Der Autor: Der Texaner Jeff Abbott studierte Englisch und Geschichte und arbeitete einige Jahre in der Werbebranche, bevor er sich dem Schreiben widmete. Seine Spannungsromane wurden in mehrere Sprachen übersetzt und für einige der wichtigsten Auszeichnungen nominiert, so manchen Award hat er verliehen bekommen.
Er lebt heute mit Frau und Kindern in Austin.
Das Buch: Ben Folsberg hat den Tod seiner Frau vor zwei Jahren nie verwunden. Sie wurde grundlos von einem Heckenschützen ermordet, die Tat würde nie aufgeklärt.
Eines Tages tauchen bei ihm zwei Bundesagenten auf, um ihm einige sehr unangenehme Fragen zu stellen, zum Beispiel warum seine Visitenkarte in der Tasche eines weltweit gesuchten Attentäters steckte, der nach einem Mordanschlag auf einen Computerexperten selbst ermordet wurde. Außerdem taucht Bens Name in Verbindung mit einigen höchst zweifelhaften Geschäften auf, die alle mit dem ermordeten Programmierer zusammenhängen.
Und nun ist Ben Folsberg auf der Flucht, ohne zu wissen warum, ohne auch nur die leiseste Ahnung zu haben, wie er so tief in den Schlamassel geraten konnte, geschweige denn, was er zur Aufklärung der ganzen Sache unternehmen soll - und er kann niemandem mehr trauen!
Meine Rezension: Wenn man vor den Titel noch das Wort "Jump" einfügt und beide durch ein "&" verbindet gewinnt man einen guten Eindruck von diesem Roman. Die ganze Geschichte ist ein großangelegtes Action-Verwirrspiel, jeder ist ständig entweder Verfolger oder der Verfolgte, oftmals besteht auch bei dieser Rollenverteilung keine Einigkeit, wer nun welche Rolle innehat. Leute rennen schießend in Gebäude rein und raus und nutzen dazu Türen, Fenster und natürlich die Dächer, um entweder ihren Verfolgern zu entkommen oder ihnen entgegenzutreten. Unterbrochen wird das ganze hin und wieder durch rasante Autoverfolgungsjagden und das wegrennen vor neuen gefährlichen Gestalten.
Das ist zwar insgesamt eine Weile recht unterhaltsam, es gelingt Abbott allerdings nicht, das von Anfang an recht hohe Tempo des Romans zu steigern, geschweige denn seine Figuren die nötige Tiefe zu geben, um den Leser wirklich zu fesseln. Zumindest die wenigen Überlebenden der zahlreichen bewaffneten Auseinandersetzungen hätten durchaus etwas mehr Aufmerksamkeit verdient, als der Autor ihnen zukommen lässt. Ben Folsberg bleibt einfach ein trauriger Gutmensch, der Böse ist einfach böse und der Oberschurke ein wenig böser als der Böse, um sich von ihm etwas abzusetzen..... zumindest gelingt es ihnen allen, nicht durch eines der Logik-Löcher zu fallen und somit ganz aus dem Roman zu verschwinden.
Was bleibt ist ein flacher, allerdings durchaus rasant erzählter und dabei vollkommen sinnfreier Actionreißer, der aber allenfalls für späte Abende langer anstrengender Tage taugt, wenn man sich eh nicht mehr auf anspruchsvolle Texte konzentrieren kann - oder für die Fahrt in den Öffis, wo - zumindest geht es mir so - es mit der Konzentration oft auch nicht weit her ist.
Dem Autor empfehle ich einen Anruf bei Matthew Reilly - der weiß wie man so was richtig macht!