Kurzbeschreibung
Bono, Frontmann von U2, erzählt aus seinem Leben: sehr persönlich und sehr politisch. Bono Vox, Frontmann einer der erfolgreichsten Rockbands aller Zeiten, gibt Einblick in sein Privatleben. Seinem langjährigen Freund Michka Assayas hat er für dieses Buch Rede und Antwort gestanden. So klug und selbstironisch hat man Bono noch nie über Musik, Familie und Politik sprechen hören. Alles begann in London im Jahr 1980. Michka Assayas soll für »Le Monde« über den neuen Sound aus England schreiben. Hierbei lernt er die vier Jungs von U2 kennen, die - noch ziemlich unbekannt - in einer Winzwohnung in Kensington hausen. Viel hat sich seitdem verändert, aber der Kontakt zwischen Assayas und Bono, mit bürgerlichem Namen Paul David Hewson, ist nie ganz abgerissen. Und dennoch ist Assayas erstaunt, als sein »alter irischer Freund« ihn Ende der 90er-Jahre bittet, mit ihm dieses Buch zu machen. Eine Autobiographie in Gesprächen, die die beiden Freunde zwischen 2001 und 2005 an den unterschiedlichsten Orten geführt haben. Bono zeigt sich hier als kluger und reflektierter Gesprächspartner, der gern auch Witze über sich selber macht, der aber auch sehr ernsthaft und engagiert über die Themen spricht, die ihm wichtig sind: seine Familie, seine Musik - und sein politisches Engagement. Für sein soziales und karitatives Wirken, z.B. seinen Einsatz für einen Schuldenerlass für die Länder der Dritten Welt, ist Bono vielfach ausgezeichnet worden, so zum Beispiel 2002 als Ritter der französischen Ehrenlegion oder als Kandidat für den Friedensnobelpreis 2005. Mit seiner Band U2 hat er im selben Jahr einen Grammy für das beste Album »How To Dismantle An Atomic Bomb« gewonnen und so ziemlich alle Rekorde der Musikbranche gebrochen. In dieser Paperbackausgabe, die um ein aktuelles Kapitel erweitert wurde, kann man Bono noch einmal neu entdecken: als Künstler, als Politker, als Familienmensch.
Über den Autor
Michka Assayas, geboren 1958 in Paris, wurde in Frankreich bekannt durch seine Rockkritiken und durch sein legendäres »Dictionnaire du rock«. Er ist Erzähler und Romancier, zuletzt erschien auf deutsch: »Zu wahr um schön zu sein«.
Meine Meinung
Ich hab das Buch gelesen, da mein Freund ein großer Fan der Gruppe ist und ich einfach ein wenig mehr über die Menschen erfahren wollte, die von ihrem Poster herunter einen recht guten Blick auf unser Bett haben.
Leider hab ich dazu wohl das falsche Buch ausgesucht, denn Assayas setzt in seinen Gesprächen ein gewisses Grundwissen voraus, während es für mich als absolut Unwissende schwer war, überhaupt zu wissen, wer jetzt Adam, Larry und the Edge sind, stellt er Bono ganz andere Fragen als die über das Zusammenkommen der Band und dieser Geschicht.
Im Buch geht er wesentlich mehr um Spirituelles, um Hilfe für Afrika, um Bono als Botschafter und vielleicht, wie ein guter Freund ihn nannte: Messias.
Ich muß gestehen, damit einfach nicht so viel anfangen zu können, ja seine erreichten Hilfen sind toll und ein engagierter Rockstar, kann sicherlich einiges bewirken, aber wenn er von seinen Treffen mit Clinton, Bush und Schröder erzählt, hatte ich immer dieser leicht geringschätzige lächeln im Gesicht. Ich glaube natürlich, daß dieser Rockstar einiges bewegen kann, aber daß er so wichtig ist, wie er sich offenbar nimmt... nein, ganz sicher nicht.
Trotzdem hat er einige interessante Blickwinkel beleuchtet und das interessanteste waren für mich die Fragestellungen auf die er nicht oder nur ausweichend antwortete, diese Fragen haben sehr viel über ihn ausgesagt.
Trotzdem hatte ich mir irgendwie handfestere Daten und Geschichten versprochen, wann wurde U2 gegründet, wie schaffen sie es so lange zu funktionieren, wann haben sie Geburtstag, woher kennt er Ali und wie erhält man so eine Beziehung am Laufen?
Darauf wurde zwar am Rande eingegangen, aber für mich war es zu viel Gott, zu viel Afrika und zu wenig U2.
Trotzdem ein lesenswertes, sicherlich inspirierendes Buch, gut geschrieben, aber leider unterirdisch übersetzt.
Handlungsreisende gibt es meines Wissens nicht, das sind Handelsreisende und ähnliche Faux pas passierten dem Übersetzer immer wieder, so daß ich sehr häufig genervt war.