Kalter Süden - Liza Marklund

  • 8. Band der Annika Bengtzon Reihe


    Kurzbeschreibung:


    Marbella, Stadt der Superreichen. Die Millionärsvillen sind gerüstet wie Hochsicherheitstrakte. Ein tödlicher Giftgasanschlag auf das schwedische Eishockey-Idol Sebastian Söderström erschüttert die Idylle der VIPs. Ganz Schweden ist entsetzt von der Brutalität der Morde. Die Journalistin Annika Bengtzon berichtet über den Fall. Hinter den prächtigen Fassaden stößt sie auf eine Parallelwelt aus Verbrechen, Gier und Hass.Der Tod des Eishockey-Stars Sebastian Söderström schlägt hohe Wellen. Er und seine Familie sind einem Giftgasanschlag zum Opfer gefallen. Annika Bengtzon fliegt nach Marbella und recherchiert in der Welt der Superreichen, die zurückgezogen hinter hohen Mauern und umgeben von den teuersten Alarmeinrichtungen ein Leben in scheinbarer Sicherheit führen. In diesem Kosmos der glatten Oberflächen und gekühlten Räume ist Schweigen Gold, und Geheimnisse werden über Generationen bewahrt. Die spanische Polizei gibt den Fall schon bald resigniert auf. Doch Annika Bengtzon lässt sich nicht so leicht abweisen.



    Über die Autorin:


    Die Bestsellerautorin Liza Marklund, Jahrgang 1962, stammt aus Nordschweden. Bevor sie die Schriftstellerei zum Beruf machte, hat sie als Journalistin für verschiedene Zeitungen und Fernsehsender gearbeitet. Ihre preisgekrönten Romane machten sie innerhalb kürzester Zeit zum gefeierten Star. Liza Marklund lebt mit ihrer Familie in Stockholm.



    Eigene Meinung:


    In ihrem achten Fall muss die Journalistin Annika Bengtzon gen Süden reisen. Ihre neue Position in der der schwedischen Boulevardzeitung bringt für sie einen neuen Berufsalltag, indem sie den Aufträgen ihres Nachrichtenchefs nachzukommen hat. Dieser will, dass sie in Marbella über den Tod einer schwedischen Familie berichtet, die bei einem Gasüberfall ums Leben kamen. Vor Ort erfährt Annika, dass es sich dabei um die Familie einens berühmten ehemaligen Sportlers handelt. Zugleich soll sie auch eine Serie über den Kokainhandel an der Costa del Sol schreiben.


    Liza Marklund schafft es schnell die Leser für ihr Buch und ihre Geschichte zu gewinnen. Sie wartet mit einer dynamischen Struktur auf, die den Spannungsbogen optimal zur Geltung bringt. Neben der für den aktuellen Fall geschilderten Verbrechen, läuft im Hintergrund auch die Geschichte eines vergangenen Bandes weiter, da ein zu lebenslanger Freiheitsstrafe verurteilter Dreifachmörder die Wiederaufnahme seines Verfahrens anstrengt. Geschickt verknüpft Marklund diese Stränge und verwendet dabei kreative Formen.


    Mit viel Geschickt nimmt auch das Privatleben und das Leben in der Redaktion von Annika einen großen Teil des Krimis ein. Annika, Mutter von zwei Kindern, geschieden, im Versuch sich mit der neuen Situation zu arrangieren. Auch ohne die Vorgängerbände (noch) zu kennen, fällt es nicht schwer, sich schnell zu orientieren und alle Figuren bekommen bald deutliche Konturen. Dabei begnügt sich Marklund nicht mit Schwarz-Weiß-Malerei. Ihr gelingt es Figuren aus Fleisch und Blut zu gestalten und ihr Personal den Lesern näher zu bringen.


