich nicht beschimpft und schreit, drischt man nicht aufeinander ein. Und das ist schon mehr als man vor 20 Jahren erhoffen konnte.

  • ich glaube, irgendwann wird fischer wieder seinen in letzter zeit nicht mehr so oft erwähnten terminus 'kerneuropa' rausholen, wenn man feststellt, dass nicht alle unter einen hut zu kriegen sind....und dann ist auch schon schluss mit gemeinsamer verteidigungspolitik und so weiter...


    bo...bleibt locker...

  • *hüstel*


    Soll ich mich zu Wort melden ? Soll ich nicht ? Soll ich ? Soll ich nicht ?


    Nun ja, ich bin wirklich ein Fan der EU und ja bitte laßt uns Europa vereinen zu einem großen tollen Land mit vielen kleinen Staaten innen drin.... aber bitte laßt uns nix überstürzen... und bitte schaut euch genau an, wer in dieses tolle EU-Land aufgenommen werden soll und um wen man bitte bitte bitte bitte einen großen Bogen machen sollte.


    Solange es mit der normalen Zusammenarbeit nicht vernünftig funktioniert und Deutschland immer noch als *Hitlerdeutschland* angesehen wird und wir immer noch katzbuckeln müssen um die gleichen Rechte wie andere Länder zu erhalten (auf Gebieten der Strafverfolgung und Ermittlungsarbeit) nur weil vor 50 Jahren bei uns einiges falsch lief, solange ist die EU nicht bereit für eine gemeinsam Verteidigungspolitik.


    Nur mal so als Beispiel....


    Im Bereich der Nacheile (also wenn man zum Beispiel einen flüchtigen Bankräuber direkt verfolgt) darf man in die Niederlande und Belgien lediglich 10 km einfahren, fährt man weiter kann dies ohne weiteres als bewaffneter Grenzübertritt gewertet werden und da sind die Niederländer ganz böse empfindlich.
    Die Niederländer dürfen jedoch im Umgekehrten Fall soweit nach Deutschland rein fahren wie sie wollen und wenn sie dabei ne Bazooka aufm DAch mit sich führen und eigentlich nur einen Taschendieb verfolgen...Total egal, müssen wir dulden.


    Die Regelung wär ja auch eigentlich in Ordnung, wenn sich die Niederländische Polizei zur Unterstützung bereit finden würde, daß ist aber leider nicht immer der Fall..... (nicht immer ist untertrieben ... eigentlich nie trifft es besser)


    Solange das so läuft, möchte ich keine Allround EU-Polizei und auch keine Allround-EU Verteidigung, da muß erst noch viel zwischen menschliches geregelt werden und vor allem viel Aufklärungsarbeit geleistet werden bis wir soweit sind, uns für solch ein Projekt zusammen zu raufen....


    Mal davon abgesehen, daß ich mich frage wer denn da die Kosten tragen will... .................... POLEN? *gröhl*