Wake - Ich weiß, was du letzte Nacht geträumt hast
Your Dreams are not your own
Lisa McMann
Boje Verlag Köln
ISBN: 978-3-414-82233-8
288 Seiten, 15,95 Euro
ab 12 Jahren
Über die Autorin: Lisa McMann wollte seit der vierten Klasse Schriftstellerin werden. Mit ihrem ersten Roman, "Wake - Ich weiß, was du letzte Nacht geträumt hast", schaffte sie es direkt auf die New York Times Bestseller-Liste. Lisa McMann lebt mit ihrem Mann und ihren beiden Söhnen in Arizona.
Klappentext: Nicht alle Träume sind süß…Träume in denen man nackt durch die Stadt geht? Aus einem Hochhaus stürzt? Die hübsche Nachbarin küsst? Das hat die siebzehnjährige Janie alles schon zur Genüge gesehen – in anderer Menschen Träume. Wann immer jemand in ihrer Umgebung einschläft, kann sie seine Träume sehen. Nur kann sie niemandem davon erzählen, denn keiner würde ihr glauben. Und so lebt sie mit einer Gabe, die sie nicht will und die sie nicht kontrollieren kann. Doch dann wird sie in einen Alptraum gezogen, der ihr das Blut in den Adern gefrieren lässt. Zum ersten Man ist Janie mehr als nur die Zuschauerin eines Traums. Sie ist mittendrin…
Meine Meinung: Wer sich auf dieses Roman einlassen will, der muss sich zuerst etwas an den Schreibstil der Autorin gewöhnen. Sehr kurze im Präsens verfasste Kapitel, die mit Datum und Überschrift versehen sind, reihen sich aneinander und geben dem Leser das Gefühl, einen Polizeibericht zu lesen. Schnell anskizzierte Sätze werfen Bilder und einzelne Szenen in den Raum, die teilweise unkommentiert so stehen bleiben und genau dieses fast flüchtige Dahinstellen ist es, das bei diesem Roman so eine große Wirkung erzielt.
Janie, die immer wenn jemand in ihrer Nähe träumt, unweigerlich in den Traum gesogen wird, erlebt ihn, ebenso wie der Träumende als eine schnelle Abfolge einzelner Bilder. Das wird durch den knappen Schreibstil noch hervorgehoben und verstärkt die Wirkung. Die Träume, die Janie erleben muss, beeinflussen ihr Leben mehr, als ihr lieb ist. Mit der Person der Janie hat McMann einen Teenager geschaffen, der sich abseits der amerikanischen Cheerleader-Oberflächlichkeit bewegt und in einem sozialen Umfeld wohnt, wie es trostloser nicht sein kann. Auch hier ist weniger mehr und so wird nur in wenigen Sätzen auf die alkoholkranke Mutter eingegangen, die sich nicht um die Versorgung der Tochter kümmert und gerade diese so kurzen Sätze, die wenigen Gedanken, die sich die Tochter um die Mutter macht, berühren.
Durch die einzelnen Überschriften, die zeigen, was sich nur innerhalb von Minuten in Janies Umgebung abspielt, bleibt die ganze Zeit eine latente Spannung bestehen, eine Erwartung, die einen das Buch nicht aus den Händen legen lässt. Da es für Teenager geschrieben wurde, darf die obligatorische Liebesgeschichte nicht fehlen, doch gleitet der Plot dadurch nicht in die Banalität ab. Dass Janie und ihr neuer Freund Carl dann noch in einen Kriminalfall hineingezogen werden, fand ich persönlich etwas zuviel des Guten, doch ergibt sich so – zusätzlich zu den Träumen – eine insgesamt spannende und ungewöhnliche Geschichte, die sich von den üblichen Romanen für diese Altersgruppe abhebt.
Meine Rezi bezieht sich auf das englische Original, die deutsche Übersetzung wird im August erscheinen, wie ich bei Amazon gerade gelesen habe. Ich habe die Angaben zum deutschen Buch hier eingesetzt. Die Cover sind gleich.
[SIZE=7]Edit sagt, sie will einen Rekord...[/SIZE]