    Der Kriminalfall führt Annika an die Costa del Sol. Dort spielt auch der Großteil der Handlung. Neben ihren Recherchen zu den Gasüberfällen, bringt sie auch wissenswertes über den Drogenhandel ans Tageslicht. Dabei schafft es Marklund immer den Rahmen, den sie mit der Wahl einer Journalistin als Hauptfigur abgesteckt hat, einzuhalten. Es ist sehr angenehm, dass Annika von ihrer Erschafferin nicht genötigt wird eigentliche Polizeiarbeit zu tätigen, sondern ihre Nachforschungen größtenteils durch Interviews und Besichtungen durchführt. Dabei spannt Marklund einen weiten Bogen: von den neuen Spionagemöglichkeiten via Facebook bis ansprechend dargestellten Tätigkeiten der polizeilichen Zusammenarbeit innerhalb der EU als auch neuen Vorstößen der EU zur Verbrechensbekämpfung.


    Ein guter Krimi, ich freu mich schon auf weitere von ihr.



    .

  • Ich habs schon am Freitag bekommen und es las sich recht flüssig und schnell.
    Wer Sven ist, muss man nicht wissen. Ich habe jetzt erst einmal nachsehen müssen, wo ein Sven vorkommt. Falls du den aus der Szene zwischen Annika und ihrer Kollegin Berit meinst, spielt der wohl auf einen Schicksalschlag im Leben von Berit oder ähnliches an, der aber für dieses Buch keine Bedeutung hat. Ansonsten kann man mE alles aus den Zeilen rauslesen bzw überreißt die Zusammenhänge recht schnell.

  • Ich glaube Sven ist mir jetzt schon zweimal in dem Buch aufgefallen, ich hätte jetzt spontan auf Annikas Ex-Freund interpretiert...


    "Er war Svens Idol" erwiderte sie kurz, und da fragte Berit nicht weiter."


    Ne andere Stelle finde ich jetzt leider nicht =/
    Ansonsten muss ich dir Recht geben, man liest sich wirklich gut in Annikas Leben rein und kann alle Details zwischen den Zeilen herausbekommen.

  • Ich habe das Buch auch schon angefangen und ich finde es eigentlich schon wichtig, die Vorgängerbände zu kennen, besonders Nobels Testament und Lebenslänglich. Die Geschichten werden weitergespannt, es gibt ständig Hinweise auf die vorherige Geschichte und die Täter werden natürlich verraten.


    Für einen Erstleser mit diesem Buch anzufangen wird wahrscheinlich sehr verwirrend sein.


    Sven ist übrigens Annikas Exfreund, es gibt da eine Geschichte um ihn, die im ersten Buch der Reihe erzählt wird.


    LG
    Patty

  • ich kannte bisher noch kein Buch von Liza Marklund, bin jetzt auf Seite 250 und finde es immer noch verwirrend wenn so viele Personen und Geschichten, die offensichtlich in den Vorgänger Büchern stammen auftauchen zumal am Anfang des Buches recht wenig dazu erklärt wurde. Das macht mich etwas :pille

    Halte dir jeden Tag dreißig Minuten für deine Sorgen frei - und in dieser Zeit mache ein Nickerchen.

  • In ihrem achten Fall wird die Journalistin Annika Bengtzon an die Costa del Sol nach Marbella geschickt um dort über den Tod des ehemaligen Eishockey – Stars Sebastian Söderström zu berichten.
    Dieser wurde mit seiner Familie in ihrer Villa in Marbella getötet. Obwohl der Fall von der Polizei sehr schnell zu den Akten gelegt wird, gibt es für Bengtzon weiterhin Unklarheiten und Ungereimtheiten in diesem Fall. Deswegen führt sie ihre Recherchen auf eigene Faust weiter.
    „Kalter Süden“ von Liza Marklund war mein erster Krimi dieser Autorin und ich bereue es nicht, das Buch gelesen zu haben.
    Marklund schreibt sehr spannend und zieht den Leser sofort in ihren Bann. Dennoch gab es einige Unklarheiten und Andeutungen, bei denen es besser gewesen wäre, die Vorgänger gelesen zu haben. So kannte ich viele der Figuren nicht und war des Öfteren verwirrt über die vielen Protagonisten, die vor allem zu Beginn von „Kalter Süden“ auftraten.
    Die Protagonisten fand ich wiederum sehr sympathisch und greifbar. Das Privatleben von Annika Bengtzon steht dabei sehr im Vordergrund, was mich nicht weiter gestört hat – im Gegenteil. Ich fand diesen Aspekt sehr gut, denn erst solche Geschichten rund ums Privatleben machen die einzelnen Personen erst richtig menschlich und einige ihrer Handlungen erst nachvollziehbar.
    Ich freue mich jetzt erstmal auf die anderen Bücher von Liza Marklund und kann „Kalter Süden“ bedenkenlos weiterempfehlen!


