Ammann-Verlag gibt auf
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Ehrlich gesagt kenne ich diesen Verlag gar nicht.. komisch.
Aber ist natürlich schade drum.. -
Zitat
Original von Mrs Gilmore
Ehrlich gesagt kenne ich diesen Verlag gar nicht.. komisch.
Aber ist natürlich schade drum..In diesem Verlag wird u.a. Hürlimann verlegt.
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Zitat
Original von Mrs Gilmore
Ehrlich gesagt kenne ich diesen Verlag gar nicht.. komisch.
Aber ist natürlich schade drum..Kennst du vielleicht Eric-Emmanuel Schmitt?
Der war auch bei Ammann!Monsieur Ibrahim und die Blumen des Koran
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Auch ich muss gestehen, dass ich weder den Verlag noch den Autor Hürlimann kenne. Eric-Emmanuel Schmitt sagt mir schon eher was.
Viele Grüße
Sabine -
Ich kenne beide Autoren nicht, aber ich bin ja auch noch jung, da darf ich das.
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Mrs.Gilmore, klar! Da hast du Recht!
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Den Verlag kenne ich nicht... aber es ist trotzdem schade. Eric-Emmanuel Schmitt kenne bzw ein Buch was ich auf Französisch gelesen habe.
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ich kenne den Verlag leider auch nicht, aber ich finde es schade, um jeden kleinen Verlag, der nicht mehr weiter machen kann. Oftmals haben die eine sehr gute Qualität, aber eben nicht den Bekanntheitsgrad.
Mein Vater hatte früher auch einen kleinen Verlag, von daher kann ich die Situation gut nachvollziehen. -
Eine Fortsetzung der Adonis-Werksausgabe kann man sich jetzt wohl abschminken!
Die Gesänge Mihyârs des Damazeners – Adonis
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neeein
Und wer verlegt dann die schöne Meridiane Sammlung *schnüff* Oder Jorge Bucay? *wein*
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Ammann ist mir bekannt (was ein Wunder, als Buchhändlerin).
Ein paar Bücher zieren auch mein Buchregal: Scott Bradfield, Yasmina Reza.Der Ammannverlag hat fast 30 Jahre bestanden und sehr vieles wurde von Kritikern gelobt und gefeiert. Eine mangelnde Bekanntheit kann man ihm in der Literaturszene wohl nicht vorwerfen.
Auch wenn ich es traurig finde, dass es das Programm des Verlages bald nicht mehr geben wird, habe ich Respekt vor der Entscheidung und finde es sehr konsequent, nicht zu verkaufen, sondern den Verlag mit dem Weggang der tragenden Verantwortlichen zu schließen.
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Sehr, sehr schade. Ammann ist einer der guten Verlage (gewesen). Auffällig ist, dass sich wohl nicht einmal eine der großen Verlagsgruppen bereit gefunden hat, den Verlag zu übernehmen. RandomHouse hat vor einigen Jahren mit der Übernahme von Manesse durchaus Mut gezeigt, und die Auswirkungen auf das Programm waren nicht so schlimm, wie von manchen in der Branche befürchtet. Ein ähnliches Modell wäre für Ammann schön gewesen. Die bekannten Autoren aus dem Verlagsprogramm werden vermutlich recht schnell von anderen Verlagen abgeworben werden. Die weniger populären Autoren müssen sich nun selber eine neue Bleibe suchen. Dabei ist ihnen nur viel Glück und Erfolg zu wünschen.
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Zitat
Original von -Christian-
Sehr, sehr schade. Ammann ist einer der guten Verlage (gewesen). Auffällig ist, dass sich wohl nicht einmal eine der großen Verlagsgruppen bereit gefunden hat, den Verlag zu übernehmen. RandomHouse hat vor einigen Jahren mit der Übernahme von Manesse durchaus Mut gezeigt, und die Auswirkungen auf das Programm waren nicht so schlimm, wie von manchen in der Branche befürchtet. Ein ähnliches Modell wäre für Ammann schön gewesen. Die bekannten Autoren aus dem Verlagsprogramm werden vermutlich recht schnell von anderen Verlagen abgeworben werden. Die weniger populären Autoren müssen sich nun selber eine neue Bleibe suchen. Dabei ist ihnen nur viel Glück und Erfolg zu wünschen.Wer sagt denn, dass Ammann übernommen werde wollte?
