Die Kurzbeschreibung von Amazon ist nicht vielversprechend. Ich habe eine Weltbild-Ausgabe gelesen.
Klappentext:
Kenly Lowen denkt nur ungern an ihre Jugend zruück, die vom tragischen Tod ihrer Mutter überschattet war.
Inzwischen ist sie glücklich verheiratet und fürchtet nichts mehr, als die Liebe ihres Mannes und ihres Sohnes zu verlieren. Doch es gibt ein Geheimnis in Kenlys Leben, das sie seit 15 Jahren schwer belastet. Als Kenlys langjähriger Jugendfreund stirbt, hinterlässt er eine Botschaft, die ihre gemeinsame Geschichte unweigerlich ans Licht bringen wird. Nun muss Kenly handeln. Aber werden ihr Mann und ihr Sohn die Wahrheit über ihre Vergangenheit je verkraften? Kenly weiß, dass die Enthüllung nicht nur ihr eigenes Leben, sondern auch das ihrer Familie zerstören kann. Und dennoch gibt es keinen Weg zurück...
über die Autorin:
Holly Kennedy, geboren 1963 in Edson, Kanada, hat viele Jahre als Vertriebs- und Marketingchefin einer Computerfirma gearbeitet, bevor sie sich entschied, Schriftstellerin zu werden. Nur ein einziger Augenblick ist ihr erster Roman. Die Autorin lebt zusammen mit ihrem Mann und ihren beiden Söhnen in Winnipeg, Kanada.
meine Meinung:
Das Buch beginnt mit einem Epilog, der in der Gegenwart die augenblickliche Situation der Protagonistin erklärt. Nachfolgend wird dann in einer Rückblende erzählt, wie es dazu gekommen ist.
Kenly wächst ziemlich verloren als Anhängsel ihres nach dem Tod ihrer Mutter lebensuntüchtigen Vaters auf und die beiden wechseln alle paar Monate den Wohnort, weil Kenlys Vater jedes Mal seinen Job verliert. Keine gute Voraussetzung, um Freunde zu finden. Im vermeintlich tristesten Kaff findet sie dann Thommy, der ihr bester Freund wird. Kein Wunder, ist Thommy doch selbst aufgrund seiner entstellenden Krankheit ein Außenseiter. Aber ein sehr liebenswerter. Man kann gar nicht anders, als ihn sofort in sein Herz zu schließen. Jeder sollte so einen Thommy haben. Er ist eindeutig meine Lieblingsfigur in diesem Roman, obwohl es einige liebenswerte Bewohner in dem kleinen Ort Athabasca in Kanada gibt. Komplettiert wird diese Runde durch eine weitere Vagabundin. So wird der kleine Ort in Kanada für Kenly zu viel mehr als einer neuen Station in ihrem rastlosen Leben, sondern zu einer Heimat mit wirklichen Freunden, die ihr auch helfen, als es ganz knüppeldick kommt.
Aber so idyllisch bleibt es natürlich nicht. Kenly zieht zum Studium zurück in die Staaten. Nur kann sie ihre Zeit in Kanada nicht mehr abschütteln. Ganz im Gegenteil. Obwohl sie ihren Jugendfreund ziemlich aus ihrem neuen Leben aussschließt, lässt sich die Vergangenheit nicht abschütteln. Weil sie das nicht wahrhaben will und viele Jahre erfolgreich ignoriert, steuert sie langsam aber sicher auf eine Katastrophe zu.
Am Ende des Romans sollte man Taschentücher bereitlegen. Es wird richtig traurig.
Trotz der traurigen Teile habe ich es als Urlaubslektüre wirklich gern gelesen.