    4 von 5 Sternen!

  • Mich wundert ehrlich gesagt ein wenig, was viele sich von einem achten Band einer Serie erwarten? Es ist doch klar, dass die Figuren in den sieben Bänden davor auch was erlebt haben und sich bereits kennen. Wie öd wäre es denn, wenn man die Serie chronologisch lesen würde und bei jeder Person, jeder Anspielung bekommt man drei Seiten Zusammenfassung mitgeliefert, was davor geschah?
    Noch dazu kann man bei diesem Buch wirklich alle wichtigen Anspielungen mE verstehen. Ich hatte nie das Gefühl etwas nicht zu verstehen. Ob eine Figur jetzt bei der Erwähnung eines Namens peinlich berührt ist, weil sie ihr Ex war oder weil eine sonstige unangenehme Geschichte vorgefallen hat, kann man dabei mE getrost offen lassen.

  • Der 8. Teil aus der Annika-Bengtzon-Serie
    Originaltitel: En plats i solen (2008)
    Ullstein Verlag 2009, 517 S.


    Zum Inhalt:
    In der Redaktion des „Abendblatts“ gibt es aufgrund von Personalkürzungen einige Umstrukturierungen, von denen auch Annika Bengtzon betroffen ist. Sie kann sich die Stories nicht mehr selbst aussuchen wie bisher und bekommt einen neuen Nachrichtenchef vor die Nase gesetzt, mit dem sie nicht auskommt. Die kurze Mitteilung über einen Giftgasanschlag in einem Villenviertel von Marbella, bei dem eine schwedische Familie ums Leben kam, weckt ihr Interesse und sie beginnt zu recherchieren. Als feststeht, dass es sich bei dem toten Familienvater um den ehemaligen schwedischen Eishockey-Star Sebastian Söderström handelt, wird Annika nach Spanien geschickt, um vor Ort Informationen einzuholen. Für die spanische Polizei handelt es sich eindeutig um Raubmord, denn Söderströms Villa wurde ausgeräumt und es ist nicht der erste Fall dieser Art, doch Annika kommen Zweifel und sie beginnt weiter nachzuforschen.


    Über die Autorin:
    Liza Marklund, geboren 1962 in Piteå, arbeitete als Journalistin für verschiedene Zeitungen und Fernsehsender, bevor sie mit der Krimiserie um Annika Bengtzon eine gefeierte Bestsellerautorin wurde.


    Meine Meinung:
    Liza Marklunds Krimireihe um die Journalistin Annika Bengtzon gehört zu den wenigen Serien, die ich bisher komplett gelesen habe. Erfreulicherweise lässt sie im Verlauf keine Schwächen erkennen oder flacht gar ab. Wobei „Kalter Süden“ nicht ganz an den Vorgänger herankommt, der mir persönlich noch besser gefallen hat.


    Dieser Teil schließt zeitnah an „Lebenslänglich“ an und zum besseren Verständnis empfiehlt es sich, mindestens dieses Buch vorher zu kennen. Am besten ist es natürlich, die gesamte Serie chronologisch zu lesen, da die Autorin sehr viel Gewicht auf die Vorgänge in der Redaktion des „Abendblatts“ und vor allem auf Annikas Privatleben legt. In dem geht es gerade besonders turbulent zu: ihr Mann hat sie wegen einer anderen Frau verlassen; nachdem das gemeinsame Haus abgebrannt ist, wohnt sie mit ihren zwei Kindern in einer Dreizimmer-Mietwohnung und im Job wird ihr ein neuer Chef vor die Nase gesetzt.
    Was zunächst als ungefährliche Internetrecherche beginnt, entpuppt sich schließlich für Annika als spannende Suche nach der Person, die den Giftanschlag überlebt hat. Darüber hinaus stößt sie überraschend auf Verbindungen zu einem zurückliegenden Fall, die sie sich zunächst nicht erklären kann. Zum Schluß wird es, wie bei Marklund üblich, richtig actionreich und aufregend.