Ich weiß es nicht, ob oder ob nicht. Aber die Presseerklärung liest sich irgendwie anders (ich weiß, dass muß nichts heißen).
Würde mich jetzt schon interessieren, ob es da Pläne oder Übernahmewünsche gab.Allerdings muß ich ehrlich sagen, dass ich froh bin, dass der Verlag nicht in einem großen Haus sein Profil verliert (was es zwangsläufig ohne die derzeitig verantwortlichen würde).
Der Vergleich mit Manesse hinkt hier meiner Meinung nach, da die Ausrichtung von Manesse doch eine erheblich andere war und ist, als die des Ammannverlags. -
Zitat
Original von janda
Wer sagt denn, dass Ammann übernommen werde wollte?
Ich weiß es nicht, ob oder ob nicht. Aber die Presseerklärung liest sich irgendwie anders (ich weiß, dass muß nichts heißen).
Würde mich jetzt schon interessieren, ob es da Pläne oder Übernahmewünsche gab.Das ist nur eine Spekulation meinerseits. Aber ein Unternehmen, dass man über fast 30 Jahre aufgebaut hat, schließt man normalerweise nicht einfach. Bei einer solchen Schließung verlieren die Angestellten und auch vielen freiberuflichen Mitarbeiter ihren Job. Ich bin mir sicher, dass ein verantwortungsvoller Unternehmer (und als einen solchen schätze ich Egon Ammann ein) im Zweifelsfall lieber das Unternehmen mit einer neuen Ausrichtung weiterführen lässt, als die Mitarbeiter den eigenen Ansprüchen an die Unternehmensführung zu opfern.
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Dass ein Verlag mit einem so wunderbar literarischem Programm aufgibt, ist in der Tat eine schockierende Nachricht.
Wiederum wundert mich die Teilbegründung des Verlegerpaares wenig: "Die Gründe für diesen Entschluss liegen (...) in einer Marktsituation, die für Literatur zunehmend schwieriger wird."
Der Ammann Verlag gehört mit seinem anspruchsvollen Programm seit fast 30 Jahren zu den etablierten (heute leider immer weniger werdenden) literarischen Verlagen, die das verlegerische Risiko wag(t)en, neue Literatur zu entdecken und damit zu fördern. Beachtung haben auch die Werkausgaben Fernando Pessoas oder Ossip Mandelstams und die Neuübersetzungen der Werke Dostojewskis von Swetlana Geier gefunden.
Heute werden Bücher zunehmend für den Markt produziert. Anspruchsvolle Literatur lässt sich immer schwieriger vermarkten, die wirtschaftliche Situation der (reinen) Literaturverlage wird dadurch immer schlechter. Infolge dieser Konstellation entwickelt sich die Lage der Publikationsmöglichkeiten literarischer Neuentdeckungen und Werken mit literarischem Anspruch sukzessive desolater.
Einerseits sind die Gründe für die Aufgabe des Verlages nachzuvollziehen, anderseits finde ich den Entschluss des Verlegers, "Der auch nicht will, dass dieses Lebenswerk in einer anderen Haus weitergeführt wird: Das kann sich Egon Ammann nicht vorstellen." (Zitat aus dem verlinkten FAZNet-Artikel) schwer nachvollziehbar, da den Autoren doch wenigstens die Chance gegeben werden sollte, unter einem anderen Verlagsdach unterzukommen. Auch darin sehe ich die Verantwortung eines Verlegers seinen Autoren gegenüber.
Die bekannteren Autoren dürften es leichter haben, einen neuen Verlag zu finden, einige andere werden auf der Strecke bleiben.Ich bin gespannt, ob es bei der Entscheidung bleibt, vielleicht (und hoffentlich) ist da noch nicht das letzte Wort gesprochen worden.
Corinna
edit: Korrektur Ammann natürlich mit zwei "n"
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Dazu äußert sich Hr. Ammann nun selbst:
http://www.boersenblatt.net/333029/
Ich kann seine Entscheidung nachvollziehen.
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Zitat
Original von janda
Dazu äußert sich Hr. Ammann nun selbst:http://www.boersenblatt.net/333029/
Ich kann seine Entscheidung nachvollziehen.
Vielen Dank, janda, für den aufschlussreichen Link.
Offenbar hat sich der Verlag doch um Nachfolger bemüht. Wenn auch nicht ganz klar ist, ob die Ansprüche des Verlegers zu hoch waren, was aus der Bemerkung seiner Frau hervorgeht. ("Du alter Patron. Dir haben die anderen nicht genügt.")
Interessant finde ich aber auch die anderen Aspekte. Der Ammann Verlag ist nicht der erste Verlag, der unter der "kulturellen Verschiebung" leiden und aufgrund dieser Verschiebung hin zu "Fun and Fantasy" sogar das Handtuch werfen muss.
Inwieweit die Verkaufspolitik der großen Buchhandelsketten und großen Verlage dazu beiträgt, dass viele engagierte Literaturverlage kurz davor stehen, die Buchproduktion gezwungenermaßen einzustellen zu müssen, erfährt man in diesem Artikel der taz (in der zweiten Hälfte).
Die Verlage Kookbooks, Liebeskind, Berenberg Verlag, Urs Engeler Editor (stellt voraussichtlich mit dem Herbstprogramm 2009 die Buchproduktion ein) und Weissbooks nehmen Stellung zur aktuellen Lage der Literatur-, Verlags- und Buchhandelslandschaft.
Da stellt sich die Frage, ob die Behauptung: "Die Nachfrage regelt das Angebot" tatsächlich im Bezug auf Verlag/Buchhandel so stimmt. "Das Angebot regelt die Nachfrage" trifft wohl eher zu.
Zurück zum Interview: Dass es keine Verleger mehr gibt, die "dienen", wage ich zu bezweifeln. Die beiden verlinkten Artikel belegen eindrucksvoll, dass es sehr wohl immer noch engagierte Verleger gibt, die rund um die Uhr persönlichen Einsatz zeigen und an ihre "Sache" glauben.
Das gilt sowohl für das Verlegen als auch für das Schreiben.
Corinna
edit: Sorry, gleiche Korrektur wie oben
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Als Bibliothekarin und Schweizerin ist mir der Ammann-Verlag natürlich ein Begriff. Ich habe auch schon einige Bücher Ammann-Bücher gelesen.
Es ist total schade, dass dieser Verlag, der bis über die Schweizer Grenzen hinaus bekannt war, seine Tätigkeit nicht mehr weiterführen kann. Solche Nachrichten stimmen mich immer ein wenig traurig, gerade weil mir die Verlags- und Buchhandelswelt am Herzen liegt.
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Zitat
Original von Cookie
Die Verlage Kookbooks, Liebeskind, Berenberg Verlag, Urs Engeler Editor (stellt voraussichtlich mit dem Herbstprogramm 2009 die Buchproduktion ein) und Weissbooks nehmen Stellung zur aktuellen Lage der Literatur-, Verlags- und Buchhandelslandschaft.
Da stellt sich die Frage, ob die Behauptung: "Die Nachfrage regelt das Angebot" tatsächlich im Bezug auf Verlag/Buchhandel so stimmt. "Das Angebot regelt die Nachfrage" trifft wohl eher zu.
Ich muß ganz ehrlich sagen, selbst als ehemalige Buchhändlerin sind mit einige dieser Namen absolut kein Begriff.
Was Angebot und Nachfrage angeht, da stimme ich nur bedingt zu. Vor allem bin ich vorsichtig die Schuld den großen Ketten in die Schuhe zu schieben. Denn die orientieren ihr Angebot nach der Nachfrage. Wenn das hochliterarische ein massenwirksamer Trend wird, dann werden die Läden damit vollgestellt - das ist mal sicher.
Wenn es das mangelnde Angebot ist, dann würde ich vielleicht eher wieder die Verlage ermutigen, die gute Mischung zu suchen. Ein gut gehendes Publikumsorientierte Programm, das ja auch nicht schlecht sein muß, kann so manchen literarischen Schatz eines Verlages mit-subventionieren.
Isabel Allende dürfte dem Suhrkampverlag so manches literarische Experiment finanziert haben. Bei manchen der kleinen, literarischen Verlage hat man aber auch Gefühl, sie empfinden das Wort Bestsellerliste als Schimpfwort und Todesurteil.