    Der Autorin gelingt es erneut, ihre Personen glaubwürdig agieren zu lassen, ohne sie schwarzweiß zu malen oder gar zu überzeichnen. Wie immer besticht Annika auch diesmal mit ihrer Intelligenz und ihrer ehrlichen, direkten Art, ihrer Hingabe an den Job und der zärtlichen Liebe zu ihren Kindern. Der Fall stellt sich für den Leser als nicht allzu kompliziert heraus und entwickelt sich nachvollziehbar, wobei die Spannung gut aufgebaut ist und sich zum Ende hin deutlich steigert. Da an allen Fronten ständig etwas Neues passiert, gibt es keine Längen in diesem Buch, sondern nur beste Unterhaltung.


    Ach ja: Dass man so großen Anteil an Annikas Privatleben nimmt, erhöht die Spannung und die Erwartungshaltung auf den nächsten Teil.

  • Zitat

    Original von taciturus
    Mich wundert ehrlich gesagt ein wenig, was viele sich von einem achten Band einer Serie erwarten? Es ist doch klar, dass die Figuren in den sieben Bänden davor auch was erlebt haben und sich bereits kennen. Wie öd wäre es denn, wenn man die Serie chronologisch lesen würde und bei jeder Person, jeder Anspielung bekommt man drei Seiten Zusammenfassung mitgeliefert, was davor geschah?
    Noch dazu kann man bei diesem Buch wirklich alle wichtigen Anspielungen mE verstehen. Ich hatte nie das Gefühl etwas nicht zu verstehen. Ob eine Figur jetzt bei der Erwähnung eines Namens peinlich berührt ist, weil sie ihr Ex war oder weil eine sonstige unangenehme Geschichte vorgefallen hat, kann man dabei mE getrost offen lassen.


    Das ist mir schon klar. Es ist aber trotzdem sehr verwirrend für mich gewesen was ich bei anderen Reihen (7. Band Harry Hole-Reihe; 14. Band Siggi Baumeister-Reihe,....) nicht hatte. Und das merke ich auch in meinen Rezis an. Ist das verboten? Verstanden habe ich auch alles (auch wenn es manchmal etwas länger gedauert hat ;-) ). Es war nur manches etwas verwirrend, wenn man sofort ohne Hintergrundwissen in eine Reihe "geschmissen" wird .... lg :wave

  • Zitat

    Original von hasewue


    Das ist mir schon klar. Es ist aber trotzdem sehr verwirrend für mich gewesen was ich bei anderen Reihen (7. Band Harry Hole-Reihe; 14. Band Siggi Baumeister-Reihe,....) nicht hatte. Und das merke ich auch in meinen Rezis an. Ist das verboten? Verstanden habe ich auch alles (auch wenn es manchmal etwas länger gedauert hat ;-) ). Es war nur manches etwas verwirrend, wenn man sofort ohne Hintergrundwissen in eine Reihe "geschmissen" wird .... lg :wave


    Natürlich nicht. Trotzdem finde ich die Geisteshaltung etwas befremdlich und merke das eben auch an. Für mich war klar, als ich das Buch aufgeschlagen habe, dass es sich um den achten Teil einer Serie handelt, von der ich zum ersten Mal etwas lese. Also bin ich das Abnorme, weil ich die Reihenfolge missachte. Da vorzuwerfen, es würde zu wenig erklärt, erscheint mir seltsam, was deine Rezension im Übrigen ohnehin nicht tut.


    Es ist mir halt schon bei vielen Serien aufgefallen, dass das immer wieder zum Thema gemacht wird, daher bei der Häufung hier einmal ein Kommentar dazu.

  • Viele Eulen schreiben es in ihren Rezis ja auch dazu, ob man den Serienteil einzeln verstehen kann oder ob es besser ist, die Reihe von vorne zu beginnen.
    Da gibt es große Unterschiede. Es gibt Serien, da ist es vollkommen egal, in welcher Reihenfolge man sie liest und eben auch sehr viele, da ist es genau umgekehrt. Bei der Marklund ist es schon so, dass man den rechten Lesegenuss nur hat, wenn man alle Teile kennt.

  • Ich gehöre auch zu den Glücklichen, die dieses Buch bei vorablesen gewonnen haben und habe es heute beendet.
    Meine Meinung dazu:
    In Marbella sind Villeneinbrüche, bei denen die Bewohner mit Gas betäubt werden, bei den Kriminellen quasi "in Mode gekommen". Bei dem Gasüberfall auf die Familie des schwedischen Ex-Eishockey-Stars Sebastian Söderström kommt tragischerweise die ganze Familie ums Leben. Die Journalistin Annika Bengtzon, die im vorliegenden Roman bereits ihren achten Fall recherchiert, glaubt nicht an ein Unglück, sondern vermutet einen gezielten Mordanschlag und reist nach Marbella, um alle Einzelheiten dieses Falls auszugraben. Von den spanischen Behörden ist der Mordfall kurzerhand zu den Akten gelegt worden, nachdem die Einbrecher selbst tot aufgefunden wurden. Annika recherchiert auf eigene Faust und teilweise entgegen den Wünschen ihres (trotteligen und aufgeblasenen) Vorgesetzten. Dabei stößt sie auf organisierte Kriminalität im größten Ausmaß... Die Figuren in diesem Roman sind meiner Meinung nach ausgezeichnet charakterisiert, besonders die Protagonistin Annika wird dem Leser sehr vertraut. Man erfährt viel über ihr Privatleben, was aber überhaupt nicht stört, sondern dazu verhilft, ihr als Persönlichkeit scharfe Konturen zu verleihen. Auch die anderen Figuren des Romans sind detailliert ausgearbeitet. Ein wenig nachteilig ist es allerdings, wenn man den Vorgängerband der Serie nicht gelesen hat, da darauf immer wieder Bezug genommen wird und man erst nach und nach Rückschlüsse auf zuvor Geschehenes ziehen kann. Der Aufbau des Romans hat mir sehr zugesagt. Durch die Einschübe jeweils zu Beginn der Teile des Buchs, die zeitversetzt in der Vergangenheit spielen, kann der Leser nach und nach Theorien über die Zusammenhänge entwickeln. Begeistert hat mich auch der Erzählstil von Liza Marklund. Das Buch war durchgehend interessant, sowohl der Einblick in die journalistische Arbeit als auch die Informationen über das Netzwerk der Drogenkriminalität, zum Ende hin wird es so atemberaubend spannend, dass man nicht aufhören kann... Fazit: Dieser Krimi kann bedenkenlos empfohlen werden, wenn möglich, sollte man allerdings vorher den Vorgängerband lesen, weil man dann der Handlung wesentlich besser folgen kann.

  • Dank eines Leseexemplars kann auch ich schon etwas dazu schreiben:
    Zur Autorin Liza Marklund:


    Liza Marklund, geboren 1962, ist hauptberuflich Journalistin gewesen, bevor sie sich ganz dem Schreiben von Kriminalromanen widmete.


    Mit ihrer Figur der Zeitungsjournalistin Annika Bengtzon ist ihr eine mir sympathische Protagonistin gelungen, die sich im Verlauf der nun vorliegenden 8 Bände authentisch in ihrem Leben weiterentwickelt.


    Zum Inhalt:


    In dem vorliegenden Buch: "Kalter Süden" nimmt die Zeitungsjournalisitin Annika Bengtzon eine Spur zu einem Gasmord in einer Villa der "Reichen und Schönen" in Marbella (Spanien) auf. Hier wurde ein schwedischer Eishockey-Star mitsamt seiner Familie von einer Bande Terroristen durch einen Gasüberfall getötet. Durch weitere Recherchen kommt Annika einem Drogenkartell auf die Spur, das eng mit Marokko verbunden ist, so dass ihre Reisen sie auch dorthin führen. Auch während ihrer spannenden Nachforschungen bleibt ihr Privatleben immer mit geschildert.


    Bis zum Schluss in einer marokkanischen Drogenvilla hin bleibt die Geschichte spannend, nicht zuletzt durch eingestreute Rückblenden in die Vergangenheit.


    Meine Meinung:


    Hier ist Frau Marklund wieder eine spannende Geschichte um die sehr reale Annika Bengtzon gelungen. Auch wenn Annika Schimpfwörter benutzt (so z. B. gegenüber der Geliebten ihres Exmannes), so wirkt der Gebrauch nicht aufgesetzt. Auch die Beziehung der alleinerziehenden zu ihren Kindern ist plastisch beschrieben und man kann viele ihrer Empfindungen nachvollziehen.


    Spannend, ich habe, das Buch in wenigen Tagen verschlungen, die Hauptperson kommt mir schon fast wie eine alte Bekannte vor. Einziges Manko für Nicht-Marklund-Leser: Es ist sehr hilfreich, die anderen Bände zuerst gelesen zu haben!


    Tolles Buch, 9 Punkte

    "Vorrat wünsche ich mir auch (für alle Kinder). Nicht nur Schokoriegel. Auch Bücher. So viele wie möglich. Jederzeit verfügbar, wartend, bereit. Was für ein Glück." Mirjam Pressler

  • Auch ich habe das Buch gelesen:


    Ein neuer Fall für die engagierte, eigenwillige Journalistin Annika Bengtzon. Sie soll im Auftrag ihrer Zeitung über die sogenannten Gaseinbrüche an der spanischen Costa del Sol berichten. Ein prominenter schwedischer Sportler und seine Familie kamen bei einem solchen Überfall ums Leben. Im Verlauf des Buches stellt sich jedoch heraus, dass es bei diesem tödlichen Überfall nur vordergründig darum ging eine Villa auszurauben. Annika recherchiert im Sumpf des Drogenkartells und sucht gleichzeitig nach einem verschwundenem Mädchen. Dabei hat sie mit ihrem Vorgesetzten Partrik und dessen "Macken" zu kämpfen, auch ihr Privatleben macht ihr zu schaffen.


    Leider kenne ich die Vorgänger-Bände dieser Krimireihe nicht, so dass mir einige Hintergrundinformationen fehlten. Es gibt zwar eine Vielzahl an kurzen Rückblenden und Erklärungen, aber da dieser Fall fast zu 100% auf den alten Geschehnissen aufbaut, sollte man diese auch kennen. Trotzdem fand ich diesen skandinavischen Krimi sehr gelungen und spannend. Liza Marklund beschreibt in flüssiger Sprache und sehr detaillreich ihre Heldin Annika. Sehr interessant fand ich auch die Einblicke in die journalistische Arbeitsweise. Da merkt man, dass die Autorin vom Fach ist.


    Mein Fazit: Ein empfehlenswerter Krimi! Ein Stern Abzug jedoch, weil es einem "Neueinsteiger" ein bißchen schwer gemacht wird die Story zu durchblicken.

  • Der achte Fall mit der Journalisten Annika Bengtzon - und vorab sei gesagt, dass hier viel Bezug auf die vorherigen Bände "Nobels Testament" und "Lebenslänglich" genommen wird. Es ist besser, sie vorher gelesen zu haben, sonst wird so manches schwerer verständlich werden und die Täter aus den beiden Büchern werden hier auch verraten. Es ist die Fortsetzung der beiden Bücher, sowie bei den Tätern als auch des Privatlebens von Annika. Dieses Privatleben spielt eine große Rolle in der Serie, es entwickelt sich kontinuierlich weiter und genau das macht auch einen großen Reiz der Serie aus.


    Annika, mittlerweile von Thomas geschieden, wird bei ihrer Redaktion wieder zur einfachen Reporterin mit Dienst nach Plan degradiert. Personalkürzungen und gekürzte Budgets lassen – wie überall – keine Spezialressorts mehr zu. Natürlich fällt es ihr immer noch schwer, sich unterzuordnen, Artikel zu schreiben über Sachen, die ihr vorgegeben werden, anstatt nach eigenen brisanten Themen zu suchen. Sie lernt dabei auch, dass nicht nur das wichtig ist, was sie erachtet, sondern auch, was für die Zeitung wichtig ist.


    Als feststeht, dass der ehemalige schwedische Eishockeystar und seine Familie an den Folgen eines Gasüberfalls nicht versehentlich gestorben sind, sondern ermordet wurden, wird sie an die Costa del Sol geschickt, um darüber zu berichten. Dort angekommen sticht sie in ein Wespennest aus Drogenschmuggel und Verbrechen. Die Schönen und Reichen dort unten haben es teilweise faustdick hinter den Ohren, Verschleierungen von Tatsachen und gute schauspielerische Leistungen gehören zum täglichen Leben. Automatisch stellt sich die Frage, wer aus der Familie wohl wirklich getötet werden sollte. Wo ist das Motiv? Und wo ist Suzette geblieben, die 16jährige Tochter aus Sebastians 1. Ehe, die seitdem spurlos verschwunden ist?


    Die Recherchen führen Annika nicht nur an die reiche Costa del Sol, sondern auch nach Malaga, Gibraltar und Marokko. Dort gerät sie in einem phantastischen Showdown in Lebensgefahr und wächst bei dem Versuch, nicht nur sich selbst zu retten, regelrecht über sich hinaus.


    Annika wird erwachsen. Sie lernt wieder Rad zu fahren, aber auch, dass nicht immer nur die anderen die Fehler machen. Sie beginnt wieder mit Thomas vernünftig zu reden und erkennt auch ihre Fehler und was in ihrer Ehe wirklich schief gelaufen ist. Die persönliche Entwicklung in dieser Geschichte ist sehr interessant zu verfolgen, sie macht Annika wieder sympathischer und ihren Reifeprozess realistisch. Richtig ausgewogen fügt es sich wunderbar in die Geschichte ein, die Mischung von spannender Recherche und privaten Problemen stimmt.


    Die Aufklärung des Verbrechens geschieht nicht sofort, sondern zieht sich über ein paar Monate hin. Immer wieder wird Annika von dem Fall abgelenkt, nur um dann durch zufällige Ereignisse auf neue Spuren zu stoßen. Es gibt viele überraschende Wendungen und spannende Fährten zu verfolgen, man schwitzt regelrecht mit Annika in der heißen Sonne Spaniens und ist immer auf gleicher Höhe mit ihr, was die Verfolgung der Hinweise und ihre Schlussfolgerungen betrifft.


    Lediglich der Schluss ist etwas überzogen, aber letztendlich verknüpfen sich alle losen Fäden und erstaunt erkennt man, was die Prinzessin, das Trollmädchen und der Engel mit dem Fall wirklich zu tun haben. Man erkennt auch, dass die drei letzten Bände von Liza Marklund eigentlich ein großes Ganzes bilden, sie gehören zusammen und ein großer Teil der Geschichte endet auch hier. Aber noch nicht alles, neue Fäden werden angedeutet und man kann erahnen, dass es bestimmt noch einen weitern Band geben wird.

  • Hier meine Rezi:


    In ihrem neuen mitreißenden Krimi „Kalter Süden“ setzt Liza Marklund da an, wo ihr letztes Werk „Lebenslänglich“ aufhörte. Im Mittelpunkt steht wieder ihre toughe Journalistin Annika B., die nunmehr frisch geschieden ist, wieder in ihrem alten Stockholmer Stadtteil wohnt und noch immer mit der Versicherung um die Entschädigung für ihr altes, abgebranntes Haus kämpft. Und auch ihr mittlerweile achter Fall hat es in sich: es geht um Drogenhandel im großen Stil, um den Nutzen weit verzweigter Familienverbindungen und um sich häufende Überfälle auf reiche Villen in Spaniens Bauspekulationshölle Nr. 1, Marbella.


    Und mittendrin Annika, die sich nicht nur durch einen besonders komplexen Fall beißt, sondern es diesmal auch gleich mit mehreren Verehrern zu tun hat. Zwar empfiehlt es sich, zunächst noch einen Blick in Marklunds voran gegangenen Krimi „Lebenslänglich“ zu werfen, da viele Erzählstränge von dort aufgegriffen werden, aber wer dies tut, kann mit „Kalter Süden“ einen echten neuen Pageturner aus der schwedischen Krimischmiede erleben. Unbedingt lesen!